Konstantin Kohlmann

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Counsel

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Karriere-Timeline

30.05.2022Podcast-Episode

IMR127 - IMR127: Masseverfahren, Zivilprozess, Strategie und Legal Automation

Teilnahme am IMR Jurapodcast

Bei: Freshfields
🚀 Karriereweg von Konstantin Kohlmann

Fragen & Antworten

04:50–05:20

Was reizt dich persönlich an Masseklageverfahren?

Mich packt die unmittelbare Dynamik im Gerichtssaal. In jedem Termin spüre ich, wie Argumente sofort Wirkung entfalten – anders als in langer Verwaltungskette. Ich sehe direkt, ob die Strategie trägt, kann reagieren und für die Mandantin greifbare Ergebnisse erzielen. Dieses Wechselspiel aus Schriftstück und Bühne macht für mich den Reiz von Litigation in großen Massenkomplexen aus.

03:10–03:40

Welche Station prägte deine Berufswahl entscheidend?

Im Referendariat war ich in der Botschaft in Mexico-City und beim Auswärtigen Amt. Dort merkte ich, wie weit Papier von Wirkung entfernt sein kann. Zeitgleich durfte ich als Referendarin erstmals eine Masseklage vor dem Amtsgericht Charlottenburg begleiten. Die Verhandlung hat mir gezeigt, dass ich juristische Inhalte live vertreten will – seitdem stand fest: Litigation statt Diplomatie.

07:30–08:00

Wie kam dein Wechsel zur Großkanzlei zustande?

Ehrlich gesagt aus Trotz. Eine kleinere internationale Einheit in Köln lehnte meine Referendariats-Bewerbung ab, angeblich zu spät eingereicht. Da sagte ich mir: Dann eben zum „Mount Everest“. Ich schickte meine Unterlagen an Freshfields, wurde genommen und stellte schnell fest, dass das Bild vom eiskalten Robo-Lawyer nicht stimmt. Kollegialität und spannende Verfahren haben mich gehalten.

14:00–14:30

Welche vier Bausteine braucht erfolgreiche Massenverteidigung?

Wir strukturieren jedes Projekt mit demselben Gerüst: Erstens Strategie – ein klares Ziel für tausende Einzelklagen. Zweitens Operations – Posteingang, Fristen, Projektmanagement. Drittens Tech – Automatisierung und Datenbanken, damit Routine verschwindet. Viertens Einzelfallarbeit – dort zeigen wir im Termin juristisches Handwerk. Fehlt einer dieser Pfeiler, kippt das gesamte Verteidigungskonzept.

15:55–16:30

Wie nutzt ihr Legal Tech im Verfahren?

Ich analysiere jeden Bearbeitungsschritt: von Eingang bis Schriftsatz. Was sich wiederholt, geben wir an unser Lab – dort sitzen Kolleginnen, die programmieren können. Ob Scan-Workflow oder Vergleichs-App, wir automatisieren stumpfe Arbeit, damit Anwälte Zeit für schwierige Fragen haben. KI liefert Datenpunkte; die rechtliche Würdigung bleibt aber bei uns Menschen.

23:00–23:40

Warum eröffnet ihr Standorte in Münster und Nürnberg?

Wir bauen keinen Umbau, sondern einen Anbau: eine Spezialwerkstatt für Einzelfallbetreuung. Viele Termine finden an Landgerichten außerhalb der Metropolen statt. Durch die neuen Büros sitzen unsere Prozessanwälte näher am Gericht, sparen Reisezeit und gewinnen lokale Talente, die vielleicht nicht nach Hamburg oder Frankfurt ziehen wollen. So verbinden wir Reichweite mit Großkanzlei-Backbone.