"Für mich war früh klar: Ich möchte Richterin werden!"

Medienrecht | Richterin | LG München I

Folge 175 deines Jura-Podcasts zu Job, Karriere und Examensthemen.

IMR175 mit Dr. Christine Straub aus München sowie einer schönen Ankündigung: In Zukunft kooperieren IMR und breaking.through bei ausgewählten Interviews! Das bedeutet: Christine ist Co-Host in diesen Podcastfolgen und Ihr erhaltet das schriftliche Interview im Anschluss bei breaking.through sowie den Podcast wie gewohnt hier bei IMR. So können wir noch besser zur Visibilität erfolgreicher weiblicher Vorbilder im Rechtsmarkt beitragen. Zum Einstieg lernt Ihr in dieser Folge Christine kennen: Warum ist sie Richterin geworden? Welche Frau hat sie und ihre Karriere besonders geprägt? Warum engagiert sie sich ehrenamtlich bei breaking.through? Antworten auf diese und viele weitere Fragen in Folge 175 von IMR. Viel Spaß!

Inhalt:

  • 00:00 Intro
  • 00:09 Einleitung / Vorstellung Dr. Christine Straub
  • 01:07 Warum eigentlich Jura? / Studium Unternehmensjura
  • 03:16 Promotion im Familienrecht
  • 04:45 Referendariat mit dem Ziel Richterin? / Bewerbungsverfahren Richterschaft
  • 08:30 Tätigkeit am Landgericht München I
  • 12:21 Initiative breaking.through
  • 14:27 Menschen hinter Jura sichtbar machen

