Teilnahme am IMR Jurapodcast
Ich kam vom Ostseedorf nach Hamburg, weil ich etwas Handfestes wollte. Zahlen lagen mir, der Mathe-Leistungskurs hatte Spaß gemacht und der Steuerberater meiner Eltern fuhr Porsche – das zeigte mir, dass man mit Steuern Karriere machen kann. Die Ausbildung bot mir zugleich Sicherheit und den Einstieg in eine spannende Fachwelt.
Nach der Ausbildung kannst du bleiben, Fachwirt werden und später das Examen schreiben. Ich selbst habe erst Bachelor BWL, dann einen steuerrechtlich geprägten LL.M. gemacht, zwei Jahre Praxis gesammelt und bin so ins Examen gegangen. Studium ist kein Muss – Berufspraxis plus Fachwirt reichen ebenfalls.
Die Banklehre war verkaufslastig; ich wollte tiefer verstehen, wie Unternehmen funktionieren. Im Studium entdeckte ich Wirtschaftsprüfung, machte ein Big-Four-Praktikum und merkte: Beratung vor der Bilanz ist kreativer als das reine Prüfen danach. Das Steuerberaterexamen öffnete mir genau diesen Gestaltungsspielraum.
Ich blicke gleichzeitig in mehrere Unternehmen, sehe Prozesse, Schwächen, Stärken und darf Lösungen entwickeln, bevor Zahlen feststehen. Diese Mischung aus wirtschaftlicher Analyse, rechtlicher Struktur und täglichem Mandantenkontakt ist abwechslungsreich und gibt mir ständig neue Einblicke.
Mandanten wissen nur ihre eigenen Kennzahlen. Weil ich viele Abschlüsse sehe, kann ich Vergleiche ziehen: Umsatzrendite, Eigenkapitalquote, Prozesskosten. Ich gebe ihnen ehrliches Feedback, ob sie über oder unter Branchenschnitt liegen und zeige Optimierungspotenzial – echte Beratung jenseits der Steuererklärung.
Bei Unternehmenskäufen oder Umstrukturierungen bestimmt häufig die Steuerlast die Abfolge der Schritte. Wir wählen Holding, Personen- oder Kapitalgesellschaft, vermeiden Grunderwerbsteuer, planen Fristen. Anwälte setzen das dann rechtlich um, aber der steuerliche Fahrplan stammt meist von uns.