"Natürlich kann es sehr stressig sein und vorkommen, dass ich auch einmal aus der KiTa arbeite."

IP-Recht | Urheberrecht | Familie und Anwaltschaft

Folge 216 deines Jura-Podcasts zu Job, Karriere und Examensthemen.

In Episode 216 Eures Jurapodcasts kommt der IP-Rechtler und dreifache Vater Dr. Stanislaus Jaworski zu Wort und berichtet darüber, wie er Familie und Beruf verbindet. Wie kam es, dass er schon als Schüler im familieneigenen Betrieb Führungsverantwortung übernahm? Durch welchen Impuls entschied er, Jura zu studieren? Wie kam es, dass er sich für das IP-Recht interessierte und dort seinen Weg zum Partner einschlug? Wann kam sein erstes Kind zur Welt und wie managed er heute das Leben als Partnern sowie mit drei Kindern? Warum ist Flexiblität ein Muss und wie sieht dies bei ihm privat als auch im beruflichen Umfeld konkret aus? Antworten auf diese Fragen sowie eine persönliche Perspektive auf den Beruf des Rechtsanwalts erhaltet Ihr in dieser Folge von Stan. Viel Spaß!

Inhalt:

  • 00:21 Vorstellung Stan
  • 04:42 Was ist eigentlich Elterngeld?
  • 08:35 Stans Background
  • 11:19 Tätigkeit als Reisevermittler
  • 17:02 Geburt des ersten Kindes
  • 21:14 Merken, dass Vereinbarkeit klappt
  • 28:54 Beratung im geistigen Eigentum

