“Mir ist wichtig, dass Menschen mit Themen kommen, die sie wirklich interessieren und motivieren. Nur dann entstehen coole Dinge – und ich lerne auch gern von anderen, die andere Perspektiven einbringen.”
Teilnahme am IMR Jurapodcast
Ich wollte ursprünglich Journalist werden. In einer Strafrechts-Schnuppervorlesung merkte ich, dass Recht reale Konflikte löst und gesellschaftliche Fragen berührt. Diese Mischung aus Praxisnähe und intellektuellem Streit hat mich gepackt – also studierte ich Jura und verschob den Journalismus-Plan.
Mein Englischlehrer riet mir hartnäckig zu Jura, weil er meinte, ich könne damit schreiben, argumentieren und Politik verstehen. Sein Vertrauen gab mir den Mut, die Vorlesung zu besuchen – ohne diesen Anstoß wäre ich vermutlich nie im Hörsaal gelandet.
Lehre heißt für mich, Studierende beim Verstehen zusehen. Wenn ich komplexe Dogmatik verständlich mache und sehe, wie es ‚klick‘ macht, ist das pures Adrenalin. Genau dieses Erlebnis motiviert mich, Professor zu werden.
Sobald ich etwas erklären muss, entlarvt jede Rückfrage meine Lücken. Durch dieses permanente Testen schärfe ich meine Argumente und merke sofort, ob ein Gedanke trägt. Lehren ist deshalb meine effektivste Lernmethode – das empfehle ich allen Examenskandidaten.
Mich beschäftigte, wie juristische Personen haften und welches Menschenbild dahintersteht. Diese theoretische Frage verband Gesellschafts- und Zivilrecht – perfekt für meine Neugier. Außerdem sah ich darin ein Fundament, später KI-Rechtsfähigkeit und Unternehmenshaftung neu zu denken.
Suche ein Thema, das dich selbst nicht loslässt. Dann trägt dich innere Neugier durch die unvermeidlichen Täler, in denen die Literaturflut erdrückt. Bleib dialogisch: sprich über Ideen, hole Feedback, denn im Gespräch klärt sich Nebel schneller als allein im Kämmerchen.