Dr. Ronald Fethke, CEO | RA Ronald Fethke
Rechtspflegestudium - Promotion - Insolvenzverwaltung - Praxisschock - Unternehmensberatung - Selbstständigkeit - Mandantenakquise - Repetitorium - Unterrichten - Segelreise - Atlantik-Überquerung - La Gomera - Solaranlagen - EEG - bunter Lebenslauf
In dieser Folge von Irgendwas mit Recht tauchen wir ein in die facettenreiche Karriere von Dr. Ronald Fetke, einem Juristen mit einem ungewöhnlich bunten Lebenslauf. Ronald erzählt, wie sein Weg von den Anfängen als Fahrradkurier in Rostock über das Jurastudium in Leipzig zum Repetitor, Unternehmensberater und schließlich zum Rechtsanwalt führte. Sein persönlicher Werdegang bietet nicht nur interessante Einblicke in die juristische Ausbildung, sondern auch in die Herausforderungen und unerwarteten Wendungen, die nach einem Jurastudium möglich sind. Denn mit Jura kann man (fast) alles machen... Nach dem ersten Staatsexamen entschied sich Ronald, direkt zu promovieren und seine Kenntnisse in der Insolvenzverwaltung sowohl in Spanien als auch in Deutschland zu vertiefen. Trotz der Herausforderungen, die diese Zeit mit sich brachte, insbesondere in Bezug auf Zeitmanagement und Selbstdisziplin, schloss er sein Promotionsprojekt in nur 14 Monaten ab. Das Referendariat in Hamburg war ein Praxisschock, da die Realität des Richter- und Anwaltslebens nicht seinen Erwartungen entsprach. Ronald erklärt, dass er schon früh gemerkt hat, dass er sich in einem rein juristischen Arbeitsumfeld nicht wohl fühlt und daraufhin die Entscheidung getroffen hat, in die Unternehmensberatung zu gehen. Die Zeit dort brachte ihm wertvolle Einblicke, aber auch wichtige Lektionen, insbesondere in Bezug auf zwischenmenschliche Kommunikation und den Umgang mit Kunden. Leider war der Erfolg dieses Unternehmens nicht von Dauer und Ronald beschloss, sich nunmehr auf das Unterrichten zu konzentrieren. Er übernahm sowohl Prüfungskurse als auch die Funktion des geschäftsführenden Gesellschafters eines Repetitoriums, was ihm schließlich viel Freude bereitete. Seine Abenteuer- und Reiselust führte Ronald und seine Frau schließlich zum Segeln. Sie planten eine große Reise und verkauften ihr Haus, um 2020 in See zu stechen. Zwei Jahre lang wollten sie als Familie segeln und die Welt erkunden. Ronald erzählt von seinen Erlebnissen auf See und betont, wie die Erfahrungen auf dem Wasser und die Freiheit des Reisens seine Sicht auf das Leben und seine eigene Berufung beeinflusst haben. Am Ende dieser Episode wird deutlich, dass sein einzigartiger Werdegang nicht nur eine Geschichte juristischer Kompetenz ist, sondern auch eine Geschichte von Mut, Ausdauer und dem Wunsch, ein erfülltes und abwechslungsreiches Leben zu führen. Viel Spaß mit dieser neuesten Folge Eures Jurapodcasts!
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RA Ronald Fethke ist eine auf Insolvenz- und Sanierungsfragen spezialisierte Boutique-Kanzlei mit Sitz in Hamburg. In dem kleinen Team von nur wenigen Mitarbeitenden – meist zwei bis drei Volljuristen plus ein agiles Backoffice – berät sie Gründer, Mittelständler und internationale Gläubiger bei Restrukturierungen, streitigen Auseinandersetzungen und strategischen Weichenstellungen. Besonderes Kennzeichen ist die unternehmerische Prägung ihres Namensgebers: Ronald Fethke vereint Erfahrungen als Repetitor, Unternehmensberater und Weltumsegler und bringt dadurch praxisnahes Wirtschaftsverständnis und didaktische Klarheit in jedes Mandat. Lust auf mehr über diesen unkonventionellen Werdegang? Dann komm an Bord und hör in die aktuelle Irgendwas-mit-Recht-Folge rein – Segel hissen und Play drücken!
Irgendwann haben wir dann beschlossen: Wir machen die zweijährige Weltumseglung.
KI-basiert und kann Fehler enthalten.
Herzlich willkommen zu einer neuen Episode Irgendwas mit Recht. Heute, so viel kann ich euch schon basierend auf dem Vorgespräch sagen, mit einem sehr, sehr bunten Lebenslauf. Und da darf ich begrüßen, zur Präsentation sozusagen dieses bunten Lebenslaufs, Dr. Ronald Fetke. Hallo, Ronald.
Ja, moin. Hallo, Marc.
Ronald, du hast mich angeschrieben und hast gesagt, hey, ich höre manchmal den Podcast und ich habe so einen ganz anderen Weg hingelegt. Und den sollten wir vielleicht mal präsentieren und so viel sei verraten, wir kriegen natürlich häufiger solche Mails, aber dein Weg ist wirklich was ganz Besonderes und da sollte die juristische Bubble von gehört haben.
