Fabian Hollwitz, Associate
Rechtsanwalt Fabian Hollwitz berichtet in dieser Folge von seiner Tätigkeit im IP-Recht sowie seinem zweiten Beruf als Synchronsprecher. Hört, welche Auswirkungen das Urheberrecht auf das Synchronsprechen-Business hat, warum es wichtig ist, als Berater die faktischen Hintergründe eines Geschäftszweigs zu verstehen und wie Ihr als Berufsanfänger in diesem Bereich Fuß fassen könnt.
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Man sollte seine Stimme als Instrument wahrnehmen, die Atmung ist dabei das A und O. Bewusst damit umzugehen kann bis zu 50% der Arbeit verbessern. Wichtig ist aber auch, Mensch zu bleiben und sich nicht verrückt zu machen.
KI-basiert und kann Fehler enthalten.
Ja, herzlich willkommen zur Folge 49 von Irgendwas mit Recht vom 9. Juni 2020. Wir nähern uns der 50. Folge stetig.
Dann ist es sehr wahrscheinlich in zwei Wochen soweit. Schön, dass ihr heute wieder dabei seid. Wir sprechen heute ein bisschen über IP, IT-Recht und wie man als Rechtsanwalt Synchronsprecher nebenbei sein kann und was es eigentlich damit so auf sich hat.
Und auch natürlich, wie man das Ganze mit der juristischen Tätigkeit wieder verknüpft. Dafür spreche ich mit Fabian Hollwitz. Hallo Herr Hollwitz.
Ja, grüße Sie Herr Ohrendorf. Vielen Dank für die Einladung.
Danke, dass Sie sich die Zeit nehmen, hier heute ein kleines bisschen Rede und Antwort zu stehen. Sie kennen das Format, vielleicht erzählen Sie erstmal ein kleines bisschen was über sich. Wo kommen Sie her? Wo haben Sie studiert? Und warum dann eigentlich dieser Weg, den Sie gegangen sind?
Ja, wo komme ich her? Also ich bin in Berlin geboren, habe dann hier Abitur gemacht und das Studium der Rechtswissenschaft aufgenommen an der Universität Potsdam. Da dann auch ein Schwerpunktbereich abgelegt im Bereich Zivilrechtspflege.
Wahlfachgruppe, die heißt heute Litigation, damals hatte das noch eine andere Bezeichnung. Und danach ging es ins Referendariat, auch in Berlin mit einem dreimonatigen Aufenthalt in Washington DC bei der Deutschen Botschaft und zwischen beiden Ausbildungsstationen war ich ein gutes Jahr beschäftigt im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz.
Das war eine ganz spannende, also hauptsächlich war das eine Projektmitarbeit Und dann nach dem Referendariat kam dann eben der Einstieg in die Tätigkeit als Volljurist. Und ja, genau.
Lassen Sie mich da vielleicht nochmal kurz anknüpfen, weil Sie erwähnt haben Botschaft, Washington war es mal nicht, hätten Sie gerade gesagt. Können Sie da nochmal ganz kurz drauf eingehen, weil viele Zuhörende haben vielleicht noch gar nicht so einen genauen Einblick, dass man das Referendariat ja doch auch ein bisschen nutzen kann, um um die Welt zu kommen.
Wie war das denn bei der Botschaft?
Ja, also das ist eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte, weil sie natürlich durch diesen Auslandsaufenthalt so ein bisschen rauskommen aus der, ich sag mal, Wohlfühlzone, wenn sie mehrere Monate in einem, ja doch hier und da anderem Kulturkreis verbringen mit allem, was dazu gehört. Also, dass sie eine Unterkunft finden, wie planen sie die Reisen vielleicht auch, was machen sie da in ihrer Freizeit, was knüpfen sie für Netzwerke.
Also, das ist natürlich eine Sache, die man durchaus wahrnehmen sollte, wenn man die Möglichkeit dazu hat. Ich meine, das ist jetzt gerade, wir nehmen das ja auf, im Zuge dieser Covid-19-Pandemie in den letzten Monaten gab es ja da leider entsprechend der Lage, ja regelrechte Beschränkungen, gerade auch für Referendare.
Also da kann ich mich persönlich rückblickend betrachtet nur glücklich schätzen, dass das alles so geklappt hat und man merkt, dass Dinge, die man ja vielleicht doch ein wenig als selbstverständlich eingeschätzt hat, weil man immer der Annahme war, ja, das kann man kontrollieren, man kann das beeinflussen. Ja, viele Dinge merkt man dann, gehört auch Glück dazu und ja, weil wenn sie die Möglichkeit haben, ins Ausland zu gehen, ich kann das den Zuhörerinnen und Zuhörern nur ans Herz legen.
Gut, und dann sind Sie zurückgekommen, haben beschlossen, jetzt nicht bei der Botschaft tätig zu sein, sondern stattdessen in einer Wirtschaftskanzlei, richtig?
Ja, also so ist das gekommen. Ich hatte nach dem Referendariat eben meine Vorstellungsrunden und letztlich war es dann auch der persönliche Eindruck, den ich gewonnen habe in dem Team, in dem Kernteam, in dem ich knapp vier Jahre tätig gewesen bin, erstreckt über zwei verschiedene Kanzleien. Also es kommt dann schon auch aufs Bauchgefühl an.
Ja, also sie sind letztlich, wenn sie zum Volljuristen ausgebildet werden, durchaus auch Generalist. Das heißt, sie können mit der Ausbildung zum Volljuristen unheimlich vielseitig tätig sein. Hier und da entwickeln Sie natürlich ein gewisses Profil, beispielsweise durch den Schwerpunktbereich oder auch im Referendariat.
