IMR30416. Jun 25
IMR304: Verdacht auf Steuerhinterziehung, Wirtschaftsstrafrecht, berufsbegleitende Promotion, Kanzleikultur und Womens Brunch

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IMR304: Verdacht auf Steuerhinterziehung, Wirtschaftsstrafrecht, berufsbegleitende Promotion, Kanzleikultur und Womens Brunch

Hanja Rebell-Houben, Partner | MELCHERS Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft mbB

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Über diese Episode

Folge 304 Deines Jurapodcasts zu allen Karriere- und Examensthemen

Wirtschaftsstrafrecht - Mannheim - Heidelberg - Strafverteidigung - Steuerhinterziehung - Umsatzsteuerkarussell - Verdeckte Gewinnausschüttung - Steuerfahndung - Durchsuchung - Asservate - § 147 StPO - Promotion - Women's Brunch - Bewerbungsprozess

In dieser Folge spricht Marc in Mannheim mit Hanja Rebell-Houben, die auf das Wirtschaftsstrafrecht spezialisiert ist. Nach ihrem Jurastudium in Heidelberg und dem Referendariat in Heilbronn und Stuttgart startete Hanja ihre Karriere zunächst bei Kompert & Schmidt, bevor sie als Partnerin zur Kanzlei Melchers wechselte. Im Interview geht es um steuerstrafrechtliche Fragestellungen, typische Fälle wie das Umsatzsteuerkarussell oder die verdeckte Gewinnausschüttung und die Herausforderungen, Mandanten bei Durchsuchungen durch die Steuerfahndung zu begleiten. Außerdem berichtet Hanja, wie sie berufsbegleitend promoviert und gibt Einblicke in das interne Förderprogramm bei Melchers, etwa den Women’s Brunch. Wie läuft eine Durchsuchung praktisch ab und welche Rechte haben Betroffene? Was reizt sie an der Arbeit mit dem Wirtschaftsstrafrecht im Vergleich zu anderen Rechtsgebieten? Welche Synergieeffekte entstehen durch den Wechsel von der Boutique-Kanzlei in ein größeres Team? Wie gelingt bei all dem effektives Zeitmanagement zwischen Beruf, Familie und Promotion? Antworten auf diese und viele weitere Fragen erhaltet Ihr in dieser Folge von IMR. Viel Spaß!

Kapitel:

  • 00:24 - Der Weg zum Wirtschaftsstrafrecht
  • 02:24 - Studium und Referendariat
  • 06:29 - Promotion und Zeitmanagement
  • 07:24 - Herausforderungen im Beruf
  • 10:24 - Steuerhinterziehung erklärt
  • 15:13 - Typische Fälle im Wirtschaftsstrafrecht
  • 23:55 - Durchsuchungen und ihre Folgen
  • 30:30 - Kanzleikultur und Women’s Brunch
  • 33:54 - Bewerbungen und Auswahlkriterien

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Zu Gast

Hanja Rebell-Houben

Hanja Rebell-Houben

Kapitel

  • 00:00:24.610Der Weg zum Wirtschaftsstrafrecht
  • 00:02:24.093Studium und Referendariat
  • 00:06:29.765Promotion und Zeitmanagement
  • 00:07:24.360Herausforderungen im Beruf
  • 00:10:24.069Steuerhinterziehung erklärt
  • 00:15:13.755Typische Fälle im Wirtschaftsstrafrecht
  • 00:23:55.616Durchsuchungen und ihre Folgen
  • 00:30:30.683Kanzleikultur und Women’s Brunch
  • 00:33:54.952Bewerbungen und Auswahlkriterien

Über MELCHERS Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft mbB

Bei der mittelständischen Full-Service-Kanzlei MELCHERS sind die Associates von heute die Partner:innen von morgen. Die Kanzlei legt viel Wert darauf, ihre Anwältinnen und Anwälte zu Unternehmerinnen und Unternehmern zu entwickeln. Neben „training-on-the-job“ und Unterstützung bei Fachanwaltslehrgängen bietet MELCHERS persönliche Freiheiten, um die jeweils eigene Beratungsnische zu finden.

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Wirtschaftsstrafrecht zeigt, wie eng Strafrecht und Zivilrecht zusammenarbeiten – ohne Zivilrecht könnten wir das Strafrecht gar nicht durchführen. Es ist die Spannung zwischen beiden, die das Rechtsgebiet so faszinierend macht.

Sneak Peak – Q&A mit Hanja Rebell-Houben

Transkript

KI-basiert und kann Fehler enthalten.

0:10 Min
Marc:

Servus, herzlich willkommen zu einer neuen Episode Irgendwas mit Recht. Mein Name ist noch immer Marc Ohrendorf. Heute sitze ich in einer Stadt, wo ich glaube ich mit IMR noch nie war, nämlich in Mannheim. Und ich spreche mit Hanja Rebell-Huben. Hallo Hanja.

0:23 Min
Hanja Rebell-Houben:

Hallo Marc.

0:25 Min
Marc:

Danke, dass ich bei euch sein darf. Wir knüpfen an an unsere bisherigen zwei Folgen Melchias schon gemacht haben. Heute aber mit einem ganz anderen Thema, nämlich mit dem Wirtschaftsstrafrecht. Wie immer fangen wir ganz vorne an.

1:10 Min
Marc:

Du bist ja auch nicht als Wirtschaftsstrafrechtlerin auf die Welt gekommen, sondern hast dich irgendwann dazu entschieden, mal Jura zu studieren. Wie kam es dazu?

