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11.11.2024Podcast-Episode

IMR266 - IMR266: Als Jurist bei der Stiftung Mercator, Stiftungsrecht, Gemeinnützige Projekte

Teilnahme am IMR Jurapodcast

Bei: Stiftung Mercator
🚀 Karriereweg von Marcel Werner

Fragen & Antworten

14:17–15:03

Was reizt dich besonders am Arbeiten für eine Stiftung?

Ich kann jeden Tag Recht unmittelbar in gesellschaftlichen Fortschritt übersetzen. Anstatt abstrakte Gewinne zu maximieren, lenke ich Mittel dorthin, wo Demokratie, Klima- oder Digitalvorhaben konkreten Nutzen stiften. Diese inhaltliche Breite verbindet meine Leidenschaft für Politik, Kultur und Recht – und gibt mir als Jurist das erfüllende Gefühl, Brückenbauer zwischen Staat und Zivilgesellschaft zu sein.

02:45–03:45

Welche Rechtsgebiete bestimmen deinen Alltag als Justiziar?

Zentral sind Gesellschafts- und Steuerrecht: GGmbH-Themen, Geschäftsführerverantwortung, Business-Judgement-Rule, aber ebenso Umsatz- und Abgabenordnung-Fragen zur Gemeinnützigkeit. Hinzu kommen Compliance- und Handelsrecht, wenn wir Tochtergesellschaften gründen oder liquidieren. Kurz: ich bewege mich ständig zwischen BGB-Stiftung, GmbH-Recht und steuerlichem Gemeinnützigkeitskatalog des § 52 AO.

00:45–01:50

Wodurch unterscheidet sich Gemeinnützigkeit steuerlich vom Geschäft?

Eine gemeinnützige Körperschaft dient laut § 52 AO dem Allgemeinwohl. Dafür erlässt der Staat Körperschaft-, Gewerbe- und oft Umsatzsteuer. Sobald jedoch ein Leistungsaustausch – etwa Sponsoring mit Bandenwerbung – vorliegt, greift der reguläre Steuersatz von 19 %. Meine Aufgabe ist, diesen Grenzbereich sauber auszutarieren.

09:31–10:00

Wie hat die Wahlstation bei Krupp Stiftung dich geprägt?

Dort erlebte ich, wie Stiftungs-, Gesellschafts- und Aktienrecht in einer unternehmensverbundenen Stiftung zusammenspielen. Die Verbindung von juristischer Präzision mit gesellschaftlicher Verantwortung faszinierte mich so sehr, dass ich die Idee Stiftungsjurist seitdem nie mehr losgelassen habe.

12:49–13:29

Warum hast du dich nach Kanzleizeit für Mercator entschieden?

Ich suchte nach Sinn jenseits klassischer Mandate. Als ich die Anzeige „Justiziar“ sah, dachte ich zuerst: zu früh, zu jung. Doch meine Erfahrung aus Kanzlei und Krupp-Stiftung passte ideal. Mercator bot mir strategische Rechtsarbeit, internationale Projekte und Verantwortung schon mit 30 – also habe ich zugegriffen.

10:52–11:08

Welche Rolle spielen Mentoren wie Volker Troche für dich?

Volker Troche hat mir gezeigt, dass man für Stiftungsrecht brennen kann. Seine Begeisterung, kombiniert mit fachlicher Exzellenz, war ansteckend. Er öffnete Türen, gab ehrliches Feedback und ermutigte mich, selbstbewusst ungewöhnliche Karrierewege zu gehen. Ohne diese Mentorenenergie wäre ich heute wohl nicht hier.