“Ich hatte selbst keinerlei Zugang zum Verischerungsrecht, aber während meiner Tätigkeit bei BLD ist hierfür das Feuer entfacht.”
Teilnahme am IMR Jurapodcast
Nach dem ersten Semester merkte ich, dass ich dort Freundschaften fürs Leben geschlossen hatte. Anstatt noch einmal ganz von vorn zu beginnen, wollte ich das stabile Umfeld behalten und mich auf das Studium konzentrieren. Diese sozialen Netze haben mir später im Examen und Berufsleben enorm geholfen.
Ich bewarb mich blauäugig fürs Landgericht Köln und stieß auf die Landeskinder-Regelung. Die Geschäftsstelle bot mir einen Platz in Aachen acht Wochen später an. Pendeln kannte ich von zuhause – also sagte ich zu und erlebte dort ein persönliches Gericht in familiärer Atmosphäre.
Mir liegt es, Parteiergebnisse zu maximieren, nicht neutral abzuwägen. In der Zivilstation saß ich allein im Zimmer, sortierte Aktenberge und traf Beweislastentscheidungen – das entsprach mir nicht. Die Staatsanwaltsstation war menschlich großartig, aber das Strafrecht packte mich auch nicht. Damit stand fest: Anwältin.
Im IT-Team einer Großkanzlei lernte ich viel, doch der Glamour ersetzte für mich keine echte fachliche Leidenschaft. Mir fehlte die Nähe zu Fällen, die wirklich streitig ausgetragen werden. Deshalb suchte ich weiter nach einem Umfeld, in dem Substanz vor Hochglanz steht.
Der geschäftsführende Partner schilderte mit funkelnden Augen, wie spannend Versicherungs- und Haftungsrecht sein kann. In diesem Gespräch ging für mich sprichwörtlich die Sonne auf – ich spürte erstmals, dass ich hier langfristig brennen könnte. Diese Begeisterung trage ich heute an Jüngere weiter.
Haftpflicht spielt am Puls der Zeit: Von veganem Food über Automotive-Rückrufe bis zu Windkraftanlagen beraten wir zu realen Risiken. Jeder Fall vereint Delikts-, Kauf- und Internationales Privatrecht. Mal ist es skurril, mal presseträchtig, aber stets juristisches Hochreck – Langeweile ausgeschlossen.