“Mein Job ist so vielseitig und interdisziplinär, ich arbeite an der Schnittstelle von Politik, Jura und Entwicklungszusammenarbeit – das macht ihn unglaublich spannend und gibt viel Raum für eigene Projekte.”
Teilnahme am IMR Jurapodcast
Nach einigen Jahren im Konzern und einer Elternzeit habe ich als ehemalige Stipendiatin der Konrad-Adenauer-Stiftung den Kontakt gehalten. Als eine Vertretungsstelle im Bereich Rechtspolitik frei wurde, habe ich zugegriffen, weil sie genau meine Interessen an Politik, Jura und internationaler Zusammenarbeit verband. Daraus entwickelte sich meine heutige feste Position.
In der Konzernstruktur merkte ich, dass Entscheidungswege lang und Gestaltungsspielräume klein sind. Kreative Ideen verlieren sich schnell in Hierarchie und Compliance-Prozessen. Mir fehlten das politische Umfeld, die thematische Breite und der unmittelbare Einfluss auf rechtsstaatliche Entwicklungen – darum suchte ich nach einer offeneren, dynamischeren Arbeitsumgebung.
Völkerrecht verbindet meine Leidenschaft für internationale Politik mit juristischer Systematik. Viele Fragen lassen sich heute nicht mehr rein national beantworten – denken wir an Klimaschutz oder Völkerstrafrecht. Ich finde es faszinierend, wie globale Normen in nationale Rechtsordnungen greifen und umgekehrt. Dieser Dialog treibt mich fachlich wie persönlich an.
In unserem Think-Tank arbeite ich täglich mit Politologen, Ökonomen oder Klimaforschern zusammen. Ihre Perspektiven zwingen mich, juristische Argumente verständlich aufzubereiten und über dogmatische Grenzen hinaus zu denken. Gerade beim Schreiben von Analysen entsteht so ein interdisziplinärer Blick, den ich als enorme Stärke für praxisnahe Empfehlungen an Politik erlebe.
Meine Stelle lässt viel Raum für Experimente: Ob Podcast-Reihe, Video-Projekt oder internationale Workshop-Formate – wenn die Idee den rechtsstaatlichen Auftrag unterstützt, bekomme ich grünes Licht und Budget. Das gibt mir das Gefühl, wirklich unternehmerisch innerhalb der Stiftung handeln zu können und eigene Themen bis zur Umsetzung zu verantworten.
Die Stationen in Brüssel und Los Angeles haben mir gezeigt, wie Recht in unterschiedlichen Kulturen funktioniert. Internationale Verhandlungen, konsularische Betreuung und Einblicke in EU-Institutionen waren enorm hilfreich, um später globale Projekte glaubwürdig zu steuern. Ich rate jedem Referendar, solche Gelegenheiten konsequent zu nutzen – die Lernkurve ist steil.