Martin Huff, Partner | Rechtsanwaltskanzlei Huff & Speisebecher
Karriereweg - Verlagsbranche - Rechtsjournalismus - Pressesprecher - Justizministerium - Rechtsanwaltskammer - Anwaltschaft - Einstufige Juristenausbildung - Berufsrecht - Syndikusrechtsanwalt - Medienarbeit - Kommunikation - Wirtschaftliche Kompetenzen - Digitalisierung - Listenhunde - Gesetz zur Syndikusanwaltschaft
Heute bei IMR zu Gast: Martin Huff, ein Urgestein des deutschen Rechtsmarkts. Er war bereits in vielseitigen Funktionen in der Verlagsbranche, Politik sowie einer Rechtsanwaltskammer tätig, bis es ihn schließlich wieder in die Anwaltschaft als Haupttätigkeit zog. Wie war es früher, ein Heft für Beck oder Wolters Kluwer zu verantworten? Wann wurde ihm klar, dass neben redaktionellen auch wirtschaftliche Kompetenzen in der Verlagsbranche ausschlaggebend sind? Wie setzt man ein neues Heft auf? Wie kam er zu seiner Liebe zum anwaltlichen Berufsrecht? Was macht man eigentlich als Pressesprecher - und inwieweit bereitet diese Tätigkeit auf viele weitere vor? Antworten auf diese und weitere Fragen sowie eine ganze Menge Inspiration für Euren individuellen Karriereweg erhaltet Ihr in dieser Folge Eures Jurapodcasts. Viel Spaß!
Viel Spaß 🎉 und vielen Dank für Euer Feedback! 🙏🏼
Die Rechtsanwaltskanzlei Huff & Speisebecher ist eine kleine, persönlich geführte Sozietät mit Sitz in Singen am Bodensee. In dem Team von nur wenigen, hochspezialisierten Berufsträgerinnen und Berufsträgern dreht sich vieles um Zivil- und Wirtschaftsrecht, ergänzt um besondere Expertise im anwaltlichen Berufs- und Presserecht – ein Schwerpunkt, den Namenspartner Martin Huff aus seiner langjährigen Verlagspraxis mitbringt.
Mandantinnen und Mandanten schätzen die schnelle, pragmatische Beratung sowie den direkten Zugang zu den Partnern, der in großen Einheiten oft verloren geht. Wer wissen möchte, wie Martin Huff den Spagat zwischen Verlag, Kammerarbeit und Anwaltsberuf gemeistert hat, sollte unbedingt in unsere Podcast-Folge reinschalten – Ohrstöpsel rein und los!
Als Pressesprecher eines Ministeriums oder Gerichts braucht man Spaß an Kommunikation, gute sprachliche Fähigkeiten und ein Gespür für Themen, um komplexe juristische Inhalte verständlich zu vermitteln und eine Vertrauensposition einzunehmen.
KI-basiert und kann Fehler enthalten.
Marc hier, guten Morgen. Nochmal der kurze Hinweis, ihr habt jetzt noch für ein paar Tage die Chance, euch für IMR live nächste Woche Donnerstag am 4. April in Berlin bei YPOC anzumelden. Ist natürlich kostenfrei. Ich freue mich, viele von euch in Berlin zu treffen. Irgendwas mit Recht.de slash live. Bis dann. Ciao, ciao.
Klar, aber es sieht sehr...
Nee, Sie können doch mal was sagen, kein Problem.
So, verstanden. Nein, aber das sieht ja schick aus hier mit dem Technik.
Wo geht das hin?
Zu Ihnen wieder zurück?
Ich schicke Ihnen nachher so ein Paketaufkleber. Wir haben da so eine Art Kettenbrief. Das geht dann direkt an den nächsten Gast.
Okay, jawohl, in Ordnung. Geht dann hier raus.
Super. Herzlich willkommen zu einer neuen Episode Irgendwas mit Recht. Heute spreche ich, ich glaube, so viel darf man sagen, mit einem Urgestein der deutschen Jura-Szene. Nämlich Martin Hof. Hallo Herr Hof.
Hallo Herr Ohrenhof.
Herr Hof, wir haben gerade festgestellt im Vorgespräch, dass wir uns indirekt schon sehr häufig begegnet sind. Sie waren mal bei meinem ehemaligen Arbeitgeber Wolters Klüver. Sie schreiben für das IWW, wo ich jetzt tätig bin.
Sie haben anwaltliches Berufsrecht gemacht. Da hat man zwangsweise mit Ihnen sozusagen Kontakt, zumindest mal Ihren Namen gehört. Und jetzt sind Sie Anwalt in Süddeutschland, unter anderem neben vielem anderen. Wir fangen mal ganz am Anfang an, weil wir hier ja spannende juristische Persönlichkeiten porträtieren und da sozusagen auch immer bemüht sind, ein möglichst umfassendes Bild zu zeichnen.
Wie sind Sie denn mal Jurist geworden?
Oh, das ist eine Frage, die ist jetzt nun gut 40 Jahre her, über 40 Jahre her. Ich bin, wenn man das so sagen darf, Bayerkind. Mein Vater war Direktor bei der Bayer AG und ich bin in diesem Umfeld aufgewachsen und habe auch Praktika im Unternehmen gemacht.
Ab 16 durfte man arbeiten zwischen Abitur und Studium und ich wusste eigentlich, gebe ich ganz offen zu, als 17, 18-Jähriger nicht genau, was ich machen will. Ich hatte als erstes im Blick ein wenig zu sagen, Bayer bot damals so eine Art, man würde heute sagen, duales Studium an, also Ausbildung im Unternehmen und dann eine berufsbegleitende Ausbildung für das mittlere Management.
Management, das fand ich als jemand, der gerne organisiert, der gerne Sachen macht, sehr spannend. Aber dann kam, und das muss man sagen, war, glaube ich, eine der wichtigsten Sachen, mein Onkel, der zum Schluss Präsident des Oberlandesgerichts Nürnberg war und sagte zu meiner Mutter, in Bayreuth an der Uni machen die was Neues.
Nämlich, sie machen eine etwas verschultere Ausbildung, aber mit einer wirtschaftswissenschaftlichen Zusatzausbildung. Ich könnte mir vorstellen, dass das was für Martin ist. Und dann habe ich mich ein bisschen damit befasst und ich fand die Rechtsthemen immer ganz spannend, aber auch gerade die wirtschaftliche Sichtweise.
Also ich habe Schülerzeitungen gemacht mit Kalkulationen und all so Geschichten. Und dann gab es Überlegungen. Ich sage mal, meine Mutter hätte mich gerne in Bonn oder in Köln gesehen. Ich bin in Dormagen aufgewachsen.
Das wollte ich nicht ganz so gerne. Und Bayreuth war da ganz weit weg zwar. Aber es war die verwandtschaftliche Anbindung, die bis heute sehr, sehr eng ist. Und dann habe ich mich entschieden, nachdem ich mir das angeguckt habe und lange mit meinem Onkel geredet habe, gesagt, jo, das könntest du machen.
Jura passt da ganz gut zu. Gab in der Verwandtschaft nicht viel. Aber das habe ich dann einfach gemacht. Und bin dann im Oktober 1978 mit einem quietschgrünen Ford Fiesta von Rheinland nach Bayreuth gefahren.
Und war dann eigentlich nie wieder auf Dauer zu Hause. Das muss man dann auch dazu sagen. Das war so der Abschied von zu Hause, dann an die Universität in Bayreuth zu gehen. Das war damals diese einstufige Juristenausbildung.
Das muss man vielleicht mit einem Satz, wenn ich darf, noch erklären. Die einstufige Juristenausbildung heißt, das Studium und die Referendarstationen waren miteinander vermischt. Man machte also vier Semester Strafrecht und Zivilrecht schwerpunktmäßig.
Dann ging man die neun Monate in die sechs Monate Zivilstation und drei Monate Strafstation. Ging für zwei Semester an die Uni zurück, machte das öffentliche Recht. Dann und so weiter war das sehr intensiv, sehr gut begleitet damals in Bayern, auch von den Arbeitsgemeinschaftsleitern an vielen Stellen.