0:45 Min
Hanja Rebell-Houben:

Also gehen müssen wir da eigentlich schon in meine Schulzeit. Und zwar hat meine jetzige Schwiegermutter bei uns dieses Beruf, das quasi nach dem Abitur machen. Und sie war dort als Strafrichterin, als Vorsitzende einer Strafkammer und hat uns Jura quasi als Studiengang vorgestellt und eben auch den Richterberuf.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Und ich war schon fasziniert von dieser juristischen Welt, auch schon da eben von der Strafverteidigung, beziehungsweise auch überhaupt vom Strafrecht, wie viel das doch für den Menschen ausmacht und wie wichtig Recht im Leben ist. Und das hat mich so getriggert in der Zeit, dass es zumindest schon im Hinterkopf war, auch wenn ich nicht direkt studiert habe.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Aber das war so für mich der Auslöser, Jura könnte was sein. Das ist heute meine Schwiegermutter.

1:27 Min
Marc:

Ist das Zufall oder seid ihr Highschool-Sweethearts, dass sich das sozusagen die ganze Zeit weiterentwickelt hat?

1:35 Min
Hanja Rebell-Houben:

Zusammengekommen, aber sind jetzt 17 Jahren ein Paar.

1:42 Min
Marc:

Als noch nicht irgendwie die Mutter deines Freundes. Das ist ein Zufall gewesen, dass sich das so gefunden hat.

1:47 Min
Hanja Rebell-Houben:

Mein jetziger Mann war der beste Freundin. Es gab immer eine Verbindung und dadurch auch sehr viele persönliche Gespräche mit ihr über die Juristerei bis heute. Sie ist zwar jetzt nicht mehr tätig als Richterin, aber das hat uns so verbunden, beziehungsweise da dann auch den Einstieg gegeben.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Was kann man mit Jura alles machen und mit dem Strafrecht? Traurig nicht, die Diskussionen wurden, aber beide haben wir einfach ein Faible für die Grundrechte und da hat man immer wieder einen gemeinsamen Nenner. Ich habe in Heidelberg studiert.

2:23 Min
Marc:

Eigentlich Drafrecht machen willst?

2:25 Min
Hanja Rebell-Houben:

Ich habe eine Diskussion gemacht als großen Außenhandel. Sehr spannend und interessant. Ich habe mich aber dann direkt im ersten Semester schon am Lehrstuhl für Strafrecht beworben beim Herrn Prof. Dr. Dannecker, habe dort auch die Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin bekommen und war dann sofort Feuer für alles, was mit Strafrecht zu tun hatte und Wirtschaftsstrafrecht zu tun hatte.

2:56 Min
Marc:

Und manche, wo es andersrum ist, dass sie sagen, ich bin eigentlich Zivilrechtler, die machen die Schlechtsklausur so mit. Und wenn du aber sagst, na eigentlich fasst du Strafrechtlerin, ging dir das Zivilrecht dann trotzdem leicht von der Hand oder war das so, ich muss das machen, um dann nachher Strafrechtlerin werden zu können?

3:18 Min
Hanja Rebell-Houben:

Nur das Strafrecht, insbesondere wenn man weiter fortschreitet im Studium, merkt man irgendwann, wie arbeiten diese Rechtsgebiete zusammen und das ist eben jetzt ja auch im Wirtschaftsstrafrecht das Spannende. Es gibt zwar als Einstieg immer das Strafrecht, aber ohne Zivilrecht könnten wir Strafrecht gar nicht durchführen.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Also es sind für uns Basics, die einfach auch wiederum die Spannung in das ganze Rechtsgebiet geben. Ja, auf jeden Fall. Finde ich, kommt auch manchmal das, was du gerade gesagt hast, zu kurz, wenn man sagt, ich mag das Strafrecht nicht.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Wenn ich zivilrechtlich irgendwann vorsätzliche Fehler begehe, bin ich irgendwann im Kontakt mit dem Strafrecht, deswegen sollte ich mir dort auch die Folgen einmal meines Handelns überlegen. Nicht nur Strafrecht in der Natur, auch steuerlicher Natur, was hat mein Handeln für Auswirkungen in anderen Rechtsgebieten.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Was ist denn für dich in Stuttgart? Was ist das ... im Referendariat, so mussten wir mit einer kleinen Enklave von Zehten immer nach Heilbronn pilgern, hat uns aber als Gemeinschaft im Referendariat wahnsinnig zusammengeschweißt, weil wir in das schöne Heilbronn erlebt haben.

4:30 Min
Marc:

Wie weit ist das für die Gemeinschaft? diejenigen, die sich da nicht so auskennen?

4:32 Min
Hanja Rebell-Houben:

Das sind so etwas 30 Minuten Zugfahrt, weil es eine Regionalbahn nur ist, die das Ganze bedient. Führt aber tatsächlich dazu, dass man mit seinen ganzen Mitreferendariatskollegen sich im Regen austauscht, als wenn man quasi singulär anreifen würde. So sind wir jeden Morgen und jeden Nachmittag quasi zusammengefahren, haben da den Austausch gesucht und dann auch eben in Stuttgart wiederum den Austausch gesucht und gefunden.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Dadurch, dass wir alle quasi kein Stuttgarter waren vor dem Hintergrund, haben wir auch alle dadurch einen recht schnellen Anschluss in Stuttgart gefunden untereinander.

5:16 Min
Marc:

Weil du auch so viele verschiedene Wege nehmen konntest und danach hat es sich komplett versprengt. Also du hast natürlich nie irgendjemanden getroffen. Aber stelle ich mir eigentlich ganz cool vor, weil man dann doch so ein bisschen Klassenfeeling hat mehr, oder?