Fangen wir vorne an. Studium, wo und warum?
Ja, also ich habe in Leipzig studiert. Großartige Stadt, würde ich sofort wieder studieren. Das nochmal so am Rande. Ja, warum? Das ist ein Zufall gewesen, wie bei so vielen anderen auch.
Ich war nach dem Abitur und Zivildienst, habe ich mich erst so selbstständig gemacht, macht als Fahrradkurier in Rostock und fanden meine Eltern so mittelgut, sag ich mal. Und dann hat meine Mutter mich immer belatschert.
Ich hatte auch mal Jura so angedacht, so grob und war alles schon mal im Gespräch. Ich wohnte ja dann auch schon nicht mehr bei meinen Eltern. Jedenfalls kam meine Mutter irgendwann um die Ecke und hat so Rechtspflegestudium mir vorgestellt.
Ja, und ich sage, na gut, komm, tust du deiner Mutter in Gefahr und bewirbst dich dort, wird sowieso nichts. Ja, aber ich wollte das ja auch gar nicht so richtig. Jedenfalls, lange Rede, kurzer Sinn, die wollten mich dann doch.
Ich habe mich da beworben und bin da auch zum Vorstellungsgespräch in Fahrradklamotten, weil ich halt Fahrradkurier war, im Oberlandesgericht in Rostock. Aber das lief halt gut. Das war irgendwie ein cooles Gespräch und es waren entspannte Leute dort und das ging so um politische Allgemeinbildung.
Sachen einfach, die mich auch selber interessiert haben. Und lange Rede, kurzer Sinn, das hat halt funktioniert, die wollten mich dann und dann bin ich in mich gegangen und habe gesagt, okay, komm, vielleicht kannst du nebenbei das Fahrradkurierling noch weitermachen und wenn nicht, hast du auf jeden Fall ein Fachhochschulstudium am Ende und es wird auch noch bezahlt, gibt Schlimmeres.
Und dann habe ich das gemacht und es hat mir Spaß gemacht. Also der Jura-Teil, das ist ja im Prinzip Jura, nur einfach in anderen Gebieten und vielleicht in einigen Stellen nicht ganz so tiefgehend, dafür in anderen sehr viel tiefer, wie auch immer. Jedenfalls habe ich gemerkt, Jura liegt mir irgendwie.
Ich komme mit diesem Gutachtenstil klar, mir macht es Spaß, mit dem Gesetz zu arbeiten und die Sachen, die dazu gehören. Und ich dachte, okay, das finde ich cool, aber ich will auf gar keinen Fall rechtsfähiger werden. Also man ist ja die Hälfte der Zeit in der Praxis und das war für mich klar, das ist nichts für mich.
Und dann habe ich halt danach Danach gab es noch einen kleineren Konflikt, weil wir hatten eigentlich eine Übernahmegarantie, sprich eigentlich auch eine Übernahmepflicht. Aber ich konnte das dann abwenden sozusagen. Ich wurde dann freigedellt dauerhaft und konnte dann weiter studieren.
Hab dann aber, wollte dann in Leipzig studieren und da mein Abitur ist jetzt nicht so mega großartig gewesen, deswegen kam ich da nicht direkt gleich rein. Hab dann erst mal Hispanistik und Politik studiert, weil mich das einfach auch interessiert.
Ja.
Ein Jahr, anderthalb Jahre, genau anderthalb Jahre. Und dann bin ich einfach rüber gewechselt zu Jura. Das war quasi der Weg dahin. Da haben sie mir ein paar Scheine von der Rechtssicherheit angerechnet, sodass ich am Ende gar keine Zeit verloren habe. Ich konnte dann quasi ins dritte Semester direkt einsteigen. So kam ich dann zum Jurastudium.
Das ist auch ganz ein interessanter Weg. Ich glaube, auch der Fahrradkurier in Selbstständigkeit nach der Schule ist schon so ein kleiner Sneakpeak darauf, was du in deinem Leben sonst alles so gemacht hast.
Ja, vielleicht, ja.
Okay, also dann Studium. Wusstest du dann, Promotion hast du irgendwann auch noch gemacht, nach dem ersten dann direkt?
Genau, nach dem ersten direkt. Ich habe nebenbei noch im Studium, um das Ganze zu finanzieren, erst in der Kneipe gearbeitet, aber dann später in der Kanzlei, die so Insolvenzverwaltung gemacht hat, was ich irgendwie damals schon sehr spannend fand. Und habe dann sozusagen direkt nach dem Studium, das ist aus meiner Sicht, ich weiß, es gibt ja immer diese großen Streit, macht man es direkt nach dem Studium oder eher lieber nach dem Referendariat.
Ja, ich bin total klar, der Ansicht direkt nach dem Studium ist da richtig. Bei mir war es insoweit, besonders kann man auch gar nicht sagen, aber ich wusste halt, ich habe nicht mehr so viel Zeit. Ich war damals fast schon 30, als ich damit angefangen habe mit der Promotion.
Da wollte ich jetzt nicht an einem Lehrstuhl und nochmal drei Jahre am Lehrstuhl arbeiten. Und dann noch einfach, naja, das hat mir einfach zu lange gedauert. Deswegen habe ich mir einfach einen Doktorvater gesucht, bei dem ich das Thema selbst mitbringen konnte und bei dem ich wusste, das geht dann zügig.