Und das war eigentlich sehr gutes Modell. Ich sage immer dazu, ich glaube, ich hätte nie so gut und nie so zügig studiert, wenn ich an einer der großen Uni gewesen wäre. Bayreuth war eine neue Universität.
Ich glaube, ich war der zweite Juristenjahrgang, hervorgegangen aus einer pädagogischen Hochschule. Also sehr intensiv gemacht und sehr gut mit Professoren ausgestattet, die alle auch vor Ort waren. Damals wäre heute wahrscheinlich unter Compliance-Gesichtspunkten gar nicht so erlaubt.
Die Stadt Bayreuth stellte den Professoren vergünstigte Grundstücke zum Hausbau zur Verfügung.
Wahnsinn.
Ja, ja, und damit die also auch nach hinten zogen. Ja gut, damals war das alles noch an der Zonenrandgebiet, wenn Sie sich überlegen.
Ja, ja, klar.
Und dann bin ich nach Bayreuth gezogen und hatte das große Glück und da kommt dann vielleicht auch das Interesse her, dass ich da im Aufbaubefindlich relativ schnell den ersten Hiwi-Job an der Uni neben dem Studium hatte. Bei Professor Pestalozza, das was man den kleinen Kopierschein machen nennt, also kopieren, helfen und unterstützen und dann ging es los.
Ich würde gerne einen Punkt nochmal gerne kurz betonen, den Sie gerade genannt haben. Und zwar, dass Sie so ein bisschen, ich sage mal, ein Faible für wirtschaftliche Themen hatten, aufgrund der familiären Prägung und dann in Jura so ein bisschen reingelockt wurden über dieses Thema. Aber das ist ja sozusagen ein interessanter Punkt, denn der ist heute ja immer noch so.
Also nicht, dass man Leute unbedingt locken muss, Jurist zu werden, aber man braucht irgendeine Art von Zugang. Und ich sage mal, wenn man diesen Zugang nicht übers Familiäre hat, dann muss man den irgendwo anders herbekommen, dass man so eine ungefähre Vorstellung hat davon, was man da eigentlich später tut.
Tun wir da gerade genug?
Nein, tun wir nicht in den Bereichen. Da müssten wir eigentlich noch in den Schulen und in anderen Bereichen sehr viel mehr tun, weil im Augenblick ja in den Veränderungen, die ich ja seit langem auch immer, sagen wir mal studentenpolitisch oder jurapolitisch, wie man es formulieren will, begleitet habe, Aber wir müssen sehr viel mehr die verschiedenen Aspekte darstellen.
Wenn Sie heute mit Schülern reden, ist Jura immer, wenn sie nicht, wie Sie sagen, familiär vorgeprägt sind, ist Jura immer noch Richter, Staatsanwalt, vielleicht der Rechtsanwalt und dann noch mit den falschen Bildern aus dem Fernsehen oder aus den anderen Bereichen oder manchen YouTube- oder TikTok-Kanälen. Aber das, was die Vielfalt ist, dass heute ein Viertel aller Rechtsanwälte Unternehmensjuristen sind oder wie Sie in einem Verlag oder Ähnlichem arbeiten, Das haben die alle gar nicht auf dem Schirm und das zum Beispiel wirtschaftliche Kenntnisse schlichtweg unerlässlich sind auch für die eigene Anwaltstätigkeit, damit man seine eigene betriebswirtschaftliche Auswertung vielleicht lesen kann und sagen kann, das Mandat lohnt sich und das Mandat lohnt sich nicht.
Aber auch, ich sag mal, in Gerichten braucht man das heute, in Unternehmen sowieso, in der Verwaltung, wenn ich Haushaltsplanung machen muss, wie in der Anwaltskammer bei mir später, da brauche ich das einfach und das wird immer noch vernachlässigt.
Es gibt doch gar nicht so viele Schulen mit Rechtskunde. Ich bin damals zum Jurastudium gekommen, weil ich Rechtskunde als viertes Abifach hatte. Das war mehr oder weniger Zufall, dass ich auf einer solchen Schule war. Könnte man auch mal drüber nachdenken, ob man das nicht mal stärkt?
Das muss man stärken und das müsste man stärken. Und es wäre eine Aufgabe von allen Juristen, da auch bereit zu sein, in die Schule zu gehen, um diese Verknüpfung mit Schule zu sagen. Ich hatte neulich ein Mandat in Bezug auf eins unserer großen Gymnasien hier in Singen, weil nämlich in der Abi-Zeitung Zitate waren, die so nicht gesprochen worden sind.
Ob das richtig war oder nicht, weiß ich nicht. Die Schulleiterin hatte, war noch Corona-Jahrgang, das Ding nicht gesehen. Das war einfach so gedruckt worden entgegen allen Richtlinien. Und dann haben wir uns auseinandergesetzt, eine sehr vernünftige Lösung gefunden über alles, gar keine Frage.
Aber dann kam die Schulleiterin und sagte, dann haben Sie nicht Lust, einfach mal anderthalb, zwei Stunden Rechtsfragen einer Abi-Zeitung mit den Schülern zu machen. Da habe ich gesagt, klar, das ist alles hier um die Ecke, ist ja alles nah, mache ich sehr gerne.
Und das war so spannend und den sechs, sieben Jungen, in dem Fall sogar nur Mädels, hat das ausgesprochen Spaß gemacht. Und die kamen mit guten Fragen, also die wollten eine Comicfigur so als Aufhänger nehmen, ohne sie richtig zu verfremden.
Das wäre teuer geworden, wenn sie dann auch noch Anzeigen verkaufen. Wie geht man mit Anzeigen um? Und urplötzlich waren wir so nach dem Motto, was hat Jura plötzlich oder was hat Recht plötzlich mit einer Abi-Zeitung zu tun? Da muss ein Impressum rein, jeder Artikel sollte gekennzeichnet sein und all so Geschichten.
Und sowas, finde ich, müsste man einfach viel mehr machen. Das tun wir als Juristen aber leider viel zu selten.
Gut, zurück zu dem kleinen Kopierschein. Wie ging es im Anschluss für Sie weiter?
Also ich habe dann gemerkt, nach den vier Semestern, und das muss ich wirklich sagen, das war der große Punkt, wofür ich das alles lerne. Als ich nämlich das erste Mal am Amtsgericht Bayreuth in der Zivilstation war, Amts- und Landgericht bei heute, da habe ich gemerkt, wofür ich diesen, ich sage mal Quatsch jetzt etwas locker, theoretisch eigentlich alles lerne und seitdem hat mir das Jura richtig Spaß gemacht.
Das war richtig etwas, was mir große Freude bereitet hat. Ich habe dann immer nebenher an Lehrstühlen gearbeitet und habe dann auch eine ganz ordentliche Zwischenprüfung, gleich erst das Staatsexamen gemacht und dann kam mein, Strafrechtsprofessor Harro Otto und sagte, haben Sie nicht Lust, neben dem Referendariat eine halbe Assistentenstelle also so richtige wissenschaftliche Mitarbeiterstelle zu machen.
Das war sehr, sehr gut. Er hat sehr, sehr viel verlangt. Wir mussten mindestens alle eine Vorlesung halten und ein Tutorium machen. Das war für jemand Junges sehr, sehr herausfordernd.
Er hat uns aber sehr unterstützt auch. Und das war der nächste Punkt im wissenschaftlichen Arbeiten. Wir haben, das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen, die Bücher sind entstanden, indem ein altes Buch zerlegt wurde und dann die Sachen, die noch gültig aufgeklebt wurden, neue dazu gemacht wurden, handschriftlich zum Teil und das dann der Sekretäre gegeben wurde, damit ein neues Skript gemacht werden konnte, das dann per Post an den Verlag ging.
Sie sehen, das ist gar nicht noch so ewig her. Das war dann vor genau 41 Jahren, nämlich 83. Da war das noch so. Da waren wir noch weit weg.