5:32 Min
Hanja Rebell-Houben:

Dieses Klassenfeeling ist heute in Kontakt mit den, Strafrechtlichkeit dieser Stuttgarter Gruppe, die sich da gefunden hat, sodass wir einen Richter in Bayern haben, der im Moment im Strafrecht tätig ist, einen weiteren Kollegen im Wirtschaftsstrafrecht oder auch eine Kollegin im Strafrecht in Stuttgart. Dadurch hatten wir eben auch nochmal so einen zusätzlichen Anknüpfungspunkt, der relativ zufällig war neben dem gemeinsamen Wohnort.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Aber ja, natürlich dieses Klassenfeeling irgendwo da und prägt das Ganze. Es gibt den LLM in Osnabrück, war aber tatsächlich für mich jetzt nicht so ein Thema. Ich promoviere derzeit noch und hoffe, dass ich diese Promotion auch irgendwann abschließen werde.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Das war für mich dann eher der Fokus.

6:20 Min
Marc:

Also berufsbegleitend auch. Ja, das Fass machen wir jetzt nicht auf. Partnerin ist bei einer Kanzlei. Es geht, dass man auch da Berufsbegleiterin wird. Ja.

6:44 Min
Hanja Rebell-Houben:

Da muss man sehr viel und sehr gutes Zeitmanagement, Familie geändert hat und da haben wir einfach auch Wege gefunden, wie wir dieses Zeitmanagement dann zusammen weiterführen. Insbesondere Samstage, nachdem ich mit den Kindern unterwegs war, setze ich mich wieder dran.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Wenn ich irgendwo Lücken finde unterbrochen, setze ich mich abends nochmal an den Schreibtisch, sofern es eben die Zeit zulässt. Aber natürlich Brückentage sind prädestiniert.

7:30 Min
Marc:

Okay, dann drehe ich das noch ein. Ziemlich verrückter Typ. Und in dem Kontext ging es um die Willenskraft nach 18 Uhr. Also der hat gesagt, okay, es gibt viele wissenschaftliche Erhebungen und Untersuchungen, die zeigen, wenn man die letzte Mahlzeit vor 18 Uhr isst, 18 Uhr kein Alkohol trinkt, weil es sind Kohlenhydrate und keinen Zucker zu sich nimmt, dann soll man länger.

1:10 Min
Marc:

Das war seine Aussage und dann hat er zehn Minuten darüber gesprochen, wie man nach 18 stark bleibt. Darauf will ich eigentlich hinaus, weil ich glaube, viel dran an dem, was er da gesagt hat. Und er hat gesagt, naja, man muss halt einfach machen.

1:10 Min
Marc:

Aber wie machst du das? Also dass man nach 18 Uhr, sagen wir mal, hast einen längeren Tag im Büro, kommst vielleicht um 19 Uhr raus und sagst jetzt, eigentlich habe ich heute Abend aber in Anführungszeichen frei, da kann ich noch zwei, drei Stunden an der DISS arbeiten. Wie gelingt dir das, dass du jetzt nicht sagst, okay komm, schnell was zum Abendessen und dann vielleicht für morgen ausruhen oder noch eine Serie und dann ins Bett? Mhm.

9:06 Min
Hanja Rebell-Houben:

Dass man da dann weiterkommt und nicht davor steht, wow, mein Kapitel ist aber jetzt 100 Seiten lang, was ich jetzt vor mir habe. Deswegen lohnt es sich ja gar nicht erst anzufangen, sondern in so kleine Unterteile, in kleine Parzellen aufzuteilen und dann schaffbare Aufgaben setzen.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Und ich glaube, dann kommt man auch eben in so einer Abendarbeit weiter und man ist dann nachher auch froh, wenn man dann zwei Stunden dran gesessen hat oder drei Stunden dran gesessen hat, zu sehen, was habe ich denn tatsächlich geschafft? Und das motiviert ja dann fürs nächste Mal wieder. Genau, das klappt natürlich nicht jedes Mal.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Da muss man eben auch ehrlich zu sich selber sein, aber dann auch Belohnungen danach für sich selber setzen. Wenn ich jetzt zwei Stunden da gesessen habe, dann tatsächlich vielleicht noch eine Miniserie mit einem Glas Wein dazu und zu sagen, jetzt kann ich ausspannen.

9:56 Min
Marc:

Guter Tipp, vielen Dank. Und ich finde auch ganz mal wieder, Vielfalt juristischer Berufe, man muss halt nicht mit 24 promoviert sein und alles fertig haben, wenn man ein bisschen später im Berufsleben mit viel Praxiserfahrung schon merkt, hey, jetzt will ich gerne nochmal promovieren, geht das eben auch.

10:15 Min
Hanja Rebell-Houben:

Meine Motivation war tatsächlich, es zu schaffen. Also mein Doktorvater kam auf mich zu und sagte, wollen Sie es nicht versuchen? Und ich habe mir gedacht, das ist so eine Ehre, wenn ein Doktorvater.

10:36 Min
Marc:

Woher kanntet ihr euch? Achso, das ist derselbe von damals. Okay, alles klar. Ja, dann verstehe ich, wie das kommt. Gut, dann gehen wir nochmal kurz zurück.

10:48 Min
Hanja Rebell-Houben:

Ich habe bei der Kanzlei Kompert & Schmidt als angestellte Rechtsanwältin angefangen, auch hier damals in Mannheim schon. Da eben dann 2016 habe ich als Rechtsanwältin dort angefangen, habe dort vorher meine Wahlstation gemacht, so habe ich die Kanzlei kennengelernt und dann eben auch meine erste Anwältin angetreten.