Wenn ich zügig bin, ist er auch zügig und es gibt keine Kolloquien oder sonstige Sachen, die dann nebenbei manchmal noch laufen. Das wollte ich mir einfach ersparen, weil ich die Zeit nicht mehr hatte. Also habe ich quasi extern dann promoviert über Insolvenzverwaltung in Spanien und in Deutschland.
Ich war zwischendurch noch ein Jahr in Spanien, das habe ich noch gar nicht erzählt, im Studium als Erasmus.
Okay.
Daher so ein bisschen der Insevier.
Insevier, mhm. Sehr schön.
Ja, dann habe ich darüber quasi promoviert. So 14 Monate insgesamt hat es dann gedauert. Also jetzt allein das Schreiben der Arbeit. Und dann mit Ersten und Zweitgutachter, bis es dann wirklich fertig war, hat es noch ein bisschen länger gedauert. Aber dann konnte ich jedenfalls ins Referendariat nach Hamburg.
Okay, also erstmal Takeaway sozusagen, wenn man gerade sich in der Ausbildung befindet. A, man kann eine Promotion auch in 14 Monaten schaffen. Man braucht nur auch jemanden, der vielleicht ein bisschen mitspielt.
Und man braucht wahrscheinlich auch ziemlich viel Disziplin, logischerweise. B... Diese Entscheidung, eben nicht drei Jahre an der Uni Wimi zu sein, dann ja auch oft relativ viel arbeiten zu müssen und sich ganz allein, soweit es die wirtschaftlichen Verhältnisse erlauben, mit Nebenjob vermutlich, auf die Promotion zu fokussieren, ist auf jeden Fall auch ein Weg, den es gibt.
Ja, und für mich war es genau der richtige. Ich habe auch dieses in den 14 Monaten, also mit dieser Selbstdisziplin, was du meintest, das hatte ich halt noch so drin. Aus der Examsvorbereitung war ich das halt so krass gewohnt.
Morgens halb sieben am Schreibtisch und dann irgendwie durchziehen, bis ich abends arbeiten gegangen bin oder nachmittags. Und dieser Rhythmus war noch so drin. Ich fühlte mich wohl damit und dachte, dann kann ich das auch weitermachen noch ein Jahr.
Und es hat funktioniert.
Ja, also Respekt. Ich glaube, viele, die die Examenvorbereitung gerade hinter sich haben, sehen sich nach allem nur nicht danach, den Rhythmus beizubehalten.
Ich habe ja auch ein halbes Jahr Urlaub gemacht zwischen schriftlichem Examen und mündlicher Prüfung. Das ist ja so die Zeit, wo man so ein bisschen rumhängt und nicht so richtig weiß, was man machen soll. Da habe ich dann auch außer Arbeiten nicht viel gemacht.
Okay, gut. Und dann ging es weiter mit Referendariat in Hamburg. Ja, genau.
Und das war so ein bisschen dann der Praxisschock. Also mein gesamtes Jurastudium war eigentlich so der Plan gewesen, Richter zu werden. Das war eigentlich so mein Idealbild, so Richter mit der freien Zeiteinteilung und so weiter und Unabhängigkeit.
Und deswegen hatte ich mir auch so die Stationen so gelegt. Ich hatte eine Wahlstation am Landgericht in Hamburg, kamen wir verhandelt Sachen, weil mich das irgendwie interessiert hat. Und dann am Amtsgericht St.
Georg, wo dieses typische Tagesgeschäft einfach beides mal so erleben wollte. Und ganz kurz formuliert, es war beides furchtbar.
Also dazu ganz kurz haben wir eine Folge gemacht, genau mit einer Amtsrichterin aus St. Georg. Da einfach mal reinhören, die Strafrichterin jedoch. Was da so abgeht, das ist auf jeden Fall das wahre Leben. Ich vermute, du sagst es auch nicht aufgrund der Fälle, die man erlebt, dass die Arbeit für dich furchtbar war, oder?
Nein, gar nicht. Es hat mit den Fällen nichts zu tun. Es hat auch mit den Kollegen nichts zu tun. Also sowohl der Vorsitzende des Richters im Landgericht war großartig menschlich und fachlich top und dasselbe mit dem Kollegen am Amtsgericht St.
Georg. Das war alles super, aber einfach die Art und Weise, morgens wird der Aktenbock reingeschoben und da liegen dann irgendwie so und so viele Akten drauf. Und die Arbeit ist dann doch sehr unkommunikativ.
Man bearbeitet da einfach irgendwie so seine Akten und da kommt dann irgendwas raus. Also ich hatte vielleicht einfach auch falsche Vorstellungen. Ich muss das auch mal ehrlicherweise zugeben.
Ich habe da irgendwie was anderes erwartet und mir war jedenfalls sehr schnell dann klar, okay, das wird es nicht. Und dann kam der nächste Praxisschock mit der Anwaltsstation. Da war ich nämlich bei einer internationalen Großkanzlei.
