Associate
Arbeitgeber in Folgen: FPS Rechtsanwaltsgesellschaft mbH & Co. KG
“Jura war wie bei so vielen eine Verlegenheitsentscheidung - doch ich habe es keinen Tag bereut.”
Teilnahme am IMR Jurapodcast
Ich konnte weder Mathe noch reine Sprachwissenschaft begeistern. Jura war zunächst eine pragmatische Verlegenheitswahl. Eine zufällig zweistellige Probeklausur zeigte mir jedoch Talent und Spaß an juristischer Argumentation. Ab diesem Moment wusste ich: Das Fach passt zu mir, hier kann ich Leistung und Interesse verbinden.
Mich überzeugten Struktur und Verfassungsbezug. Ein exzellenter Grundkursdozent machte die Materie greifbar, sodass ich in Übungen schnell Erfolg hatte. Im Vergleich wirkte das Zivilrecht damals weniger geordnet – erst später entdeckte ich dessen Reiz.
Nach dem Freischuss wollte ich sprichwörtlich „vom Gas“. Die Weltreise brachte Abstand, danach arbeitete ich an der LMU und begann die Promotion bei Professor Huber. So sammelte ich Praxis, Einkommen und akademischen Fortschritt zugleich.
Ich merkte, wie meine Zivilrechtskenntnisse verblassten. Da mein Promotionsthema nicht zeitkritisch war, startete ich das Referendariat, um das Wissen frisch zu halten. Die Idee, parallel fertigzuschreiben, erwies sich zwar als optimistisch, verhinderte aber weitere Verzögerungen.
Ich arbeitete drei Tage pro Woche als Anwalt, die übrige Zeit gehörte der Dissertation. Das verlangte klare Grenzen: Mandate dulden keine Wartezeiten, zugleich wollte ich nicht 80 % leisten, wenn 60 % vereinbart waren. Flexibilität und Rückgrat waren entscheidend.
Im Gerichtssaal zählt der Moment. Nach Schriftverkehr steht man Gegner und Richter:in direkt gegenüber, muss live reagieren. Diese Konfrontation, das unvorhersehbare Element, liefert Adrenalin und Bestätigung, die reine Vertragsarbeit so nicht bieten kann.