11:09 Min
Marc:

Im Wirtschaftsstrafrecht?

11:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Im Wirtschaftsstrafrecht, das war eine Boutique, die rein aus Wirtschaftsstrafrecht spielte.

11:16 Min
Marc:

Ist eine andere Kanzlei als heute?

11:18 Min
Hanja Rebell-Houben:

Eine andere Kanzlei. Wie gesagt, ursprünglich gab es Kompert und Schmidt, wo ich dann nach drei Jahren als Partnerin auch angefangen habe in 2019. Auf das Ausscheidens unseres Altpartners haben wir uns dann kurzzeitig umfilmiert in Schmidt-Rebell-Huben.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Und dann haben wir uns 2020 gemeinsam entschlossen, mit Melchertz zunächst in eine Kooperation zu gehen und dann uns komplett als Team zu integrieren. Und daher auch unser heutiger Standort hier in Mannheim.

11:47 Min
Marc:

Was sagen wir Wirtschaftsstrafrechtsboutique?

11:49 Min
Hanja Rebell-Houben:

Genau, genau. Genau, genau. Genau, wir waren es. Genau. Nett ausgedrückt. Ich glaube, damals waren es auch schon 50 Anwälte. roundabout, ja genau.

12:17 Min
Marc:

Schließen uns dann jetzt irgendwie eine andere Frage.

12:22 Min
Hanja Rebell-Houben:

Haben wir jemanden gesucht, der ihn unterstützt? Magst du nicht wechseln? Uns war dann recht schnell klar, ein anonymes Unternehmen war, welche Kanzlei es denn war, weil in der Region hier gibt es jetzt nicht Wirtschaftsstrafrechtler und so kamen wir dann mit dem, und haben gemerkt, dass wir ziemlich viele können aus dieser kleinen Einheit, diesem Team, was wir eben, mit einer gewissen Größe und eben ja auch vieles Gebieten, als die wir bisher bedienen konnten.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Tatsächlich ziemlich viele Synergieeffekte gesehen haben und ich für mich auch spannend fand, nachdem ich jetzt diese Zeit lang Boutique-Kanzlei kennengelernt habe, zu wechseln und da eben auch vieles kennenlernen, was man in der Boutique einfach nicht hat. Gerade diese Überschneidung der Rechtsgebiete mit Kollegen anderer Rechtsgebiete noch mal ganz anders im Aus stehen zu können, sodass wir da tatsächlich diesen Effekt für uns auch gesehen haben.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Genau. Das sind 20 Kilometer. Also das ist quasi nebeneinander. Das ist näher als Köln und Düsseldorf. Ja, würde ich jetzt schon behaupten, dass das näher als Köln und Düsseldorf ist.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Also ich komme vom Niederrhein, deswegen so ein bisschen geografisch gar nichts beurteilen. Ja, es ist näher bei uns. Wir sind einfach tatsächlich eine reine Wirtschaftsstrafrecht-Boutique hier in Mannheim angesiedelt, dadurch, dass wir auch die Wirtschaftsstrafkammern und die Schwerpunktstaatsanwaltschaften hier haben.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Deswegen ist es für uns einfach ein Benefit, hier tatsächlich in Mannheim angesiedelt zu sein. Aber der Hauptstandort in Heidelberg hat eben die große Einheit, wo wir auch ganz, ganz viele Rechtsgebiete tatsächlich haben. Und daneben haben wir noch unseren Frankfurter Berliner Standort.

14:12 Min
Marc:

Ah ja, okay. Dann lass uns mal darüber sprechen, was du inhaltlich machst. Also das Wirtschaftsstrafrecht ist ja sozusagen irgendwie, wenn ich so zurückdenke, wahrscheinlich am berühmtesten geworden. Die ist früher, also Steuerhinterziehung war irgendwie ein Thema. Das ist auch heute noch ein Thema, Wirtschaftsstrafrecht.

14:31 Min
Hanja Rebell-Houben:

Steuerhinterziehung ist ein großes Thema, auch die großen bekannten Fälle, man denkt nur an Uli Hoeneß, die sind irgendwo steuerlicher Natur und das ist glaube ich das, wo eigentlich die bekanntesten Fälle herkommen. Also wir haben verschiedenste Konstellationen, eigentlich alles, was im Unternehmen an Steuern anfällt, kann ich auch irgendwo, wenn ich sie falsch erkläre, nicht erkläre, kann zu einer Steuerhinterziehung erstmal führen.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Hat eigentlich gar nicht viele Voraussetzungen, die ich nicht richtig erkläre oder eben sie unterlasse zu erklären. Und steuerliche Angaben sind Steuern, Arten, die ich mir vorstellen kann, die in einem Unternehmen vorkommen können. Klassische Fälle sind das auch immer noch das...

15:34 Min
Marc:

Verspare mir schlechten Kirmeswitz an der Stelle.

