Teilnahme am IMR Jurapodcast
Ich saß wochenlang auf Klausurergebnisse und sah keinerlei Fortschritt. Beim Programmieren bekam ich in Sekunden die Meldung „kompiliert“ oder eben nicht. Dieses unmittelbare Erfolgserlebnis hat mich gepackt. Ich merkte, dass Technik mir schneller Feedback gibt als die herkömmliche Juristerei – und wollte beides verbinden.
In meinen Gründungen war ich immer für das „Zero to One“ zuständig: Idee nehmen, Markt testen, erste Kunden gewinnen. Dabei lernte ich, Prozesse zu digitalisieren und pragmatische Lösungen zu liefern. Dieses unternehmerische Mindset hilft mir heute, Mandantenprojekte schnell zu productisieren und innerhalb der Kanzlei durchzusetzen.
Für mich heißt Legal Operations: „running legal like a business“. Wir bauen Rechtsabteilungen so auf, dass sie proaktiv Prozesse prägen, Daten nutzen und Effizienz messen können – nicht nur reagieren. Technologie ist dabei wichtig, steht aber immer im Dienst klarer, wirtschaftlich gedachter Abläufe.
Wir haben mehr als ein halbes Jahr eine KI-gestützte Automationslösung für einen Großmandanten entwickelt, live demonstriert – und am Ende den Pitch verloren. Das tat weh. Aber wir erkannten, dass die Lösung skalierbar ist. Heute bieten wir sie weltweit fünf anderen Mandanten an. Aus dem Scheitern wurde ein Produkt.
Ich liebe Leute, die juristisch denken, aber keine Angst vor Technik haben. Excel-Formeln, Datenlogik, ein Grundverständnis fürs Business – das nenne ich Legal Engineering. Wirtschaftsjurist:innen und Referendar:innen, die bereit sind, Wenn-Dann-Regeln in Code zu übersetzen und interdisziplinär zu arbeiten, passen perfekt.