Andrea zur Nieden

Andrea zur Nieden

Unternehmensjurist

Arbeitgeber in Folgen: Deutsche Telekom AG

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20.12.2021Podcast-Episode

IMR115 - IMR115: Kanzlei, Konzern und juristische Kommunikation | Vice President Deutsche Telekom

Teilnahme am IMR Jurapodcast

Bei: Deutsche Telekom AG
🚀 Karriereweg von Andrea zur Nieden

Fragen & Antworten

01:45–02:45

Was reizt dich an der Strategiearbeit im Breitbandausbau?

Ich kombiniere hier juristisches Denken mit echter Infrastrukturpolitik. Mein Team und ich dürfen täglich abwägen, wo Fördergeld sinnvoll eingesetzt wird, wie wir Regulierungsziele mit unternehmerischer Rentabilität vereinen und gleichzeitig Millionen Menschen ans Glasfasernetz bringen. Diese Gestaltungsfreiheit auf nationaler Ebene macht die Aufgabe für mich enorm spannend.

11:10–12:00

Warum fasziniert dich das Kartellrecht besonders?

Kartellrecht zwingt mich, neue Märkte im Zeitraffer zu verstehen. Ich muss herausfinden, wie Käse, Chips oder Chemiegase funktionieren, um anschließend Wettbewerb zu erklären. Dabei geht es weniger um Paragraphenakrobatik als um ökonomische Logik – genau diese Verbindung von Recht, Wirtschaft und schneller Analyse begeistert mich bis heute.

13:00–13:20

Welche Fähigkeiten braucht man für schnelle Marktabgrenzungen?

Entscheidend ist intellektuelle Neugier: Ich höre Mandanten zu, stelle viele „Warum?“-Fragen und übersetze komplexe Geschäftsmodelle in verständliche Marktdefinitionen. Wer Sachverhalte wirklich begreift, kann sie kartellrechtlich einordnen und später gegenüber Behörden überzeugend begründen. Diese rasche Auffassungsgabe schlägt jede noch so schöne Fußnote.

15:35–16:05

Warum passte das Bundeskartellamt letztlich nicht zu dir?

Mir fehlte dort das Internationale und die Dynamik. Nach wenigen Wochen merkte ich, dass nationale Fälle und ein fixes Kollegium auf Jahrzehnte nicht zu meiner Persönlichkeit passen. Ich wollte weiterhin grenzüberschreitend arbeiten, neue Branchen kennenlernen und mein Umfeld regelmäßig verändern – das war in der Behörde schwer möglich.

18:30–19:10

Was gab den Ausschlag für den Wechsel in die Unternehmensjuristerei?

In der Kanzlei kam ich oft erst ins Spiel, wenn Entscheidungen längst getroffen waren. Ich wollte näher ans Geschehen, früh mitdiskutieren und die Folgen meiner Ratschläge erleben. Als Inhouse-Juristin sitze ich mit am Tisch, wenn Strategien geboren werden – diese unmittelbare Verantwortung reizte mich enorm.

21:45–22:15

Wie unterscheidet sich interne Rechtsberatung von Kanzleiarbeit?

Intern zählt das Ergebnis, nicht der seitenlange Schriftsatz. Meine Kolleg*innen erwarten kein Word-Memo, sondern eine klare Handlungsempfehlung, oft in drei Bullet-Points. Jura wird zum Produkt unter vielen – neben Finance oder Investor Relations. Das zwingt mich, Risiken zu priorisieren und mich eindeutig festzulegen.