15:40 Min
Hanja Rebell-Houben:

Also bei einem Umsatzsteuerkarussell, das lebt quasi mehr oder minder davon, dass ich den steuerlichen Vorteil von innergemeinschaftlichen Lieferungen ausnutze. Sprich, wenn ich ins Ausland ein Produkt verkaufe, verkaufe ich es ohne Steuern, weil dort letztendlich verkauft werden soll bei der Steuer.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Das wird unter Umständen ausgenutzt, um tatsächlich sich zu bewegen mit den Unternehmen. Die Behörden kommen nicht hinterher zu prüfen bezüglich der Erklärungen, wer ist der Letzte, der quasi im Inland noch die Ware ins Ausland steuerfrei verkauft, hat aber das Anrecht, die Ware quasi von ihm gezahlte Steuer zurückzuverlangen.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Dann eben den Benefit der Steuerrück. Diese Unternehmen als sogenannte Missing Traders. Kann ich quasi diesen Steuerbenefit unter Umständen verteilen? Ganz oft geht die Ware dann ins Ausland, taucht nicht mehr auf, entweder in Drittstaaten oder aber auch im Ausland auf den Schwarzmarkt.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

An Steuerhinterziehungen oder, ja. Also was wir eben auch oft haben, ist die verdeckte Gewinnausschüttung. Dort hat das Unternehmen eine Betriebsausgabe geltend gemacht, aber nicht als Betriebsausgabe anzuerkennen ist, sondern eben dennoch so deklariert hat, als ob es eine steuerliche Aufwendung sei.

17:06 Min
Marc:

Was muss man sich darunter vorstellen? Was schreiben die dann dahin?

17:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Was wir zum Beispiel zurückliegend hatten, das war ein großes Firmenanwesen, wo aber auch das Privathaus des Unternehmers drauf stand. Das Privathaus wurde von einem Gärtner bewirtschaftet, also natürlich war der auch für das Unternehmensgelände zuständig, hat aber auch den Privatgarten zum Beispiel bewirtschaftet und gepflegt.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Und diese ganzen Kosten sind dann rein über das Unternehmen abgerechnet worden. Jetzt brauche ich nicht viel Fantasie, dass das Finanzamt das eben nicht als Recht gesehen hat. Gesagt hat, hier kommt dir die Kommenleistung und dann kann ich diesen Teil eben nicht als im Geld sondern muss es eben als private Entnahme und dadurch eben auch an Steuer versteuern.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Genau. ...

17:57 Min
Marc:

Von seinem eigenen Unternehmen bekommen hat. Das ist was anderes, wie wenn jemand, der Selbstständiger sagen kann, danach noch privat unterwegs war.

18:18 Min
Hanja Rebell-Houben:

Dieses Problem der Aufteilung, genau. Oder ein rein privat genutztes Fahrzeug hat man auch schon mal, dass ich quasi mehr als ein Firmenfahrzeug habe, aber bei einem ganz klar, es ist ein Spaßfahrzeug in Anführungszeichen Oder es ist das Fahrzeug für die Ehefrau, die eben nicht angestellt ist oder ähnliches. Und dort haben wir eben Kosten, die vom Unternehmen übernommen werden, die aber tatsächlich privater Natur sind und dann sie steuerlich eben zum Steuersubjekt Privatpersonen und nicht zum Steuersubjekt Unternehmen.

18:53 Min
Marc:

Strafandrohung im Gesetz ist das eine, aber jetzt mal, bleiben wir mal bei dem Gärtner-Beispiel. Wir haben natürlich häufig in diesen Konstellationen das Problem, dass das meistens ja nicht beim ersten Mal auffällt und die Leute das wahrscheinlich schon eine gewisse Zeit lang so machen und danach fällt auf, ach so, das ist jetzt irgendwie schon im vierten, fünften Jahr so und die Summe für den Gärtner ist jetzt auch super gering und damit ist auch die potenziell zu zahlende Einkommenssteuer jetzt nicht nur 6 Euro, sondern vielleicht einen Tacken mehr.

1:10 Min
Marc:

Dann da ganz praktisch wahrscheinlich schon, oder?

19:26 Min
Hanja Rebell-Houben:

Große Ausmaß, dass wir da überhaupt aus dem Regelstrafrahmen wegkommen. Strafrahmenverschiebung haben ab 50.000 Euro, setzt die schon ein, sodass wir in den erhöhten Strahmen kommen. Hinterzogene Steuern.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Genau, also hinterzogene Steuern. Danach haben wir die Grenze von 100.000 Euro, wo der BGH sagt, das ist eine Strafe, die in der Regel eine Freiheitsstrafe von mehr als ein Jahr wohl auf Bewährung zur Folge haben, soll, wenn nicht gewichtige Ausnahmegründe vorliegen und die nächste Stufe haben wir dann bei der Millionen ... ...

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Strafe haben.

20:06 Min
Marc:

Aha. Ja.

20:32 Min
Hanja Rebell-Houben:

Und da werden die Grenzen immer enger gezogen. Festzentren sind es natürlich, sind die Einzelnen unter die Ogendwo eine Ausgabe zu viel beantragt haben oder ähnliches. Ich mache den Leuten gar nicht wirklich eine Voraufnahme.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Viele von den Fällen sind tatsächlich auch so, dass es Falschangaben sind. Die muss man natürlich von denen unterscheiden, wo wir tatsächlich ein Ausnutzen des Staates haben. Und deswegen haben wir da eben auch die Spanne, dass ich nicht sagen kann, jeder Corona-Subventionsbetrug, der irgendwo diese Schwelle überschreitet, wird auch tatsächlich mit einer Freiheitsstrafe sanktioniert, weil ich ganz unterschiedliche Beweggründe und eben diese Ausnahmen, die ja auch der Strafsenat sieht, dort auch vorliegen habe.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Natürlich, ja.

21:23 Min
Marc:

Also, weil Steuerrecht ist kompliziert. Und ihr habt da vielleicht letztes Jahr irgendwo was reingekommen?

21:34 Min
Hanja Rebell-Houben:

Nein, natürlich nicht. Also das ist auch gut. Steuerhinterziehung, also es gibt die leichtfertige Steuerverkürzung oder eben die vorsätzliche Steuerhinterziehung. Jeder Mensch macht Fehler. Und der Staat ist dafür nicht da, jeden Fehler zu weiten, sondern natürlich, wir brauchen die strafrechtlichen Voraussetzungen und die werden verfolgt, werden mittlerweile eben.