Dort auch bei Insolvency and Restructuring, also quasi dem Bereich, den ich vorher immer schon so ein bisschen gemacht hatte. Und es war auf der andersrum wiederum Praxisschock. Also weil einfach diese Art und Weise des Arbeitens, auch dieses nachts stundenlang sind irgendwelchen Calls rumhängen.
Das ist zwar sehr praxisrelevant gewesen, also ich habe schon gesehen, weil auch die Associates, auch die Partner eben auch dort quasi Ähnliches gemacht haben. Man hat mich da schon Sachen machen lassen, die dann später auch, wie sie dann später auch erfolgen.
Aber genau das habe ich gemerkt, will ich nicht. Das ist nicht mein Leben. Also so sehe ich mich nicht. Das ist mir einfach zu viel und letztlich dann zu abstrakt.
Und ich wollte nicht von 9 bis 23 Uhr jeden Tag in der Kanzlei hängen und auf Codes warten oder wie auch immer nicht warten, sondern halt da mitmachen. Und irgendwie, nee, das war es auch nicht.
Und dann hast du dich wofür entschieden stattdessen?
Ja, dann kam wieder so ein Zufall, wie so viele in meinem Leben. Ich hatte dann zwischendurch mal ein bisschen die Freizeit genutzt. Im Referendariat hätte ich vielleicht was lernen nutzen sollen.
Habe ich nicht, sondern ich habe ein Boot überführt aus Norwegen nach Deutschland. Also ein Segelboot. Ich habe damals so ein bisschen Geld verdient mit Bootsüberführungen. Und dann ein Boot aus Norwegen eben geholt.
Und da war ein anderer Mitsegler dabei. Wir haben das zu zweit gemacht. der irgendwie quasi mehr oder weniger zufällig da dabei war. Und der hat eine Unternehmensberatung betrieben in der Nähe von Münster, auch schon im Bereich, also er ist BWLer und im Bereich Insolvenz, Restrukturierung, Sanierung.
Und wir haben uns einfach menschlich total gut verstanden, sind auch heute noch gute Freunde. Und der hat dann irgendwann gesagt zu mir, Ronald, wenn das hier alles nichts wird für dich und wenn das alles nicht deins ist, dann lass uns was zusammen machen. Kommst du zu mir, steigst du mit ein in die Unternehmensberatung und dann machen wir das zusammen.
So, und das habe ich dann gemacht. Direkt nach dem, oder schon quasi am Ende des Referendariats, als ich auf die mündliche Prüfung gewartet habe, bin ich quasi dann schon da nach Münster gezogen und in die Nähe und dann haben wir das zusammen gemacht und das war inhaltlich auch spannend, nur leider einfach nicht wirklich erfolgreich.
Okay. Ja, ich muss zugeben, ich war einfach total blauäugig. Das hat nichts mit dem Kollegen zu tun, überhaupt gar keinen Vorwurf. Aber ich habe überhaupt keinen Schimmer gehabt, wie man so ein Unternehmen irgendwie aufbaut, wie man auch an Mandanten rankommt, wie man sich auch so in Gesprächen einfach verhält mit Mandanten oder mit potenziellen Auftraggebern und solche Sachen.
Ich wusste wirklich einfach gar nichts. Ich konnte mein Jura-Zeug und das glaube ich auch halbwegs gut, aber mehr eben nicht. und ich denke, das war einfach ein Ticken zu früh für die Selbstständigkeit.
Also erstmal schön, dass du das hier teilst, denn wir hören natürlich hier sonst oft auch immer nur den Teil, der sehr, sehr gut gelaufen ist im Leben und sowas gehört ja auch dazu. Man kann auch mal daneben greifen, ist ja auch vollkommen in Ordnung.
Mich würde aber inhaltlich interessieren, weil du es gerade angedeutet hast, und man sich das vielleicht jetzt auch fragt, wenn man im zweiten, dritten Berufsjahr ist, ja gut, wie muss man sich denn da verhalten gegenüber potenziellen Mandanten und wie muss man sich vielleicht auch gerade nicht verhalten? Was sind also typische Fehler?
Ja, also typische Fehler waren zum Beispiel, dass ich mich in Gesprächen, in denen es um betriebswirtschaftliche Sachen ging, ich bin da jetzt mal ganz offen, da habe ich einfach, wenn ich dann, da wusste ich schon ein bisschen was dazu, so ein bisschen auch aus unserer Zusammenarbeit, aber da sollte man einfach die Klappe halten, wenn man da nicht wirklich ganz tief im Thema steht.
Und ich hatte immer das Gefühl, okay, ich sitze die ganze Zeit nur daneben und kann eigentlich gar nichts sagen, kann meine Expertise quasi gar nicht einbringen und habe sie dann an der Stelle eingebracht, wo ich sie nicht hatte. Das ist also einfach, dann einfach wirklich, Die Klappe halten, ich denke, dass ich in dem, was ich dann gesagt habe zu juristischen Sachen, das denke ich, war durchaus überzeugend.
Aber eben, ich habe mich zu Sachen geäußert, zu denen ich einfach vielleicht lieber mich nicht hätte äußern sollen zum Beispiel.
Ja, okay.