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Transkript


Marc Ohrendorf 0:00:10
Herzlich willkommen zu einer neuen Episode Irgendwas mit Recht. Mein Name ist noch immer Marc Ohrendorf und heute habe ich das große Vergnügen mit Dr. Stanislaus Jaworski zu sprechen. Hallo Stan, Stan, Stan oder Stan? Damit fangen wir mal an. So, du hast mich angesprochen, als wir uns auf einer Veranstaltung im Herbst letzten Jahres trafen und hast gesagt, wir müssen eigentlich mal sprechen, unter anderem zu deinem Rechtsgebiet, wozu wir gleich kommen, aber vor allem auch so ein bisschen zum Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie aus der männlichen Sicht auch als Anwalt, denn du hast unter anderem eine ganze Menge Kinder und eine eigene Kanzlei. Gut, jetzt könnte man zum einen natürlich sagen, es gibt eine gewisse Notwendigkeit, dass biologisch bedingt erstmal Frauen zu Hause bleiben nach der Geburt eines Kindes, aber das wandelt sich natürlich auch ganz stark, oder? Oder was ist deine Wahrnehmung dahingehend? Wie sieht das im Rechtsmarkt aktuell so aus? Ist es noch immer so ein konservatives Rollenbild, dass sozusagen die Frau, ich sag's mal ganz schlimm, die Frau den Karriereknick bekommt und der Mann durchzieht? Oder sind wir da ein bisschen moderner unterwegs? Vielleicht sollten wir noch mal ein bisschen Kontext schaffen, sowohl inhaltlich als auch von einem Werdegang her, dass man das hier so ein bisschen einordnen kann. Also die Idee hier bei irgendwas mit rechts ist ja immer, viele Perspektiven zu geben auf die diversen Berufsbilder, die es gibt. Die Hälfte aller Absolventen wird Pi mal Daumen Anwältin oder Anwalt und wir sprechen heute mal wieder mit einem aus der Anwaltschaft sozusagen zu diesem speziellen Thema. Lass uns gerade aber erstmal inhaltlichen Kontext schaffen, wenn man jetzt gerade nicht noch im Studium befindet oder im Referendariat. Im Referendariat hat man vielleicht schon das ein oder andere Kind, kommt auf jeden Fall regelmäßig vor, kommt natürlich auch im Studium vor, aber je älter die Menschen werden, desto wahrscheinlicher. Und für diejenigen, die noch keine Kinder haben, einmal ganz kurz der Abriss. Was heißt denn eigentlich Elterngeld? Wie funktioniert das so ganz praktisch, damit man sich das vorstellen kann, was man da machen muss, um es zu erhalten und wie das sozusagen auch zu unseren Berufsbildern, wir bleiben mal bei der Anwaltschaft, passt oder eben auch nicht? Genau, also das sind 1800 Euro. Die Deckelung aus aktuellem Anlass, weiß ich da gerade Bescheid. Und du hast natürlich ein großes Gap, wie du gerade schon andeutest, zu einem Kanzleigehalt. Klar, wenn man sagt, okay, das fängt irgendwo bei 70.000, 80.000 an und geht in absoluten Spitzenkanzleien, in Kanzleien, die spitzenmäßig bezahlen. Die Bewertung soll jeder selber vornehmen. Das ist sicherlich auch subjektiv unterschiedlich. bis hin zu 160, 170, 180.000 Euro schon für Berufseinsteiger, und da hast du ein großes Delta und hinzu kommt jetzt, geht ja auch die Bemessungsgrenze runter, dass du als Haushalt maximal ein zuversteuerndes Einkommen, also nicht brutto, sondern zuversteuerndes von 175, mit jetzt gerade noch einer Übergangszeit von 200.000 haben darfst und dann kriegst du gar kein Elterngeld, wenn du da drüber raus kommst. Das ist jetzt nur nur ein Problem für die Anwaltschaft. In der Richterschaft ist es auch aufgrund besserer Abzüge und so weiter eher weniger ein Problem. Bei einem Doppelrichterhaushalt beispielsweise. Und da bieten ja jetzt auch schon manche Kanzleien sozusagen dann doch durch den Arbeitgeber bezahltes Elterngeld an. Da gibt es gerade die erste, die so einen Vorstoß gewagt hat, weil die sagen, nee, wir wollen eben auch, dass unsere jungen Mütter und jungen Väter in Elternzeit mit Elterngeldbezug bleiben können. Lass uns mal ganz kurz dann noch hinsichtlich eines zweiten Themas Background unseren Zuhörern geben, nämlich wo du so herkommst, was du so inhaltlich machst, damit man das alles jetzt auch noch einordnen kann, was du zum Thema Vereinbarkeit so zum Besten zu geben hast. Wo hast du studiert, wie bist du in der Kanzlei gelandet, wo du jetzt gerade bist? Ah, alles klar. Okay, das heißt, du bist sozusagen klassisches Eigengewächs, immer bei derselben Kanzlei geblieben und... Aber sag mal, da schließen sich zwei zwingende Folgefragen an. Erstens, wie wird man, du hast gerade sogar gesagt, Geschäftsführer eines Reiseunternehmens als Student? Hast du das gegründet, bist du da irgendwie reingestolpert? Und zweitens, warum hast du dann doch Jura studiert und nicht gesagt, okay, ich ziehe jetzt hier sozusagen durch? Also war ein Familienbetrieb. Coole Geschichte auf jeden Fall. Ich meine jetzt auch Respekt. Da bist du zwar natürlich irgendwie reingebrochen und reingewachsen, aber neben der Schule, neben dem Studium, da