Da gab es später die ersten Wörtgeschichten. Aber Harro Otto, den ich neulich nochmal in Bayreuth besucht hatte, ist aber deutlich knapp 90 Jahre mittlerweile, hat dann das sehr gefeuert, dass wir das alles mitmachen, auch schreiben konnten. Er war damals Herausgeber der Jura.
Das heißt, wir mussten auch ganz viel gegenlesen und mitlesen, bis hin zum Ausfüllen der Anmeldung an die Verwertungsgesellschaftswocht für die Veröffentlichung. Das war auch Mitarbeiteraufgabe. Und da sind dann die ersten juristischen Fachaufsätze entstanden.
Bei mir das Thema Geldautomatenkriminalität, das war so das Erste, weil es da die ersten Fälle Anfang der 80er Jahre gab, aus dem Bereich heraus, die Bereiche und ja, und dann habe ich das weitergemacht bis zum zweiten Staatsexamen und dann habe ich mir überlegt, was machst du? Also ich hätte in Bayreuth bleiben können, ich hätte in den Bayreuthischen Staatsdienst gehen können mit den Noten, die im zweiten Examen erstaunlicherweise rausgekommen waren.
Wobei eins ist dabei interessant, vielleicht in der Historie, ich habe das erste Examen noch mit Note und das zweite Examen mit... Jetzt müssen wir gerade mal stoppen. Ich muss hier einmal...
Alles gut.
Ich habe vergessen, das Ding auf Ruhe zu stellen. Das war jetzt mein Fehler.
Setzen Sie einfach wieder an, wo es passt.
Ja, ich weiß, schneiden können Sie perfekt.
Das ist mir klar. Ja.
Und ich habe mir dann überlegt, wie es denn nach dem zweiten Examen, das besser ausgefallen ist, als ich gedacht hatte, weitergeht. Wir haben, das ist vielleicht interessant, damals die Umstellung gehabt, erstes Examen Note, zweites Examen Punkte. Und durch die Bank sind wir alle zwei bis drei Punkte schlechter geworden, als wir in der Note waren.
Also das scheint eine Nivellierung nach unten gegeben zu haben. Und ich glaube, wir sind alle im Referendariat nicht döver geworden. Also das meine ich sind wir nicht. Und dann war die Überlegung, was tust du, ich hätte in Bayreuth bleiben können, in den Bayerischen Staatskiez gehen können, war für mich irgendwie mit damals knapp 25, aber mit 25 keine Option, weil wir durch diese Verschuldung sehr schnell fertig waren und muss man sagen, es auch keine Wartezeiten im Referendariat gab.
Und dann gab es eine Stellenanzeige für die Tätigkeit in der NJW-Redaktion. Und da habe ich mir gedacht, das könnte was sein. Das ist etwas, was eine schöne Möglichkeit ist, etwas zu tun.
Du hast die Erfahrung, meinte ich, dass ich redigieren kann. Das hatte ich am Lehrstuhl rauf und runter gemacht. Ich hatte Spaß an Rechtsthemen und dann habe ich mich darauf beworben und habe drei Monate vor dem mündlichen bereits angefangen in der Redaktion, weil damals die NJWRR, also der Rechtsprechungsreport, im Januar 86 erscheinen sollte.
Da war Vorlaufzeit da und der Arbeitsvertrag hatte damals mit Beck die schöne Regelung einer auflösenden Bedingung, wenn das zweite Examen nicht bestanden werden sollte. Das war nett und dann, wie gesagt, bin ich von Bayreuth nach Frankfurt gegangen, was eine richtige Entscheidung war.
Aber so aus Rückblickend hätte man vielleicht alles nochmal andere Wege gehen können und habe dann in der NJW-Redaktion unter dem damaligen langjährigen Chefredakteur Hermann Weber angefangen. Und ja, das war dann die erste große berufliche Station.
Die NJWR machte insofern viel Freude, weil das kleine Rechtsprechung war. Nicht mehr immer nur BGH, sondern auch mal Landgerichte, Oberlandesgerichte zu veröffentlichen und zu gucken, dass man regelmäßig auch den Zufluss an Entscheidungen organisiert. So was die LTO, die sie ja auch lange geleitet haben, mit was die an Informationen bekommen, musste man erstmal alles anfordern.
Das war ja damals noch etwas neu. Und dann habe ich das aufgebaut und in der Zeit gab es verschiedene Kontakte. Ich war damals schon Pressversprecher des Deutschen Juristentages mit meinem Onkel übrigens zusammen.
Das war eine schöne Kombination und kannte sehr viele der Rechtsjournalisten und habe dann immer gesehen, auch hier gibt es hübsche Entscheidungen. Anscheinend hat mir das schon immer Spaß gemacht zu sagen, was ist da auch so, ich sage mal, populärwissenschaftlich von Interesse und habe dann angefangen zu schreiben immer wieder für den Blick durch die Wirtschaft, ein Beiblatt damals der FAZ und auch für andere Sachen und das hat mir einfach große Freude gemacht.
Damals kamen ja die ersten Newsletter auf und solche Geschichten.
Wo sind wir dann nochmal historisch, in welchem Jahr gerade?
Wir sind jetzt so in den Jahren zwischen 1985 und 1990, so in den Jahren. Also alles weit, weit weg mittlerweile, obwohl manches ist immer noch, da ist manches noch arg präsent aus den Bereichen. Und das war eine Zeit, wo damals auch der Beck-Verlag sehr intensiv auf Europa guckte und überlegte, ob er eine Zeitung zum europäischen Recht oder zum Thema Europa macht.
Und der Verleger Hans-Dieter Beck hat sich dann entschieden, eine europäische Zeitschrift für Wirtschaftsrecht, die EZW, zu gründen. Und ich hatte die große Ehre, das muss ich damals wirklich sagen, als ganz Junge zu sagen, das können Sie machen, als eigenverantwortlicher Schriftleiter, also mal nicht unter Professor Weber, sondern selbstverantwortlich und habe dann diese Sachen aufbauen dürfen und können im Jahr 90.
Und das war ganz spannend, weil das Kontakte nach Europa waren, nach Brüssel waren, zu den deutschen Juristen in Brüssel und in Luxemburg beim Europäischen Gerichtshof. Das war eine ganz spannende Herausforderung, mit extrem viel Arbeit verbunden, sowas neu zu machen mit Infokästen, alles das, was die NJW damals noch nicht kannte und auch die anderen Fachzeitschriften nicht, mit Korrespondenten in Brüssel und Luxemburg, die knappe Informationen zulieferten, weil man in dieser Fülle des EU-Rechts überhaupt nichts gucken konnte.
Und das habe ich dann ein Jahr, anderthalb Jahre gemacht, auch mit ein bisschen Öffentlichkeitsarbeit dazu und dann kam damals, das war der Punkt. Der für mich dann so ein Projekt ganz in den Journalismus war, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Wirtschaftsredaktion und fragte, ob ich nicht, weil sie nach Daten fragten, zum 01.01.1991 Lust hätte.
Fünf Kilometer in Frankfurt zu wechseln von der damals Palmgartenstraße der NJW in die Hellerhofstraße in die Wirtschaftsredaktion der FAZ und das habe ich dann gemacht. Und dort wird das Thema Recht und Steuern zuständig, weil man damals in der Boomzeit auch der großen Plattumfänge das Thema Recht deutlich ausbauen wollte, Recht und Steuern.
Und Steuern ist in dem Sinne Steuerrecht, das machen wollte. Ja, und das kam in die Boom-Zeit und das war natürlich eine tolle Erfahrung. Man musste extrem viel lernen, das sage ich dazu.
Das erste Jahr war durchaus eine harte Schule, weil die erfahrenen, oftmals gleichaltrigen Kollegen, etwas ältere, einmal beigebracht haben, wie man für eine Zeitung schreibt, Schachtelsätze der Juristen gekürzt haben und Ähnliches und dann gesagt haben, Nun guck mal, ob das noch passt, was du gemacht hast. Das war das eine.
