“Glück ist ein erheblicher Anteil am Examen, aber planbar ist es schwer. Wichtig ist, sich auf eigene Stärken zu konzentrieren, Fähigkeiten zu entwickeln und nicht nur Wissen auswendig zu lernen.”
Teilnahme am IMR Jurapodcast
Nach zweieinhalb Jahren Stillstand merkte ich, dass Aufgeben nach all den bereits investierten Semestern einfach keine Option mehr war. Ich sagte mir: „Zieh es jetzt durch, bring es hinter dich.“ Dieser Entschluss, nicht ohne Abschluss dazustehen, war mein größter Antrieb, das Examen doch noch anzugehen.
Ein Freischuss war ohnehin passé. Der Schwerpunkt versprach Abwechslung, schnellen Erfolg – und damit Motivation. Durch die Seminararbeit im Kapitalmarkt- und Aktienrecht bekam ich wieder Spaß an Jura, bevor ich mich in die trockene Examensphase stürzte.
Der Jahreskurs gab mir einen fertigen Zeit- und Themenrahmen: drei Vormittage Theorie, am Wochenende Originalklausuren. Er vermittelte systemisches Verständnis statt Detail‐Drill, baute weniger Druck auf als kommerzielle Reps und ließ Eigenverantwortung für das Nacharbeiten.
Ich brauche Freiheit, keine minutiösen Pläne. Deshalb: Di-Do Examenskurs, danach lockeres Nacharbeiten; Fr + Sa jeweils eine Klausur; Mo und Fr nutzte ich gezielt für Öffentliches Recht. Dazwischen machte ich bewusst Pausen – so blieb die Motivation erhalten.
Zivilrecht lag mir, Strafrecht mochte ich nicht. Im Öff-Recht war ich schwächer, sah aber planbar gute Punkte. Mit Professor Muckes Skript wurde das Fach zur „Lebensversicherung“, die mein Gesamtergebnis stabilisierte.
Mein Motto: weniger ist mehr. Im Öff-Recht nutzte ich fast ausschließlich Muckes Skript, ansonsten Kommentare – MünchKomm, Beck-Online – und kompakte Jura-Kompakt-Hefte. Ganze Lehrbücher las ich nicht; dafür fehlten Zeit und Lust.