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Karriere-Timeline

Fragen & Antworten

00:54–01:21

Warum hast du in Leipzig Jura studiert?

Die Wahl war weniger Kalkül als glücklicher Zufall: Leipzig nahm mich trotz mäßigem Abitur, bot eine lebendige Studentenszene und kurze Wege. Dort spürte ich erstmals, dass mir Gutachtenstil, Gesetzesarbeit und die besondere Tiefe mancher Fächer liegen – ein Umfeld, das mich gleichzeitig fachlich forderte und menschlich begeisterte.

03:40–04:30

Weshalb promoviertest du direkt nach dem Ersten?

Ich wollte den Examens-Lernrhythmus ausnutzen, war fast 30 und hatte keine Lust, jahrelang als wissenschaftlicher Mitarbeiter zu warten. Ein Doktorvater, der mein Thema akzeptierte und schnelle Abläufe versprach, machte es möglich – so blieb die Promotion ein konzentriertes Projekt statt einer Dauerbaustelle.

04:36–06:05

Wie schafftest du die Promotion in 14 Monaten?

Disziplin aus der Examensphase half: jeden Morgen 6 Uhr Schreibtisch, klare Kapitelziele, keine Nebenjobs außer minimaler Kanzleiarbeit. Wichtig war ein Betreuer, der ebenso zügig korrigierte, und ein Thema – Insolvenzverwaltung Spanien/Deutschland –, das ich durch frühere Praxis kannte. So blieb der Fokus ununterbrochen.

06:30–07:54

Was brachte dich vom Richterplan ab?

Im Referendariat sah ich die Realität: Aktenberge, wenig Kommunikation, starre Abläufe. Obwohl die Richterinnen und Richter großartig waren, merkte ich, dass mir Austausch und Gestaltungsfreiheit fehlten. Meine Vorstellung von Unabhängigkeit deckte sich nicht mit dem tatsächlichen Arbeitsalltag – also suchte ich weiter.

08:00–08:45

Warum passte die Großkanzlei nicht zu dir?

Nächte in internationalen Calls, Arbeit bis 23 Uhr und extreme Spezialisierung fühlten sich abstrakt an. Ich mochte Insolvenzrecht, aber nicht dieses Tempo ohne eigenes Steuer; Lebensqualität und Kommunikation litten. Mir wurde klar: Für mich ist das kein langfristiges Berufs- und Familienmodell.

10:20–11:30

Welche Fehler machte dein frühes Unternehmertum?

Ich ging blauäugig in eine Sanierungsberatung: keine Akquise-Erfahrung, zu wenig betriebswirtschaftliches Know-how und zu viel Reden über Dinge, von denen ich wenig verstand. Mandanten spürten Unsicherheit. Heute weiß ich: Erst ein paar Jahre lernen, Mentoren suchen, dann gründen – sonst wird’s teuer.