"Die Erfahrung zu machen, dass man gemeinsam im Team an Lösungen für die Zielgruppe arbeitet - das ist etwas anderes als das alleinige Arbeiten über der Akte."

Verlagsbranche | Autorenschaft | Management

Folge 187 deines Jura-Podcasts zu Job, Karriere und Examensthemen.

In dieser Folge von Irgendwas mit Recht hört ihr re-live vom Legal Hackathon Cologne 2023 bei Ebner Stolz: Stephanie Walter. Stephanie ist Geschäftsführerin bei Wolters Kluwer Deutschland mit den Schwerpunkten Content, Marketing und Sales. Wann und warum hat sie sich gegen die klassiche juristische Karriere entschieden? Welchen Trends unterlag die deutsche Verlagsbranche in den letzten Jahren? Welcher Stellenwert kommt Autoren heute zu? Wo sind die aktuellen Entwicklungen um künstliche Intelligenz in diesem Gesamtkonstrukt einzuordnen? Antworten auf diese und viele weitere Fragen erhaltet ihr ebenso wie einen persönlichen Eindruck von Stephanie in dieser Folge. Viel Spaß!

Inhalt:

  • 00:00 Marcs Intro
  • 01:07 Jingle
  • 01:17 Einleitung / Vorstellung Stephanie Walter
  • 02:23 Warum Jura? / Werdegang
  • 05:54 Trends in der Verlagsbranche
  • 09:25 Die Rolle des Autors / Autorenmarkt & KI
  • 13:26 Orientierung abseits der klassischen Berufswege behalten
  • 15:22 Einstieg jenseits des juristsichen Kernbereichs
  • 20:00 Legal Hackathon 2023 / Customer Centric
  • 25:17 Welches Buch würdest du schreiben?
  • 26:29 Mit welchem Gast würdest du einen Podcast aufnehmen?

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Transkript


Marc Ohrendorf 0:00:00
Markia, hi! Bevor es losgeht ein kurzer Hinweis. Die Folge, die ihr jetzt hört, ist ein Mitschnitt von einer IMR Live-Folge, also mit Publikum aufgenommen, beim Cologne Legal Hackathon, den Ebner Stolz veranstaltet hat, zusammen mit Wolters Klüver. Und ich spreche in der Folge mit Stephanie Walter. Stephanie ist seit 2017 Geschäftsführerin von Wolters Klüver Deutschland und da vor allem für Content-Themen verantwortlich. Das wird in der Folge nicht ganz klar, weil wir uns ganz gut kennen und dann natürlich direkt eingestiegen sind ins inhaltliche Gespräch. Aber das ist für euch, glaube ich, ganz wichtig, dass ihr das nochmal als Einordnung so habt, wenn ihr die Folge hört, damit ihr auch wisst, wer da sozusagen vorm Mikro sitzt. In den nächsten Tagen und nächsten Wochen geht es dann hier weiter. Ihr könnt euch freuen auf spannende Folgen zur Examenvorbereitung, wenn ihr gerade noch in dieser Phase eures Lebens seid und aber auch lustige Interviews mit einer Verbandsjuristin im weitesten Sinne. Mehr kann ich da noch nicht verraten und einem Juristen bei einem sehr, sehr spannenden Unternehmen. Insofern viel Spaß mit dieser und allen weiteren Folgen und bis denn. Ciao, ciao. Herzlich Willkommen zu einer neuen Episode Irgendwas mit Recht. Mein Name ist noch immer Marc Ohrendorf und heute darf ich sprechen hier am Legal Hacker Fon in Köln bei ebnerSTOLZ und das ist mal wieder eine IMR Live Folge. Das bedeutet, es gibt Publikum und das bedeutet, es gibt, auch wenn ihr euch natürlich alle sehr viel Mühe geben werdet, hier und da ein paar Störgeräusche. Wenn ihr diesen Podcast jetzt also später hört, dann ist das natürlich eine Aufzeichnung und dann wisst ihr, diese Geräusche gehören dazu. Wir geben wie immer unser Bestes, dass es sich angenehm in euren Ohren anhört. Aber hier und da geht vielleicht mal eine Tür auf, jemand kommt noch rein und bringt sich vielleicht was zu essen mit, weil das hier alles relativ hands on ist. Das soll uns aber nicht abhalten, mit unserem heutigen Gast zu sprechen. Und das ist Stefanie Walter. Hallo Stefanie.
