Katharina Lutz

Katharina Lutz

Unternehmensjurist

Arbeitgeber in Folgen: Funke Mediengruppe

In Episoden mit Katharina suchen

Episoden

  • IMR101: Medienrecht Inhouse, Syndikusanwältin im Medienhaus
    IMR101: Medienrecht Inhouse, Syndikusanwältin im Medienhaus
    MedienrechtZivilrecht & ZPOUrheberrechtArbeitsrechtStrafrecht

    Als Unternehmensjuristin sehe ich mich als Dienstleisterin, die nicht nur Blockaden setzt, sondern Vorschläge macht, wie man rechtssicher und gestalterisch Medieninhalte entwickelt.

Karriere-Timeline

20.09.2021Podcast-Episode

IMR101 - IMR101: Medienrecht Inhouse, Syndikusanwältin im Medienhaus

Teilnahme am IMR Jurapodcast

Bei: Funke Mediengruppe
🚀 Karriereweg von Katharina Lutz

Fragen & Antworten

07:10–07:21

Was reizt Sie besonders am Syndikusanwalt-Dasein?

Ich kann Recht nicht nur prüfen, sondern unmittelbar mitgestalten. Statt abstrakt Gutachten zu schreiben, verändere ich Überschriften, Bildauswahl und Formulierungen, sodass eine Veröffentlichung rechtssicher UND journalistisch spannend bleibt. Dieses unmittelbare Zusammenwirken mit Redaktion, Fotoredaktion und Produktentwicklung gibt mir täglich das Gefühl, sichtbar Wert zu schaffen – weit mehr, als ich es in einer klassischen Kanzlei könnte.

02:14–02:29

Welche Erfahrungen Ihres Vaters beeinflussten Ihre Berufsentscheidung?

Mein Vater war fast sein gesamtes Berufsleben Unternehmensjurist. Schon als Schülerin habe ich bei ihm Praktika gemacht, Verträge kopiert und Sitzungen miterlebt. Diese frühe Nähe zeigte mir, dass Juristen im Unternehmen strategisch mitgestalten können. Obwohl ich zunächst „alles außer Jura“ wollte, blieb dieses Bild eines gestaltenden, eingebundenen Juristen so prägend, dass ich am Ende genau dort gelandet bin.

06:48–07:00

Warum verließen Sie die Staatsanwaltschaft trotz sicherem Status?

Die Justiz ist wichtig, aber mir fehlten Austausch und Gestaltung. Als Staatsanwältin schaut man retrospektiv auf fertige Sachverhalte. Ich wollte lieber im Team Ideen entwickeln, Media-Prozesse vorausschauend steuern und täglich Neues lernen. Nach schlaflosen Nächten entschied ich: Sicherheit ist kein Ersatz für Leidenschaft. Der Wechsel hat mir Kreativität und fachliche Breite zurückgegeben – keine Sekunde bereut.

10:30–11:00

Wie gestalten Sie Medieninhalte statt nur zu blockieren?

Ich verstehe mich als interne Dienstleisterin. Wenn eine Headline persönlichkeitsrechtswidrig wirkt, sage ich nie einfach „geht nicht“, sondern liefere zwei, drei Alternativen, verändere Satzbau, Bildschnitt oder Kontext. So bleibt die Story lebendig und die Rechtsabteilung wird als Möglichmacher wahrgenommen. Dieser proaktive Ansatz schafft Vertrauen – und reduziert teure Unterlassungsverfahren erheblich.

11:58–12:13

Worin besteht die Faszination am Medienrecht für Sie?

Medienrecht vereint Öffentlich-recht, Zivil- und Strafrecht: Auskunftsansprüche, Unterlassungsklagen, Urheber- und Pressele strafnormen treffen sich an einem Ort. Kein Tag gleicht dem anderen, weil jede Veröffentlichung neue kollidierende Grundrechte auslöst. Diese Schnittstellen-Vielfalt hält mich fachlich wach und zwingt mich, Verfassungsrecht genauso zu beherrschen wie Persönlichkeitsrecht und Verfahrensrecht.

14:20–14:50

Welche Rechtsbereiche begegnen Ihnen täglich neben Medienrecht?

Unsere Abteilung teilt sich in Medien- und Wirtschaftsrecht. Letzteres umfasst M&A, IT-Verträge, Kartell-, Beschaffungs-, Werk- und Mietrecht – vom Kauf von Zustellfahrzeugen bis zur Druckmaschinen-Wartung. Hinzu kommen Arbeits- und Strafrecht, wenn Recherchemethoden Grenzen überschreiten. Diese Bandbreite macht den Konzern für Juristinnen ungemein lehrreich.