Was nehmen Sie eigentlich als Wahlstation? Wählen Sie die Wahlstation unter dem Gesichtspunkt, Auslandserfahrungen noch zu sammeln oder wählen Sie die Wahlstation eher unter dem Gesichtspunkt des konkreten Tätigkeitsbilds, was Sie sich dann vorstellen für die Möglichkeit als Volljurist? Aber es ist im positiven Sinne möglich, sage ich mal, wenn ich das hier so abkupfern darf, dass sie irgendwas mit Recht machen können.
Und wir haben ja ein paar Folgen angehört, die Kollegin Claudia Otto hatte das erwähnt, selbst wenn sie mit Themen konfrontiert werden, die vielleicht etwas exotisch erst einmal anmuten, wie eben, bin da auch nicht ganz vorgefeiert, Buzzwords zu benutzen, wie eben Blockchain, am Ende des Tages werden sie auf die Methodik zurückgeworfen. Und das macht irgendwie auch den Reiz aus, dass sie neue Gebiete kennenlernen, sich auch einarbeiten, aber ja, ein gewisses Handwerkszeug doch haben und ja.
Das ist ja auch gerade das Handwerkszeug, was wirklich relativ schwer ist zu vermitteln in der Ausbildung und umgekehrt auch schwer zu lernen, ja. Aber nehmt das vielleicht mal mit, wenn ihr jetzt noch in einer Ausbildungsphase seid von den vielen Gästen hier.
Und ich persönlich würde das auch unterschreiben, dass das wirklich das ist, wo man nachher darauf zurückblickt und sagt, ja, das war gut am Jurastudium. Das hat wirklich was gebracht, dass man sich eine gewisse strukturierte Arbeitsweise, Denkweise zurechtgelegt hat.
Und man kann natürlich nie während der Ausbildung antizipieren, bis ins letzte Detail, was man dann nachher mal macht und bearbeitet. Das ist komplett klar. Gut, aber warum denn eigentlich Wirtschaftskanzlei? Vielleicht noch ganz kurz.
Also wir hatten das gerade schon mal so ein bisschen geschildert, aber warum beispielsweise, das ist eine Frage, die wir auch häufig bekommen, warum nicht Richter? Das ist doch auch ganz nett zum Beispiel.
Ja, also wie gesagt, das war jetzt keine Entscheidung in dem Sinne gegen die Tätigkeit als Richter, sondern hat seinerzeit, da hat das einfach alles gepasst zu sagen, ich kann mir das gut vorstellen in diesem Team, was dann eben Teil einer internationalen Wirtschaftskanzlei gewesen ist, tätig zu sein. Aber was ich natürlich festhalten kann rückblickend, die Tätigkeit in der Großkanzlei geht schon einher mit Teamarbeit, auch auf fachlicher Ebene.
Sie haben Praxisgruppen beziehungsweise Teams, auch mit verschiedenen Hierarchien, also Associate, Council, Partner und das ist dann ein durchaus arbeitsteiliges Tätigsein in Fragen, wer übernimmt die Kommunikation mit dem Mandanten. Das ist etwas, was man auf keinen Fall unterschätzen darf.
Das ist eigentlich ein eigenes Feld der juristischen Tätigkeit und dann eben die eigentliche Bearbeitung der Rechtsfragen, aber auch die Sachverhaltsaufklärung. Vielleicht gibt es da Kolleginnen und Kollegen mit einem besonderen forensischen Gespür oder Zugang zu Themen. Also sie können sich da aufeinander verlassen und haben eben diesen Austausch untereinander und können viel voneinander lernen bei der Bearbeitung eines konkreten Mandats.
Und ja, also das ist sicherlich ein Aspekt, wenn man in die Wirtschaftskanzlei geht, sollte man das auf dem Schirm haben, ja, ob das einem beliebt, nicht wahr?
Und IP-Recht war dann letztlich dem geschuldet, dass sie auch schon privat bzw. In ihrem sonstigen nicht-juristischen Leben als Synchronsprecher tätig waren, nehme ich an. Oder wie kam da die Verbindung zustande?
Ja, das ist völlig richtig. Also kurz für die Zuhörerinnen und Zuhörer ein IP-Recht. IP möchte ja da jetzt keine Eulen nach Athen tragen, aber IP steht für Intellectual Property, also das geistige Eigentum. Und in der deutschen Rechtsordnung sind diese Fragen des geistigen Eigentums verstreut über verschiedene Gesetze, aber es ist doch im Wesentlichen das Urheberrechtsgesetz und im Urheberrechtsgesetz sind Fragen geregelt auch der ausübenden Künstler beispielsweise und als Synchronsprecher, der ich ja schon war, seit meiner Kindheit oder bin seit meiner Kindheit, Also vor Aufnahme des Studiums, ja, da wird man natürlich konfrontiert mit der Tatsache, dass diese ganze Filmproduktion nur dann laufen kann, wenn vernünftige vertragliche Regelungen bestehen und das alles sich abspielt sozusagen auf einem Betriebssystem der Rechtsordnung.
Und da haben Sie also diesen vielleicht einfacheren Zugang zu dem Thema IP.
Mhm. Lassen Sie uns nochmal ganz kurz darauf ein bisschen näher eingehen. Und zwar dahingehend, dass Sie ja einen Mandat, und das gilt ja in eigentlich jedem Rechtsgebiet, nur dann sehr gut bearbeiten können, wenn Sie auch das dahinterliegende Business Model verstehen. Das war bei Ihnen jetzt, jedenfalls dann, wenn es um Fragen im Zusammenhang mit Synchronsprache geht, natürlich sozusagen naturgegeben der Fall.