Stepanie Walter 0:02:22
Genau.
Stepanie Walter 0:02:25
Also die Entscheidung für das Jura-Studium war eine Vernunftentscheidung, ehrlich gesagt. Also bei uns in der Familie gab es eine Tradition, es gab immer wieder Juristen in jeder Generation. Mein Urgroßvater war bereits Jurist, Großonkel, Onkel, Cousin und das war in der Entscheidungsphase des Abiturs so ein bisschen die Frage, was macht man? Und heutzutage würde man vielleicht sagen, was Generalistisches ist ein betriebswirtschaftliches Studium. Zu meiner Zeit war das so diese Überlegung, ja mit Jura, mach das mal, das ist seriös, das ist akzeptiert und anerkannt. Damit kann man alles machen. Letztlich muss man der Fairness halber sagen, und das habe ich dann auch im Laufe der Ausbildungszeit herausgefunden, ja, man kann alles mit Jura machen, solange es mit Jura dann auch im Kern noch zu tun hat. Also es gibt wahnsinnig viele sehr spannende Berufe, aber der Eintritt ins Unternehmen ist nicht über den klassischen juristischen Weg eigentlich derjenige, den man wählt. Und insofern, ja, ist es eine Vernunftentscheidung geblieben und es ist keine wirkliche Herzensangelegenheit geworden, auch nicht im Referendariat, aber ich bin sehr froh und dankbar, dieses Studium abgeschlossen zu haben, auch das Referendariat gemacht zu haben, weil ich denke, dass man einfach dieses Strukturierte und Analytische, dieses Problemorientierte doch wirklich sehr gut lernt. Probleme gibt es oder Herausforderungen, spricht man ja heute lieber von, gibt es im Unternehmensalltag jederzeit und deswegen ist das sicherlich gut, sehr geschult auf diese Themenstellung eingehen zu können und sie dann auch zur Lösung zu bringen. Es gab zu meiner Zeit, gibt es heute mit Sicherheit auch noch immer, das Problem erkannt, Gefahr gebannt, den Slogan aus einem bekannten Anbieter des Repetitoriums. Und das ist tatsächlich auch im Unternehmensalltag so, dass man sich damit beschäftigt, mit welchen Herausforderungen man konfrontiert ist und wie man sie gut lösen kann. Also insofern große Dankbarkeit. Ich arbeite jetzt bei Wolters Klüver mit der Zielgruppe Juristen. Ich habe verschiedene Positionen in der Verlagsbranche gehabt und die Zielgruppe und meine Autoren waren nicht immer Juristen. Hier profitiere ich natürlich davon, dass die ehemaligen Kommilitonen jetzt zum Teil Herausgeber und Autoren sind und dass man den berühmten Stallgeruch mitbringt und auch einfach viel vom Arbeitsprozess, von der Arbeitsweise der Juristen versteht.
