Christopher Hauss

Christopher Hauss

Unternehmensjurist

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Karriere-Timeline

7.06.2021Podcast-Episode

IMR88 - IMR088: Litigation-PR, Krisenkommunikation und Masseverfahren bei Volkswagen

Teilnahme am IMR Jurapodcast

Bei: Volkswagen AG
🚀 Karriereweg von Christopher Hauss

Fragen & Antworten

00:38–01:00

Warum reizt Sie Litigation PR so sehr?

Ich mag, dass ich juristische Argumente in verständliche Botschaften übersetze und gleichzeitig strategisch die öffentliche Wahrnehmung eines Verfahrens gestalte. Die Mischung aus Rechtsdogmatik, Krisenkommunikation und Medienpsychologie fordert Kopf und Bauch – jede Entscheidung hat direkte Auswirkungen auf Aktienkurse, Gerichtssäle und Schlagzeilen. Diese Dynamik fasziniert mich täglich.

02:10–02:55

Welche Stationen prägten Ihren Weg vom Journalismus zur Kommunikation?

Nach Schüler- und Lokalzeitung folgten Bundeswehr-Redaktion, Bundestagspressestelle, Ministerien, Agentur für Krisenkommunikation und schließlich Litigation-Mandate. Jede Station lehrte mich ein neues Publikum: Leser, Abgeordnete, Vorstände oder Richter. Dieses breite Publikumstraining hilft mir heute, komplexe Verfahren stufengerecht für Journalisten, Investoren und Kunden aufzubereiten.

03:03–03:24

Weshalb entschieden Sie sich letztlich gegen eine Journalistenlaufbahn?

Im Journalismus kratzte ich ständig nur an der Oberfläche. Als Jurist kann ich mich monatelang in einen Fall verbeißen, Ursachen verstehen und Lösungen gestalten. Tiefe statt Tempo – das war mein Treiber. Kommunikation wollte ich trotzdem behalten, deshalb kombinierte ich beide Welten in der Rechtskommunikation.

05:40–06:15

Welche Politikberatungserfahrungen nutzen Ihnen heute besonders?

In Berlin lernte ich, dass Fakten selten allein überzeugen. Man braucht eine stringente Erzählung, klare Rollenverteilung und Timing. Diese Lektion aus Ministerialbriefings nutze ich heute, wenn ich Litigation-Strategie, Pressestatements und Aktionärskommunikation synchronisiere. Politische Mehrheitsbildung und öffentliche Akzeptanz ähneln sich verblüffend.

09:05–10:15

Wie unterscheidet sich Litigation PR auf Aktiv- und Passivseite?

Auf Klägerseite erzählt man aktiv, warum man zieht – Emotion, David-Narrativ, Forderung. Auf Unternehmensseite reagiere ich defensiv: Risiken einordnen, Ruhe bewahren, Investoren beruhigen. Öffentlich laut bin ich selten; hinter den Kulissen liefere ich Zahlen, Gutachter und Kontext, damit Berichterstattung möglichst sachlich bleibt.

12:05–12:40

Was macht gute Zusammenarbeit mit externen Kanzleien aus?

Gemeinsames Verständnis entsteht früh: Wir briefen Kanzleien zu Kommunikationszielen, sie briefen uns zu Prozesschancen. Offene Telefone, abgestimmte Sprachregelungen und medientrainierte Partner verhindern Überraschungen vor Gericht. Wenn Anwalt, Pressestelle und Vorstand dieselbe Linie fahren, wirkt das auch nach außen professionell und glaubwürdig.