Ulf Buermeyer

Dr. Ulf Buermeyer

CEO

Arbeitgeber in Folgen: Gesellschaft für Freiheitsrechte

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Karriere-Timeline

4.02.2020Podcast-Episode

IMR40 - IMR040: Gesellschaft für Freiheitsrechte | Interview Richter und Podcaster Lage der Nation

Teilnahme am IMR Jurapodcast

Bei: Gesellschaft für Freiheitsrechte
🚀 Karriereweg von Ulf Buermeyer

Fragen & Antworten

02:10–02:45

Warum faszinierte dich das Strafrecht im Studium?

Ich merkte früh, dass im Strafrecht Schuld und Unschuld unmittelbar aufeinandertreffen. Dort entscheidet sich existenziell, ob der Staat in Freiheit oder Haft eingreift. Diese Spannung zwischen Dogmatik und praktischer Gerechtigkeit packte mich – und ich wollte verstehen, warum manche Urteile dogmatisch wackeln, aber dennoch Menschenleben prägen.

03:10–03:30

Welche Rolle spielte dein Praktikum bei Gerhard Strate?

Bei Gerhard Strate sah ich brillante Verteidigungspraxis und entdeckte Grenzen: selbst beste Schriftsätze ändern nichts, wenn das Gericht dogmatisch anders will. Diese Erfahrung zeigte mir, wie mächtig unabhängige Gerichte sind – und bestärkte meinen Entschluss, Verantwortung dort zu übernehmen.

03:46–04:15

Weshalb wähltest du den Richterberuf?

Als Strafverteidiger darfst du argumentieren, doch entscheiden tut letztlich das Gericht. Ich wollte, dass dort nicht nur konservative Stimmen sitzen. Also wechselte ich auf die Richterbank, um Grundrechte aktiv zu schützen und eine liberale Perspektive in die Strafjustiz einzubringen.

04:45–05:30

Was lernte dein Jahr als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Karlsruhe?

In Karlsruhe schreibst du als Hiwi die ersten Entscheidungsvorschläge. Sechseinhalbtausend Beschwerden jährlich zwingen zu präziser Analyse und klarer Sprache. Ich begriff, wie Verfassungsrecht auf 30-seitigen „Kurzvermerken“ aufbaut und wie wichtig Teamarbeit im Senat ist – unbezahlbar für jede spätere juristische Tätigkeit.

07:32–08:45

Wie entstand die Idee zur Gesellschaft für Freiheitsrechte?

Während meines LLM in New York interviewte ich ACLU und EFF. Deren strategische Klagen beeindruckten mich. Zurück in Berlin fragte ich NGOs, ob sie ähnliches wollten – alle fanden es nötig, niemand tat es. Also gründeten wir 2015 die Gesellschaft für Freiheitsrechte, um Grundrechte professionell vor Gericht zu verteidigen.

10:00–11:00

Welche Einstellung sollten Bewerber bei euch mitbringen?

Wir suchen verfassungspatriotische Menschen, die dem Staat freundlich-kritisch begegnen. Freiheitsrechte stehen für sie an erster Stelle; Molotow-Cocktails sind unser Stil nicht. Wer Grund- und Menschenrechte als Kompass begreift, passt zu uns – unabhängig davon, ob er aus Justiz, Uni oder Kanzlei kommt.