“Wer diese Entwicklung nicht mitmacht, wird früher oder später nicht mehr mithalten können, weil es wird internationaler und es ist extrem wichtig, auf Englisch zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln.”
Teilnahme am IMR Jurapodcast
Während Studium und Referendariat interessierte ich mich eigentlich für Gesellschaftsrecht. Erst eine Referendar-Kollegin wies mich darauf hin, dass Arbeitsrecht viel Gerichtspraxis bietet. Nach Recherche merkte ich, dass die Mischung aus Verhandeln, Strategie und Mandantenkontakt perfekt zu mir passt – so landete ich letztlich im Arbeitsrecht.
Wer heute in einer internationalen Kanzlei starten will, muss routiniert Englisch sprechen. Die ersten drei Jahre sind ideal, um Fehler zu machen und sich sprachlich zu entwickeln. Ohne diese Kompetenz bleibt man schnell in einer Einbahnstraße stecken, weil Mandate und Teams immer grenzüberschreitender werden.
Mein Uni-Trainer gab mir einen simplen Rat: Konsumiere alles auf Englisch – Serien, Filme, Fachtexte. So gewöhnst du Ohr und Wortschatz täglich, ohne zusätzlichen Lernaufwand. Zwei Stunden Kurs pro Woche reichen nicht, aber permanenter Kontakt mit Sprache bringt echte Fortschritte.
Ich sitze nicht acht Stunden am Schreibtisch, sondern spreche ständig mit HR-Abteilungen, Betriebsräten und Gerichten. Mal geht es um eine Elternzeitbitte, mal um eine komplexe Restrukturierung. Diese Mandantennähe und Themenvielfalt halten meinen Alltag lebendig und praxisnah.
Bei uns ist Arbeitsrecht keine bloße Servicefunktion für M&A-Deals. Wir führen eine echte Stand-alone-Praxis mit eigenen Mandaten und viel Gerichtserfahrung. Dieses Setup verschafft mir Verantwortung, Sichtbarkeit beim Mandanten und gleichzeitig die Ressourcen einer internationalen Kanzlei – genau die Mischung, die ich gesucht habe.
Neben Paragrafen brauche ich strategisches Gespür. Ich muss Unternehmenskulturen verstehen, Konfliktursachen erkennen und Mandanten manchmal von falschen Schritten abbringen. Häufig plane ich Change-Prozesse für 200 Beschäftigte oder verhandle Betriebsräte – das verlangt Empathie, Verhandlungstechnik und ein gutes Gefühl für wirtschaftliche Zusammenhänge.