Und zum anderen muss man sich natürlich in so einer Redaktion, und das gilt glaube ich für alle Redaktionen, ein Standing erarbeiten und zu sagen, hallo, ich habe hier interessante Rechtsthemen, das könnten wir machen. Und dann kommt der nächste und sagt, aber ich habe ein schönes Landwirtschaftsthema oder irgendwas anderes.
Und dann muss man gelegentlich in den Konkurrenzkampf gehen und sagen in der Redaktionskonferenz, das ist aber wichtig. Und dann muss man auch vertreten und kämpfen dafür. Und dann habe ich achteinhalb Jahre, genau hundert Monate Wirtschaftsredaktion der FAZ gemacht.
Und das war eine spannende Zeit.
Jetzt muss ich Sie leider mal unterbrechen, weil Sie erzählen das alles so mehr oder weniger selbstverständlich. Und ich glaube, da müssen wir mal ein bisschen was für unsere Zuhörenden einordnen. Und natürlich interessiert mich da auch das ein oder andere Interna von damals.
Gerne, gerne. Also sozusagen jetzt auch aus der heutigen Verlagssicht. Ich sage mal von wo ich komme und dann wissen Sie auch, wo ich so ein bisschen hin möchte. Die LTO, die ich vor meiner Tätigkeit hier gemacht habe, ist natürlich ein 100 Prozent digitales Produkt.
Printprodukt wissen unsere Zuhörenden, kennen sie auch sehr gut. Jetzt gerade beim Institut fürs Wissen in der Wirtschaft, IWW, sind wir so ein bisschen hybride. Wir haben noch ziemlich viele Printprodukte.
Es wird aber zunehmend digitaler. Aber ich sage mal so, dieser Kampf um Seiten, den hat man so heutzutage ja nicht mehr notwendigerweise. Denn es ist eher das Thema, dass man Seiten füllen muss.
Wenn man zu viele Inhalte hätte, würde man es digital veröffentlichen können. Also die ganze Branche hat sich natürlich schon enorm gewandelt. Und jetzt sozusagen on top noch das ganze Thema KI führt zu vielen Folgeproblemen und ist wahrscheinlich so der größte Wandel der ganzen Verlagswelt, der Fachverlagswelt jedenfalls der letzten Jahre, vielleicht sogar der letzten zwei, drei Jahrzehnte.
Nochmal zurück zu 1985. Da hatte man ja auch noch wahrscheinlich, wenn man sowas Neues wie eine NJWR aufbaut, ganz andere Probleme, in Anführungszeichen. Einfach schon, ich sag mal, weil die Welt eine andere war.
Da war ja nichts mit, schicken Sie uns das mal gerade per E-Mail. Nein, nein. Und der Autor ist im Prinzip jederzeit verfügbar, weil man moderne Kommunikationsmittel hat. Und wenn man noch im Stau steht, ruft man aus seinem Auto gerade an.
Das war ja alles etwas anders. Wie war das? Können Sie mal beschreiben, wie damals so ein Blatt zustande kam? Damit vielleicht auch unsere Zuhörer, die sozusagen nicht in der Verlagswelt wissen, wie viel Arbeit das noch einfach war und natürlich auch heutzutage noch ist.
Ja, also es war natürlich noch eine ganz andere Zeit. Also zuallererst war erstmal in der Zeit der Gründung der NJW-ERR die Informationsbeschaffung. Eines der großen Punkte. Gerichte und Anwälte dazu zu motivieren, Entscheidungen einer Redaktion zu schicken, die dann aber selber entscheidet, ob sie das Ding veröffentlichen will oder nicht.
Also das war Korrespondenz mit den Gerichten, klar machen, dass es auch da einen Markt für gibt und einfach ganz viel sprechen, das war alles noch unbekannt. Aber zu den Abläufen, Herr Ohrendorf, vielleicht ein kleiner Punkt, der jetzt auch zum anwaltlichen Berufsrecht führt, der für mich aber, Sie werden das gleich merken, sehr nachdrücklich war.
Es gibt die berühmten Bastille-Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts zum anwaltlichen Berufsrecht, die datieren vom 14.07.1987. Das ist das Datum der Entscheidungen. So, heute wären die vielleicht zwei Monate später im Netz, gäbe eine große Presseerklärung des Bundesverfassungsgerichts dazu, die alle im Minutentakt erreicht.
reicht. Die Entscheidungen gingen mit Leitsätzen in der NJW-Redaktion im November 1987 ein. Man gucke sich die Zeitspanne zwischen Juli und November an heute Licht weg undenkbar mittlerweile in dem Bereich. So, der damalige für CEF verantwortliche Burkhard Schulz, später Cheflektor bei Beck in München und ich, der dafür zuständig war, haben gesagt, oh, die Dinger sind aber wichtig.
Das stellt unser Recht auf die Füße für die Berufsrechte. So, erste Frage, wo kriegen wir es hin? Das Heft 1, 2 1988, der NJW war fertig. Also da kamen wir nicht mehr hin.
Das früheste war Heft 3 1988.
Print ist halt Print, was soll man machen?
Hauptpostamt in Frankfurt in den Zug machen, damit es per Post in die Druckerei nach Nördlingen geht und dann per Eilversand aus Nördlingen zurückkommt. Und wir haben dann an einem Wochenende das ganze Heft 3 1988, die Seitenzahl ist, glaube ich, 166 Wortfolgende, wenn ich die richtig noch im Kopf habe, umgebaut.
Heute wäre das ganz anders, um das zu sagen. Wenn diese Entscheidungen kommen, haben die Verlage das Ding als Wörtdokument. Und ich sage mal, alle Zeitschriften würden es, als die Großen hinbekommen, in wenigen Stunden es zu setzen, wenn sie aufs Anwaltsblatt gucken, drei, vier Wochen später im Heft zu haben.
Also die Schlagzahl hat sich dramatisch verändert. Und diese Entscheidung, um das als Letztes zu sagen, trat ins Verwustern der Fachwelt mit der Veröffentlichung in der NJW. Ist heute auch ganz anders.
Heute verlangen, um vielleicht das ganz aktuell zu sagen, die Gerichte, die ersten Gerichte im Rahmen der Anwaltshaftung, mittlerweile von spezialisierten Kollegen, dass sie auf die Homepage des BGH gucken. Oder das BAG oder das BSG.
Ist ja wurscht welches.
Aber dass sie da drauf gucken, um einfach zu sagen, ihr müsst das zur Kenntnis nehmen. Was irgendwo in Zeitschriften erscheint, ist vielleicht ganz später erst die Rolle. Also das war die Zeit Mitte der 80er Jahre, die sich da verändert hat.
Und die FAZ dann später war natürlich noch, doch fing an bereits, dass wir an Computern schrieben, unsere Artikel. Das war gerade die Wandel Anfang der 90er Jahre vom Pleisatz in den digitalen Satz. Aber das war natürlich noch eine ganz andere Welt der Informationsbeschaffung.
Es gab noch Fernschreiber und Telefax in den Redaktionen, über die die Sachen kamen.
Wie ging es dann für Sie weiter? Dann waren Sie bei der FAZ?
Ich war bei der FAZ, habe doch dann, und das war schön, das war toll, die Seite Recht und Steuern gegründet, die dann damals erst im Blick durch die Wirtschaft, später im Hauptplatz selber war. Und habe dann dort die Berichterstattung über den Anwaltsmarkt aufgebaut, die es damals gar nicht gab.
Dass der Anwalt auch ein Wirtschaftsfaktor ist, kommen wir wieder zu der wirtschaftlichen Betrachtungsweise dazu. Wie ist eine Kanzlei organisiert? Was ist mit Umsätzen? Was ist mit Stundensätzen?
Das ist ja bis heute ein Thema, das aus meiner Sicht noch mehr Licht bräuchte, denn wir fokussieren uns ja gerade auch in der Ausbildung rein aufs Materielle und ganz wenig aufs Betriebswirtschaftliche und Softskills in dem Bereich.
