“Man sollte jede Angst vor digitalen Themen ablegen, sich damit beschäftigen und sich seine Nische suchen – die Zeit, die man investiert, wird sich definitiv lohnen.”
Teilnahme am IMR Jurapodcast
Ich wollte nicht länger zuschauen, wie Universität und Examen die digitale Arbeitswelt ignorieren. Zusammen mit sechs Kommiliton*innen habe ich deshalb Recode.law gegründet, um Studierenden praxisnahe Einblicke in Legal Tech, Design Thinking und interdisziplinäre Zusammenarbeit zu geben. Wir wollten die Ausbildung ergänzen, Netzwerke knüpfen und uns selbst früh für den Kanzleialltag der Zukunft fit machen.
Unser Konzept ruht auf Präsenz- und Online-Events, digitalen Produkten sowie interner Weiterbildung. Erstens veranstalten wir Legal-Innovation-Talks und Workshops mit Kanzleien, zweitens produzieren wir Podcast- und Webinarformate, drittens schulen wir Mitglieder in Coding, KI-Grundlagen, Business-Modelling und New Work. So verbinden wir Theorie, Praxis und persönliches Skill-Building.
Die Uni liefert solides Dogmatik-Handwerk, bereitet jedoch kaum auf digitale Geschäftsmodelle, Datenräume oder automatisierte Due-Diligence vor. Uns fehlen dort technisches Grundverständnis, Prozessdenken und Wissen über Mandantenakquise in einer Plattformökonomie. Diese Lücke füllen wir, indem wir Technologien erklären und zeigen, wie sie juristische Arbeit konkret verändern.
Neben sauberer Subsumtion brauchst du Verständnis für Datenstrukturen, Dokumenten-Automatisierung und kollaborative Tools. Wer den Workflow einer KI-gestützten Vertragsprüfung erklären kann, schafft Vertrauen beim Mandanten, spart Zeit und wird schnell unverzichtbar. Wichtig ist weniger selbst zu coden, als Tech-Spezialist*innen präzise Anforderungen übersetzen zu können.
Ich muss keine Full-Stack-Developerin sein. Entscheidend ist, Algorithmen einschätzen und mit Entwicklern sprechen zu können. Ein einstündiger HTML- oder Python-Crashkurs nimmt Berührungsängste, fördert gemeinsame Sprache und hilft mir, Haftungsrisiken eines Tools besser zu beurteilen.
Wir begrüßen die Teilnehmenden locker, vernetzen Studierende mit Praktiker*innen, hören einen Impulsvortrag oder Panel und arbeiten danach in kleinen Gruppen an Use-Cases. Am Ende gibt es Drinks und viel Zeit für Fragen. So entstehen Kontakte, Praktika und oft neue Projektideen.