dann irgendwie relativ selbstverständlich noch sowas zu managen, ist ja jetzt auch gar nicht so ohne. Was hast du denn, du hast es schon angedeutet, gerade so mitgenommen von damals für heute, was dir auch in deiner Rolle jetzt als Anwalt noch hilft? Im Zweifel einfach in irgendwelchen Podcasts auftreten, das gibt zumindest Reichweite. Okay, dann warum du sozusagen da gelandet bist, wo du jetzt unterwegs bist, nämlich im Recht des geistigen Eigentums und so das ganze IP-Recht drumherum. Das ist relativ klar, da hattest du den persönlichen Konnex, zu deinem jetzt dann Kollegen. Deswegen, macht Sinn, da müssen wir nicht näher drauf eingehen, aber sozusagen in dieser Geschichte des Hineinwachsens vom wissenschaftlichen Mitarbeiter zum Partner in der Kanzlei, wo taucht denn dann da deine Familie auf? Also sprich, wann habt ihr das erste Kind bekommen? War das alles eine bewusste Entscheidung? War das vom Timing passend? War das total überraschend und unpassend? Was kannst du da unseren Hörenden sozusagen mit auf den Weg geben und was kannst du da auch teilen in erster Linie natürlich? Also bitte nur das, was öffentlich sein darf, hier besprechen. Klar, irgendwie muss ja die Familie dann auch bezahlt werden. Dass man sagt, ja nee, erstmal muss das Wirtschaftliche auch alles stimmen, weil man will ja auch, dass man da dann auf der Front wenigstens keine größeren Probleme hat und dass man de facto vielleicht sogar weniger Geld braucht, als man denkt. Oder würdest du sagen, nee, das ist schon so, dass man das erstmal in der idealen Welt, wenn man alles steuern kann, sozusagen geregelt haben sollte, das Thema? Du hast das gerade schon angedeutet. Du hast gesagt 2015? War damals Homeoffice schon ein Thema? Weil so dieses viel arbeiten müssen plus Familie führt ja zur Folgefrage. Ist Homeoffice, sehr subjektiv natürlich, eine gute Idee? Manche sagen ja, da kriege ich alles unter einen Hut. Andere sagen, nee, um Gottes Willen, da kann ich mich gar nicht konzentrieren, wenn nebenan die Kinder noch irgendwie spielen oder auch einfach schreien, wenn sie jung sind. Wie war das für dich? Ich glaube, das ist ein wichtiger Punkt, den du da gerade ansprichst. Wenn man über das Thema Vereinbarkeit spricht und man spricht vielleicht auch schon mal mit der älteren Generation darüber, dann kommt schon mal ein teilweise sogar expliziter, teilweise aber auch nur impliziter Vorwurf. Ja, Leute, früher haben wir härter gearbeitet und da musste man halt reinklotzen und ihr wollt jetzt irgendwie alles als junge Generation. Ihr könnt aber halt nicht alles haben. Man muss sich dann irgendwo auch entscheiden. Dein Beispiel gerade, und ihr wollt es ja einfach haben, ich übertreibe jetzt mal so ein bisschen, aber dein Beispiel gerade zeigt ja ganz genau, Vereinbarkeit bedeutet ja eben nicht, ich weiß nicht, wie ich es weniger salopp sagen soll, nur zu chillen, sondern das Gegenteil. Es heißt, es ist irgendwie unter einen Hut bringbar, aber es ist natürlich auch richtig anstrengend in gewissen Phasen. Du fürs Verständnis, weil du das schon zweimal angedeutet hast, was heißt Teilzeit in Prozent sozusagen des sonstigen Volumens, also 50 Prozent, 80 Prozent? Wenn man auf die anderen abstellt, was braucht man denn von seinem Umfeld, damit das klappt? Gibt es da so bestimmte Weltsichten oder Dinge, wo du sagst, ach das hat uns richtig gut getan oder dir persönlich auch. Das ist schon so einer der Gründe, warum du das so leben kannst, wie du es gerade lebst. Wie machst du das Richtung Mandanten? Bist du bei dem Thema da transparent oder spielt das einfach keine Rolle, weil du machst deinen Job und es spielt da gar nicht mit rein und gut ist? Hat ja auch ein gewisses Signal von Souveränität, finde ich. Wir haben noch gar nicht darüber gesprochen, was du eigentlich inhaltlich machst, das finde ich total interessant. Lass uns das mal ganz kurz, damit man das kontextualisieren kann, hier noch wirklich nur kurz paar Minütchen darlegen. Das ist zwar jetzt so ein bisschen Annex zum Podcast, aber nicht, dass dann der ein oder andere wieder schreibt, ja, ja, als Feldwald- und Wiesenanwalt, wo man sich alles komplett, keine Ahnung, was da jetzt kommen könnte, ja, du weißt doch, worauf ich hinaus will. Erzähl mal so ein bisschen, was ihr als Nordemann macht. Ich würde sagen, wer da ein bisschen mehr wissen möchte, der schreibt dich einfach über LinkedIn an. Wir verlinken dich natürlich auch in den Shownotes und auf irgendwasmitrecht.de. Da findet ihr die Folge und alle weiteren Infos. Vielen herzlichen Dank, Stan, dass du Rede und Antwort gestanden hast zu diesem wirklich spannenden Thema. Tschüss.

Gäste

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Dr. Stanislaus Jaworski

Dr. Stanislaus Jaworski Managing Partner, Nordemann

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