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Karriere-Timeline

🚀 Karriereweg von Jan Kaiser

Fragen & Antworten

02:07–02:49

Was faszinierte dich früh am Richterberuf?

Mich beeindruckte, wie mein Vater mittags schon am Küchentisch saß, weil er seine Akten im Griff hatte. Diese Freiheit über die eigene Zeit, kombiniert mit spannenden Entscheidungen, wirkte auf mich als Schüler magisch. Darum wollte ich nicht nur Jurist, sondern genau wie er Richter werden – ein Beruf, der Verantwortung und Selbstbestimmung vereint.

03:39–03:58

Wie hat sich Richtertätigkeit seit deiner Probezeit verändert?

Früher kursierte der Witz vom Richter, der nachmittags auf dem Tennisplatz steht. In meiner Probezeit gab es das schon nicht mehr: Für zwei oder drei ausscheidende Richter kam meist nur ein neuer. Heute sind die Dezernate größer, Mickey-Maus-Fälle Seltenheit. Wer Richter wird, muss deutlich mehr Akten stemmen als eine Generation zuvor.

05:59–07:05

Warum hast du Jura plus Wirtschaft in Bayreuth gewählt?

Wir Kaisers wollten „Jura + X“. Bayreuth bot die Wirtschaftszusatzausbildung. Mein Vater sagte: „Du musst eine Bilanz lesen können, sonst sieht man dir die Ahnungslosigkeit an.“ Also gingen mein Bruder und ich nach Oberfranken, holten uns betriebswirtschaftliches Rüstzeug und wechselten erst später fürs Examen in das etwas sanftere Niedersachsen.

12:40–13:14

Wie entstand euer Familienunternehmen Kaiser Seminare?

Mein Bruder unterrichtete schon vor seinem zweiten Examen bei einem Crash-Kurs-Anbieter und überredete erst unseren Vater, dann mich mitzumachen. 2004 gründeten wir die Kaiser Seminare. Im Pilotkurs in einer Jugendherberge saßen sieben Teilnehmende – vier davon waren Vaters AG-Referendare. Aus dieser Mini-Runde wuchs ein bundesweites Repetitorium mit Präsenz- und später Online-Standorten.

17:14–19:09

Wie habt ihr Corona-bedingt auf Online umgestellt?

Im März 2020 musste ich ein Kölner Seminar wegen des Lockdowns abbrechen – draußen brannte gleichzeitig ein Haus, Weltuntergangsstimmung. Drei Monate lang hofften wir auf Präsenz, merkten aber: aussitzen klappt nicht. Also bauten wir alles auf Zoom um. Seit Sommer 2020 sind unsere Wochenend-Crashkurse reine Online-Formate, was Effizienz und Reichweite enorm erhöht hat.

20:25–22:00

Warum sind die Examina heute anspruchsvoller geworden?

EU-Richtlinien, Schuldrechts- und Verbraucherschutzreformen werfen ständig neues Material in die Klausuren. Sachverhalte werden länger, Rechtsgebiete wie Arbeits- oder Erbrecht tauchen häufiger auf. Früher gab es im Norden mildere Prüfungen; inzwischen nivelliert sich das bundesweit. Kurz: Die Bretter werden dicker, und jede Generation bekommt ihre eigene Gesetzesflut serviert.