Joost Wery

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Fragen & Antworten

01:05–01:45

Warum wolltest du schon als Kind Anwältin werden?

Schon am Abendbrottisch haben meine Brüder und ich Nachrichtenfälle „verteidigt“. Diese hitzigen Diskussionen, gepaart mit Fernsehserien über Gerichtsprozesse, weckten früh meinen Wunsch, selbst für Gerechtigkeit einzustehen. Daraus wurde ein echter Mädchentraum: niederländische Rechtsanwältin zu werden – und den habe ich konsequent verfolgt.

02:00–02:20

Wie prägte dein Master in Berlin deine Laufbahn?

Der LL.M. an der Freien Universität hat mir das deutsche Recht systematisch erschlossen. Seitdem verstehe ich beide Systeme und kann Mandanten an der Schnittstelle beraten. Diese Zusatzqualifikation war mein Eintrittsticket in den German Desk bei Damste und bestimmt bis heute meine tägliche Arbeit.

02:45–03:30

Joost, was zog dich letztlich in die Anwaltschaft?

Im Praktikum bemerkte ich: Nicht der Richter, sondern der gut vorbereitete Anwalt entscheidet den Fall. Wer die Fakten sauber erhebt und juristisch klug präsentiert, zwingt de facto zum Tor­pfiff. Diese aktive Rolle – statt nur zu werten – hat mich vom Richterstuhl in die Robe gelockt.

04:35–05:05

Was tust du, wenn dein Fall schwach ist?

Dann verhandle ich hart, bevor der Schriftsatz liegt. Früh beraten, Alternativen prüfen, vielleicht noch Vertragslücken schließen – so lassen sich viele Risiken „umbiegen“. Wird trotzdem gestritten, wähle ich die Rechtsordnung, in der noch Chancen bestehen, und setze auf eine pragmatische, wirtschaftliche Lösung.

06:45–07:50

Was unterscheidet das niederländische Jurastudium vom deutschen?

Wir durchlaufen ein Bachelor-Master-System: drei Jahre Bachelor, ein Jahr Master, inklusive Magisterarbeit. Danach steht man – ohne Staatsexamen – bereits auf dem Arbeitsmarkt. Erst in der Kanzlei folgt die dreijährige Berufsausbildung. Richter oder Staatsanwalt darf man frühestens mit Praxiserfahrung werden, also genau andersherum als in Deutschland.

11:00–12:15

Was passiert, wenn man die Anwaltsklausur nicht besteht?

Während der dreijährigen Ausbildung bin ich nur unter Vorbehalt in die Anwaltsliste eingetragen. Ein Mentor haftet persönlich für meine Arbeit. Bestehe ich die Klausuren zweimal nicht oder falle berufsethisch auf, kann die Kammer die Eintragung streichen – faktisch ein Berufsverbot. Der Druck motiviert, gründlich zu lernen.