Martin Stiller
Referent
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- IMR103: Als Jurist bei einem kommunalen Spitzenverband | Interview Landkreistag NRWEuroparechtVölkerrechtBeamtenrechtPolizei- und OrdnungsrechtSozialrechtVerfassungsrechtVerwaltungsrechtÖffentliches Recht
“Mein Wunsch war immer, an der Schnittstelle zwischen Politik und Jura zu arbeiten. Hier beim kommunalen Spitzenverband ist dieser Wunsch total in Erfüllung gegangen und die Arbeit ist unglaublich abwechslungsreich.”
Karriere-Timeline
IMR103 - IMR103: Als Jurist bei einem kommunalen Spitzenverband | Interview Landkreistag NRW
Teilnahme am IMR Jurapodcast
Fragen & Antworten
Warum hast du dich fürs Bonner Jurastudium entschieden?
Ich wollte Politik und gesellschaftliche Strukturen verstehen und suchte eine Fakultät mit starkem Öffentlich-Recht-Profil. Bonn genießt hervorragenden Ruf, bietet Erasmus-Verbindungen und eine Campus-Atmosphäre mit kurzen Wegen. So konnte ich fachliche Tiefe mit internationalen Möglichkeiten verbinden – eine ideale Basis.
Wie gelang dir der Sprung nach Oxford?
Bonn ist Partnerstadt Oxfords. Die Fakultät vergibt jährlich drei Erasmus-Plätze. Ich reichte Notenübersicht, Empfehlung und Motivationsschreiben ein, erhielt ein College-Placement und verbrachte ein akademisches Jahr dort – unkompliziert dank Partnerschaft, aber hochselektiv durch nur drei Plätze.
Was machte das Lernen in Oxford besonders?
Das Tutorial-System: Jede Woche saßen wir zu zweit eine Stunde beim Professor, diskutierten einen Essay zu Völker-, Europa- oder Civil Law. Diese intensive, dialogische Lehrform schärfte Analyse und Argumentation weit stärker als deutsche Vorlesungen.
Was reizte dich am kommunalen Recht?
Kommunale Selbstverwaltung ermöglicht, örtliche Angelegenheiten eigenverantwortlich zu gestalten. Juristische Arbeit erzeugt hier sichtbar Ergebnisse – Wasserversorgung, Schulbau, Verkehr. Dieses greifbare Zusammenspiel von Recht, Politik und Alltag faszinierte mich mehr als klassische Anwaltsmandate.
Welche Aufgabenvielfalt erlebst du dort täglich?
Die Kommune verantwortet alles, was Bürger spüren: ÖPNV, Sozialhilfe, Gesundheitsamt, Straßenbau. Dadurch berührt meine Arbeit ständig neue Rechtsgebiete – Verfassungs-, Haushalts-, Umwelt- und Privatrecht. Diese thematische Breite hält jeden Tag spannend und lernintensiv.
Worin besteht deine heutige Spitzenverbandsrolle genau?
Als Hauptreferent betreue ich Finanzen, Veterinärwesen und Polizei. Ich berate Kreise rechtlich, organisiere Facharbeitsgemeinschaften, verfasse Positionen und vertrete sie gegenüber Landesregierung und Parlament. Kurz: Ich bündele kommunale Interessen und übersetze sie juristisch in politische Entscheidungen.