Sie haben es gerade gesagt, Sie sind seit Ihrem Kindesalter, haben Sie gesagt, Synchronsprecher. Wann haben Sie angefangen?
Da war ich acht Jahre alt.
Okay, dann kann man das wahrscheinlich so sagen. Aber jeder andere Anwalt muss sich ja auch da reindenken, was der Mandant braucht und dann natürlich dahingehend eine passende rechtliche Lösung entwickeln. Deswegen würde ich ganz gerne jetzt an diesem Beispiel synchron sprechen, nochmal ein bisschen einfach darüber mit Ihnen reden, um auch zu zeigen, wie feingliedrig so ein Verständnis sein kann.
Und sie kommen ja jetzt von beiden Seiten. Wahrscheinlich muss der Durchschnittsanwalt das jetzt nicht in dem Detail kennen, wie sie das kennen. Aber wir können ja vielleicht doch mal versuchen aufzuzeigen, dass es da recht viele Nuancen gibt, die sich dann auch rechtlich natürlich am Ende des Tages alle auswirken.
Synchronsprechen, braucht man das bei Netflix und Co. eigentlich noch? Mal provokant gefragt.
Ja, wunderbare Frage. Also da ist in dem Sinne alles vertretbar. Das ist so, dass tatsächlich in den letzten Jahren die Stimmen lauter werden zu sagen, also Produktionen überhaupt zu synchronisieren, ja das geht gar nicht. Gut, muss man so akzeptieren.
Man sieht jetzt beispielsweise daran, dass bei den Academy Awards in diesem Jahr der Oscar für den besten Film vergeben worden ist an den Film Parasite aus Südkorea. Also wohlgemerkt nicht der Film für den besten ausländischen Film, sondern der Academy Award eben für den besten Film.
Und da liegt jetzt die Annahme vielleicht nahe zu sagen, aha, gut, ein amerikanischer Preis wurde da vergeben an eine Produktion, an eine Produktion, die gar nicht englischsprachig ist. Also muss der Film ja da auch synchronisiert worden sein.
Ne, das wurde er gar nicht. Also es gibt bis heute keine englisch synchronisierte Fassung dieses Films Parasite. Während im deutschsprachigen Raum dieser Film synchronisiert worden ist und daran sieht man eigentlich, dass trotz dieser ganzen Debatte, ob überhaupt noch synchronisiert werden sollte, Die Synchronfassungen zumindest im deutschsprachigen Raum eine eigenständige Bedeutung haben.
Ja, klar. Das ist natürlich etwas, was ich mir auch irgendwie wünsche. Klar. Aber das heißt jetzt nicht, dass ich privat nun US-amerikanische Filme auf Deutsch schaue. Also Man merkt natürlich den Stellenwert der Synchronisation dann, wenn es um Produktionen geht, vielleicht aus dem asiatischen Raum, aber wie gesagt, auch da sehen wir, in den USA ging das alles mit bloßer Untertitelung und in Deutschland würde man solche Produktionen eben auch synchronisieren.
Ich habe gestern Abend in Vorbereitung auf unsere Folge, würde ich ja jetzt einfach mal als steile These behaupten, nochmal Kill Bill Volume 1 geschaut.
Kill Bill, ja.
Ja, im Originalton. Und ich hatte den zuletzt vor irgendwie 15 Jahren, als er herausgekommen war, gesehen, damals auf Deutsch. Und ich wusste gar nicht, dass es da japanische Stellen drin gibt. Und dann, die gibt es, ja.
Und da war dann das entsprechend mit Untertiteln einfach belegt. Die waren dann auch nicht auf Englisch synchronisiert. Und dann dachte ich mir, ach, das ist ja ein interessantes Finding. Auf der anderen Seite könnte ich mir aber auch, und ich fand das gut, ich schaue auch natürlich dann entsprechend viel wie viele andere ja auch auf Englisch, aber das sieht natürlich schon ganz anders aus, wenn es mal irgendwas auf, ja, sie hatten gerade Koreanisch angesprochen, aber im Moment gibt es auch relativ viele spanische Serien und so weiter.
Da hat man vielleicht nicht immer Lust, wenn man die Sprache nicht so gut beherrscht, das dann in der Originalsprache zu schauen. Gibt es da gerade dahingehend vielleicht sogar einen Boom an Synchronsprechern? Also ich habe ein bisschen was darüber gelesen, dass ja immerhin aufgrund dieser Vielzahl der Produktionen, die da gerade stattfinden und dann jeden jeweils noch fünf bis zehn verschiedene Sprachversionen, da gar nicht genug Leute gefunden werden.
Ist da was dran? Ja.
Da ist schon was dran. Also die Branche boomt. Wenn wir das jetzt mal ausklammern natürlich mit der Lage aufgrund der Covid-19-Pandemie, die ja eigentlich alle Wirtschaftszweige getroffen hat. Da waren die Synchronstudios auch rund vier Wochen dicht.
Aber wenn wir das ausklammern, kann man schon sagen, dass gerade wegen des Formats des Streaming die Synchronbranche boomt. In dem Sinne ist der Durchsatz oder die Arbeitsauslastung enorm gestiegen, weil mehr Druck auf der Branche ist. Also bis vor, ich würde schätzen, so bis vor zehn Jahren war das völlig üblich, dass ausländische Serien ausgestrahlt worden sind in den USA oder in UK, ja vielleicht ein halbes Jahr vor der Ausstrahlung in Deutschland.
