Professor
Arbeitgeber in Folgen: Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung
“„Man sollte immer gucken, dass man irgendwas findet, was einen materiell rechtlich fetzt. Die Verwendung am Ende ist erstmal zweitrangig.“”
Teilnahme am IMR Jurapodcast
Ich kam ohne festes Berufsziel aus der Schule, wusste aber, dass Jura mir später fast jede Richtung ermöglicht. Der Studiengang hat einen hervorragenden Ruf, kombiniert Analytik mit gesellschaftlicher Relevanz und erschien mir deshalb als solide Grundlage, aus der sich „irgendwas mit Recht“ entwickeln würde.
Die großen Scheine und der erste Leistungsdruck lösten bei mir Zweifel aus. Ich fragte mich, ob ich das alles schaffe und wo ich fachlich überhaupt hingehöre. Solche Krisen gehören dazu; entscheidend war, danach aktiv nach Themen zu suchen, die mich wirklich begeistern.
Über technische Neugier. Ich bastelte am Lehrstuhl an Servern, fragte mich, welche Regeln eigentlich hinter Spam-Mails oder Tracking stecken, und merkte: IT-Fragen brauchen juristische Antworten. Ab dem Referendariat wählte ich gezielt Stationen mit Datenbezug – so wurde Datenschutzrecht mein fachlicher Heimathafen.
Wenn sich ein materielles Schwerpunktgebiet herauskristallisiert, wirken konsistent gewählte Stationen wie ein roter Faden. Sie halten die Motivation hoch, vertiefen Expertise und sehen später im Lebenslauf aus, als hätte man von Anfang an einen Plan – das überzeugt Arbeitgeber genauso wie Examinatoren.
Er enthält die Grundsätze – Datenminimierung, Zweckbindung, Transparenz, Erlaubnisvorbehalt. Wer die verinnerlicht, entwickelt sofort ein Störgefühl, wenn etwas falsch läuft, auch ohne Kommentarurwald. Für mich ist das der Kompass, mit dem ich jede neue Datenverarbeitung rechtlich einordne.
Die Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit war meine praktische Grundschule. Dort riefen Unternehmen mit Alltagssorgen an – E-Mail-Werbung, Mitarbeiterdaten, Impressum. Ich musste schnell, verständlich und verlässlich antworten. Dadurch lernte ich mehr praxisrelevantes Datenschutzrecht als in jeder Vorlesung.