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  • IMR066: Als Juristin im Polizeidienst | Interview Polizeioberrätin
    IMR066: Als Juristin im Polizeidienst | Interview Polizeioberrätin
    Polizei- und OrdnungsrechtVerkehrsrechtVerwaltungsrechtBeamtenrecht

    Polizei ist keine reine juristische Tätigkeit, sondern vor allem eine Berufung mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten – vom Schutz der Grundrechte bis zur praktischen Polizeiarbeit mit hoher Kollegialität und Verantwortung.

Karriere-Timeline

14.12.2020Podcast-Episode

IMR66 - IMR066: Als Juristin im Polizeidienst | Interview Polizeioberrätin

Teilnahme am IMR Jurapodcast

Bei: Innenministerium NRW
🚀 Karriereweg von Friederike Evers

Fragen & Antworten

00:45–01:15

Was prägte Ihren Weg vom Studium bis zum Referendariat?

Nach dem Abitur startete ich in Frankfurt (Oder), wechselte später an die Universität Bonn und vertiefte Kriminalwissenschaften. Im Referendariat am OLG Köln wählte ich konsequent strafrechtliche Stationen: Strafverteidiger, Vereinte Nationen in Wien und schließlich das Landeskriminalamt. Diese gezielte Kombination aus Theorie und Praxis bestätigte meinen Wunsch, polizeinah zu arbeiten.

01:45–01:55

Was machte die Polizei für Sie besonders attraktiv?

Mich reizte die unmittelbare Verantwortung: Entscheidungen treffen, Grundrechte wahren und dennoch schnelle Lösungen liefern. Die Polizei ist klar strukturiert, kollegial und gleichzeitig enorm vielfältig – vom Einsatz bis zur Technik. Dieses Zusammenspiel aus jurischer Präzision und praktischer Wirkung war für mich einzigartig.

02:01–02:06

Welchen Zweck hatte Ihr zusätzliche LLM-Studium?

2012 wurden keine Juristinnen eingestellt. Der berufsbegleitende LL.M. Informationsrecht war mein strategisches „zweites Standbein“. So vertiefte ich IT-Themen, blieb fachlich am Ball und konnte notfalls in Unternehmens-Compliance wechseln – zugleich signalisierte ich Leistungsbereitschaft, was später auch der Polizei nicht entging.

02:38–02:54

Welche Auslandserfahrung hätten Sie gerne früher gesammelt?

Erst bei der UN-Station merkte ich, wie bereichernd internationale Arbeit ist: andere Rechtssysteme, multikulturelle Teams, Englisch im Alltag. Hätte ich noch einmal die Chance, würde ich schon im Grundstudium ein Erasmus-Semester wählen, selbst wenn das den Freischuss verzögert hätte.

04:45–05:10

Wie ist die Polizei-struktur in Nordrhein-Westfalen aufgebaut?

Über allem steht das Innenministerium NRW. Darunter drei Landesoberbehörden – LAFP, LKA und LZPD – und schließlich 47 Kreispolizeibehörden. Damit verbindet die Organisation landesweite Strategie mit regionaler Einsatznähe; das schafft klare Hierarchien, aber auch kurze Wege für Entscheidungen.

06:05–06:35

Wie verläuft die Einstiegsausbildung für Juristinnen im Polizeidienst?

Nach der Einstellung durchlaufe ich eine Förderphase: Uniform, Schieß- und Einsatztraining, Funk, Verkehrs-und Kriminalkommissariate, zwei Monate Streife. Ich begleite Obduktionen, Durchsuchungen, Kontrollaktionen. Anschließend folgt ein Studium an der Deutschen Hochschule der Polizei. Erst danach leite ich eine eigene Dienststelle – Führung wird von Anfang an geübt.