“E-Sport ist eine Querschnittsmaterie juristisch gesehen mit vielen ungelösten Fragen. Wir erforschen Themen wie Arbeitsrecht, Urheberrecht, Steuerrecht und den Status von E-Sport als Sport – ein spannendes Zukunftsfeld.”
Teilnahme am IMR Jurapodcast
Seit ich sechs war, wollte ich Jurist werden, weil mein Vater mir erklärte, Anwälte verdienten viel und arbeiteten wenig. Dieser kindliche Irrtum blieb haften. Nach der Bundeswehr wählte ich bewusst Jura, weil ich das intellektuelle Duell und den Einsatz für Gerechtigkeit schätzen lernte.
Während meiner Doktorarbeit leitete ich Arbeitsgemeinschaften. Sobald ich das ‚Aha-Erlebnis‘ in den Gesichtern der Studierenden sah, spürte ich: Lehre ist meine Berufung. Wissen vermitteln und Begeisterung wecken zu dürfen, machte den Professorenweg für mich alternativlos.
Rolf Wank hat meine Liebe zum Arbeitsrecht entfacht. Seine fachliche Brillanz und menschliche Art zeigten mir, wie lebendig, gerechtigkeitsorientiert und praxisnah dieses Rechtsgebiet ist. Durch ihn verstand ich, dass Arbeitsrecht jeden betrifft und echten gesellschaftlichen Einfluss hat.
Covid wirkte als Digital-Turbo. Ich investierte in Kamera, Licht und Studio-Mikro, nutze OBS, mehrere Monitore und ein Tablet, um zwischen Folien, Gesetzestext und Whiteboard zu switchen. Gute Bild- und Tonqualität sind für mich Voraussetzung, um Studierende trotz Distanz wirklich mitzunehmen.
Arbeitsrecht ist extrem lebensnah: Fast jeder ist irgendwann Arbeitnehmer oder Arbeitgeber. Es schützt die sozial Schwächeren, reagiert schnell auf gesellschaftliche Entwicklungen und verbindet Humanität mit wirtschaftlicher Relevanz. Diese Dynamik hält mich fachlich wie didaktisch ständig in Bewegung.
Minderjährige Arbeitnehmer, internationale Teams, gewaltige Preisgelder, Arbeitszeit- und Jugendschutzfragen, Streaming- und Urheberrecht – all das trifft in einem digitalen Umfeld aufeinander, während klassische Rechtsregeln noch analog strukturiert sind. Diese Reibung erzeugt eine Fülle ungelöster Probleme, die meinen Forschergeist reizen.