Das ist gekippt, also heute sind die Release-Termine oder die Launch-Termine so gestaltet, dass das häufig am selben Tag geschieht. Das hat auch seine Gründe, früher war es eben so, dass die Ausstrahlung über das Medium Fernsehen lief und sie das dadurch regional besser abschirmen konnten.
Also da gab es vielleicht im Bekanntenkreis jemanden, der war gerade mal in den USA gewesen und hatte dann schon dort eine Folge gesehen, die in Deutschland noch nicht lief und da mussten sie dann vielleicht aufpassen, dass sie nicht, ich sag mal, gespoilt wurden. Aber das hatte alles jetzt keinen nennenswerten Umfang, während heutzutage durch diese flächendeckende Verfügbarkeit des Breitband-Internet mit DSL und Glasfaser das wesentlich leichter geht, auch Piraterie zu betreiben oder über VPN-Server irgendwie Zugriff zu nehmen auf Territorien, die gar nicht für ihren Markt vorgesehen sind.
Also da muss dann der Urheber auch befürchten, dass sein Veröffentlichungsrecht in den entsprechenden Territorien ausgehöhlt würde und deshalb hat man sich im Prinzip implizit darauf verständigt, dass das zeitgleich startet. Und wenn sie dann eine Originalproduktion haben, Die in dem Sinne schon fertig ist, weil sie ja nicht synchronisiert werden muss für den Heimatmarkt und dann warten die Produzenten eben ab, dass in allen anderen Staaten eine Lokalisierung geschieht, dann ist das mit wirklich Druck verbunden.
Und dieser Druck führt dann eben zu dieser Arbeitsauslastung und auch zu den Bedarfen an Sprecherinnen und Sprechern.
Wie wird man denn Synchronsprecher?
Ja, ich kann dazu eher anekdotisch was sagen, weil es gibt da in dem Sinne kein Patentrezept. Anekdotisch insofern, also bei mir war es eben so, dass ich im Alter von acht Jahren dazu gekommen bin und dann als Kind sehr viel schlicht habe beigebracht bekommen von der Regie, auch von Kolleginnen und Kollegen, mit denen sie ja in den 90er Jahren sehr häufig Ja, genau.
Also das ist natürlich ein Weg, sozusagen als Quereinsteiger und oder Kind, sich da mehr oder weniger zu etablieren, dabei zu bleiben und ja, learning by doing in dem Sinne. Aber wenn Sie natürlich Ihre Chancen erhöhen wollen, das auch hauptberuflich zu machen, da liegt es nahe, eine Schauspielschule zu besuchen.
Also ganz klar. Es gibt auch ein Ausbildungsmodul von der Akademie Deutsche Pop, speziell für Synchronsprecherinnen und Synchronsprecher. Auch das sollten sie wahrnehmen. Aber man hört immer wieder Geschichten von veritablen Quereinsteigern, auch im Erwachsenenalter, die sich mit einer Art Pitch, wenn sie so wollen, bei einer Synchronfirma bewerben.
Das sind dann Demos, gern auch mit Bild. Also ja, da gibt es verschiedene Wege zum Synchronsprechen zu kommen und das ist eben auch die Parallele zum Juristischen. Natürlich brauchen sie da ein Zertifikat oder eine staatliche Prüfung oder auch eine Zulassung, ja.
Aber im Einzelnen, welchen Weg sie da gehen, da gibt es kein Patentrezept. Und wichtig ist bei alledem natürlich auch, dass man den Weg, den man beschreitet, dass man diesen Weg an sich auch irgendwie wahrnimmt und nicht allzu fixiert ist oder ausschließlich fixiert ist auf das Ziel, nicht wahr?
Ja, das ist, glaube ich, auch für viele juristische Berufe ein sehr wichtiger und zutreffender Tipp. Sie haben gerade das Xen, haben Sie es genannt, angesprochen. Was ist das?
Ja, also wir sind ja hier ein auditives Medium, also Xen ist der Buchstabe X, Kreuz, ja. Ja, das heißt, stellen Sie sich vor, Sie haben im Film eine Szene mit zwei, drei Schauspielern, die sich unterhalten. Dann war es eben, ich sag mal, früher ganz normal, dass Sie versucht haben, diese zwei, drei Synchronsprecher...
Zur gleichen Zeit in das Atelier zu bekommen, damit die dort sich aufeinander einspielen können. Das war dann nicht zwingend so, dass tatsächlich gleichzeitig in das Mikrofon gesprochen worden ist, sondern man hat dann häufig auch verschiedene Bänder aufgenommen. Aber die Kolleginnen und Kollegen waren eben zur selben Zeit am selben Ort, konnten sich auch die deutschen Takes, so nennt man das, ja auch ansprechen.
Jemand hat seinen Satz gesagt, war dann fertig aufgenommen, hat dann aber nicht zwingend Platz genommen und den anderen mal machen lassen, sondern hat sich dann neben das Pult gestellt, still bei der Aufnahme. Aber bevor eben diese vier, können wir gerne nochmal drüber sprechen, was eigentlich die vier ist, also bevor die eigentliche Aufnahme dann losging, hat dann diese Person demjenigen, der direkt vorm Mikro steht, einen Text nochmal mit auf den Weg gegeben, um diese Stimmung zu erzeugen, um da zu helfen.
Ja, das ist jetzt beim Xen nicht der Fall. Das ist also dann einfach so, dass sie als Sprecher der einzige Sprecher sind im Atelier. Und ja, warum das so ist, also das ist sicherlich unterm Strich geht es wahrscheinlich schneller.