Das muss in den Softskills, ich versuche das in der Referendarausbildung immer zu sagen, was auch in dem Bereich Softskills sind oder jetzt in dem Lehrauftrag an der Uni Konstanz einfach mal zu sagen, worauf man persönliche Voraussetzungen für den Anwaltsberuf oder andere Berufe auch sind. Und dann, achteinhalb Jahre ist eine lange Zeit, man hat mal alles gemacht bei der FAZ, man war in dem Tag, wo wir es heute aufzeichnen, am 12.
März, das Pressegespräch des Bundesverfassungsgerichts, ich weiß gar nicht, bei wie vielen ich in meinem Leben insgesamt war, jedenfalls waren es viele, aber ich wollte nicht weg, Weg aber, einer meiner engsten Freunde wurde dann im April 1999 Staatssekretär im hessischen Justizministerium, Herbert Landau, später Richter des Bundesverfassungsgerichts, und rief mich an oder schickte mir damals ein Fax nach Hause. Handys gab es ja noch nicht und er kriegte mich übers Festnetz nicht und sagte, du, du weißt, was ich mache ab April.
Ich brauche einen persönlich Vertrauten und das Haus braucht einen guten Pressesprecher. Hast du Lust, ins Ministerium zu gehen? Okay, dann habe ich mir das überlegt, das Angebot, das darf man auch wirtschaftlich sagen, war sehr ordentlich, das war eine B3-Stelle, leitender Oberstaatsanwalt, das mit Ende 30 war ein ordentliches Angebot, was der gemacht hat und dann habe ich mich entschieden und das hat die FAZ in den ersten ein, zwei Wochen gar nicht so gut gefunden, zu sagen, ich nehme das Angebot an und ich möchte möglichst schnell wechseln.
Das ist in der Politik halt so, da muss das zusammengestellt werden, das Ministerbüro und das Ministerrohr muss mit Antritt des Ministers und Staatssekretär arbeiten anfangen, geht nicht anders. Ja, und dann hat sich, die FAZ hat herausgegeben, die mussten sich mit der Geschäftsführung einigen.
Man hat mich dann aber nach einigen Diskussionen aus dem Vertrag entlassen. Und dann habe ich im April, Anfang April 1999, als mit der schönen Dienstbezeichnung Ministerialrat ZA, habe ich im hessischen Justizministerium im Prinzip unter der ersten Regierung Roland Koch angefangen zu arbeiten. Ein ganz anderer Seitenwechsel, plötzlich Politik verstehen, plötzlich Abläufe in dem Ministerium lernen, ein bisschen was kennt man als Journalist natürlich.
Man hat Kontakte zu den Ministerien, es gab viele Kontakte in der FAZ-Zeit zum Justizministerium in Bonn damals noch, das Bundesjustizministerium, ganz viele Kontakte. Aber so richtig die Arbeitsweise kannte man nicht, das waren dann Crashkurse und wenn ich gewusst hätte, dass dann nach kurzer Zeit eine hessische Parteispendenaffäre käme, hätte ich vielleicht Nein gesagt und wäre auf der schreibenden Seite geblieben.
Aber ich muss ganz ehrlich sagen, es war eine hochspannende Erfahrung. Ich habe mit tollen Menschen in dieser Zeit zusammengearbeitet, mit denen ich einigen heute immer noch, das ist ja auch über wieder 20 Jahre her, immer noch persönlichen Kontakt habe, wo man sich immer wieder sieht. Und bis heute bilde ich Pressesprecher der Justiz, der Länder Hessen und Rheinland-Pfalz noch aus.
Das kommt aus dieser Zeit einfach zu sagen, was müssen Pressesprecher wissen? Das war so ein Punkt, wo wir viel gearbeitet haben, vieles auf neue Füße gestellt haben. Elektronische Fußfests, privatisierter Strafvollzug, all solche Themen, die heute eigentlich selbstverständlich sind, fingen damals an.
Ich habe auch Justizministerkonferenzen mal aus der internen Sicht gesehen, indem man sie mit vorbereitet, indem man mit dem Minister hinfährt und dem Staatssekretär um Pressearbeit macht. Da kam ja natürlich die lange Jahre Pressesprecher, Juristentag und lange Jahre FRZ zugute, zu wissen, was auch die Kollegen haben wollen auf der anderen Seite.
Da muss man manchmal den Minister auch zu jagen, zu tragen, damit er sagt, so machen wir ein schönes Thema, das wird gut laufen. Da muss man immer auch manchmal hinter verschlossenen Türen heftig diskutieren. Das ist uns aber sehr gut gelungen.
Weil es auch, das muss man sagen, die Besonderheit war, dass der Staatssekretär sozusagen mich mitgebracht hatte und der Minister, den Leiter des Ministerbüros, den späteren hessischen Finanzminister Thomas Schäfer. Also das war heftig, aber auch ein Vertrauensverhältnis miteinander.
Und ich glaube, nur so kann man in diesem schwierigen und heute ja noch schwieriger gewordenen politischen Umfeld arbeiten.
Was muss man denn als Pressesprecher wissen, für diejenigen, die jetzt hier zuhören und vielleicht sagen, hey, Pressesprecher als Jurist, habe ich nicht dran gedacht, aber vielleicht ganz spannend.
Also ich sage mal, als Pressesprecher eines Ministeriums oder das Gleiche gilt, wenn ich Pressesprecher eines Gerichts werde. Übrigens, ich glaube, wenn man in die Vita vieler hoher Richter heute guckt, taucht der Pressesprecher immer irgendwann in der Vita auf. Ist so, ja.
Wenn man da hineinschaut, immer wieder dabei. Der Pressesprecher, ich sage jetzt mal eins, das ist männlich-weiblich divers, ja, die Bezeichnung, weil der Anteil der Frauen ist dabei ausgesprochen hoch. Man braucht einen ausgesprochenen Spaß an der Kommunikation.
Und zwar nach innen und außen. Das ist ganz wichtig. Sie können einen Pressesprecher verhungern lassen im Ministerium, wenn er die Informationen aus dem Haus nicht bekommt, was sich tut. Sie müssen also Büros abklappern, Sie müssen zum Mittagstisch gehen, Sie müssen mit den Referatsleitern und Abteilungsleitern diskutieren.
Das gleiche ist in der Justiz genauso. Sie müssen im Gericht wissen, was sich tut. Es ist das Peinlichste, wenn ein Journalist anruft und der Presseschreiber muss sagen, von der Entscheidung habe ich noch nichts gehört, was ja regelmäßig passiert.
Sie müssen gute sprachliche Fähigkeiten haben, sich auszudrücken und Sie müssen bereit sein, Sachen zusammenzufassen mit einem guten Judiz, aber bitte nicht mit jeder prozessualen Frage und mit allem, was dazu gehört. Ich glaube, das ist eine ganz wichtige Eigenschaft und Sie müssen Themen transportieren können und ein Gefühl für Themen haben.
Ich habe mal einem Gerichtspräsidenten eines Landgerichts, der sehr skeptisch war, gesagt, ich komme gerne mal zwei Tage und Sie legen mir alle Entscheidungen hin, die in den zwei Tagen das Haus verlassen. Beschlüsse, Urteile, was denn auch immer.
Und ich finde mindestens drei bis vier pro Tag Sachen, die man aufbereiten könnte für die Fachöffentlichkeit oder für die allgemeine Öffentlichkeit. Das ist etwas. Und der Pressesprecher muss, glaube ich, bereit sein, nach innen und außen auch durchaus in die Diskussion zu gehen, wenn ihm etwas nicht passt.
Also auch dem Minister sagen, das ist jetzt Unfug. Nein, so natürlich nicht. Aber das ist kein so gutes Thema. Das könnte gefährlich werden.
Da wollen wir lieber keine Bilder stellen. Wir sind an den Tagen der Kate-Fake-Bilder im Augenblick. Vielleicht ist es für den Minister nicht gut, wenn er irgendein Bild bei Abbrucharbeiten oder Ähnliches stellt an der JVA. Ist vielleicht später immer wieder aufgetaucht, später immer wieder auf.
Also ich glaube, das ist eine Tätigkeit. Wer in der Behörde oder im Ministerium, im Gericht die Chance hat, Pressesprecher mal zu machen, sollte das tun. Weil letzter Punkt dazu, es ist doch ganz nah an der Leitung dran.
