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Karriere-Timeline

🚀 Karriereweg von Leslie Manthey

Fragen & Antworten

01:52–02:10

Warum faszinierte dich Europarecht schon im Studium?

Ich habe früh gespürt, dass europäisches Recht weit über reine Dogmatik hinaus den Blick auf Wirtschaft und Gesellschaft öffnet. Die Wechselwirkungen zwischen EuGH-Rechtsprechung und nationalen Systemen fand ich intellektuell herausfordernd und zugleich praxisnah – man versteht plötzlich, warum Normen echte politische Wirkung entfalten. Dieses Mehr-Ebenen-Denken hat mich gepackt und nie losgelassen.

02:00–02:20

Welche Rolle spielte Professor Haltern für deine Karriere?

Ulrich Haltern hat mich in Hannover mit seiner begeisternden Art für Europarecht angesteckt. Er zeigte, wie man Dogmatik mit ökonomischen und philosophischen Fragen verknüpft. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin lernte ich dort präzises Arbeiten und bekam das Vertrauen, eigene Thesen zu entwickeln – das hat meinen späteren Stil als Anwältin maßgeblich geprägt.

02:50–03:20

Weshalb hast du Promotion und LL.M. vor dem Referendariat gemacht?

Ich wollte beide Qualifikationen unbedingt erwerben und wusste, dass ich mich im Referendariat voll auf Praxis und Netzwerken konzentrieren möchte. Deshalb habe ich parallel promoviert und anschließend den einjährigen LL.M. in Cambridge absolviert. So konnte ich Forschungstiefe, Auslandserfahrung und einen zusätzlichen Abschluss bündeln, bevor es in die Ausbildungsstationen ging.

06:40–07:00

Welche Fähigkeiten aus dem LL.M. helfen dir heute täglich?

In Cambridge lernte ich, umfangreiche Literatur in kürzester Zeit auf Kernthesen zu reduzieren und diese kontrovers zu diskutieren. Diese „rapid-reading-und-argumentation“-Technik nutze ich heute, wenn ich unter Zeitdruck Richtlinienentwürfe, Urteile oder Gutachten erfasse und für Mandanten handlungsleitende Punkte ableite.

07:40–08:00

Was überzeugt dich am Anwaltberuf im Wirtschaftsrecht?

Als Anwältin bekomme ich komplexe, kaum vorstrukturierte Sachverhalte und kann kreativ Lösungen gestalten, die den Mandanten wirklich voranbringen. Man vereint dogmatische Präzision, strategisches Denken und Verhandlungsgeschick. Diese Mischung aus juristischer Analyse und wirtschaftlicher Gestaltungskraft reizt mich weit mehr, als bloß zu entscheiden oder zu verwalten.

09:00–09:40

Was reizt dich besonders am EU-Beihilferecht?

Beihilferecht verbindet Wettbewerbsökonomie mit verfassungsähnlichen Fragen der Kompetenzverteilung. Man arbeitet im Mehrebenensystem, berät Ministerien bei Förderprogrammen, verteidigt Genehmigungen vor Kommission und Unionsgerichten oder greift sie für Wettbewerber an. Die Materie ist dynamisch – Klimabeihilfen, Pandemiehilfen – und erfordert sowohl Detailtiefe als auch strategische Weitsicht.