Oder auch einfach so dieses Zwischenmenschliche, dass man gegenüber einem Mandanten auch mal durchaus, das hat der Kollege sehr gut hinbekommen, auch mal durchaus klare, deutliche Worte sprechen muss, also auch mal auf den Tisch hauen muss. Da war ich zu weich für, da hatte ich nicht die Erfahrung, dass man das auch mal machen muss, sodass quasi immer das Gefühl hatte, wenn ich da alleine hingehe, dann sehen die mich als kleinen Jungen, den man so ein bisschen veralbern kann und so war es wahrscheinlich auch.
Ich hatte einfach die Erfahrung nicht und werde der Kollege dabei war, lief das halt ganz anders rum und das hat keinen guten Eindruck. Und das weiß ich auch, Und deswegen glaube ich, es ist einfach gut, wenn man sowas plant und man vielleicht nicht von vornherein der Typ dafür ist, der das von vornherein, es gibt ja Leute, die können das vielleicht auch von sich aus schon, aber wenn man das eben nicht ist, so wie ich, dass man dann vielleicht ein, zwei, drei Jahre mal nebenher läuft und erst dann den Schritt in die Selbstständigkeit wagt.
Das wäre vielleicht schlauer gewesen. Wobei die Lernkurve war so natürlich noch viel steiler, aber gut.
Ja gut, war aber wahrscheinlich auch ein bisschen schmerzhafter. Ja, wirtschaftlich durchaus schmerzhaft, ja. Ja, das muss man sagen. Wie lange hast du das gemacht, bis du gesagt hast, ich glaube, das läuft nicht?
Ja, knapp zwei Jahre.
Okay.
Ja, knapp zwei Jahre. Am Rande, natürlich schnell, haben wir auch, wir konnten, also der Kollege und ich, wir haben sehr offen miteinander geredet und haben dann irgendwann auch zu uns zusammengesetzt und gesagt, das wird hier so nichts und ich steige lieber jetzt aus, wenn der Schaden noch überschaubar ist, als dass es noch schlimmer wird.
Und der Kollege hat dann das Unternehmen auch selber mit einem bisschen anderen Fokus, hat dann dieses Rechtliche rausgenommen, sondern sich dann wieder so auf die wirtschaftlichen Aspekte konzentriert und da ist dann auch durchaus erfolgreich geblieben oder wieder geworden. Insofern ist da auch persönlich alles gut zwischen uns.
Gut, also Referendariat, Unternehmensberatung ausprobiert, nicht geklappt. Und dann hast du dich wahrscheinlich ein bisschen anders orientiert.
Ja, ja, aber zwischendurch noch, vielleicht das muss ich auch noch mal kurz, weil jetzt kommen doch wieder zwei verschiedene Sachen. Ich habe ja schon direkt nach dem ersten Examen bin ich von meinem Repetitor gefragt worden. Ich weiß nicht, ob wir den Namen hier nennen können oder nicht.
Ja, also bei Hämmer war ich und bin von meinem Repetitor in Leipzig gefragt worden, ob ich nicht unterrichten wollen würde. Also er hatte mich schon mal im Kurs irgendwie als aktiven Teilnehmer oder wie auch immer wahrgenommen, der irgendwie auch nicht ganz auf den Bund gefallen ist und Sachen vielleicht auch irgendwie hinkriegt.
Und da war ich natürlich total gebauchpinselt und habe mich gefreut und wusste auch, das könnte mir liegen. Und wie das immer so ist, man wird dann erstmal da eingesetzt, wo Bedarf ist. Das war halt dann im Ö-Recht.
Das war jetzt nicht zwingend mein liebstes Fach, aber auch deutlich besser als Strafrecht. Und dann habe ich halt dann in Leipzig, damals gab es ja Dresden noch und Halle, habe ich dann sozusagen erstmal die Klausurenkurse im Örecht übernommen und dann später eben auch konnte ich dann aber ins Zivilrecht wechseln.
So, das habe ich dann auch in Hamburg während des Referendariats weitergemacht, für die Kollegen, die das in Hamburg und Umgebung alle machen, in verschiedenen Städten, Göttingen, Münster und so weiter. Und jetzt kommt endlich der Punkt, als ich dann in der Nähe von Münster gewohnt habe, bin ich dann gefragt worden, ob ich den Standort Osnabrück übernehmen wollen würde, als geschäftsführender Gesellschafter.
da. Und dem Standort ging es damals nicht so richtig gut, sage ich mal vorsichtig. Und ich sagte, ja gut, das kann ich, das weiß ich auf jeden Fall, ich kann das. Unterrichten kriege ich hin, glaube, menschlich hoffe ich, kann ich überzeugen, ich probiere es einfach.
Und das hat dann auch gut geklappt und das habe ich dann auch quasi bis zu dem, was später noch kommt sozusagen, habe ich das dann auch gemacht. Und auch noch parallel dazu habe ich dann angefangen, Wirtschaftsprüfer zu unterrichten.
Okay.
In Vorbereitung auf ihr Examen. Auch da gibt es ja so Repetitorien, die die vorbereiten auf ihre sehr anspruchsvolle Juraklausur. Und da habe ich dann vor allem im Gesellschafts- und Insolvenzrecht unterrichtet. Das lief alles parallel.