Der Sprechversprecher ist eine Vertrauensposition. Und Sie sehen das in der Politik. Die Pressesprecher werden mit Ministern ausgetauscht. Auch zu Recht. Man braucht eine Vertrauensperson, die das ist.
Und dadurch kriegt man extrem viel mit. Es ist extrem viel Arbeit. Man muss abends und am Wochenende bereit sein, auch noch Themen zu machen. Wenn ich bei einer Staatsanwaltschaft bin und irgendwo einer eingesackt wird oder einer aus dem JVA ausbricht, habe ich während der Kommunion meiner Neffen, irgendwo gesessen und Pressearbeit gemacht.
macht. Dazu muss man bereit sein. Aber wenn man das macht, finde ich es immer noch sehr spannend.
Muss man da gewissermaßen auch erstmal so ein, Mindset-Shift hinkriegen, dahingehend, dass es nicht auf jede kleinste Fußnote ankommt, auf jede sozusagen, dass man eine gewisse Genauigkeit verlieren muss, um in der Kommunikation genauer zu werden. Also, dass man Komplexität reduzieren muss, um sozusagen Und damit auch immer juristische Genauigkeit, aber um eben möglichst viel zu transportieren.
Das ist doch eine Herausforderung für viele Juristinnen und Juristen, oder?
Ja, es ist eine, weil wir Juristen uns immer festhalten an der Genauigkeit. Wir Juristen meinen, die Genauigkeit ist unser Gerüst, das ist aber nicht so. Wir müssen lernen, in den Bereichen zu sagen, was ist die Kernaussage eines Prozesses, den ich als Anwalt begleite, was ist die Kernaussage eines Gerichtsurteils, das ich darstellen möchte.
Lassen wir viele prozessuale Fragen, aber auch viele Nebenkriegsschauplätze einfach mal weg und gucken, was ist die Kernaussage. Und das ist etwas, was ein Gericht, eine Redaktion und ähnliches machen muss. Ich hatte in meiner NJW-Zeit gesagt, es gibt keine Zolleitsätze von Seiten der Redaktion zur Erklärung der Rechtsfrage des Paragrafen sowieso, sondern es muss über jede Entscheidung eine inhaltliche Überschrift, ein inhaltlicher Leitsatz drüber.
Das ist manchmal verdammt schwer. Das ist manchmal gar nicht so einfach zu überlegen, was sind die ein, zwei Kernaussagen einer langen Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts oder auch des BGH oder der anderen obersten Gerichte, wo geht der Weg im Ergebnis hin. Und das muss man lernen, aber das ist natürlich das, was auch später in ganz vielen Fällen hilft, um nach außen hin das, was man transportieren möchte, einfach zu transportieren.
Dass man sagt, in der Entscheidung ist der Punkt enthalten. Also, wenn wir noch Momentzeit haben, mache ich das an einem kleinen Beispiel.
Sehr gerne. Das ist ja das Schöne, wir haben hier alle Zeit der Welt.
Im Ergebnis fest. Ich habe jetzt gerade Widerspruch hier in Singen eingelegt für die Hälterin eines Listenhundes. Die Stadt Singen hat die Hundesteuer für diese Hunde von 96 auf 600 Euro im Jahr erhöht.
Was ist ein Listenhund?
Das sind Kampfhunde, den Begriff verwende ich nicht. Es gibt so Hunde, die heißen so schön Listenhunde, das ist ja auch kein Kampfhund. Jetzt war die spannende Frage, der Hund hat alles gemacht, was an Wesensprüfungen gibt.
Der hat eine Befreiung vom Leidenszwang, der hat einen Wesenstest gemacht, die sehr anspruchsfindend sind und was unser Hund zum Beispiel auch nicht hat, eine Begleithundeprüfung. Das sind so die höchsten Ebenen gibt. Aber die Satzung sieht dafür keine Ausnahme vor.
Die Satzung sagt Gefährdung von Mensch und Tier. Jetzt habe ich mir mal überlegt, das gefällt, also die Mandantin kenne ich ganz gut, wir haben gedacht, das gefällt uns nicht. 600 Euro ist eine Hausnummer für einen Hund und sie hat ungefähr 2000 Euro in die Ausbildungsrunde investiert, damit er da ist, zu sagen, jetzt führen wir da einen Prozess und ich werde sicherlich diesen Prozess, wenn die Stadt Singen nicht einsieht, das machen, dass man sagt, was sind die Voraussetzungen, was überlege ich mir und was würde ich dazu sagen? Das ist nämlich nicht mehr allein der Kampf und als solches so teuer ist, das durchgehen, aber Aber der Staat muss auch in der Lage sein zu sagen, es gibt Ausnahmetatbestände.
Und wenn der Hund Folgendes absolviert hat, wird es vielleicht nur 200 Euro oder was auch immer. Das sind so Sachen, wo man sich immer diese Themen anguckt. So, das war das Ministerium, um das so zu sagen, in der Vita.
Jetzt haben wir eine gute Schleife gedreht auf jeden Fall, von Kampfhunden, wir schreiben hier nicht drüber, Kampfhunde im Ministerium, das wäre auch verfälscht.
Nein, nein, das wäre auch verfälscht, das wäre auch nicht gut. Also das habe ich dann gemacht und dann kam, das war immer besprochen im Ministerium, wenn es mal was Neues wieder gibt, kann ich jederzeit auch gemein von dem gehen. Gehen und dann kam der Beck-Verlag, insbesondere Herr Dr.
Beck und sagte, ich hätte Sie gerne als Nachfolger, als NJW-Chefredakteur, würden Sie sich das vorstellen. Dann bin ich also. 2001 zurückgegangen zum Beck-Verlag, habe mit dem jetzigen Leiter dort, Herrn Schunder, die gesamte Niederlassung, aber insbesondere die NJW, NJW-RNZ, MZRP und ähnliches gemacht, Das auf neue Füße gestellt, also das, was die Leser heute bei NJW aktuell sehen, ist im Grundschnitt noch die Sachen, die wir zum Jahr 2002, vor jetzt 22 Jahren, gelauncht haben, wie man das so schön in der Frachtbranche sagt, also neu gestartet haben, diesen ganzen Umschlagsteil neu gemacht haben, auch die Wege deutlich verkürzt, damals schon in den Veröffentlichungen.
Nicht immer nur Prioritätsprinzip, nicht nur Zeitsachen, sondern sondern auch, was ist wichtig, was muss sich ändern, was muss wohin. Und das habe ich dann. Bis Ende 2000 und, das muss ich rechnen, fünf gemacht.
Und bin dann, und da schneiden sich unsere Wege der Verlage dann, zum 1. Februar 2006 zum Verlagskonzern Wolters Klüver. Mit den damals Verlagen, Wolters Klüver kaufte damals den Karl-Heinmanns-Verlag, einen der angesehensten Verlage in Deutschland, auch der Wissenschaftsverlage, gibt die BGHZ heraus und was auch alles damit zusammenhängt.
Und war klar, dass der Verlag nach Köln geht. Und habe dann die Verantwortung für alle Printprodukte übernommen, also Fachzeitschriften übernommen und da künfte es dann wieder an, war auch die Unternehmenskommunikation des börsennotierten Unternehmens in Amsterdam übernommen, um dort dann auch zu gucken, was in der schwierigen Situation so ein böses niederländisches Unternehmenkauf, gute deutsche Verlage, muss man so etwas provokant zu verziehen, nach außen zu vertreten, darzustellen, was sich dort tut.
Das heißt, Sie waren der Vorgänger von Frederik Asmuth sozusagen?
Ja, der Vorvorgänger von Frederik Asmuth.
Vorvorgänger? Völlig richtig.
Da war noch ein, zwei dazwischen. Dann war es mal wieder ausgelagert an der Agentur. Aber das, was Frederik Asmuth heute macht, habe ich auch gemacht. Völlig richtig.
Ah, interessant. In den Bereichen.
