“Ein Digital Mindset entwickeln Juristen, indem sie nie aufhören, Fragen zu stellen, neugierig bleiben und sich leidenschaftlich mit Themen beschäftigen.”
Teilnahme am IMR Jurapodcast
Ich wollte Juristinnen und Juristen eine „Sendung-mit-der-Maus“ für Technik bauen. Viele Rechtsfragen lassen sich erst lösen, wenn man den technischen Hintergrund versteht. Mit dem Blog bereite ich Alltags- und Industriethemen so auf, dass Kommiliton:innen beim Datenschutzurteil oder Blockchain-Vertrag nicht nur Paragrafen, sondern auch Schrauben, Sensoren und Algorithmen einordnen können.
In der Kanzlei von morgen reicht es nicht, bloß Gesetze zu kennen. Technologien wie Blockchain oder KI werden Teil unseres täglichen Lebens – ähnlich wie heute EC-Karten. Wer die dahinterliegenden Prozesse nicht nachvollzieht, kann Mandanten weder beraten noch kritisch hinterfragen. Technikkompetenz wird deshalb zum festen Bestandteil unseres Berufsbildes.
Ich habe mir angewöhnt, nie mit dem Fragen aufzuhören. Wenn mir ein Artikel Prozesse nicht erklärt, stelle ich sofort das „Warum?“. Dann suche ich eigenständig Antworten, auch nach 18 Uhr. Dieses permanente kindliche Staunen lässt das Mindset fast automatisch entstehen – Lernen wird zur Haltung, nicht zur Anordnung von oben.
Morgens überfliege ich Newsletter von heise, T3N oder ähnlichen Tech-Seiten. Taucht ein Thema auf, das Jurist:innen ratlos lassen könnte, sammle ich zehn bis zwanzig Artikel, lese sie quer, extrahiere die Technik-Essenz und formuliere sie in einfacher, juristisch verwertbarer Sprache – oft samt eigenem Standpunkt wie eine Mini-Dissertation.
Ich jongliere Zeit radikal: Aufstehen 5 :30 Uhr, Schlafen gegen 23 Uhr. Für das Examen setze ich mir ein hartes Sieben-Stunden-Limit inklusive Repetitorium. Der Rest des Tages ist für Blog, TU-München-Job oder Hackathon-Organisation reserviert. Klare Prioritäten, kurze, hochkonzentrierte Lernblöcke und bewusste Pausen halten Kopf und Projekte parallel leistungsfähig.
Für Artikel nutze ich Pocket: ein Klick, fertig archiviert, statt 50 Mails an mich selbst. Termine, Lernblöcke und To-dos landen in zwei synchronisierten Kalender-Apps, aktuell Fantastical. Zeiterfassungs-Software brauche ich nicht; der Blick am Morgen in den Kalender genügt, um Tag und Prioritäten realistisch zu strukturieren.