“„Als Anwalt wähle ich meine Mandanten und Themen selbst, weil ich gerne an gesellschaftlich relevanten und alternativen Projekten arbeite. Es geht darum, Menschen zu unterstützen und mit juristischer Kreativität Lösungen zu entwickeln.“”
Teilnahme am IMR Jurapodcast
Ich lernte meinen späteren Partner in der Anwaltsstation kennen. Seine kleine Einheit arbeitete genau zu den Umweltthemen, die mich fesselten. Nach ersten gemeinsamen Mandaten fragte er mich, einzusteigen. So entstand unsere Kanzlei Günther Schuster – zunächst zu zweit; als er in die Politik wechselte, führte ich sie selbstständig weiter.
Nach zehn Jahren Mainz suchte ich bewusst einen Ortswechsel und wollte Ostdeutschland kennenlernen. Leipzig bot mir diese neue Perspektive, ein lebendiges juristisches Umfeld und trotz niedriger Prädikatsquote die Chance, solide Ergebnisse zu erzielen. Es fühlte sich als idealer Startpunkt für meine weitere Laufbahn an.
Bau- und Umweltrecht gestaltet sichtbar, wie Menschen leben: Höhe, Nutzung, Naturschutz. Die Verbindung aus Recht, Politik und Stadtplanung fasziniert mich. Durch umfangreiche Beteiligungsrechte kann ich Mandanten echte Mitgestaltung ermöglichen und zugleich gesellschaftliche Entwicklungen beeinflussen – ein juristisches Feld mit unmittelbarer Wirkung.
Bei Wohn- oder Wagenplatz-Initiativen starte ich oft mit aufsuchender Beratung. Gemeinsam prüfen wir Bebauungspläne, Artenschutz und Grundstücksfragen. Dann übersetze ich ihre Ideen in rechtlich tragfähige Konzepte – etwa indem ich Bauwagen als WG-Zimmer analogisiere. Im Team mit Architektin und Stadtplaner begleite ich den Genehmigungsprozess und baue bürokratische Hürden ab.
Bauvorhaben sind lang und komplex. Wer mich schon bei der ersten Idee einbindet, vermeidet Fehlkäufe – etwa Grundstücke in Natura-2000-Gebieten – und spart kostspielige Umwege. Frühzeitige Beratung definiert realistische Ziele, strukturiert Anträge strategisch und verhindert, dass man später vor einer unüberwindbaren Wand steht.
Nach einem ablehnenden Bescheid sichere ich Fristen, lege Widerspruch ein und suche das Gespräch. Mit Gutachten zeige ich rechtlich saubere Alternativen und erläutere, warum unser Weg zulässig ist. Überzeugt die Argumentation, wird aus Konfrontation Kooperation – ganz ohne Absprachen jenseits des Rechts.