Petra Arends-Paltzer

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  • IMR023: Jura, Kunst und Kollaboration | Interview Juristin
    IMR023: Jura, Kunst und Kollaboration | Interview Juristin
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    Juristen werden künftig nicht mehr nur Probleme aufzeigen, sondern Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen. 'No risk, no fun' wird die Aufgabe der Anwälte der Zukunft sein.

Karriere-Timeline

9.04.2019Podcast-Episode

IMR23 - IMR023: Jura, Kunst und Kollaboration | Interview Juristin

Teilnahme am IMR Jurapodcast

Bei: Davos Digital Forum
🚀 Karriereweg von Petra Arends-Paltzer

Fragen & Antworten

06:45–08:00

Warum hast du ursprünglich Jura gewählt?

Ich wuchs auf dem Land auf, ohne akademische Vorbilder. Beim Babysitten lernte ich ein Nachbarehepaar kennen – Museumsdirektor und Studiendirektorin. Die beiden sagten: „Jura ist solide, das musst du studieren.“ Ohne klare Alternative und mit BAföG-Druck folgte ich ihrem Rat. Es war weniger Leidenschaft als pragmatische Entscheidung, die mir zunächst schlicht den Weg an die Universität öffnete.

01:35–02:15

Wann merktest du, dass Jura allein nicht reicht?

Schon im Grundstudium spürte ich, dass mir reine Theorie nicht genügt. Die Materie faszinierte intellektuell, blieb aber unheimlich abstrakt. Mir fehlten Kreativität und Praxisbezug. Dieses Unbehagen wurde zum Motor: Ich beschloss, später Bereiche zu suchen, in denen juristisches Denken mit Wirtschaft, Kunst oder Technik zusammentrifft – erst Banking, schließlich Legal Tech.

08:35–09:50

Welche Studienfähigkeiten halfen dir später beruflich besonders?

Das Staatsexamen zwingt zu radikaler Selbstdisziplin: zwei Jahre einsames Lernen, acht Klausuren am Stück. Diese Härte hat mich geprägt. Wenn ich heute komplexe Projekte aufsetze oder mich nachts in neue Technologien einarbeite, greife ich genau auf diese Ausdauer zurück – strukturiert analysieren, Wissensberge in kurzer Zeit beherrschen und trotz Druck verlässlich abliefern.

10:00–12:00

Welche internationalen Erfahrungen haben dich nachhaltig geprägt?

Der Sprung zur Citibank nach New York war mein Augenöffner. Plötzlich arbeitete ich mit Indern, Italienern, Griechen – ein Team voller Kulturen und Altersgruppen. Später bei UBS führte ich internationale Crews von über hundert Leuten. Vielfalt zeigte mir, wie bereichernd unterschiedliche Perspektiven sind und wie sehr sie Kreativität und Problemlösung ankurbeln.

12:12–12:40

Welche Bedeutung hat deine Promotion heute noch?

Damals war der Doktortitel ein Türöffner; heute spielt er kaum eine Rolle. In der Schweiz führe ich ihn nicht einmal. Entscheider meiner Generation registrieren ihn zwar wohlwollend, doch für junge Kolleginnen lohnt sich die jahrelange Einsamkeit selten. Wer nicht für Wissenschaft brennt, sollte besser Programmieren, Business-Modelle oder Design-Thinking lernen.

14:10–15:10

Würdest du Studierenden einen LLM im Ausland empfehlen?

Absolut. Ein LL.M. verbindet juristisches Vertiefen mit internationalen Kontakten – ohne die Isolation einer Dissertation. Man erlebt neue Rechtsordnungen, arbeitet mit Kommilitonen aus China, Tschechien oder Brasilien und erweitert sofort den Horizont. Diese Offenheit ist in einer globalen, digitalisierten Rechtswelt viel wertvoller als ein weiterer deutscher Titel.