Ja, also es ist wirtschaftlicher, das so zu machen und sie sind natürlich als Sprecher, müssen sie sowieso in der Lage sein, die Tatsache, dass zwei, drei Leute dort im Bild sind, das müssen sie sich selbst, sie müssen sich da hineinversetzen können und auch ohne, dass jemand ihnen den vorherigen Satz anspricht, Vielleicht müssen sie in der Lage sein, ihren eigenen Text so zu sprechen, dass der Anschluss stimmt.
Das ist vielleicht eine Fähigkeit, die man haben sollte beim Xen, die ist jetzt vielleicht noch etwas mehr gefordert, als es früher der Fall war.
Also das heißt, Sie haben eine deutsche Übersetzung vorliegen, den reinen Text, ja? Und dann müssen Sie das aber ja wahrscheinlich auch, ich nehme jetzt mal an, wenn man so ein normales Gespräch in einer Serie oder einem Film hat, wie wir das hier gerade führen, müssen Sie das ja auch halbwegs lippensynchron hinkriegen. Ich nehme an, auch so, dass zum Beispiel der geschlossene Mund und der offene Mund halbwegs stimmt.
Geht das denn überhaupt?
Das geht schon. Das ist dann eigentlich ein großer Verdienst des Dialogbuches, muss man sagen. Es gibt auf Stufe 0 eine Rohübersetzung, vielleicht nicht in jedem Fall, aber gerade bei japanischen Produktionen gibt es erstmal eine Rohübersetzung und dann eben ein Gewerk. Das ist die Dialogbuchautorin oder der Dialogbuchautor.
Ein Gewerk, was sich dediziert damit befasst, diesen schon vorhandenen Rohtext noch einmal so zu bearbeiten, dass ein deutschsprachiger Text dabei herauskommt, der, wenn er gesprochen wird, zum Bild passt. Und sie haben schon diesen jeweiligen Lippenschluss angesprochen.
Also das sind Labiale, so heißt das, im Jargon bei den Buchstaben B, M. P. Ich hoffe, das hat jetzt nicht allzu sehr geploppt hier mit dem schon riesigen Windschutz hier auf dem Mikrofon.
Und dann gibt es auch Semilabiale beziehungsweise Halblippenschlüsse. Das merken Sie, wenn Sie die Lippen zusammenpressen, beispielsweise bei einem F. Und das sind alles Dinge, die der Dialogbuchautor schon antizipiert und in das Dialogbuch so schreibt, dass wenn der Sprecher den Text mit einer vernünftigen Rhythmik dann einspricht, dass das passt.
Sie haben also sozusagen schon einen ziemlich festen Rahmen vorgegeben, der ist aber nicht völlig fix. Also wenn Sie minimalinvasiv da etwas ändern und einen guten Grund dafür haben, häufig ist es auch so, dass der Dialogbuchautor in Personalunion mit dem Dialogregisseur ist und Sie können das dann vor Ort vielleicht auch abstimmen, vielleicht eine kleine Änderung vornehmen.
Aber das sollte immer mit Bedacht geschehen und nicht völlig mutwillig, weil sie immer davon ausgehen müssen, dass sich natürlich der Dialogbuchautor etwas dabei gedacht hat. Kann dann dazu führen, dass der deutsche Text von der Rhythmik, wie es gesprochen wird, ganz anders ist als der Text im Original.
Und ja, das ist schon wichtig. Also manchmal merkt man es beim Betrachten ja gar nicht oder im Idealfall merkt man es gar nicht, weil es eben passt.
Aber heißt das, dass der Dialogbuchautor teilweise auch mal eine leicht andere Übersetzung oder ein anderes Wort wählen wird, weil er denkt, das kann man dann an der Stelle besser sprechen?
Sie haben natürlich mehrere Synonyme für einen Begriff. Dann wird er das passende Synonym nehmen. Das Deutsche ist, glaube ich, vom Satzbau relativ flexibel. Man kann den Satzbau umstellen.
Man kann schauen, wenn sich der englische Text erstreckt über einen Teil, in dem der Schauspieler im Bild ist, das ist das sogenannte On, und einen Teil, in dem man nur den Hinterkopf sieht, das ist dann im Kont, ja, dass man da den deutschen Text so verteilt, dass sie vielleicht ein deutsches Wort, was nun besonders viele Lippenschlüsse hat, dann in den Kont legt, ja.
Aber das ist nochmal ein eigener Beruf und gänzlich anderes Wort zu nehmen, das kommt auch vor, gerade im Bereich von Sitcoms, weil sie da im US-amerikanischen Raum kulturelle Referenzen haben, die dann auch zu Jokes führen, die sich so in das deutschsprachige nicht transportieren lassen, einfach weil hier der Kontext fehlt. Und da können sie natürlich oder sollten sie vielleicht sogar den Text dann doch adaptieren, dass sie die Stimmung transportieren.
Also dass da, wo der Joke war, dann auch im Deutschen immer noch ein Joke besteht, aber vielleicht mit einem anderen Inhalt in dem Sinne.
Ja, sie sprachen gerade den US-amerikanischen Raum an. Ich habe den Eindruck, dass unsere gesamte, eigentlich gesamte, aber ein sehr großer Teil der Kultur in diesem Film- und Serienbereich, gerade auch aufgrund der entsprechenden Business Model, die natürlich immer dahinter stehen, aus diesem Kreis geprägt wird. Oder gibt es da eine Zunahme beispielsweise auch des asiatischen Einflusses, wenn man das mal global betrachtet?
Ich denke ja. Also Parasite ist jetzt tatsächlich ein Paradebeispiel, dass da sich Dinge vielleicht etwas verschieben. Und natürlich der asiatische Raum, der hat nochmal im Bereich Anime ja eine ganz eigenständige Bedeutung. Gut, da können die USA mithalten mit ihren Comics, die dann auch real verfilmt werden mit der Marvel-Serie oder was es da nicht alles gibt.
