Harald Sippel

Dr. Harald Sippel

Associate

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Karriere-Timeline

14.06.2018Podcast-Episode

IMR6 - IMR006: Schiedsrichter und Commercial Arbitration | Interview Jurist

Teilnahme am IMR Jurapodcast

Bei: Asian International Arbitration Centre
🚀 Karriereweg von Harald Sippel

Fragen & Antworten

02:50–04:10

Warum hast du Jura als Fernstudium gewählt?

Ich wollte weltweit leben und lernen. Das Linzer Fernstudium erlaubte mir, Vorlesungen online zu hören und Prüfungen an Botschaften abzulegen. So konnte ich Praktika in Kanada, Taiwan oder Korea machen, ohne Zeit im Studium zu verlieren – perfekte Freiheit für meinen Entdeckerdrang.

04:25–05:15

Was faszinierte dich am internationalen Schiedsrecht?

Arbitration verbindet Wirtschaft und Recht. Schon bei meiner Diplomarbeit reizte mich, wie juristische Methodik direkt Unternehmensinteressen dient und zugleich international ist. In Schiedsverfahren treffe ich Kulturen, Sprachen, Ökonomie – das macht das Fach lebendig und für mich spannender als jede rein nationale Materie.

05:30–06:20

Wie entstand dein Schwerpunkt auf Ostasien?

Durch ein Stipendium lernte ich 2003 in Taiwan Chinesisch; später lebte ich in Peking und Seoul. Ostasien faszinierte mich wirtschaftlich und kulturell. Deshalb analysierte ich in meiner Arbeit die dortigen Schiedsordnungen – der regionale Fokus wurde mein beruflicher Alleinstellungsfaktor.

06:50–08:45

Welche Vorteile siehst du in Schiedsverfahren gegenüber staatlichen Gerichten?

Der wichtigste Vorteil ist Vollstreckbarkeit: Dank des New-York-Übereinkommens lassen sich Schiedssprüche in über 160 Staaten leichter durchsetzen als nationale Urteile. Dazu kommen Neutralität, selbst gewählte Sprache, Verfahrensregeln und Expertenrichter – alles Punkte, die Unternehmen in grenzüberschreitenden Verträgen überzeugen.

14:35–16:55

Was macht deine Arbeit als Head of Legal Services aus?

Als Head of Legal Services überwache ich jedes bei uns anhängige Verfahren: Ich sichere Kostenvorschüsse, prüfe Unabhängigkeit der Schiedsrichter, entscheide über Ablehnungsgesuche und kontrolliere Entwürfe von Schiedssprüchen. Kurz: Ich halte das institutionelle Räderwerk am Laufen, ohne selbst Partei­vertreter zu sein.

21:25–23:15

Wie wird man früh Schiedsrichter?

Normalerweise wird man erst mit vielen weißen Haaren benannt. Ich verkürzte den Weg, indem ich meine Ostasien-Expertise sichtbar machte und aktiv mit potenziellen Nominierenden sprach. Kompetenz, Verlässlichkeit und kulturelles Verständnis überzeugten – so erhielt ich schon mit Mitte 30 meine ersten Bestellungen.