Das lief alles schon während des Referendariats, beziehungsweise während auch der Zeit der Unternehmensberatung schon. So. Und dann habe ich aber entschieden, okay, nachdem die Unternehmensberatung quasi der Haupt, mein Hauptberuf sozusagen nicht so gut gelaufen war, habe ich gesagt, okay, dann musst du jetzt erstmal irgendwie lernen.
Musst mal lernen in deinem Bereich, wie das so richtig funktioniert und habe mich dann entschieden, mich als Rechtsanwalt anstellen zu lassen. Und zwar im Bereich wieder Insolvenz, also Insolvenzverwaltung. Ja, und das habe ich dann in Erfurt gemacht.
Und warst dann parallel auch noch immer bei Hämmer aktiv.
Ja, ja, ja. Ich bin jeden Morgen, ich hatte mich, ich habe das mit meinem damaligen Chef so besprochen, dass ich immer montags sozusagen nicht in der Kanzlei bin, sondern dort bin ich immer montags früh um 4.30 Uhr ins Auto gestiegen, bin von Erfurt nach Osnabrück gefahren, Habe dann dort acht Stunden unterrichtet und abends wieder zurück mit dem Auto.
Und dann war ich dann irgendwann um 23 Uhr wieder da. Aber es hat halt mega Spaß gemacht. Also ich habe das Unterrichten, das hat mir so eine Freude oder macht mir heute immer noch Freude, dass es einfach völlig okay war, da acht Stunden im Auto zu sitzen, um acht Stunden zu unterrichten.
Und es war wirtschaftlich halt auch durchaus aktiv.
Ja, ja, ja.
Sodass das auf jeden Fall irgendwie eine gelungene Idee war.
Ja, ich finde das ganz cool, weil das ja auch schon wieder ein bisschen ein anderer Entwurf ist, als sozusagen in Anführungszeichen, damit möchte ich niemandem zu nahe treten, nur Kanzlei zu machen. Es gibt halt so Typen, da bist du sicherlich einer davon.
Wahrscheinlich bin ich selbst auch einer von denen. Da reicht irgendwie so eine Sache auch nicht. Es ist halt auch mental sehr befriedigend, finde ich, so ein, zwei verschiedene Dinge zu tun und damit eine etwas buntere Woche zu haben.
Kann das schon verstehen? Ja, absolut.
Das ist ein wirklich wichtiger Punkt.
Okay, dann Anwalt und dann? Wir gehen das jetzt immer so durch, weil du hast so viel gemacht. Ich kann nicht so viel fragen außer und dann, weil ich weiß einfach was. Da kommt noch immer mehr. Da kommt noch was.
Ja, ja. Dann haben wir, meine Frau und ich, sind beide schon immer gern gesegelt und wir haben dann einfach 2015 auf einem Segelturn, haben wir entschieden, dass unser Leben nicht so aussehen wird, dass wir erstmal unser gesamtes Berufsleben vollführen und dann segeln gehen, sondern dass wir irgendwie das vorher machen müssen, so für länger. Und, also ehrlicherweise muss ich sagen, die wirkliche Idee kam tatsächlich von meiner Frau.
Ja, ich hatte immer so geschwärmt, auch später, wenn ich Rentner bin, würde ich gerne dann mal aussteigen und segeln und so weiter. Und dann fragte sie mich auf einem Turn, ja, warum machen wir das nicht früher? Ja, und da hat sie bei mir natürlich offene Türen, von denen ich gar nicht wusste, dass sie offen sind, eingerannt.
Und dann haben wir, lange Rede, kurzer Sinn, haben wir das halt geplant und haben gesagt, okay, 2020 wagen wir den Ausstieg. Und das haben wir dann eben auch gemacht, haben 2017 ein Schiff gekauft und das war leider ziemlich kaputt.
Weil ich davon auch keine Ahnung hatte, mir leider keine Hilfe geholt hatte, musste ich dann auch noch sehr, sehr viel dran selber reparieren. Wobei das was gut ist, habe ich sehr viel gelernt für die spätere Reise.
Jedenfalls habe ich dann neben... Kanzlei, aus dem Angestelltenverhältnis bin ich dann 2016, Ende 2016 raus, hab dann noch quasi drei Jahre lang selbstständig weitergemacht und hab parallel, aber das war dann der Hauptfokus, eigentlich unterrichtet und entsprechend das Schiff vorbereitet und uns als Familie vorbereitet für den Ausstieg. Und dann sind wir im August 2020 schließlich losgesegelt aus Wismar an der Aussegung.
Covid war dann eigentlich Zufall?
Covid war Zufall, ja, ja. Ja, wir hatten die erste Welle von Covid, haben wir noch mitgenommen, haben wir damals noch das Repetitorium noch schnell umstellen müssen auf Zoom-Calls und so weiter, das haben wir alles noch gemacht parallel und dann, aber der Ausstieg war klar, das war auch mit den Mitgesellschaften so besprochen, sodass ich dann da auch raus bin bei Hämmer zum Sommer 2020 und dann entsprechend eben als Familie unterwegs war mit dem Segelboot.
Weil man hätte das ja jetzt auch so lesen können, deswegen frage ich nach. Ach, da war Covid und dann war das gerade opportun, aber nee, nee, das braucht ja auch ein bisschen mehr Planung, ist schon klar.
