“Der Legal Tech Verband bringt die digitale Transformation der Justiz voran, weil ohne Digitalisierung in der Justiz der gesamte Rechtsmarkt ein Problem bekommt. Technologie ist die einzige Lösung gegen Fachkräftemangel und steigende Verfahrensdauern.”
Teilnahme am IMR Jurapodcast
In Aachen merkte ich, dass mir die mathelastige BWL wenig lag. Eine juristische Vorlesung faszinierte mich sofort: strukturierte Argumentation, gesellschaftliche Relevanz, kaum Zahlen. Ich wollte wirtschaftlich denken, aber rechtliche Probleme lösen. Deshalb wechselte ich nach nur einem Semester konsequent zu Jura.
Das Bayreuther Modell erlaubte mir, parallel zum ersten Staatsexamen betriebswirtschaftliche Scheine abzulegen. Ich erhielt Einblicke in Kennzahlen, Marketing und Rechnungswesen, ohne ein zweites Studium zu beginnen. Diese Doppelkompetenz öffnete mir später Türen, weil ich Sachverhalte juristisch analysieren und zugleich betriebswirtschaftlich einordnen konnte.
Nach fünf intensiven Studienjahren wollte ich mich kreativ austoben. Öffentlichkeitsarbeit verband Sprache, Strategie und Menschen – Aspekte, die mir im Studium manchmal fehlten. Das PR-Volontariat in Hamburg zeigte mir Kundenperspektiven, Krisenkommunikation und schnelles Projektmanagement. Diese Erfahrungen ergänzten mein juristisches Profil ideal.
Viele spannende Stellen verlangen ausdrücklich Volljurist:innen. Das zweite Examen erweitert schlicht den Arbeitsmarkt, vor allem in Verbänden oder Behörden. Außerdem habe ich Jura erst im Referendariat ganzheitlich verstanden – durch Gerichte, Verwaltung und Kanzleien. Deshalb investierte ich die zwei Jahre, um mir sämtliche Optionen offenzuhalten.
In Großkanzleien funkte es nicht. Ich möchte Zeit für Familie haben und selbstbestimmt arbeiten, statt nächtelang Fremdfristen einzuhalten. Dienstleistungsmentalität kenne ich aus der PR; dauerhaft reizte mich diese Rolle nicht. Verbandsarbeit bietet gesellschaftliche Wirkung, planbare Arbeitszeiten und inhaltliche Breite – das passt besser zu mir.
Meine Kombination aus Recht, Wirtschaft und Kommunikation machte mich zur Schnittstellenperson. Ich kann juristische Positionen verständlich formulieren, betriebswirtschaftliche Ziele erkennen und nach außen vertreten. Genau das brauchen Verbände: jemanden, der Sachargumente aufbereitet, Stakeholder überzeugt und interne Projekte strukturiert vorantreibt.