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Karriere-Timeline

16.06.2025Podcast-Episode

IMR304 - IMR304: Verdacht auf Steuerhinterziehung, Wirtschaftsstrafrecht, berufsbegleitende Promotion, Kanzleikultur und Womens Brunch

Teilnahme am IMR Jurapodcast

Bei: MELCHERS Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft mbB
🚀 Karriereweg von Hanja Rebell-Houben

Fragen & Antworten

00:45–01:25

Wer entfachte früh deine Begeisterung für Strafrecht?

Schon in der Oberstufe stellte meine heutige Schwiegermutter, damals Vorsitzende einer Strafkammer, ihren Beruf vor. Die Mischung aus Menschenkenntnis, Grundrechten und der existenziellen Bedeutung von Urteilen faszinierte mich sofort. Dieses Erlebnis pflanzte den Gedanken, Juristin zu werden, tief in meinem Kopf – auch wenn ich erst später das Studium aufnahm.

02:31–02:48

Warum bewirbst du dich bereits im ersten Semester am Lehrstuhl?

Ich wollte das Fach nicht nur aus Vorlesungen kennen, sondern unmittelbar forschen. Darum bewarb ich mich bei Professor Dannecker als wissenschaftliche Hilfskraft. Dort erlebte ich Wirtschaftsstrafrecht in der Tiefe, schrieb Gutachten und merkte: Das ist genau das Terrain, auf dem ich fachlich wachsen will.

03:18–03:34

Weshalb ist solides Zivilrecht im Wirtschaftsstrafrecht unerlässlich?

Im Wirtschaftsstrafrecht beginnt jeder Fall strafrechtlich, endet aber selten dort. Vertragswerke, Organhaftung oder Steuerfolgen entscheiden oft über Tatbestände und Schaden. Ohne BGB- und HGB-Grundlagen könnte ich weder Risiken erkennen noch Verteidigungsstrategien entwickeln. Zivilrecht liefert also die „Bauteile“, die wir strafrechtlich bewerten.

04:16–05:03

Welche Wirkung hatte das tägliche Pendeln im Referendariat?

Der halbstündige Zug nach Heilbronn schweißte unsere Stuttgarter Referendargruppe zusammen. Wir diskutierten Fälle, tauschten Skripten, motivierten uns gegenseitig. Aus diesem Klassengefühl entstanden bis heute tragfähige Netzwerke: eine Richterstelle in Bayern, Kolleginnen im Strafrecht, künftige Mitstreiterinnen. Gemeinschaft wurde zum Karrierebeschleuniger.

08:50–09:30

Wie meisterst du Promotion, Kanzlei und Familie zugleich?

Mein Schlüssel heißt Micro-Timing: Kapitel in überschaubare Teilaufgaben zerlegen und freie Slots – Samstag­nachmittag, Abende ab 19 Uhr, Brückentage – strikt nutzen. Gelingt das, gönne ich mir bewusst Belohnungen, etwa eine Serie mit einem Glas Wein. Scheitere ich einmal, akzeptiere ich es und plane neu.

10:48–11:45

Welche Karriereschritte führten dich zur Partnerschaft?

Nach der Wahlstation stieg ich 2016 als Associate bei der Wirtschaftsstrafrechts-Boutique Kompert & Schmidt ein. Drei Jahre später wurde ich dort Partnerin. 2020 integrierten wir unser gesamtes Team in MELCHERS Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft mbB – zunächst kooperativ, dann vollständig, sodass ich heute Standortpartnerin in Mannheim bin.