Heinrich Raisch

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Karriere-Timeline

18.02.2020Podcast-Episode

IMR41 - IMR041: Legal Tech und gute Teams | Interview Rechtsanwältin und Counsel

Teilnahme am IMR Jurapodcast

Bei: Dentons
🚀 Karriereweg von Heinrich Raisch

Fragen & Antworten

02:40–04:00

Was motivierte dich zur Rückkehr aus der Selbstständigkeit?

Ich habe das Abenteuer der eigenen Kanzlei geliebt, aber am Ende überwog der Wunsch nach planbarer Sicherheit, starkem fachlichem Sparring und klaren Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit. In der Großkanzlei habe ich ein stabiles Einkommen, exzellente Ressourcen und trotzdem die Freiheit, technische Innovationen voranzutreiben – ohne dass „Kollege Angst“ ständig am Schreibtisch sitzt.

04:25–04:55

Warum fasziniert dich Kapitalmarktrecht in Verbindung mit Blockchain?

Der Kapitalmarkt reagiert sensibel auf jede technologische Neuerung. Mit Blockchain lassen sich Wertpapiere völlig anders strukturieren, transferieren und überwachen. Mich treibt an, juristische Dogmatik auf scheinbar „unbestellte Felder“ anzuwenden und so Rechtsrahmen für künftige Finanzprodukte mitzugestalten. Das verbindet klassische Normauslegung mit echtem Pioniergeist.

11:30–12:00

Wie erklärst du die Blockchain in einfachen Worten?

Stell dir eine gemeinsame Tabelle vor, die auf hunderten Rechnern gleichzeitig gespeichert ist. Jeder Block entspricht einer Tabellenzeile, wird kryptografisch versiegelt und anschließend an die vorherige Zeile gekettet. Statt eines zentralen Servers verwaltet die Gemeinschaft diese Kopie demokratisch. Technisch ist es also „nur“ eine anders organisierte Datenbank – kein Hexenwerk.

12:50–13:00

Was sind Smart Contracts juristisch betrachtet?

Programmierte Wenn-Dann-Anweisungen, die in der Blockchain gespeichert sind und dort automatisch ablaufen. Rechtlich sind sie weder Verträge noch Magie, sondern Softwarecode, dessen Ergebnisse wir mit den bekannten Auslegungsregeln auf Willenserklärungen und Geschäftsbesorgungen überprüfen müssen.

14:05–14:40

Weshalb ist KIs Definition für Juristen schwierig?

Schon bei menschlicher Intelligenz streiten die Wissenschaften. Bei KI kommt hinzu, dass jegliche Automatisierung – vom Lichtschalter bis zum lernenden Algorithmus – als „intelligent“ etikettierbar wäre. Wir brauchen daher weniger formale Definitionen, mehr Funktionsanalyse: Welches Verhalten wird automatisiert und welche Haftungs- oder Regulierungslücken entstehen dadurch?

18:10–19:45

Welche Änderungen brauchst du im Jurastudium für Tech-Trends?

Wir benötigen echte Praxisnähe: Vertragsentwürfe mit Code-Anhängsel, Verhandlungen per Videokonferenz, digitale Beweissicherung. Gleichzeitig müssen Soft Skills wie Medienkompetenz und Datensensibilität gelehrt werden. Entscheidend bleibt jedoch das klassische Handwerkszeug – Auslegung, Subsumtion, Systemdenken. Wer das beherrscht, kann auch Blockchain, KI oder Smart-Contract-Plattformen sicher rechtlich einordnen.