“Die Motivation ist ein ganz entscheidendes Kriterium bei der Bewerbung, fast wichtiger als perfekte Noten oder Lebenslauf. Es muss klar sein, warum man diesen Job will und was man in der Zusammenarbeit einbringen kann.”
Teilnahme am IMR Jurapodcast
Ich wollte mir mit 21 eine möglichst offene berufliche Zukunft sichern. Das Jurastudium gab mir die Freiheit, erst später festzulegen, ob ich klassisch juristisch arbeite oder – wie schließlich geschehen – ins operative Geschäft eines Unternehmens gehe. Diese Flexibilität war mir wichtiger als ein früh festgelegter Pfad.
Die Ausbildung zur Versicherungskauffrau hat mir das Rückversicherungsgeschäft von der Pike auf gezeigt – vom Rechnungswesen bis zur Fachabteilung. Dieses Praxiswissen und das Azubi-Netzwerk, das bis heute besteht, verschaffen mir im Konzern täglich Glaubwürdigkeit und kurze Wege.
Ich blieb Werkstudentin, machte Auslandsstationen – etwa acht Wochen in Toronto – und nahm jedes Alumni-Treffen wahr. So blieb der Kontakt zur Munich Re lebendig, sodass ich nach dem Examen sofort konkrete Einstiegsmöglichkeiten hatte.
Das zweite Staatsexamen hält mir alle juristischen Türen offen, auch Kanzleiwege. Im Konzern braucht man es zwar nicht zwingend, aber die zusätzliche Qualifikation verleiht mir Unabhängigkeit, falls ich mich doch noch einmal umorientieren möchte.
Wir verteilen gewaltige Risiken der Erstversicherer – zum Beispiel Naturkatastrophen – weltweit auf viele Schultern. So bleibt jeder Player zahlungsfähig, weil niemand den gesamten Schaden alleine tragen muss. Selbst wir geben Teile weiter, das nennt sich Retrozession.
Ich stieg zunächst auf einer Mutterschutzvertretung ein. Als umstrukturiert wurde, wechselte ich intern in eine unbefristete Treaty-Position. Befristungen schrecken mich nicht: Sie sind oft Sprungbrett, wenn man Leistung zeigt und sich vernetzt.