Das war die Aufkaufen. Das war der Umzug Heilmanns Verlag in Köln. Das war der Umzug von Wolters Klüwer, der hier bei Luchterhand in Neuwied auch mit den Redaktionen zum Teil saßen. Nach Köln und nach Hürth.
die Schaffung des Karl-Heimanns-Hauses, das mittlerweile verkauft ist, auf der Luxemburger Straße in Köln. Also ich will jetzt nicht so viel in historische Sachen machen. Das waren aber spannende Zeiten, auch das alles mal gegenüber den Fachmedien auch in Köln zu präsentieren und zu veröffentlichen.
Lassen Sie uns vielleicht, ja?
Aber ja, gerne. Nein, Herr Ohrenhoff, gerne.
Ja, ich wollte einen größeren Bogen spannen sozusagen, unabhängig vom konkreten Verlag. Wir haben hier auch schon mal ein paar Interviews geführt, unter anderem mit Pia Lorenz, Felix Zimmermann, Stefanie Walter. Alles auch so ein bisschen Verlagsbranche.
Viele natürlich Wolters Klüver aufgrund der Historie von irgendwas mit Recht. Vielleicht, die sagen natürlich, dass sozusagen so ein bisschen, die erzählen aus der Innensicht, was schön ist am Journalismus. Ich kann aus der Sicht erzählen, eines Teamleiters Produktmanagement, jetzt irgendwie Director Business Development, also eher so die ganze betriebswirtschaftliche Seite im Verlag.
Aber mich würde Ihre Sicht nochmal interessieren, nämlich dahingehend, wir wollen ja hier immer auch so ein bisschen Perspektiven aufzeigen, was man mit einem Jurastudium alles machen kann. Für wen ist die Verlagsbranche, in welcher Funktion auch immer, geeignet? Wie sollte man heutzutage gestrickt sein im Studium und oder Referendariat, um eventuell zu sagen, Herr, Journalismus, aber darüber hinaus eben auch Verlagswelt, weil da gibt es ja viele andere Funktionen.
Es muss ja nicht immer ein Journalist sein. Könnte was für mich sein.
Also ich glaube, wir müssen sehen, den reinen Journalisten in der Fachverlagswelt für Jura gibt es ja selten. Da ist Pia Lorenz so eine absolute Ausnahme, die aber mittlerweile ja auch sehr viel diese wirtschaftliche Verantwortung bei der LTO, jetzt bei Beck aktuell getragen hat.
Stefanie Walter ist als Verlagsleiterin aus dem Bereich der inhaltlichen Verantwortung in die wirtschaftliche Verantwortung gewechselt in den Bereichen. Also ich glaube, der Produktmanager, was ja heute in vielen Verlagen der klassische Einstieg für auch Juristen ist, muss Spaß erstens noch immer am Umgang mit Autoren haben.
Er muss ein bisschen trüffelschwein sein, Themen zu finden, Ideen zu haben, was man neu machen kann. Und er muss natürlich, das schließt sich der Kreis, wieder wirtschaftliches Verständnis haben. Er muss nämlich ein Produkt kalkulieren können.
Ja, und hochgradig tech-affin sein mittlerweile, würde ich auch sagen.
Tech-affin sein, da sind Sie schon weiter als ich. So sehr wusste ich das noch nicht da seit meinen Jahren. Er muss natürlich auch mit den Produkten leben können, mit der Umsetzung in den ganzen Satzprozessen in dem Modernen heute.
Er muss aber kalkulieren können, ein Produkt. Er muss ein Gefühl haben, wo geht das hin? Wen spreche ich mit dem Produkt an? Wie kann ich es kombinieren mit elektronischen Angeboten oder Ähnlichem dazu? Dazu, ich glaube, das ist etwas und wie gesagt, aber immer der Autorenkontakt, der manchmal in den Verlagen, vorsichtig formuliert, etwas zu kurz kommt, ist aber für die Erfolgreichen einer der wichtigen Sachen, nämlich die Autorenpflege.
Aber auch zu sagen, da gibt es ein Thema, da müssen wir jetzt was tun. Lieber Autor, nun setz dich mal hin auf deinen Hosenboden und schreib. Ja, und wir gucken auch, dass wir es zügig veröffentlichen und du nicht lange warten musst.
Also ich glaube, das ist so ein Weg. Das andere ist dann, aber jetzt schließe ich anderes an, warum ich bei Wolters Klüver weg bin, ein Teil. Vielen Dank.
Man verliert, wenn man in die Verantwortung kommt, ein Stück die Inhaltsnähe. Das muss man ganz offen sagen.
Ja, das ist so.
Das ist ein Punkt, der mich dann irgendwann doch gestört hat, dass ich plötzlich das Gefühl hatte, und ich bin der Inhaltsmensch bei aller Sachen, dass ich das Gefühl hatte, du verlierst völlig deinen Bezug zur Jura als Fach, als inhaltlicher Tätigkeit in den Bereichen. Nämlich du rechnest in EBITDA, du bist im wirtschaftlichen Kalkulieren, du führst Diskussionen, wann was veröffentlicht wird, damit die Zahlen stimmen und was alles damit in Häusern zusammendenkt.
Das gilt für Beck genauso wie für Wolters Klüver, wie für Otto Schmidt. Also das gilt für alle Häuser in Deutschland. Aber ich bin eigentlich der Inhaltsmensch.
Und allem funktioniert. Sie kommen bitte in den Vorstand. Das fand Wolters Klüver eigentlich ganz gut, dass der Kontakt da war und dann bin ich in den Vorstand gegangen, habe die Sichtweise der Syndikusanwälte, also der Unternehmensjuristentätigen dort eingebracht, insbesondere damals mit einem der Vorstände Recht und Personal des TÜV Rheinland, einer großen Aktiengesellschaft und, Dann gab es Entwicklungen, dass Wolters Klüver oft wollte, dass man nochmal rausgeht, woanders hingeht, in andere Städte.
Und ich sagte, ganz glücklich mit dem nur EBITDA-Denken und wirtschaftlichen Denken bin ich ja auch nicht. Und dann gab es eine Entwicklung in der Kammer Köln, dass man sagte, wir brauchen bitte einen verantwortlichen Geschäftsführer für Haushalt, Personal und Ähnliches. Haben Sie nicht Lust oder hast du nicht Lust von dem Ehrenamt ins Hauptamt zu wechseln? Und das habe ich dann zum 1.
Oktober 2008, um den Zeitstrahl so ein wenig einzuhalten, zum 1. Oktober 2008 auch gemacht und bin dann in die Geschäftsführung der Kammer Köln. Das muss man vielleicht vielen Hörern sagen, eine der großen zehn Rechtsanwaltskammern im Bundesgebiet.
Heute 13.000 Mitglieder, also eine große Kammer, so in den sieben, acht Kammern über 10.000 Mitglieder, die wir in Deutschland haben und habe dann 14 Jahre lang bis zum September 2022 die Geschäftsführung der Kammer gemacht. Zum Schluss, und das war dann wiederum politisch das Spannende, ab 2016 mit den ganzen Neuschaffungen des Syndikus Rechtsanwaltsrechts und das Recht, so ein neues Recht umzusetzen, anzuwenden und habe das auch einer Arbeitsgruppe geleitet, Der kann man mit ganz vielen lieben Kollegen, wir haben das komplett auf neue Beine gestellt innerhalb weniger Wochen.
Das Gesetz, das muss man sich überlegen, zur Syndikusanwaltschaft, ist im Dezember verkündet worden und ist zum 01.01.2016 in Kraft getreten. Also wir hatten gerade mal vier Wochen Zeit, Formulare zu entwickeln und uns zu überlegen, wie wir das alles handhaben wollen, weil es da auch eine enge Frist gab, 1.
April 2016, wo Anträge gestellt sein mussten. Wir haben zum Schluss in Köln die Anträge nur noch datumsgestempelt und eine gelbe Postkiste geworfen, weil wir überhaupt nicht wussten, wie das alles geht. Aber das war dann die lange Jahre Anwaltskammer, natürlich Pressesprecher der Kammer und weiter ausgebildet und als Anwalt gearbeitet.
