Jennifer Rybarczyk

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Justiz

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14.03.2022Podcast-Episode

IMR121 - IMR121: Strafrecht, Strafvollzug und Leitung einer JVA | Jura-Podcast

Teilnahme am IMR Jurapodcast

Bei: JVA Euskirchen
🚀 Karriereweg von Jennifer Rybarczyk

Fragen & Antworten

01:38–02:14

Warum entschieden Sie sich für Jura?

Ich suchte ein Studium, das mir möglichst viele Türen öffnet. Theater- oder Kulturwissenschaften reizten mich, wirkten aber brotlos. Jura versprach solide Berufsperspektiven – von Politik über Journalismus bis Verwaltung – und gab mir das Gefühl, später selbst entscheiden zu können, welchen Weg ich einschlage.

03:54–04:28

Was zog Sie zum Strafvollzug?

Im Ehrenamt besuchte ich Gefangene, spielte Mensch-ärgere-dich-nicht und sah, wie Juristinnen dort Leben beeinflussen. Mein Verwaltungspraktikum vertiefte den Eindruck: Strafvollzug vereint Rechtsfragen mit unmittelbarer Menschenarbeit. Seitdem wusste ich, dass ich genau an dieser Schnittstelle arbeiten will.

02:27–02:57

Welche Stationen prägten Ihre Ausbildung besonders?

Das komplette Studium in Bonn, ein Urlaubssemester in einer US-Wirtschaftskanzlei und mehrere Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin für Strafrecht und Kriminologie haben mich geformt. Dort lernte ich Theorie, internationale Praxis und Forschung kennen – ein Fundament, das ich heute täglich nutze.

05:30–05:58

Wie starten Juristen in der JVA?

Wir lernen alles on the Job. Zuerst begleite ich uniformierte Kräfte, Sozial-, psychologischen und Werkdienst, um das System zu verstehen. Erfahrene Kolleginnen fungieren als Mentoren, bevor ich selbst erste Entscheidungen treffe – ein praxisnahes Traineeprogramm statt klassischer Lehrgänge.

06:46–07:53

Welche Aufgaben hat die Abteilungsleitung?

Ich plane den Vollzug für „meine“ Gefangenen, entscheide über Ausgang, Freigang, Disziplinarstrafen und führe Sprechstunden. Gleichzeitig verantworte ich Sicherheit, Therapieangebote und Resozialisierungsfortschritte – alles auf Grundlage des jeweiligen Landes-Strafvollzugsgesetzes.

09:12–10:10

Was trennt offenen und geschlossenen Vollzug?

Geschlossener Vollzug bedeutet Mauern, Gitter, maximale Fluchtsicherung. Offener Vollzug hat kaum bauliche Barrieren; Voraussetzung sind fehlende Flucht- und Missbrauchsgefahr sowie Mitarbeit der Gefangenen. Beide verfolgen Resozialisierung, unterscheiden sich aber fundamental im gewährten Freiheitsgrad.