21:54 Min
Marc:

Ja, gut. Und in diesem Zusammenhang gibt es dann ja wahrscheinlich auch häufiger mal durchsuchen.

22:00 Min
Hanja Rebell-Houben:

Genau, da bin ich auch oftmals mit dabei. Das ist oftmals eine sehr prägende Situation für den Fall. Es klingelt morgens meistens bei den Privatpersonen irgendwo zwischen 6 und 8 Uhr. Da ist Steuerfahndung, genau.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Für die Personen getroffen sind natürlich eine wahnsinnig schöne Situationen, wie man sich vorstellt. Das privateste Leben, was man hat, quasi erstmal zumindest dem Steuerfahnder offenbart wird und die alle Räume sich ansehen dürfen, sofern nicht eine Einschränkung im Durchsuchungsbeschluss vorliegt. Und oftmals haben wir die tatsächlich leider nicht auf irgendwelche Büroräumlichkeiten.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Finden die bei manchen Mandanten ganz damit.

22:47 Min
Marc:

Versteht man ja auch, Entschuldige, wenn ich dich unterbreche, weil ich sag mal, aus Ermittlersicht soll ja jetzt nicht, wenn jemand gerade Homeoffice am Küchentisch macht und sich noch einen Kaffee auf der Fressermaschine hat.

23:00 Min
Hanja Rebell-Houben:

Genau, also natürlich ist es nachvollziehbar an vielen Stellen, dass man sagt, man muss es sich zumindest mindestens vergewissert, dass wir nicht andere oder dass für die Behörden sich nicht noch andere Orte der Lagerung von Unterlagen vorhanden sind. Und dennoch ist es eben die Eintrittskarte, alle Räume sich anzusehen, also inklusive Schlafzimmer.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Auch Speicher und Ähnlichem und dann eben das, was du gerade schon angesprochen hast, Laptop, Smartphones und so weiter sind in der Regel von diesen Beschlüssen umfasst. Und jeder sagt, das sind gerade die Geräte, wo die sensibelsten Daten sind und da fängt unser Durchschnitt.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Also tatsächlich mal von dem Privathaushalt ausgehen, braucht jeder nur das Handy mal anzugucken, wie viele Fotos mache ich tagtäglich, wie viele Bilder tausche ich mit Freunden aus, wie viele Nachrichten schreibe ich mit Freunden. Und die erste Sicherung, sofern der Durchsuchungsbeschluss eben keine Einschränkung, das ist oftmals leider so, keine Einschränkung enthält, ist die Behörde berechtigt, erstmal quasi dieses Smartphone mitzunehmen.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Das ist der erste Teil. Meistens wird nämlich keine Spiegelung vor Ort gemacht, sondern eben die Endgeräte werden tatsächlich zur Behörde mitgenommen und dort erst gespiegelt. Sprich, man ist erstmal, glaube ich, hilflos.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Da ist ganz oft für uns ein Ansatzpunkt, dass die Spiegelung eben vor Ort erfolgt, wir bei der Spiegelung der Daten mit einem Einblick in die Daten nehmen, weil zum Beispiel diese Fotos, die ich erwähnt habe, die werden in der Regel niemals vom Durchsuchungsbeschluss erfasst sein. Der hat eine Aufzählung, welche Daten denn relevant sind für diesen Fall.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Und mein privates Familienfoto hat in der Regel eben keine Relevanz oder das Foto von meinem hat keine Relevanz für den steuerlichen Fall. Und da versuchen wir dann tatsächlich in der Durchsuchung schon darauf hinzuwirken, dass solche Daten nicht mitgespiegelt werden oder aber da eine Sicherung erfolgt und eben dieses Handy versiegelt wird und man nachher im gerichtlichen Wege darüber entscheidet, darf die Behörde diese Fotos und Daten behalten.

25:06 Min
Marc:

Ansonsten welches ist?

25:08 Min
Hanja Rebell-Houben:

Also wir haben quasi niemals gelöscht werden. Einen Fall hatten wir jetzt zurückliegend. Da waren von einer recht prominenten Person, nicht unser Mandant, aber von einem anderen Mandanten, von einem anderen Angeschuldigten, Daten mit drauf. Unter anderem Steuererklärung, weil dort eben tatsächlich die Sicherung erfolgt ist zu Hause.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Und diese Daten nur dem eigenen Beschuldigten, sondern allen Mitbeschuldigten, allen Mitbeschuldigten, mit Vertretern der Anwälte oder auch jedem Dritten, der ein berechtigtes Interesse hat, quasi zur Verfügung stehen, wenn keine Filterung erfolgt. Genau, deswegen kannte ich über die Einsicht in die Asservate.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Das ist zwar so ein Streitpunkt, da Einsicht in die Asservate haben, also gehören die zur Ermittlungsakte, weil der 147 SDPO gibt erstmal nur eine Einsicht in die Ermittlungsakte. Aber ganz oft wird eben sehr lapidar damit umgegangen und es werden die gesamten Asservate mit übergeben.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Und dort eben da dann von dieser prominenten Person, jeder wollte, es gab 200 Beschuldigte in diesem Fall und jeder von diesen 200 Beschuldigten plus ihre Anwälte konnten einmal quasi das ganze Leben, so ist es ja gespeichert in der Regel auf den Laptops, dieses Prominenten sehen.

26:19 Min
Marc:

Funktioniert das rein technisch eigentlich? Also jetzt nehmen wir mal an.

