“Patentrecht ist eine spannende Mischung aus juristischen Fragen und praktischer technischer Arbeit. Man darf Produkte auseinander schrauben und sich anschauen, wie sie funktionieren, das macht richtig Spaß!”
Teilnahme am IMR Jurapodcast
Ich kam über meinen universitären Schwerpunkt erstmals mit IP-Themen in Kontakt. In der Anwaltsstation einer Düsseldorfer IP-Boutique habe ich gemerkt, wie viel Freude mir der Bereich macht. Als ich anschließend in einer Kanzlei startete, die ausschließlich Patentrecht betrieb, war klar: Das ist mein Feld.
Patentrecht verbindet juristische Analyse mit greifbarer Technik. Ich darf Geräte auseinandernehmen, Handys testen und zugleich komplexe Rechtsfragen lösen. Diese Mischung aus Theorie und „Schraubenzieher-Praxis“ hält jeden Fall spannend und sehr nah an realen Produkten.
Verletzungsklagen laufen vor spezialisierten Zivilgerichten: Landgerichte Düsseldorf, München, Mannheim u.a. Parallel dazu prüfen Patentämter oder das Bundespatentgericht völlig getrennt, ob das Schutzrecht überhaupt hätte erteilt werden dürfen. Erst wenn beide Stränge zugunsten des Inhabers ausgehen, entsteht echter Durchsetzungsspielraum.
In Deutschland konzentrieren sich Patentverletzungssachen auf wenige Standorte: Düsseldorf, Mannheim, München und Hamburg. Diese Gerichte haben durch jahrelange Spezialisierung immense Erfahrung. Für Rechtsbestandsfragen ist dagegen fast ausschließlich das Bundespatentgericht in München zuständig, in Revision dann der X. Zivilsenat des BGH.
Ich wollte mir berufliche Optionen offenhalten. Manche Kanzleien legen großen Wert auf den Doktortitel. Deshalb arbeitete ich nur drei Tage pro Woche als Associate und schrieb parallel meine Dissertation im Patentrecht – die perfekte Mittellösung zwischen Praxis und akademischem Türöffner.
Entscheidend war der Wille zur Wahlfreiheit. Der Gedanke, an einer fehlenden Promotion zu scheitern, motivierte mich. Klare Wochenpläne – drei Tage Kanzlei, zwei Tage Forschung – halfen, bis zum Abgabetag dranzubleiben, auch wenn ich heute nicht sicher bin, ob ich es erneut täte.