Ja, das haben wir viele Jahre quasi, also so richtig intensiv dann geplant, nachdem wir das Schiff hatten, 2017. Aber bis dahin war es eine klare Idee und wir hatten auch ein Ziel. Wir wussten, wir wollten zwei Kinder haben und wenn das jüngste Kind zwei Jahre ist, dann wollen wir los.
Und genau so habt ihr das gemacht? Ja, genau so haben wir das gemacht.
Das ist cool. Und dann, wart ihr zwei Jahre unterwegs?
Genau, genau. Wir sind dann zwei Jahre segeln gewesen, genau, bis in die Karibik am Ende. So erst waren wir relativ lange in Europa, runter zu den Kanarischen Inseln und dann von dort über den Atlantik, wobei ich da die Familie nicht mitgenommen habe.
Das haben wir so entschieden, dass das mit einem Zweijährigen und einem Vierjährigen, nicht so eine richtig gute Idee ist, knapp vier Wochen auf See zu sein. Also wir haben es uns einfach nicht zugetraut, muss ich ganz offen sagen.
Und so im Nachhinein betrachtet war das auch richtig. Also für mich alleine war es toll und war eine großartige Zeit. Aber ich hätte nicht die Verantwortung noch für zwei kleine Kinder übernehmen wollen in der ganzen Zeit auf dem Boot.
Das heißt, du hast alleine eine Atlantik-Überquerung gemacht?
Ja, genau.
Chapeau!
Das hört sich immer so wahnsinnig kompliziert an, am Ende ist das fast einfacher, als auf der Ostsee zu segeln. Man macht ja fast nichts, man segelt im Passatwind, die Segel bleiben mehr oder weniger gleich, man entscheidet sich, kommt der Spinnergang noch dazu am Tage oder eben nicht, aber viel mehr passiert eigentlich nicht Und dann ist der Wind mal ein bisschen mehr, mal ein bisschen weniger, aber das sind so Passatwinde, die sind relativ ausrechenbar.
Also es war seglerisch jetzt keine große Herausforderung. So Einsamkeit halt vier Wochen, aber damit habe ich auch kein großes Problem.
Das wäre die nächste Frage gewesen, also mental auch und ich sage mal gerade so auch mit Schlafen und so weiter. Also du hast ja jetzt nicht unbedingt acht Stunden Schlaf am Stück, ne?
Nee, gar nicht.
Also ich habe 20 Minuten Schlaf am Stück.
Also ich habe wirklich dieses Powernapping, aber das funktioniert total gut. Das habe ich früher schon immer gemacht, also schon in der Examsvorbereitung, dieses Power-Nappen, wenn ich merke, okay, ich bin nicht mehr voll konzentriert, dann einfach eine Viertelstunde weglegen. Das ist ja so ein autogenes Training, das ist ja gar kein Schlaf.
Und dann habe ich wieder zwei, drei Stunden richtig Luft, bin ich wieder richtig fit. Und so habe ich das halt da auch gemacht.
Über vier Wochen?
Ja, also 28 Tage, ja. Mhm. Ich war dann am Ende in so einem Dauerdelirium, so nenne ich es mal. Als wenn ich immer so leicht betrunken wäre die ganze Zeit.
Und da muss man auch aufpassen, weil ist schon die Gefahr relativ groß, dass man da nicht so kluge Entscheidungen manchmal trifft. Deswegen hatte ich mir so auf dem Navi-Tisch, hatte ich mir immer so einen Zettel, hingelegt und da so aufgeschrieben, was ich jetzt machen will und zehn Minuten später nochmal kontrollieren.
Wenn das dann immer noch eine gute Idee war, dann habe ich es gemacht.
Okay.
Da waren auch ganz schön dumme Ideen dabei zwischendurch. War das ein gutes Backup?
Ja, das ist eine gute Methode vielleicht auch für die ein oder andere Lebensentscheidung, die man sonst so trifft. So nach einer Flasche Wein oder so auch.
Ja, das stimmt. Ja, das sollte man sich halt übertragen.
Ach, an der Stelle, wo wir gerade so nett plaudern, liebe Grüße an einen Anwalt bei einer großen Kanzlei, der hier vermutlich gerade zuhört und ein Freund von mir ist. Wir haben mal beschlossen auszuwandern und das auch auf einen Zettel geschrieben und am nächsten Morgen haben wir die Idee verworfen.
Okay, cool. Also mega interessant. Ihr seid dann auch ausgewandert, aber nicht in die Karibik, sondern nach Lagomera, ne?
Genau. Ja, wobei jetzt auswandern hört sich immer so nach so einer bewussten Entscheidung gegen ein Land an. Das ist so nicht. Also wir fühlen uns in Deutschland total wohl.
Sind auch im Sommer häufig hier bei den Großeltern und so weiter. Aber ich bin jetzt auch gerade ja in Deutschland. Aber wir haben einfach überlegt, als wir in der Karibik entschieden haben, okay, es geht so nicht mehr weiter.