26:28 Min
Hanja Rebell-Houben:

Genau. Oftmals, ja. In dem Fall sind wir tatsächlich mit einer großen, mehreren Gigabyte großen Festplatte zur Behörde hingefahren, haben die übergeben und haben gesagt, wir hätten gerne eine, mach mal voll so. Beziehungsweise in dem Fall sogar und dann haben die uns das alles gespiegelt und dann wiedergegeben.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Ist manchmal auch tatsächlich eine Frage, also nicht alle Sachen wir hier in den Kanzleien auf Anhieb wieder lesen, sondern müssen uns dann eben die Programme beschaffen, um da Sachen auch wieder lesen zu können. Das kann auch schon mal der Fall sein, ja.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Es wird schwer, es wegzubekommen. Der Mensch ist neugierig und wir sind Jäger und Sammler und das Sammeln ist an der Stelle sehr ausgeprägt, meiner Erfahrung nach, sodass die Behörde nicht sehr schnell ihren Löchpflichten mittlerweile ja auch nachkommt, sondern da eben auch sammelt. Andererseits ist das Strafrecht auch keine Falldauer, die mal eben nur ein Jahr dauert.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Also unsere normalen Fälle im Wirtschaftsstrafrecht dauern fünf bis zehn Jahre. Und in dieser Zeit sind in jedem Fall diese Daten bei einer fremden Person, gehen durch Ermittlerende, gehen wie gesagt durch Rechtsanwaltshände, die Mitbeschuldigten haben Einsichtsmöglichkeiten. Und wenn ich da eben nicht frühzeitig darauf hinwirke, dass diese Daten entweder gar nicht gespiegelt oder aber auch gelöscht werden, die eben zunächst mal in den Asservaten oder finden sogar Einsicht in die Ermittlungsakten.

28:03 Min
Marc:

Super belasten kann das ja auch sein. Ja.

28:11 Min
Hanja Rebell-Houben:

Durchsuche. Sie sind nicht mehr. Ein Vorwurf an die Behörden, die gehen erst mal rechtmäßig vor, die haben den Durchsuchungsbeschluss, aber das, was es in den Menschen auslöst, ist einfach sehr, sehr viel. wenn das Privateste durchstöbert worden ist.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Und da kann man den Menschen zumindest so ein Stück weit die Hoffnung oder auch den Mut geben, wir können was tun an der Stelle, dass zumindest private Kern nicht dauerhaft quasi aus den Händen gegeben wird.

28:47 Min
Marc:

Jeden Tag so machst du. Klingt irgendwie gut. Melchias hatte ich vielleicht noch gar nicht so auf dem Schirm, weil der sagt jetzt nicht eine von den vier ganz großen Kanzleien, die sich irgendwo auch schon mal im Studium vielleicht aufgedrängt haben und sagt, hey, das guckt, Und so weiter.

29:14 Min
Hanja Rebell-Houben:

Also ich habe ihn nicht ins Leben gerufen, aber ich bin Teil dieses Women0027s Brunch als Partnerin. Wir sind zwei Partnerinnen bei Melchers und begleiten diesen Women0027s Brunch eben sehr gerne. Also es war tatsächlich, um das noch abzuschließen, eine Initiative auch unserer Mädels, die sagten, wir hätten gerne quasi einen geschützten Bereich, wo wir unsere Themen anbringen können.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Ich war am Anfang recht skeptisch, weil in meiner Karriere gab es das bisher nicht und ich war erst mal, hat mich so hinterfragt, wofür brauchen wir einen eigenen geschützten Raum für Frauenthemen? Aber man merkt immer mehr, also wir setzen uns jetzt nicht nur zusammen. Auch ein Teil ist tatsächlich das Brunchen, das wir einmal im Jahr machen, wo jeder so ein Stück weit aus seinen Berichten oder Beziehungen Erlebnisse schildern kann, wo man in dieser Rolle als Frau im Anwaltsleben doch noch mit Vorurteilen konfrontiert wird.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

So ein bisschen salopp gesagt, der weiße alte Mann auf einen zukommt und nicht ernst nimmt in einer Besprechung. Und da versuchen wir erstmal auch in diesen Gesprächen schon, den Mädels so Handlungsanweisungen, aber Handlungstipps zu geben. Wie kann man auf solche Situationen reagieren? Aber auch Mut zu machen und diese Rolle als Frau nicht nur als Nachteil, sondern insbesondere als Chance zu sehen.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Sneakers dort vorhanden und eine Frau steht. In der Minderheit zu sein.

30:56 Min
Marc:

Es geht auch um Visibilität.

31:03 Min
Hanja Rebell-Houben:

