“Litigation PR begleitet rechtliche Auseinandersetzungen kommunikativ und verbindet Recht mit Kommunikation – für Juristen, die mehr als nur Rechtstechnik wollen, sondern wirtschaftliche und menschliche Zusammenhänge verstehen und erzählen möchten.”
Teilnahme am IMR Jurapodcast
Ich mag, dass ich juristische Argumente in verständliche Botschaften übersetze und gleichzeitig strategisch die öffentliche Wahrnehmung eines Verfahrens gestalte. Die Mischung aus Rechtsdogmatik, Krisenkommunikation und Medienpsychologie fordert Kopf und Bauch – jede Entscheidung hat direkte Auswirkungen auf Aktienkurse, Gerichtssäle und Schlagzeilen. Diese Dynamik fasziniert mich täglich.
Nach Schüler- und Lokalzeitung folgten Bundeswehr-Redaktion, Bundestagspressestelle, Ministerien, Agentur für Krisenkommunikation und schließlich Litigation-Mandate. Jede Station lehrte mich ein neues Publikum: Leser, Abgeordnete, Vorstände oder Richter. Dieses breite Publikumstraining hilft mir heute, komplexe Verfahren stufengerecht für Journalisten, Investoren und Kunden aufzubereiten.
Im Journalismus kratzte ich ständig nur an der Oberfläche. Als Jurist kann ich mich monatelang in einen Fall verbeißen, Ursachen verstehen und Lösungen gestalten. Tiefe statt Tempo – das war mein Treiber. Kommunikation wollte ich trotzdem behalten, deshalb kombinierte ich beide Welten in der Rechtskommunikation.
In Berlin lernte ich, dass Fakten selten allein überzeugen. Man braucht eine stringente Erzählung, klare Rollenverteilung und Timing. Diese Lektion aus Ministerialbriefings nutze ich heute, wenn ich Litigation-Strategie, Pressestatements und Aktionärskommunikation synchronisiere. Politische Mehrheitsbildung und öffentliche Akzeptanz ähneln sich verblüffend.
Auf Klägerseite erzählt man aktiv, warum man zieht – Emotion, David-Narrativ, Forderung. Auf Unternehmensseite reagiere ich defensiv: Risiken einordnen, Ruhe bewahren, Investoren beruhigen. Öffentlich laut bin ich selten; hinter den Kulissen liefere ich Zahlen, Gutachter und Kontext, damit Berichterstattung möglichst sachlich bleibt.
Gemeinsames Verständnis entsteht früh: Wir briefen Kanzleien zu Kommunikationszielen, sie briefen uns zu Prozesschancen. Offene Telefone, abgestimmte Sprachregelungen und medientrainierte Partner verhindern Überraschungen vor Gericht. Wenn Anwalt, Pressestelle und Vorstand dieselbe Linie fahren, wirkt das auch nach außen professionell und glaubwürdig.