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  • IMR153: Richter am VerfGH NRW, Grundrechte in Bildern
    IMR153: Richter am VerfGH NRW, Grundrechte in Bildern
    ArbeitsrechtVerfassungsrechtSteuerrecht

    Selbstvertrauen in der Ausbildung zu gewinnen ist entscheidend. Man darf Fehler machen, muss aber dranbleiben. Durch hartes Training und Vertrauen in sich selbst gelingt es.

Karriere-Timeline

13.03.2023Podcast-Episode

IMR153 - IMR153: Richter am VerfGH NRW, Grundrechte in Bildern

Teilnahme am IMR Jurapodcast

Bei: Verfassungsgerichtshofs für das Land Nordrhein-Westfalen
🚀 Karriereweg von Dirk Gilberg

Fragen & Antworten

08:30–09:10

Warum entschieden Sie sich nach dem Verwaltungsstudium für Jura?

Obwohl die sichere A9‑Stelle bei der Stadt Düsseldorf finanziell verlockte, spürte ich intellektuelle Neugier und den Wunsch, komplexere rechtliche Fragen zu bearbeiten. Ein unbezahlter Sonderurlaub gab mir den Freiraum, das Jurastudium zu testen. Nach wenigen Wochen merkte ich: Die Dogmatik liegt mir, der Schritt lohnt das wirtschaftliche Risiko.

09:25–09:45

Wie prägte Professor Hanau Ihre berufliche Ausrichtung?

Peter Hanau faszinierte mich durch brillante Systematik und Praxisnähe im Arbeitsrecht. Als seine Hilfskraft und später Doktorand lernte ich, wie spannend Konflikte zwischen Arbeitgeber‑ und Arbeitnehmerinteressen sind. Diese Begegnung machte das Arbeitsrecht zu meinem fachlichen Zuhause und öffnete mir den Weg in Wissenschaft und Richtertum.

10:40–11:10

Welche Hürden brachte Ihr Arbeiterhaushalt, und wie überwanden Sie sie?

Ohne akademische Vorbilder fehlten mir zunächst Selbstvertrauen und finanzieller Rückhalt. Durch Nebenjobs in Fast‑Food, Transport und Gastronomie finanzierte ich Studium und Familie. Jeder kleine Erfolg – bestandene Klausur, erste Publikation – stärkte das Vertrauen, dass Durchhalten, Übung und eigene Leistung soziale Barrieren überwinden können.

16:35–17:40

Was bedeutet richterliche Unabhängigkeit für Ihren Alltag konkret?

Jeden Tag treffe ich Entscheidungen, die niemand außer dem Gesetz vorgibt. Ich prüfe Argumente frei, kann etablierter Rechtsprechung folgen oder begründet abweichen. Diese Freiheit, ohne Weisungen politischer oder administrativer Art zu urteilen, ist unbezahlbar – sie verpflichtet zugleich zu sorgfältiger Begründung und stetiger Selbstkontrolle.

20:45–21:15

Wie organisieren Sie zeitlich Ihre zahlreichen Ämter?

Ich habe bewusst eine Sechs‑Tage‑Woche akzeptiert. Verwaltungs‑ und Lehraufgaben plane ich außerhalb von Sitzungstagen; abends oder am Wochenende wird nachgearbeitet. Moderne Kommunikation hilft, doch Präsenz bleibt wichtig. Weil jedes Nebenamt freiwillig ist und inhaltlich bereichert, empfinde ich die Mehrbelastung als Privileg, nicht als Last.