“Die Commercial Terms sind in Verhandlungen oft fix; es geht für uns um das Juristische sowie die tatsächliche Realisierung des Deals.”
Teilnahme am IMR Jurapodcast
Nach meinem Zivildienst schwankte ich zwischen BWL und Jura. Mich reizte das juristische Handwerkszeug: die Fähigkeit, komplexe Probleme strukturiert zu analysieren und logisch aufzulösen. Dieses Denken hilft mir bis heute weit über Rechtsfragen hinaus – in jeder geschäftlichen Situation. Rückblickend war es die beste Entscheidung.
Ich profitiere vor allem von der juristischen Analyse-Routine: sauber Sachverhalt klären, logisch gliedern, dann systematisch prüfen. Dieses Schema lässt sich auf M&A-Verträge genauso anwenden wie auf strategische Business-Entscheidungen. Es gibt mir Sicherheit, nichts Wesentliches zu übersehen, und überzeugt auch Kolleg:innen aus Finanzen oder Aktuariat.
Auf Skitour gilt – wie im Deal – Vorbereitung ist alles: Ausrüstung checken, Wetterdaten auswerten, Risiken kalkulieren. Ich mag die Mischung aus Analyse und Respekt vor der Natur. Dort lerne ich Demut: Selbst erfahrene Alpinisten scheitern an Selbstüberschätzung. Diese Lektion nehme ich mit an den Verhandlungstisch.
Ich bin Kölner, habe dort studiert, promovierte im Internationalen Privatrecht und wechselte fürs Referendariat nach Berlin. Danach suchte ich deutschlandweit den Kanzleieinstieg, landete schließlich in Düsseldorf bei Lovells und stieg in M&A ein. Rückblickend war das die ideale praktische Ergänzung zur eher wissenschaftlichen Kölner Ausbildungszeit.
Die Lernkurve in der Großkanzlei war nach sieben Jahren ausgereizt, gleichzeitig wurde Familie ein Thema. Inhouse konnte ich weiterhin große Deals betreuen, aber mit planbareren Arbeitszeiten. Die Allianz bot außerdem internationale Projekte und echte unternehmerische Verantwortung – nicht nur beratend am Rand stehen, sondern Entscheidungen mittragen.
Eine Großkanzlei ist eine hochspezialisierte Welt, ein Konzern wie die Allianz ein ganzes Universum. Ich arbeite täglich mit Kolleg:innen aus Dutzenden Ländern, Fachbereichen und Kulturen. Die juristische Tiefe bleibt, doch ich übersetze Ergebnisse in Business-Sprache und trage sie bis zum Vorstand. Das schafft breitere Perspektiven und mehr Ownership.