Aber dieser Bereich Anime, vornehmlich aus Japan, der ist nicht zu verachten. Es macht enorm viel aus vom Produktionsvolumen und ist eine durchaus dankbare Aufgabe, muss ich sagen, im Anime-Bereich. Da sind im deutschsprachigen Raum relativ treue Zuschauer, die es auch sehr honorieren, dass synchronisiert wird und die sich sehr dankbar zeigen.
Das nimmt man dann eigentlich mit Demut auf, was man merkt. Da gibt es so ein Segment, das ist der Anime-Bereich, ein Segment, was besonders dankbar dafür ist, dass überhaupt synchronisiert wird. Das ist natürlich schön.
Mhm.
Und wie kommt es zu der Auswahl des Synchronsprechers? Wahrscheinlich müssen sie jetzt, wenn wir mal wieder in den realen Film gehen, ja auch halbwegs zur Person passen, die synchronisiert werden soll, oder? Ihr könnt mir vorstellen, dass jetzt ein Actionstar mit breiten Schultern, den wird man jetzt mit einer eher tiefen Stimme vielleicht versuchen zu besetzen in der Übersetzung. Also ein schönes Beispiel ist immer Bruce Willis, der in der deutschen Übersetzung, der deutschen Synchronisierung eine deutlich tiefere Stimme hat, als der Schauspieler tatsächlich hat.
Ist das richtig? Ist das ein ausschlaggebendes Argument oder welche Faktoren spielen da bei der Auswahl des Sprechers noch eine Rolle?
Ja, kann ich so bestätigen, also absolut. Sie haben das schön gesagt, es muss zur Person passen und die Stimme ist eben ein Teil der Person. Fun Fact übrigens, die Stimme gilt als personenbezogenes Datum, nur mal so, um was Juristisches doch noch einzustreuen.
Aber Manfred Lehmann ist die deutsche Feststimme von Bruce Willis, macht einen fantastischen Job. Und ja, in dem Fall ist es tatsächlich so, dass diese Stimme des Manfred Lehmann etwas abweicht von Bruce Willis. Ähm, ich kann da nur Mutmaßungen anstellen, weshalb man das gemacht hat.
Wenn Sie sich eine US-amerikanische Bierwerbung ansehen, dann hat der Werbesprecher... Eine gewisse Stimmlage im Mittel und im deutschen Raum klingt das tendenziell, ich würde mal sagen, etwas kerniger. Das heißt, man will mit unterschiedlichen Ausdrucksformen dasselbe Gefühl transportieren.
Und wenn sie natürlich durch die Nachvertonung im Synchronbereich die Möglichkeit haben, eine Stimme zu nehmen, von der sie den Eindruck haben, die wird im deutschen Kulturkreis als actionmäßiger wahrgenommen, ja dann nehmen sie die. Das ist allerdings nicht zwingend.
Also es ist auch häufig so, dass die deutsche Stimme schlicht und ergreifend im Gleichlauf ist mit der US-amerikanischen Stimme. Und natürlich stellt sich hier auch wieder die Frage, inwieweit kann man eigentlich davon sprechen, dass die deutsche Stimme den US-amerikanischen Schauspieler, ich sag mal, optimiert.
Wenn jemand nicht einverstanden damit ist, dass überhaupt synchronisiert wird, dann können sie damit natürlich keinen Blumentopf gewinnen. Aber diesen Typ zu treffen, das ist also nicht zwingend gebunden an den Frequenzbereich oder an die Obertöne der Stimme, sondern an den gesamten Ausdruck.
Und dann ist eine Umbesetzung wahrscheinlich das Schlimmste, was passieren kann, oder? Also ich kenne das so, hier und da wundert man sich dann, dass man sagt, oh nee, warum hat denn der jetzt eine andere Stimme?
Ja, das war tatsächlich auch schon vor Zeiten von Twitter und Sturm der Entrüstung und was es da nicht alles gibt, war das schon der Fall, dass das Publikum im deutschsprachigen Raum da ausgesprochen empfindlich reagiert, wenn auf einmal der Schauspieler eine neue Stimme hat. Ja, das ist nicht immer vermeidbar.
Und allein schon Terminkonflikte können dazu führen, dass dann umgesetzt werden muss. Aber es ist, wie Sie so schön sagen, es ist sicherlich der Worst Case. Es ist besonders undankbar für die Produktionsfirmen, die das dann über sich ergehen lassen müssen.
Und ich meine, ja, es ist dann nicht so schön. Ja.
Twitter-Sturm der Entrüstung klingt übrigens ein kleines bisschen wie ein Vorschlag für eine Telenovela. Ich finde, das könnte man auch bald mal.
Bin ich dabei, wenn wir die dann Deutsch auf Deutsch nachvertonen.
Und sagen Sie, wessen Stimme sind Sie? Gibt es da jemanden, der so immer ihre Stimme trägt?
Ähm, ich sag mal so, also, äh, von den, ähm, äh, realen Schauspielern ist es der Clark Duke. Ich sprech den nicht immer, weiß jetzt auch nicht genau, ab wann man überhaupt davon sprechen kann, Feststimme eines Schauspielers zu sein, aber der Schauspieler Clark Duke, das ist einer, den ich, ähm, mit am häufigsten synchronisiere.