Und das war die letzte Station bis vor jetzt anderthalb Jahren.
Und jetzt sind Sie wieder als Anwalt tätig, ne?
Jetzt bin ich wieder mit meiner Frau zusammen, die hier seit langen Jahren Rechtsanwältin im Hegau am Bodensee ist. Wir haben immer gesagt, wenn die Kammertätigkeit mal zu Ende geht, wollen wir das Pendeln Köln singen, das wir gut zehn Jahre oder neun Jahre gemacht haben, mal beenden.
Und das bin ich zum ersten Mal in meinem Leben. Das ist ganz ungewohnt, da wird auch nur Rechtsanwalt. Nicht mit einer Angestellten-Tätigkeit dazu, zu, sondern nur Rechtsanwalt und mache meine Themen weiter.
Das Syndikusrecht, das Berufsrechtsschule, die jungen Kollegen im anwaltlichen Berufsrecht schreibt für LTO viel, macht viel für das IWW journalistisch mehr als früher, was mir sehr viel Freude macht. Habe hier in der Regionalzeitung im Südkurier mittlerweile meine eigene Rechtskolumne, um über Rechtsthemen zu berichten, die mir so anfallen, die nicht nur immer für Freude sorgen bei der Leserschaft, wenn man, schreibt, dass man über den Bürgermeister der der betrunken fahrend ist und unter Namensnennung schreiben, berichten darf, wenn er 1,55 Promille hatte aus einem Nachbarort.
Also das ist so der Weg, der sich zum Ende des Berufslebens dann doch nochmal jetzt in die Anwaltschaft mit Nebentätigkeiten macht. Aber als Anwalt mache ich jetzt alles, was sich um Berufsrecht, um die Syndikusanwälte, um das eigene Berufsrecht im Ergebnis dreht.
Und da kommt genug und reicht auch, man will auch vielleicht nicht mehr 150% verachten im Ergebnis, sondern eher vielleicht mal mit 100% hinkommen, auch mit weiteren.
Man sieht ja bestimmte Motive sozusagen in ihrer Karriere und bestimmte Themen, die sich immer durchgezogen haben. Also das Journalistische ganz eindeutig haben wir jetzt, glaube ich, aus verschiedensten Perspektiven beleuchtet. Die Verlagsbranche ist, Was mir noch ein bisschen zu kurz kam, sozusagen vielleicht als abschließendes Thema, ist diese Liebe zum Berufsrecht.
Wann das denn startete? Also das machte natürlich Sinn dann bei der Kammer, dass sie da sich mit dem Berufsrecht rauf und runter beschäftigen müssen. Aber da haben sie ja wahrscheinlich schon vorher irgendwo angedockt. Wir hatten es eben mal so kurz erwähnt.
Also das Andocken, das erste Mal sich richten, ja doch, eigentlich von Anfang an. An zwei Punkten mache ich das kurz fest hier. Und auf einmal, Professor Weber in der NJW, also 1.
August 1985, muss man sagen, wollte, dass seine Redakteure Rechtsanwälte sind. Das hat er damals beim Aufbau der Redaktion gesagt. Er möchte, dass, wenn man an die Gerichte geht, nicht nur der Assessor steht, sondern der Rechtsanwalt.
Ist auch heute häufig noch so?
Ja, ist auch heute häufig noch so. Ich finde das auch richtig. Ich bin ein großer Freund davon. Das passt auch gut in die Unabhängigkeit oder Ähnliches hinein.
Damals hat die Kammer gefragt, ob das denn eine eigenverantwortliche Tätigkeit sei, die man da so in einer NJW-Redaktion ausübt. Ich glaube, ich war der Erste, der eine Neuzulassung beantragt hat. Damals, die anderen waren alle aus der Anwaltschaft gewechselt in die Redaktion.
Und ich musste also die Neuzulassung beantragen, damals im Jahr 1986 bei der Rechtsanwaltskammer Frankfurt, die das alles etwas erstaunlich fand. Und ich habe aus meiner eigenen Personalakte, die ich natürlich mittlerweile kenne, auch den entsprechenden Schriftverkehr gesehen, dass man dann, gab es einen Syndikus-Kollegen der Deutschen Bank, der gesagt hat, nee, das ist schon wichtig, dass wir da Anwälte haben.
Nur dadurch kam der erste Kontakt zustande, da musste man ein bisschen darlegen, Auswahlverantwortung, redaktionelle Verantwortung für die NJWAR und der zweite Kontakt war dann in der Frankfurter Zeit. Als ich außerhalb Frankfurts wohnte, es gab eine Vorschrift, die man sich heute gar nicht mehr berufsrechtlich vorstellen kann.
Man durfte in Zeiten der Singularzulassung beim Oberlandesgericht Frankfurt nur zugelassen werden, wenn man seinen Kanzleisitz an drei Orten gehabt hat, in Frankfurt, Kassel oder Darmstadt. Man fragt sich wieso. Frankfurt ist klar.
Als Sitz des Gerichtes Kassel und Darmstadt haben Außensenate des OLG Frankfurt. Und dann hat man gesagt, nur da darf ein OLG-Anwalt sitzen. Ich saß in der FAZ-Redaktion in Frankfurt in Sichtweite sozusagen des OLG 2S-Bahnstationen.
Ich wohnte aber im Bezirk des Landgerichts Hanau. Und dann habe ich mich wirklich mit dem OLG und der Kammer auseinandergesetzt. Damals war noch das OLG zuständig für die Zulassung und habe berufsrechtlich und habe verfassungsrechtlich argumentiert.
Und habe gesagt, mag ja sein, dass Erreichbarkeitssachen sind, aber der Kasselaner Anwalt, wenn der ein Verfahren beim Senat in Frankfurt hat, ist auch zwei Stunden unterwegs. Und ich bin mit der S-Bahn in fünf Minuten beim OLG, wenn ich will, und stehe immer zur Verfügung, damals auch mit moderner Technik.
Die Kammer hat dagegen votiert damals, hat gesagt, Ausnahmetatbestände gibt es nicht. Und man muss ein Kompliment damals dem OLG Frankfurt machen. Die haben sich drüber weggesetzt und haben sich zugelassen, mit der einzigen Bitte des damals zuständigen Dezernenten, gleich nicht Werbeanzeigen zu schalten, dass ich in Hanau als OLG-Anwalt im Bezirk des LLG Hanau ist.
Aber seitdem habe ich mich dann auch mit dem Berufsrecht immer mal wieder befasst. 87, die Bastille-Schlüsse, Berichterstattung über den Anwaltsmarkt, was darf ich über Mandanten sagen in der FAZ-Zeit, in der NJW, die Suche nach guten anwaltlichen Autoren und Fragen des Berufsrechts. Ich habe mich immer aufgeregt über Fragen des Briefbogens, Diskussionen um beleuchtete Schilder und all so einen Unfug, über die wir ja Gott sei Dank lange hinweg sind.
Und dann ab 2008 musste man es halt im Alltag jeden Tag machen. Anfragen von Kollegen, Interessenkollision, Werberecht, Berufsaufsicht verfolgen, der Verstöße, Umgang mit Geld und alles, was dazukommt. Und nachdem jetzt zehn Stunden alle jungen Anwälte machen müssen seit 1.
August 2022, bin ich dahin zurückgekehrt, um zu sagen, liebe junge Anwältinnen und Anwälte, zähle ich euch mal die zehn Stunden und strukturiert ein bisschen dazu, worauf ihr in eurem Alltag achten solltet, was im Sinne der Interessenkoalition umgehung gegen Anwalt oder Ähnliches nicht passieren sollte.
Dann machen wir vielleicht hier nochmal eine Sonderfolge zu. Wir haben diese Folge, finde ich, mehr als prall gefüllt mit vielen spannenden Perspektiven und hoffentlich sehr viel Inspiration für junge Juristinnen. Vielen herzlichen Dank, Herr Huff.
Vielen Dank, Herr Ohrenhoff, dass ich mitmachen durfte.
Tschüss.
Tschüss.