Ich wäre gerne noch weiter gesegelt, aber meine Frau wollte das doch nicht mehr so. Und das war der Deal von vornherein, wenn irgendeiner nicht mehr will, dazu zählten auch die Kinder, dann hören wir auf. Und damit bin ich auch total fein.
Aber dann haben wir überlegt, okay, wo gehen wir jetzt hin? Was machen wir jetzt? Und dann haben wir überlegt, okay, beruflich sind wir relativ frei, sind nicht an einen Ort gebunden. Wo war es denn schön auf der Reise? Und dann fiel uns ein, dass La Gomera ein sehr, sehr schöner Zwischenstopp war.
Da waren wir ziemlich lange auf der Reise. in die, also bevor wir in die Karibik rüber sind und haben gesagt, okay, dann versuchen wir es mal dort und ziehen mal dorthin. Und da sind wir jetzt, seit knapp zwei Jahren.
Wie habt ihr das sozusagen jobtechnisch gemacht? Irgendwie, ihr musstet ja vermutlich noch arbeiten. Habt ihr euch dann, wie waren da die Überlegungen?
Das haben wir ja schon quasi, bevor wir mit der Segelreise losgelegt haben, haben wir überlegt, wir müssen irgendwie ein Einkommen erzielen. Passives Einkommen, weil waren zwar ein paar Ersparnisse da, jetzt aber auch nicht wahnsinnig viel, also relativ wenig sozusagen, wenn man die ganzen Investitionen ins Schiff betrachtet.
Dann haben wir letztlich eine Firma gegründet, 2018, und der Sinn und Zweck dieser Firma ist und war, dass wir Grundstücke kaufen oder pachten und dort große Freifeld-Solaranlagen draufstellen.
Das war gutes Timing.
Das war sehr gutes Timing, ja, gerade bei den Strompreisen 2022 war das durchaus gut, das stimmt. Und das ist einfach auch so eine sehr befriedigende Tätigkeit. Also mir macht das wahnsinnig Spaß.
Das ist halt extrem komplex. Man braucht sehr viele Aspekte aus dem Bereich Jura, also allein das EEG und die ganzen baurechtlichen Konstellationen, die dazugehören. Also da sind Jura-Kenntnisse, ich sage es mal vorsichtig, sehr hilfreich.
Und ich fand es auch spannend, tatsächlich unternehmerisch tätig zu sein. Man ist ja als Anwalt auch unternehmerisch tätig, aber auf eine andere Art und Weise. Man verkauft halt nicht sich selbst, sondern man schafft irgendwas.
In dem Falle halt produziert man Energie. Und das hat mir als Idee sehr gut gefallen. Und dann hatte ich einen Freund aus der Erfurter Zeit noch, der das in sehr großem Stil macht, der auch immer sehr hilfreich war, wenn ich irgendwelche Fragen hatte, wie das jetzt funktioniert.
Und dann haben wir es einfach gemacht.
Cool.
Haben wir parallel in der Vorbereitung auf das Segeln meine Firma gegründet, ein paar Grundstücke gekauft und Solaranlagen darauf errichtet.
Das ist wirklich mutig und in dem Sinne dann aber auch natürlich das Gegenstück zur Unternehmensberatung nach dem Referendariat einfach genau ein Volltreffer vermutlich. Ja. Ja, genau.
Die Verluste sind wieder wettgemacht, sage ich mal.
Ja, ja. Cool, richtig gut. Woher hast du dieses Unternehmerische? War das einfach schon immer da? Also du hast gerade gesagt, Anwalt sein heißt auch immer Unternehmer sein, aber natürlich bist du schon auch klassischer Unternehmer jetzt und nicht nur Anwalt, weil du natürlich, wie du gerade auch sagst, nicht mit Service, sondern mit Produkten und in dem Fall Anlagenbau irgendwie dein Geld verdienst und dem Ertrag daraus.
aus. Wo kommt das her? Bist du einfach so...
Ich glaube schon, ja. Also ich stelle an mir halt fest, habe ich auch in der Zeit, als ich die knapp vier Jahre, die ich dort angestellt war, besonders festgestellt, ich eigne mich, glaube ich, einfach nicht so gut zum Angestellten, sondern ich bin total gerne bereit, viel, sehr viel, extrem viel zu arbeiten und Gas zu geben.
Aber ich habe ganz große Schwierigkeiten damit, wenn davon nicht ein großer Teil dann auch des Erfolges letztlich bei mir landet. Also es sind keine altruistischen Motive, sondern mir geht es darum, ich mache gerne viel und habe viele Ideen.
Das hatte ich auch als Kind schon immer versucht, irgendwelche Sachen zu verkaufen, die es gab, oder irgendwelche Jobs auszuüben als junges Kind schon. Und ja, ich glaube, das war insofern schon immer da. Es hat nur lange gebraucht, irgendwas zu finden, wo es dann so richtig das ausleben konnte.
Ich glaube, das ist ein ganz wunderbares Schlusswort. Wir lassen das einfach mal so stehen und ich bin ganz froh, dass wir dich hier im Podcast hatten, weil das wirklich eine andere Perspektive war, auf was man alles so mit einem Jurastudium im Leben noch erleben kann. Vielen Dank.
Ja, vielen Dank dir auch.
Tschüss.
Tschüss.
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