Ähm, ja, das ist jetzt anders als bei Bruce Willis. Wahrscheinlich, wenn Sie den Namen hören, Clark Duke, da haben Sie nicht sofort ein Gesicht, was Sie mit dem Namen assoziieren, aber wenn Sie den Namen benutzen für eine Google-Bildersuche und dann das Gesicht sehen, da meine ich ja, vielleicht haben Sie den schon mal gesehen bei Two and a Half Men oder in diesen beiden Teilen von Hot Tub Time Machine, ganz, ganz lustiger Film einfach.
Ja, und dann tatsächlich, ja, im Bereich Anime gibt es Rollen, die ich seit fast 20 Jahren spreche, ja. Ach! Ja, das gibt es, also da fällt mir gerade ein, die Serie Detective Conan oder Detective Conan, da gibt es eine Nebenrolle, die ich seit fast 20 Jahren spreche, ja, Mitsumiko.
Es ist dann so natürlich, dass im Atelier ich mich dann tatsächlich etwas jünger machen muss. Aber es ist gar nicht so schwierig, das abzurufen, wenn sie mit so einer kindhaften Freude da rangehen an die Rolle. Also bei mir ist es jedenfalls so, a priori klingt man dann schon jünger und ich muss sagen, das hebt immer besonders die Laune, wenn sie mit so einer gewissen Unschuld einen Charakter da sprechen können, gerade da ich das ja nebenberuflich mache und im Hauptberuf doch konfrontiert bin mit Streitfragen, ja, die durchaus kontrovers sind, unangenehm werden können, ja.
Dann haben sie da so eine Rolle, das ist ein toller Ausgleich und ist einfach schön, wenn sie jetzt vielleicht mit einem hauptberuflichen Sprecher reden würden, der würde vielleicht sagen, nee, das ist mir zu eindimensional, ich möchte vielleicht einen Charakter sprechen, der Ecken und Kanten hat, ein bisschen was Diabolisches oder so, mag alles sein. Ja, das ist eine Rolle, die ich sehr lange spreche und dafür auch sehr dankbar bin und auch entsprechendes Feedback bekomme aus den interessierten Kreisen hier im deutschsprachigen Raum.
Das ist eine schöne Sache.
Sagen Sie, wir können ja ein kleines Geheimnis lüften. Wir haben uns ja mal im Rahmen unserer anwaltlichen Tätigkeit kennengelernt und da haben wir miteinander telefoniert. Und so kam dieses Interview jetzt auch mittelbar zustande.
Und weil Sie es gerade ansprechen, dass es ja auch schon mal Konflikte gibt in der anwaltlichen Tätigkeit, wo Sie dann natürlich auch entsprechend anders auftreten. Ich muss sagen, ich fand das Telefonat damals sehr angenehm, weil sie natürlich eine recht geschulte Stimme haben, das wird man jetzt ja hier auch schon die letzten 30 Minuten wahrgenommen haben und mich würde abschließend noch eine Sache interessieren oder zwei Sachen eigentlich noch.
Die erste ist, haben Sie Tipps für diejenigen, die jetzt bald in eine juristische Tätigkeit gehen, wie man sich mal mit seiner eigenen Stimme auseinandersetzen sollte, damit diese auch vielleicht einfach erst mal als erster Schritt bewusster gesteuert werden kann? Was kann man denn da machen?
Das A und O ist die Atmung tatsächlich. Dass sie vielleicht wegkommen davon zu atmen, ich sage es jetzt mal vereinfacht und klischee-mäßig, wie ein Leistungssportler und viel mit dem Brustkorb arbeiten, um vielleicht einen Marathon durchhalten zu können und kein Seitenstechen bekommen. Sondern dass sie mehr durch den Bauchatmen tiefer, also in einer tieferen Position bis zum Zwerchfell, dass sich die Bauchnäcke hebt.
Das macht, denke ich, schon eine Menge aus. Es beruhigt einen auch. Ähm. Ja, also, ja und ansonsten, natürlich, die Stimme, nehmen Sie das wahr, als ein Instrument, ja, Sie können Ihre Stimme in dem Sinne nicht ändern, Sie haben einen gewissen Spielraum, ja, versuchen Sie den zu nutzen.
Ja, also vielleicht sprechen sie auch mal selbst irgendwie etwas ein, wenn sie sich bald bewerben wollen, vorstellen wollen. Aber ich meine, am Ende des Tages, da sollten wir uns auch nichts vormachen, es ist im Juristischen immer noch eine Tätigkeit. Es kommt auf den Inhalt an und zum Inhalt zählt auch die Darstellungsform und wie sie da jetzt klingen.
Also es sind vielleicht so die letzten 20 Prozent nach Pareto, die letzten 20 Prozent und da können sie nochmal 50 Prozent ihrer gesamten Arbeit drauf verwenden. Das ist auch keine vergebene Liebesmüh. Das lohnt sich.
Aber letztlich, ja, wenn Sie den Eindruck haben als Studierender, dass das bisher kein Problem war mit Ihrer Stimme, dann halte ich es mit dem Mantra, was aus dem IT-Bereich kommt, meine ich, never change a running system. Also, wenn Sie da nicht zu verkopft, das bringt am Ende vielleicht ja gar nichts oder geht nach hinten los.
Ja, aber heutzutage mit den Möglichkeiten, sich zu informieren, ja, nutzen Sie auch einfach YouTube. Also geben Sie da ein, Begriffe vielleicht auch dann auf Englisch, da ist das Sortiment an Videos größer, weil dieser Raum unendlichfach größer ist als der deutschsprachige Raum. Und dann schauen Sie, wie weit Sie da mitgehen wollen.
Sie hatten es gerade schon indirekt ein bisschen angesprochen und vorhin klang es auch mal durch, nämlich die Frage Bewerbungsprozesse und da natürlich auch die eigene Stimme. Das wird ja jetzt gerade durch entsprechende Zoom, Skype und Co-Konferenzen und auch Bewerbungsgespräche, die darüber größtenteils geführt werden, immer wichtiger.