Wie kann ich mich auch im Markt verkaufen? wo kann ich eben Vorteile eben aus meiner, vielleicht auch Nischenberatung und wie kann ich mir verkaufen. Körpersprache wird jetzt unser nächstes Thema sein, wie die bewusst und gut eben auch einsetzen und dann auch eben, da machen wir ein zweigeteiltes Seminar, ein Teil nur für Frauen, aber weil weil wir eben keine Grenze zwischen den Frauen und den Männern ziehen wollen, machen wir danach noch einen gemeinsamen Seminarteil, wo wir dann quasi alle unsere Associates quasi gemeinsam fördern an der Stelle, weil das ist uns ganz wichtig.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Wir wollen nicht ausgrenzen durch diesen Women0027s Brunch, sondern wollen eher quasi Brücken schaffen, da wo sie vielleicht noch fehlen. Erstmal auf ein ansprechendes Anschreiben, das hört sich ja ein bisschen salopp oder ein bisschen einfach an, aber ich möchte eben, dass diejenigen, die sich für unsere Kanzlei interessieren, insbesondere für die einzelnen Rechtsgebiete interessieren, ich möchte wissen, warum soll ich mir für denjenigen die Zeit nehmen und wenn man bei uns als Referendar war, insbesondere, also ich kann nur für Mannheim sprechen, aber wir nehmen gerne Zeit für die Referendare und dann möchte ich jemanden haben, der Lust genau auf das hat, was wir machen.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Das möchte ich in dem Anschreiben schon einmal lesen, dass er sich zumindest mit Melchers als Kanzlei auseinandergesetzt hat und welche Rechtsgebiete wir haben. Also ich finde nichts nerviger, als wenn ich die hunderttausendste Bewerbung im Arbeitsrecht bei mir in meinem persönlichen Mail-Eingang finde, weil ich mir dann sage, irgendwie passt es nicht so ganz und da habe ich dann nicht denjenigen, wo ich gerne die Zeit rein investiere.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Also deswegen das Anschreiben ist das A und O, das ist die Eintrittskarte.

32:53 Min
Marc:

...schreiben ist wichtig. Und ich erinnere mich noch an...

33:08 Min
Hanja Rebell-Houben:

Das ist meine Visitenkarte, weil die, ganz ehrlich, die können wir nicht beurteilen Und in der Regel haben wir viele Leute mit ähnlichen Noten, sage ich mal. Und ob jetzt einen Punkt runter oder einen Punkt rauf, wissen wir, das ist nicht das Ausschlaggebende.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Aber die Visitenkarte ist das Anschreiben, mit dem ich mich bewerbe und wo ich einmal ja auch meine Stärken dann darstellen kann, die unabhängig von der reinen Notenzahl irgendwo gegeben ist. Zum Beispiel irgendwo tatsächlich, wenn jemand schon mal wissenschaftlicher Mitarbeiter war oder auch wenn er sonstige private Mitgliedschaften hat irgendwo, wo er...

33:49 Min
Marc:

Und das gilt im Bewerbungsgespräch genauso.

33:54 Min
Hanja Rebell-Houben:

Das hat, was man gerne macht, dass man sich für Jura interessiert, dass es quasi nicht nur Pflicht sein sollte, hier zu sein. Wir versuchen dann, Jad oder Praktikum wie auch immer, die Leute mit an den Fällen schon direkt arbeiten zu lassen, denen auch so ein bisschen den Einstieg zu ermöglichen.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Ich nehme mir dann auch die Zeit, wenn jemand was ausgearbeitet hat, das zu korrigieren, versuchen Tipps zu geben. Auch Tipps im Hinblick, wie kann ich das in meinen Klausuren umsetzen, was ich jetzt hier gelernt habe. Ich habe selber jahrelang Klausuren korrigiert, versuche das dann eben auch weiterzugeben, weil das unterscheidet sich jetzt nicht wahnsinnig von unserer Arbeit.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Das Grundhandwerkzeug bleibt das Gleiche. Und dann möchte ich einfach, dass jemand, der hier sein Praktikum oder Referendariatsstationen absolviert hat, einen Benefit auch für sich mitnimmt an der Stelle. Tschüss.

34:51 Min
Marc:

Servus, herzlich willkommen zu einer neuen Episode Irgendwas mit Recht. Mein Name ist noch immer Marc Ohrendorf. Heute sitze ich in einer Stadt, wo ich, glaube ich, mit IMR noch nie war, nämlich in einem.

1:10 Min
Marc:

Und ich spreche mit Hanja Rebell-Huben. Hallo, Hanja. Danke, dass ich bei euch sein darf. Wir knüpfen an an unsere bisherigen zwei Folgen, die wir mit Melchias schon gemacht haben. Heute aber mit einem ganz anderen Thema, nämlich mit dem Wirtschaftsstrahl.

1:10 Min
Marc:

Wie öfter, ganz vorne an.

35:25 Min
Hanja Rebell-Houben:

Also ganz zurückgehen müssen wir da eigentlich schon in meine Schulzeit und zwar hat meine jetzige Schwiegermutter bei uns dieses Berufe vorstellen, was kann ich dem Abitur machen und sie war dort als Strafrichterin, als Vorsitzende einer Strafkammer und hat uns Jura quasi als Studiengang vorgestellt und eben auch den Richterberuf und ich war schon fasziniert von dieser juristischen Welt, von der schon da eben von der Strafverteidigung.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Beziehungsweise auch überhaupt vom Strafrecht, wie viel das doch für den Menschen aus, so getriggert in der Zeit, dass es zumindest schon im Hinterkopf war, auch wenn ich nicht direkt studiert habe, aber das war so für mich der Auslöser, Jura könnte was sein. Das ist heute meine Schwiegermutter.

36:08 Min
Marc:

Ist das Zufall?

36:13 Min
Hanja Rebell-Houben:

High School Sweet hat es nicht. Wir sind nach dem Studium zusammengekommen, aber sind jetzt auch schon seit 17 Jahren ein Paar. Ja, also mein jetziger Mann war der beste Freund meines Bruders und dadurch war schon das Kennen.

1:10 Min
Hanja Rebell-Houben:

Genau, es gab immer eine Verbindung und dadurch auch sehr viele persönliche Gespräche mit ihr über die Juristerei bis heute. Sie ist zwar jetzt nicht mehr tätig als Richterin, aber das hat uns so verbunden beziehungsweise da dann auch den Einstieg gegeben, was kann man mitnehmen.

36:49 Min
Marc:

Ist ja eigentlich traurig, dass du dann nicht Richterin geworden bist.

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