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Richterin

Transkript


Dr. Christine Straub 0:00:16
Hallo Marc.
Dr. Christine Straub 0:01:02
Ja, das ist eine spannende Frage. Also erstmal vielen Dank, ich freue mich total auf die kommende Zeit. Warum Jura? Das war eigentlich mehr oder weniger ein Zufall, muss ich tatsächlich sagen. Ich hatte nicht so wirklich eine Idee, was man alles so studieren kann und ich komme aus einem Haus, meine Eltern haben nicht studiert, haben es aber immer unterstützt, dass ich studiere. Also ich komme aus einer Unternehmerfamilie und dann sagt BWL, nein, mein großer Bruder hatte dann auch schon BWL studiert. Und dann dachte ich, ach, wieso nicht? Es gab an der Schule dann einen Studieninformationstag. Ich bin in Baden-Württemberg zur Schule gegangen und musste dann auch diesen Studieninformationstag in Baden-Württemberg machen, was ich damals total öde fand. Bin dann aber mit meiner besten Freundin nach Mannheim gegangen und da habe ich das Studienfach Unternehmensjura für mich entdeckt und war total begeistert. Ja, ich fand es irgendwie toll, dass es nicht so blankes BWL war, weil irgendwie hatte ich schon so eine leichte Ahnung, dass mich das langweilen würde und fand es dann interessant, dass man das irgendwie kombinieren könnte mit irgendwas. Mit Jura hatte ich bis dato keinerlei Verbindung und dann dachte ich so, das klingt eigentlich ganz spannend. ganz spannend. Ja, aber ich dachte dann damals eigentlich immer noch, dass ich... BWL studiere mit ein bisschen mehr Jura. Und in der Einführungswoche habe ich dann gemerkt, dass ich eigentlich Jura studiere mit ein bisschen BWL. Und dann hat es mir total gut gefallen und ich bin dabei geblieben.
Dr. Christine Straub 0:06:24
Ja, also ich habe dann noch mein Referendariat in Berlin gemacht, weil ich wollte dann doch noch mal die große Stadt erleben und das war auch eine tolle Zeit, auch wenn es während Corona war, aber ich habe es trotzdem sehr genossen und tolle Leute kennengelernt und dann habe ich mich entschieden, dass ich mich jetzt mal bewerben möchte und hatte dann verschiedene Bundesländer im Kopf und habe auch mich ein bisschen umgehört einfach. Also da würde ich auch den Tipp geben, einfach mal rumzutelefonieren. Man findet eigentlich auf den Homepages der jeweiligen, es kommt jetzt aufs Bundesland an. In manchen Bundesländern stellen die Staatsministerien der Justiz ein und in manchen Bundesländern machen das die OLGs. Also da muss man dann ein bisschen gucken und da findet man dann aber eigentlich relativ schnell irgendeine Form von Kontakt und kann da einfach mal anrufen. Hat dann schon so einen ersten Eindruck, wie das da abläuft, weil das in den Bundesländern sehr unterschiedlich läuft. Es gibt Bundesländer, die haben noch einen Richterwahlausschuss, der vorgeschaltet ist. Da dauert das Ganze dann ein bisschen länger. Manche haben ein Assessment Center. Und jetzt in Bayern war es eigentlich recht einfach. Ich habe da meine Bewerbung abgegeben. Eine Woche später wurde ich angerufen, noch eine Woche später war das Bewerbungsgespräch und das war ein total angenehmes Gespräch. Das war überhaupt kein Assessment Center, das war eher so ein Kennenlerngespräch, dass man sich so gegenseitig abgetastet hat, ob das passt. Und am Ende des Gesprächs war dann eigentlich auch direkt klar, dass sie mich gerne hätten. Da war nur noch nicht ganz klar, eben auf welcher Stelle.
Dr. Christine Straub 0:12:44
Ja, genau. Wir sind eine Initiative von Juristinnen, wobei wir auch ein männliches Mitglied haben tatsächlich. Und wir wollen vor allem, das hast du eigentlich schon ganz treffend geschildert, wir wollen Vorbilder, weibliche Vorbilder, weibliche Juristinnen sichtbar machen und aufzeigen, was es alles für Möglichkeiten gibt in der Juristerei, vor allem auch als Frau. Und da schauen wir eben vor allem auch an Orte, wo Frauen vielleicht noch nicht so vertreten sind. Das ist uns ganz wichtig. Und genau, unsere Gründerin, das ist Dina Deharaschain, die hat das vor fünf Jahren gegründet. Wir haben dieses Jahr Jubiläum. Und es ging alles los mit Porträts auf unserer Homepage. Wir veröffentlichen jede Woche ein Porträt einer Juristin, die wir interviewt haben davor und die wir dann dort vorstellen. Das kann man nachlesen auf unserer Homepage und auch über unsere anderen Social-Media-Kanäle Instagram und LinkedIn. Aber wir haben auch noch ganz viele andere tolle Sachen. Wir haben noch die Ratvermittlung. Da können sich junge Juristinnen an uns wenden, die eine Frage haben zum Thema Promotion oder irgendwelche Rechtsgebiete, Schwierigkeiten, Vereinbarkeitsthemen. Das sind so die Themen, die uns auch beschäftigen. Also wir wollen auch ein bisschen diese Themen, mit denen Frauen die Karriere machen wollen, sich heute beschäftigen, wollen wir so ein bisschen adressieren. Und da kann man sich dann melden und dann werden die vermittelt mit einer unserer Juristinnen aus unserem Netzwerk. Und da haben wir schon ganz tolle Ergebnisse erzielt. Und wir haben noch eine dritte Säule, wir haben Events, also wir machen in verschiedenen deutschen Städten, aber auch in der Schweiz mittlerweile, da gibt es uns nämlich auch. Und auch Online-Events zu allen möglichen Themen, die junge Juristinnen so beschäftigen. Wir haben schon zum Thema Vereinbarkeit auch, wir hatten so eine Art Panel in verschiedenen deutschen Städten, wo verschiedene Juristinnen mit verschiedenen Hintergründen einfach ein bisschen von ihrem Werdegang erzählt haben, was immer super gut ankommt bei unserem Netzwerk.
Dr. Christine Straub 0:15:22
Nee, das ist ein spannender Aspekt, den du ansprichst, das sehe ich ganz genauso. Ich kann mir das ein bisschen damit erklären, dass ich glaube, die deutsche Jura-Branche ist noch recht konservativ unterwegs. Und es ist mehr so, wir gehen mit unserem Produkt und mit unserer Leistung, mit unseren Inhalten raus und weniger mit unseren Personen. Ich glaube, das kommt erst so ein bisschen in den letzten Jahren, dass die Person mehr am Vordergrund steht. Ich kann mir gut vorstellen, dass das früher eher verpönt war und eher so darauf hingewiesen hat, wir müssen unsere Inhalte oder mangelnden Inhalte oder so übertünchen, indem wir vielleicht Personen nach vorne stellen. Und das ist ja absoluter Quatsch, weil... Der Ansatz ja sein sollte, dass, oder meiner Meinung nach sein sollte, dass wir mit der ganzen Person auch unser Arbeitsleben irgendwie bestreiten. Und ich glaube, deswegen gibt es da so diesen schönen Raum noch. Und natürlich zusätzlich, sowohl bei irgendwas mit Recht als auch bei Breaking Through ist es ja schon so, dass wir natürlich ganz unterschiedliche Persönlichkeiten auf einer Plattform zusammenbringen, die ansonsten so vielleicht nicht gebündelt anzutreffen wären. Und ich stelle mir jetzt mal vor, wenn ich eine junge Studentin oder einen jungen Studenten habe, vielleicht sogar noch bevor überhaupt die Entscheidung gefallen ist, Jura zu studieren. Einfach mal zu gucken, was man alles damit machen kann. Wüsste ich jetzt ja sonst gar nicht, wo ich da hinschauen sollte, weil ich muss ja erst mal auf die Idee kommen, auf die Homepage vom Bundesamt für Justiz oder so zu gehen oder auf die Homepage von einer bestimmten Kanzlei. Und ich glaube, deswegen sind das so tolle Formate.
Dr. Christine Straub 0:17:00
Tschüss!

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Dr. Christine Straub

Dr. Christine Straub Richterin, LG München I

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