“Innovation hat viel mit Kultur zu tun: Es geht darum, Menschen zu verstehen und individuelle Lösungen bereitzustellen, denn "One-Size-Fits-All" funktioniert in Kanzleien nicht.”
Teilnahme am IMR Jurapodcast
Ich habe schnell gemerkt, dass mich die Frage fasziniert, wie wir juristische Arbeit mit Technologie, Projektmanagement und agilen Methoden intelligenter gestalten können. Innovation verbindet mein juristisches Denken mit Kreativität und Betriebswirtschaft. Dieses Gestalten reizt mich deutlich stärker, als in Corporate täglich Akten zu prüfen – hier verändere ich das System selbst.
Als die Chance kam, bei Greenberg Traurig ein Legal-Innovation-Team aufzubauen, wollte ich sofort praxisnah wirken. Zwei weitere Examensjahre hätten mich gebremst. Stattdessen sammle ich echte Projekterfahrung, studiere parallel einen MBA und lerne täglich, wie Technik und Jura zusammenspielen – das bringt mir mehr als formaler Titel.
Tools allein verändern nichts. Jede Kollegin arbeitet anders. Darum baue ich persönliche Beziehungen auf, beobachte Workflows und passe Lösungen an Menschen an. Eine offene Kultur schafft Vertrauen in neue Methoden. Ohne dieses Fundament bleibt jede Software bloß eine schöne Excel-Tabelle, die niemand nutzt.
Wir fragen zuerst: Wo entsteht Zeit, die keine Mandatswertschöpfung bietet? Dann kartieren wir Workstreams, formulieren Hypothesen zu Technik- oder Methodeneinsatz und testen sie in kleinen Piloten. So sehen wir früh, ob ein Tool wirklich Stunden spart oder nur glänzt.
VUCA erinnert mich daran, dass Prognosen bei KI unsicher sind. Ich fahre deshalb auf Sicht: aktuelle Fakten sammeln, Annahmen offenlegen, schnell nachjustieren. Das Framework strukturiert die Unsicherheit und verhindert teure Vollgasprojekte in die falsche Richtung.
Wir messen jeden Due-Diligence-Schritt mit und ohne KI: Zeitstempel, Review-Qualität, Nachbearbeitungsaufwand. Diese Daten fließen in unseren Datensee. Per A-B-Test und Regressionsanalyse skalieren wir Ergebnisse auf Praxisgruppen. So kann ich der Partnerin konkret zeigen, dass Tool X im Fonds-Workflow 27 % spart, im Energy-M&A aber kaum hilft.