Stefan Leupertz

Prof. Dr. Stefan Leupertz

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15.02.2021Podcast-Episode

IMR72 - IMR072: Bundesgerichtshof, Dispute Resolution und Baukonfliktmanagement | Interview Ex-BGH-Richter

Teilnahme am IMR Jurapodcast

Bei: Leupertz Baukonfliktmanagement
🚀 Karriereweg von Stefan Leupertz

Fragen & Antworten

05:10–05:30

Wie entdeckten Sie Ihre Begeisterung fürs Baurecht?

Eigentlich war es Zufall: Erst als mich Professor Fiegen unvermittelt in seinen Bausenat holte, begriff ich, wie spannend das Zusammenspiel aus Technik, Ökonomie und Recht sein kann. Nach wenigen Wochen in diesem Umfeld merkte ich: Das wird mein Thema – und die Faszination hat mich seitdem nie mehr losgelassen.

05:34–06:00

Was lernten Sie von Ihrem Mentor Professor Fiegen?

Er zeigte mir, dass juristische Autorität ohne Respekt nichts taugt. Er verhandelte stets auf Augenhöhe, beleidigte niemanden und verband enorme Fachkenntnis mit echter Menschlichkeit. Diese Haltung prägt noch heute mein Verständnis von Führung, Konfliktlösung und Mandantenkommunikation.

13:30–14:40

Weshalb gaben Sie die BGH-Richterstelle freiwillig auf?

Ich entschied überwiegend über Streitigkeiten, die längst Historie waren. Das fühlte sich an wie Pathologie: Obduktion statt Heilung. Gleichzeitig wollte ich eigenständig Vorträge halten und Projekte begleiten, ohne Nebentätigkeits­verbote. Also kündigte ich – trotz sicherer Pension – um wieder Gestalter statt Nacharbeiter zu sein.

15:50–16:10

Was reizt Sie am Baukonfliktmanagement besonders?

Ich tue juristisch dasselbe wie früher, aber nun präventiv. Als Schlichter, Schiedsrichter oder Adjudikator löse ich Konflikte, bevor sie Gerichte lähmen, erhalte Baustellen am Laufen und ermögliche wirtschaftliche Lösungen, die kein Urteil leisten könnte.

18:30–19:40

Wie unterscheiden sich Schlichtung, Schiedsverfahren und Adjudikation?

Im Schiedsverfahren treffe ich ein endgültiges, vollstreckbares Urteil. In der Schlichtung leite ich nur an, formuliere einen Lösungsvorschlag – entscheiden müssen die Parteien selbst. Adjudikation liegt dazwischen: Ich entscheide vorläufig bindend binnen weniger Wochen, damit Bauablauf und Liquidität gesichert bleiben; prüfen kann man das erst nach Projektende.

08:00–08:20

Welche Kompetenzen sind für erfolgreiche Konfliktlösung unverzichtbar?

Faktenfleiß bleibt Grundvoraussetzung – Sie müssen gigantische Aktenmengen beherrschen. Daneben zählt Kommunikationsgeschick: komplexe Technik verständlich machen, Risiken ehrlich erklären, Vertrauen schaffen. Ohne diese Mischung aus Detailtiefe und Empathie nimmt Sie keine Partei als neutralen Problemlöser ernst.