“Nur Jura können bringt ja nichts. Es geht darum, seinen eigenen Business Case zu entwickeln und wirtschaftlichen Erfolg mit dem, was man tut, zu haben.”
Teilnahme am IMR Jurapodcast
Im BWL-Studium haben mich allein die Rechtsvorlesungen begeistert. Alles andere empfand ich als „unbrauchbar“. Also hörte ich auf mein Bauchgefühl, wechselte nach Leipzig in die Jurafakultät und merkte schnell: Recht verbindet analytisches Denken mit Gestaltungskraft – genau das, was mir fehlte.
Vergaberecht ist für mich Sendung-mit-der-Maus-Jura: Ich lerne ständig technische, wirtschaftliche und politische Hintergründe kennen und lenke gleichzeitig strategisch große Beschaffungsvorhaben. Diese Mischung aus Recht, Wirtschaft und öffentlicher Wirkung hält das Fach lebendig und niemals trocken.
In der Ministeriums-Station begleitete ich 2016 die Vergaberechts-Novelle. Dort sah ich, wie Entscheidungen politisch reifen und Zuwendungen rechtlich abgesichert werden. Später durfte ich in der Anwaltsstation selbst Ausschreibungen vor Gericht verteidigen. Ab da war klar: Ich bleibe dem Vergaberecht treu.
Mein Partner sagte damals: „Du brauchst etwas Fancy-eres als reines Ö-Recht.“ Über Vertragsentwürfe in M&A-Projekten stieß ich auf Pharma-Deals. Dort schreibe ich heute Liefer-, Lizenz- und Selektivverträge für digitale Gesundheitsanwendungen – spannend, dynamisch und nah an echten Innovationen.
Als Richterin wäre ich Einzelkämpferin mit Streitwerten bis 5 000 €. In der Kanzlei arbeite ich im Team an internationalen Transaktionen, gestalte Verträge und sehe unmittelbare wirtschaftliche Wirkung. Zusammenarbeit, große Projekte und Mandantenkontakt geben mir deutlich mehr Energie als ein stilles Amtszimmer.
Eigentlich von Beginn an. Als Unternehmerkind wollte ich irgendwann selbst entscheiden, Mandate führen und Strategien festlegen. Je mehr Verantwortung ich als Senior übernehme, desto stärker spüre ich den Wunsch, vorn zu stehen und mit Mandanten gemeinsam Geschäfte zu entwickeln.