Stepanie Walter 0:06:02
Ja, ich denke, das Entscheidende ist das Thema Digitalisierung. Das ist natürlich etwas, was die Musikindustrie, die Filmindustrie schon etwas früher erreicht hat. Aber ich sage jetzt mal, die Verlagsindustrie mit dem Kulturgut Buch, gerade auch im deutschsprachigen Raum ganz ausgeprägt, ist eine Branche, die erst später davon voll erfasst wurde. Und ich denke, es gibt verschiedene Trends. Also das Thema Content ist wieder King, würde ich mal an den Anfang stellen. Es gab in der Phase der Digitalisierung und der Umstellung das starke Bedürfnis, Digitalisierung ein Stück weit als Selbstzweck zu begreifen, also digital gleich gut. Und da sehe ich tatsächlich doch eine gewisse Umkehr dazu, vielleicht auch mit den großen Playern auf dem Markt wie Google, Netflix und ähnliche, die ja auch nicht nur die Plattform als Plattform anbieten, sondern vor allen Dingen dort Inhalte transportieren und die sehr gezielt entwickeln. Also sehr gezielten Trendscouting machen, sehr gezielt auf die Zielgruppen zugehen, analysieren, was braucht der Markt, was ist gerade Trend und danach die Produkte entwickeln und das sehr zielgerichtet in sehr spezifischen Rollen tun. Und ich denke so dieses Allrounder-Profil im Verlagswesen, der Lektor, der sich von einem Autor inspirieren lässt und dann das Buch mit ihm zusammen entwickelt, Das ist vermutlich ein Auslaufmodell, vielleicht noch in der Belletristik zu finden, aber im Fachbuchumfeld sicher nicht mehr. Also Content is King ist auch für Wolters Klüver tatsächlich nochmal ganz explizit so formuliert worden für unsere Mittelfriststrategie, die circa drei Jahre dauert. Und das ist natürlich für jemanden, der aus dem Inhaltebereich kommt, und dafür bin ich bei Wolters Klüver zuständig für das Thema Content für Marketing und Sales, ist das natürlich, ich sag jetzt mal Wasser auf meine Mühle. Ansonsten, wenn man ein bisschen über diese Fachverlagsbranche hinausschaut, ist der Autor zunehmend mit einem sehr starken Selbstbewusstsein am Markt unterwegs, gefördert auch durch EU-Recht. Die Fragestellung, wie geht man mit Urheberrechten um und welche Rolle der Verlag im Zusammenspiel mit dem Autor einnimmt. Und da ist schon zu beobachten, dass über Self-Publishing und ähnliche Möglichkeiten ein größeres Selbstbewusstsein besteht, über seine Inhalte selbst entscheiden zu wollen. Und das führt dann letztlich zu dem nächsten Trend, zu sagen, das Verlagsgeschäft muss sich ein Stück weit auch neu definieren und sagen, als Fachverlag, und ich darf das sagen, Wolters Klüver ist weit mehr. Wir sind Softwareanbieter, wir sind Fachinformationsanbieter, sowohl im Print als auch im Digitalen. Aber es ist einfach wichtig, sich an der Stelle zu fokussieren. Und wenn der Autor den Gedanken hat, wo publiziere ich, wie mache ich, wie transportiere ich das, was ich zu sagen habe, dann spielt eben die Frage, welche Rolle nimmt der Verlag dabei ein? Ja, eine entscheidende Rolle. Und zu sagen, was ist Kerngeschäft des Verlages? Das ist eigentlich das, was immer relevanter wird, zu sagen, wir sind derjenige, der sich um Konzepte kümmert, Inhalte erstellt, aber wir sind vielleicht nicht mehr das Unternehmen, was dann auch in die Verarbeitung dieser Produkte geht. Und da eine klare, so ähnlich wie das mit den Druckmaschinen und der Logistik seinerzeit war, dass man das immer zu peu a peu ausgegliedert hat, ist eben auch die Frage, was ist eigentlich Kernkompetenz eines Fachinformationsanbieters? Und da sehe ich eine starke Trendwende hin zum Konzeptionellen, zum Partnersein für den Autor, eher als das gesamte Spektrum abzubilden.
Stepanie Walter 0:11:57
Ja, unbedingt und auch verbleiben müssen. Ich denke daran, wenn man auf eine Rechtsentwicklung guckt, wie sich zum Beispiel das Selbstbewusstsein der Frau und die Tatsache, am wirtschaftlichen Leben gleichberechtigt teilnehmen zu dürfen, entwickelt hat, Dann ist es so, dass bis 1977 noch die Erlaubnis des Ehemannes notwendig war, arbeiten zu dürfen. Genauso wie man bis Ende der 50er Jahre mit der Tatsache konfrontiert sein konnte, dass der Ehemann ohne sein eigenes Wissen den Arbeitsvertrag gekündigt hat, und zwar fristlos und von heute auf morgen. Und sich dann lieber den häuslichen Aktivitäten zuwenden sollte. Also das sind nur zwei kleine Beispiele dafür, dass das Thema Rechtsentwicklung und die Frage, welche Rolle nimmt der Einzelne, das Individuum im Rechtsstaat ein, auch ganz maßgeblich davon abhängt, dass nach vorne gedacht wird, dass diese Dinge weiter diskutiert und entwickelt werden. Und ich denke, da kann ein Unternehmen wie Wolters Klüver, das ja tatsächlich diese fundierten Fachinformationen von Experten anbietet, auch einen ganz wesentlichen Beitrag dazu leisten. Wenn wir uns da als Unternehmen, als Mehrsehen, als Verlag, dann sind wir auch ein Stück weit Unternehmen, das den Rechtsmarkt mitgestalten will, so ja auch der Legal Hackathon, von dem wir heute live senden. Ja, ein Beispiel dafür ist, wie man ja Wissen, Inhalte und Technologie gut zusammenbringt. Und ich denke, wenn man diesen Gestaltungsanspruch hat, darf man den auch formulieren und für sich in Anspruch nehmen. Und das ist es auch, was wir mit guten und gesicherten Fachinformationen tun.
