“Ohne die Steuern gäbe es keine Schulen, keine Polizei, die Gesellschaft läuft nur deshalb – daran mitzuwirken, ist eine sehr schöne Aufgabe.”
Teilnahme am IMR Jurapodcast
Ich wollte verstehen, wie unsere Gesellschaft rechtlich zusammengehalten wird. Regeln, Gerechtigkeit und das Gefühl, selbst zu einem funktionierenden Gemeinwesen beizutragen, faszinierten mich früh. Jura bot mir das notwendige Handwerkszeug, ohne mich schon auf einen konkreten Beruf festlegen zu müssen.
Die Finanzverwaltung verbindet Sinn und Verantwortung: Steuern sichern Schulen, Straßen und Polizei. Zugleich bot das Trainee-Programm früh Führungsverantwortung. Im Bewerbungsgespräch zählte Persönlichkeit, nicht Paragrafenwissen – damit fühlte ich mich sofort am richtigen Ort.
Innerhalb von zwölf Monaten lerne ich sämtliche Fachbereiche eines Finanzamts kennen, bekomme intensive Schulungen in Steuerrecht und Führung und erhalte eine erfahrene Mentorin an die Seite. So wachse ich behutsam in die Leitung meiner ersten Teams hinein.
Etwa 70 % meiner Arbeit besteht aus Personalführung: Teams mit 15–20 Leuten entwickeln, komplexe Fälle koordinieren, vor Gericht vertreten und Veränderungsprozesse begleiten. Fachliche Tiefe liefern Spezialisten – ich halte den Rahmen, motiviere und steuere das Ergebnis.
Als das Ministerium ein neues Personalmanagement-Referat aufbaute, fragte es landesweit nach Interessenten. Ich meldete mich, weil mich Karriere- und Fortbildungsstrategien reizten, wurde ausgewählt und konnte so vom Finanzamt direkt in die Zentralabteilung wechseln.
Mit 16 000 Beschäftigten bieten wir weit mehr als Steuerrecht: IT-Landesbetrieb, Bau- und Immobilienmanagement, Controlling, Organisation oder Gesundheitsmanagement. Wer Neues lernen will, kann intern versetzt werden und sich fachlich wie hierarchisch weiterentwickeln – lebenslang.