“Legal Tech ist für uns mehr als nur Forschung, es ist eine Herzensangelegenheit, die Gesellschaft zu verbessern und Recht einfach zugänglich zu machen.”
Teilnahme am IMR Jurapodcast
Ich habe schnell gemerkt, dass Technologie das Recht zugänglicher und gerechter machen kann. Die Idee, juristische Fragen durch digitale Werkzeuge effizienter zu lösen, hat mich fasziniert – und zugleich motiviert, meine juristische Ausbildung um technische Kompetenzen zu ergänzen.
Frau Professor Rostalski war unsere Initiatorin. Durch ihre Vortragsreihe holte sie Expertinnen und Experten an die Universität zu Köln, brachte Jurist:innen und Informatiker:innen zusammen und gab uns den Rahmen, das Legal Tech Lab eigenständig aufzubauen.
Wir decken alles ab, was Legal Tech berührt – von rechtsphilosophischen Fragen zum Technologierecht über praxisnahe Anwendungen bis hin zu Workshops, in denen wir Studierende und Praktiker weiterbilden. Inhaltliche Grenzen setzen wir uns bewusst keine.
Wir bauen eine durchsuchbare Datenbank erstinstanzlicher Strafurteile. Ein Algorithmus soll Tat-, Täter- und Umfelddaten auslesen, Korrelationen erkennen und die Strafzumessung visuell darstellen, sodass Richterschaft und Verteidigung fundierte Vergleichswerte erhalten.
Heute fehlt Transparenz: Urteile sind schwer auffindbar, Vergleichbarkeit kaum möglich. Unsere Datenbank schafft einen schnellen Überblick über gängige Strafmaße und reduziert damit Zufälligkeiten sowie das Nord-Süd-Gefälle bei der Strafzumessung.
Im Proof-of-Concept konzentrieren wir uns auf Urteile aus NRW. Noch können wir kein Gefälle belegen, aber wir wissen inzwischen, dass das automatisierte Auslesen strafrechtlicher Entscheidungen technisch funktioniert und belastbare Datensätze liefert.