Stepanie Walter 0:13:47
Das ist eine gute Frage. Tatsächlich war dieses Thema Vernunft dann irgendwann oder wandelt sich das Thema Vernunft in Durchhalten. Wenn man das Jurastudium anfängt und dann aus einem familiären Umfeld kommt, in dem man zu Ende bringt, was man anfängt, dann kann das beim Jurastudium schon ziemlich lange dauern. Und dann ist man nach dem ersten Staatsexamen geprüfte Rechtskandidatin, was zumindestens zu meiner Zeit jetzt auch kein besonders sprechender Titel am Markt war. Das ist mittlerweile sicherlich anders mit den Diplomstudiengängen. Und ich habe tatsächlich dann noch die Hoffnung gehabt, sobald zu dem Materiellrechtlichen noch das Prozessuale dazukommt, wird das vielleicht meine Welt sein. Und dann muss ich an ein Schlüsselerlebnis anknüpfen bei der Staatsanwaltschaft, als der Aktenwagen meiner Ausbilderin hereingefahren wurde. Und da habe ich gedacht, nee, da sehe ich mich einfach nicht so sinnvoll und so wichtig. Jede einzelne Funktion im Funktionieren eines Rechtsstaats und auch im Funktionieren einer Demokratie sind. Aber das war nicht meine Welt. Und das hat tatsächlich eine gewisse Unsicherheit ausgelöst, weil in der Tat mit Jura kann man alles machen, was mit Jura zu tun hat, dann sein Ende fand. Also insofern der Einstieg ins Unternehmen und die Frage, was kann man alternativ machen, hat mich schon einiges an Energie gekostet. Das kann ich nicht anders sagen. Und ich denke, das durchzuhalten und zum Abschluss zu bringen, hat trotzdem auch was für sich. Also ich bin heute froh, um das zu Ende bringen, dieser strukturierten Ausbildung. Gleichwohl finde ich es einfach sehr gut, dass sich jetzt im Laufe der Zeit das Thema Offenheit für alternative Karrierewege ganz eindeutig abzeichnet und dass man nicht mehr in diesen vorgefertigten Dimensionen bleiben muss.
Stepanie Walter 0:15:44
Ich denke, dass zum Beispiel so eine Aktivität wie heute eine wunderbare Gelegenheit ist, jenseits der fachlichen engen Grenzen, sich nochmal mit dem Thema Teamarbeit, mit Projektarbeit, mit dem Austausch über verschiedene Fachgruppen hinaus auseinanderzusetzen und einfach Erfahrungen zu sammeln. Das berühmte Unternehmenspraktikum will ich jetzt an der Stelle nicht nennen, aber ich glaube, es ist trotzdem wichtig, die Gelegenheit zu haben, wirklich Insights zu entwickeln. Ich denke, wenn man jetzt im juristischen Kernbereich unterwegs ist, dann ist der Podcast Irgendwas mit Recht ja genau auch, zielt ja darauf ab, dass es nicht nur die strenge juristische Karriere ist, sondern dass man drumherum auch noch vieles machen kann. Du selbst bist ja eines der Beispiele dafür, dass man sein Fachwissen, sein Branchenwissen nochmal neu einbringen und interpretieren kann. Die LTO, du hast es schon erwähnt, öffnet das ganze Themenfeld journalistischer Arbeit. Das finde ich auch extrem spannend. ist auch eine unserer ganz starken Marken, die ja sehr bekannt sind und nochmal eine ganz andere Zielgruppe anspricht. Also ich denke, das Experimentieren in der Ausbildungszeit und eben auf die Lebensarbeitszeit gesehen, keine Sorge davor zu haben, dass man nicht schon mit dem Abitur oder mit den einzelnen Ausbildungsmeilensteinen einen Plan hat, wie man in Rente gehen möchte, ist glaube ich das Wichtigste. Sich möglichst offen zu halten, dass die Akzeptanz für das Thema, wie gestaltet sich das Berufsleben, einfach eine ganz andere werden muss, einfach weil wir Fachkräftemangel haben, weil es auch in der Anwaltschaft irgendwann Bedarfe geben wird. Ich habe neulich gelesen, dass tatsächlich in wenigen Jahren es wirklich einen Anwaltsnotstand gibt. Das ähnliche wird mit Sicherheit eine Entwicklung sein. Auch bei den Gerichten in der Verwaltung, eine ganz wesentliche Zielgruppe von Wolters Klüver ist das schon absehbar, dass in den nächsten fünf Jahren 80 Prozent der Führungskräfte dort in Ruhestand gehen. Also da wird es eine ganz große Dynamik geben und ich glaube das Wichtigste ist, sich davon frei zu machen, eine Planung zu haben, die eben schon alle Schritte, wie gesagt, bis zum 67. Oder irgendwann 70. Lebensjahr mit einbezieht.