Und wer weiß, wie lange das noch anhält. Also in meinem Umfeld sind sehr, sehr viele Absolventen oder auch Anwaltskollegen, die jetzt gerade dann entsprechend ihre ersten Jobinterviews alle online führen. Sie sind ja gerade, das haben wir noch gar nicht verraten, in einer etwas ähnlichen Position.
Sie bewerben sich gerade auch mal wieder und sind in Gesprächen mit vielen potenziellen Arbeitgebern. Da wollen wir auch gar nicht so viel drüber sprechen, was da konkret ansteht. Aber vielleicht können Sie ja nochmal so ein paar Tipps den Zuhörenden geben, dahingehend, was es da in solchen digitalen Bewerbungsgesprächen zu beachten gibt.
Ist das ein Thema, mit dem Sie sich beschäftigen? Wahrscheinlich jetzt ja gerade aufgrund Ihrer Situation schon, oder?
Ja, aufgrund der Situation und auch aufgrund meines Interesses für IT letztlich. Das ist, wenn Sie sich jetzt nämlich vorstellen und das kann sein bei einem zukünftigen möglichen Dienstherrn, Arbeitgeber, Auftraggeber oder vielleicht auch wenn Sie überlegen, einem Mandanten sich selbst vorzustellen, dann kommen Sie natürlich in den Bereich Videokonferenz.
Und ja, man muss sich immer vergegenwärtigen, da möchte ich jetzt auch, ja, es leuchtet an sich ein, aber diese Videokonferenzen, die finden live statt, werden gestreamt und die sind nicht on demand. Das heißt, Ihr Rechner, der hat naturgemäß keine Möglichkeit, zwischenzuspeichern.
Das heißt, die Internetleitung, die muss zu jeder Zeit, zu jeder tausendstel Sekunde möglichst frei sein, maximale Verfügbarkeit haben für den Stream. Da ist es meines Erachtens ganz nützlich, wenn Sie sich einen Ruck geben und ein Ethernet-Kabel benutzen und die Verbindung in der Wohnung zum Router oder zum DSL-Modem verkabeln.
Ist natürlich verbunden mit einer Stolpergefahr, ja, also hier ein kurzer Disclaimer. Und es gibt ja sogar Geräte, da ist das gar nicht so einfach möglich. Also wenn Sie jetzt irgendwie ein iPad haben, brauchen Sie einen Adapter.
Dann gibt es auch Smartphones, die Sie auf ein Stativ stellen können und wunderbar als Kamera benutzen können. Aber ob Sie da wirklich über einen Adapter Ethernet nutzen können, das ist nicht gesagt. Es unterstützt nicht jedes Gerät, aber sie machen damit im Prinzip diesen technischen Prozess schon mal einfacher, weil wesentlich weniger Unwägbarkeiten dann im Spiel sind, wie eben Störfrequenzen, Interferenzen, sondern es läuft durchs Kabel.
Das kann man dann auch noch ad absurdum treiben, sag ich mal, wenn sie dann überlegen, nehme ich vielleicht ein geschirmtes Kabel, nehme ich ein möglichst kurzes Kabel, achte ich darauf, dass das nicht geknickt ist. Also da geht es dann in den Bereich Hobby oder private Passion.
Darauf kommt es dann hoffentlich auch nicht an bei der Vorstellung.
Das ist schon fast esoterisch.
Es ist esoterisch vielleicht, ist auch ein bisschen geeky, aber wie gesagt, wenn Sie im informationstechnischen Bereich unterwegs sind, dann entwickeln Sie da eine gewisse Passion für solche Aspekte.
Ja, mir geht das natürlich ganz ähnlich. Also das hier ist jetzt ja gerade auch wieder mal alles remote aufgenommen und es ist schon interessant, was für einen anderen Eindruck da auch man noch einfach machen kann, wenn man ein kleines bisschen in die Hardware investiert. Hört doch dazu mal nach unsere Folge zum guten Das war eine Spezialfolge, die wir vor einem guten Monat veröffentlicht haben.
Wenn ihr daraus mal das nehmt, was dort Tim Pridloff empfohlen hat, gerade auch so was Mikrofone angeht, das ist nämlich tatsächlich häufig ein ganz unterschätzter Faktor, dann seht ihr natürlich im Bewerbungsgespräch auch wieder deutlich besser aus und klingt vor allem besser, verursacht beim Gegenüber auch weniger Stress. Herr Hollwitz.
Ich glaube, das war es.
Ja, also wunderbar. Ganz herzlichen Dank für das Gespräch. Ja, also, wollten Sie jetzt sagen, wollten Sie mich jetzt gerade fragen, ob ich noch ein abschließendes...
Genau.
Ja, machen Sie sich nicht verrückt und bleiben Sie Mensch.
Das sind doch schöne Worte. Vielen Dank. Das war Fabian Hollwitz, Rechtsanwalt und Synchronsprecher aus Berlin. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Tschüss.
Tschüss, danke.
Und euch vielen Dank, dass ihr zugehört habt bei dieser Folge Irgendwas mit Recht. Wir freuen uns, dass das Ganze auch in Covid-Zeiten auf so gute Resonanz bei euch stößt. Ihr erreicht uns natürlich wie gewohnt unter feedback-at-irgendwas-mit-recht.de, auf Twitter unter dem Namen imr-podcast und auf Instagram entsprechend als at irgendwas mit Recht.
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Vielen Dank für heute. Macht's gut, bleibt gesund. Tschüss.