Stepanie Walter 0:18:19
Unglaublich. Das sind unglaubliche Zahlen, wenn ich das auch vergleiche mit meinem Staat, Berufsstaat, der jetzt auch schon wirklich 18 Jahre her ist. Das sind wirklich Entwicklungen, die auch eine gewisse Dramatik in sich bergen. Denn die Fragestellung, inwieweit ist ein Rechtsstaat akzeptiert, letztlich auch von Bürgern, hängt natürlich auch davon ab, dass ich vielleicht nicht zwei, drei Jahre, jetzt im Strafverfahren hat man das nicht in der Hand, aber bei anderen Verfahren, dass ich eben nicht so lange warten muss, bis ich zu meinem Recht komme, dass ich akzeptierte Rollen finde, dass ich Vertreter dieses Rechtsstaats und das sind die Anwälte nun mal auch als Organ finde, die mich unterstützen und das zeitnah und ja auch kostengünstig tun können. Alle diese Dinge gehören wirklich zum Fundament des Rechtsstaats und damit zur Demokratie und insofern kann einem da schon mal ein bisschen Angst und Bange werden. Gleichzeitig, und das finde ich ist die positive Entwicklung, gibt es ja auch aus der Zielgruppe heraus, Ebner Stolz ist ein gutes Beispiel, aber eben auch aus der Fachinformationsbranche, da dürfen wir uns glaube ich als Wolters Klüver auch führend nennen, dass es Entwicklungen gibt, um Effizienzgewinne in den Zielgruppen zu erzielen. Und um zu sagen, also zum Beispiel das Thema Recherche, das Thema Zusammenfassung, schneller Durchblick durch den Sachverhalt wird durch Technologie entsprechend unterstützt, von Experten, die wissen, woraus der Zielgruppe ankommt. Also da glaube ich, braucht es immer noch den Zusammenschluss an der Stelle. Ich denke, dass über diese Effizienzgewinne tatsächlich dann mehr Freiraum, mehr Zeit entsteht für das eigentliche juristische Arbeiten, für die Kreativprozesse, die ja auch dahinter stecken, wenn man Unternehmensfusionen, wenn man Verträge gestalten will, wenn man Konflikte lösen muss. Ich denke, an der Stelle wird dann Technologie ein Vorteil sein können.
Stepanie Walter 0:20:49
Also ich fange jetzt mal tatsächlich mit Wolters Klüver an, weil unsere Motivation hier mit Post zu sein eine solche ist, gerade dieses Legal Ökosystem, von dem ich eben sprach, mitzugestalten. Und das ist tatsächlich die Herausforderung unserer Zeit, ganz unterschiedliche Kompetenzen zusammenzubringen, um da den größtmöglichen Gewinn zu haben. Die Erfahrung zu machen, dass Arbeit keine juristische Stillarbeit über der Akte sein muss, sondern dass man tatsächlich gemeinsam im Team mit unterschiedlichen Kompetenzen daran arbeitet, wie kann eine Lösung für die Zielgruppe aussehen, die auch sehr nah am Workflow und an den Bedürfnissen der Zielgruppe orientiert ist. Es gab eine Rückfrage bei dem Vorstellen der einzelnen Projekte und der einzelnen Projektgruppen. Aus der Jury, ob denn die Tatsache der Terminfindung bei Gericht eine Schwierigkeit war und sei einem sehr lauten Ja aus dem Publikum. Also das ist genau das, dass Experten zusammenkommen und auf den Punkt genau analysieren, wo hat die Zielgruppe ein spezifisches Problem und wen braucht es, um das zu lösen. Das kann einmal mehr technologiegesteuerter sein, das kann tatsächlich auf der Basis von Inhalten geschehen, das kann im Effizienzgewinn von künstlicher Intelligenz und Technologie liegen. Da sind wir als Volters Klüver, als Fachinformationsanbieter einfach weltweit sehr interessiert daran, uns vorne an die Spitze der Bewegung zu setzen und mitzugestalten. Und dazu braucht es aber, und das ist sicherlich auch das, du sprachst ja über das, was hat sich geändert in der Verlangsbranche, man braucht Partner auf Augenhöhe mit an Bord, die sich eben sehr gut auskennen und diesen Input liefern können. Denn je näher tatsächlich zum Beispiel die Recherche-Lösung, auch das war eben eines der Projekte, das wir gesehen haben, je näher das in den Workflow des damit Arbeitenden heranrückt, desto besser integriert ist es und desto besser ist es natürlich auch für uns als Unternehmen im wirtschaftlichen Erfolg, weil wir uns damit unverzichtbar machen. Und diese Dynamik aufzugreifen und zu sagen, man bringt unterschiedliche Menschen sehr divers zusammen, arbeitet gemeinsam, ist etwas, was wir im Unternehmen tun, in verschiedensten Konstellationen und wofür wir dann gerne Sponsor sind, um zu zeigen, so arbeiten wir intern und so wünschen wir uns das auch gerne mit unseren Zielgruppen, mit unseren Technologiepartnern, mit Experten, Autorinnen und Autoren extern.
Stepanie Walter 0:23:44
Ja, da sprichst du einen ganz wichtigen Punkt an, das Thema Customer-Centric. Auch das ist tatsächlich etwas, was die Verlagsbranche, und ich sage jetzt nochmal bewusst Verlagsbranche, obwohl wir auch bei Wolters Klüver sehr viel mehr als das anbieten, wir sind ja Anbieter auch für Kanzleiorganisationssoftware, wir bieten Software für Unternehmensrechtsabteilungen, für Workflows, insbesondere auch in der Verwaltung an, wir haben ein Produkt eGov-Praxis gelauncht, was wirklich sich ganz nah am Fachverfahren angliedert. Also ganz wichtig ist, dass der Kunde im Mittelpunkt steht und dass wir da ansetzen und schauen, Customer-centric, das geht sowohl für den Content als auch dann für die Workflow-Lösung, dass wir nicht am grünen Tisch etwas entwickeln, was sich dann nachher in der Praxis nicht erweist. Das war zu Zeiten des guten alten Buchs ganz dankbar. Man hat es produziert und irgendwo ins Regal gestellt. Ob das dann jemals rausgenommen, gelesen und genutzt wurde, konnte man nicht so genau nachweisen. Das ist mit digitalen Datenbanken und Workflow-Lösungen mittlerweile anders. Und ich denke, es ist auch richtig. Also was sich nicht wirklich im ganz engen Arbeitsprozess des Kunden verankert, hat perspektivisch keine Chance in dieser Welt, in dieser digitalen. Und deswegen ist das auch ein ganz wichtiger Schritt zu sagen, wir starten beim Kunden, wir fragen ihn auch immer wieder auf den Entwicklungsschritten. Beim Legal Hackathon, haben wir jetzt gehört, gab es 40 Stunden an Entwicklungszeit, das würde man dann natürlich jetzt wieder mit dem Kunden verproben, schauen, ob die Geschäftsmodelle passen, ob eine Zahlungsbereitschaft existiert. Und dieses zyklische Arbeiten, das ist etwas, was wir bei Wolters Klüver ganz intensiv betreiben und wovon ich auch überzeugt bin, dass das die Zukunft ist.

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Stephanie Walter

Stephanie Walter Geschäftsführerin, Wolters Kluwer Deutschland

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