IMR166. Nov 18
IMR016: In-House Juristen und Software | Interview Geschäftsführerin

IMR - Original

IMR016: In-House Juristen und Software | Interview Geschäftsführerin

Zoë Andreae, CEO

0:00
0:00

Über diese Episode

Folge 16 Deines Jurapodcasts zu allen Karriere- und Examensthemen

Legal Tech - Automatisierung - Inhouse-Rechtsabteilung - Unternehmenssoftware - Digitale Aktenführung - Vertragsmanagement - Compliance Management - Datenschutz - Externe Rechtsberatung - Technische Affinität - Künstliche Intelligenz - Auslandserfahrung - Internationaler Austausch - Cyber Security - Startups

Zoe Andreae spricht in Folge 16 über Legal Tech und die Automatisierung von In-House Prozessen. Sie erzählt von ihrer Tätigkeit als Geschäftsführerin, die Entwicklung einer Kanzlei- und Unternehmenssoftware, typische Aufgaben einer Rechtsabteilung, das Contract und Compliance Management sowie digitale Fähigkeiten des typischen Juristen. Zudem geht sie darauf ein, wie wichtig Auslandserfahrung als Studierende auch für die Zeit nach dem Jurastudium und Referendariat ist.

Kapitel:

  • 00:44 - Vorstellung
  • 02:07 - Juristen & Mandatsmanagement
  • 06:16 - Typische Aufgaben einer Rechtsabteilung
  • 10:16 - Verweis auf IMR08 und IMR09
  • 10:55 - Contract Management & Compliance Management
  • 15:03 - Digitale Fähigkeiten des (typischen) Juristen
  • 20:33 - Studie: Digitalkompetenzen & Kulturvergleich mit Israel
  • 24:32 - Auslandserfahrungen als Studierende(r)

Kontakt & Follow:

IMR nach Themen sortiert:

Viel Spaß 🎉 und vielen Dank für Euer Feedback! 🙏🏼

Zu Gast

Zoë Andreae

Zoë Andreae

Kapitel

  • 00:00:44.000Vorstellung
  • 00:02:07.000Juristen & Mandatsmanagement
  • 00:06:16.000Typische Aufgaben einer Rechtsabteilung
  • 00:10:16.000Verweis auf IMR08 und IMR09
  • 00:10:55.000Contract Management & Compliance Management
  • 00:15:03.000Digitale Fähigkeiten des (typischen) Juristen
  • 00:20:33.000Studie: Digitalkompetenzen & Kulturvergleich mit Israel
  • 00:24:32.000Auslandserfahrungen als Studierende(r)
"
Legal Tech bedeutet den Einsatz von Technologien im juristischen Umfeld, von Software für die Organisation bis hin zu Hightech wie Künstlicher Intelligenz, um juristische Arbeit effizienter und zugänglicher zu gestalten.

Sneak Peak – Q&A mit Zoë Andreae

Transkript

KI-basiert und kann Fehler enthalten.

0:09 Min
Marc Ohrendorf:

Moin Moin aus Hamburg und herzlich willkommen zu einer weiteren Folge Irgendwas mit Recht. Heute mit der Legal Tech Unternehmerin Zoe Andree aus Hamburg.

0:19 Min
Zoë Andreae:

Guten Tag.

0:20 Min
Marc Ohrendorf:

Ich grüße dich. Magst du dich vielleicht einfach kurz vorstellen, erzählen, was du so machst, warum wir hier heute miteinander sprechen? Und dann gehen wir noch ein bisschen mehr darauf ein, was das Thema Legal Tech und vor allem aber auch Automatisierung von Inhouse-Prozessen für die Studierenden bedeutet. Wir erklären das ein bisschen und stellen dann dar, was ein Inhouse-Jurist eigentlich genau macht.

0:44 Min
Zoë Andreae:

Sehr gerne. Mein Name ist, wie gesagt, Soja Andree. Ich bin 25, gebürtige Hamburgerin und vom Hintergrund eigentlich Betriebswirtin. Jetzt fragt man sich, wie kommt eine Betriebswirtin in die Legal Tech-Branche? Und zwar hat mein Vater vor mehr als 30 Jahren ein Unternehmen gegründet, das heißt Lecare.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Und wir stellen seitdem Software für Kanzleien und Rechtsabteilungen her. Ursprünglich Kanzleisoftware, die haben wir in den 90ern verkauft an die Dativ. This is Fantasy, das Programm. Und dann Ende der 90er, Anfang 2000er haben wir uns fokussiert auf Rechtsabteilungssoftware.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Ich habe meine Masterarbeit in meinem betriebswirtschaftlichen Studium über Legal Tech geschrieben, habe also auch, was das betrifft, so eine Außenperspektive und versuche die Themen betriebswirtschaftlich zu analysieren. Ja, und bin jetzt seit anderthalb Jahren in unserem Familienunternehmen als Geschäftsführerin tätig.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Und ja, wir stellen eben Software für Rechtsabteilungen her, klassische Aktenverwaltung, Vertragsverwaltung, Compliance-Richtlinien, Ausrolltools sowie Datenschutztools. Also alles, was in einem Unternehmen für juristische Themen anfällt, können wir von einem Management-Aspekt her abdecken und bedienen, sodass die Juristen im Unternehmen ihre ganzen Prozesse und Tätigkeiten mit dieser Software effizienter, zentral, digital tätigen können.

2:08 Min
Marc Ohrendorf:

Lass uns da mal vielleicht ganz vorne anfangen. Das waren jetzt ja schon eine ganze Menge Buzzwords, wo vielleicht der ein oder andere Studierende, die ein oder andere Studierende noch gar nicht so viel mit anfangen kann. Also gehen wir mal chronologisch vor.

1:09 Min
Marc Ohrendorf:

Wann habt ihr denn angefangen oder dein Vater, der das Unternehmen hier aufgebaut hat, wann hat er angefangen, sich mit dem Thema Juristen und Automatisierung in dem Bereich zu beschäftigen und was ist eigentlich genau das, was der Jurist bekommt? Also was macht ihr einfacher für die Juristen, die eure Software nutzen?

2:40 Min
Zoë Andreae:

Also mein Vater hat in den 80ern als auch Betriebswirt sich Programmieren beigebracht und hatte aber viele Freunde, die Jura studiert haben oder als Anwalt tätig waren dann schon und hat durch Gespräche einfach festgestellt, Die juristische Arbeit im klassischen Sinne mit Papier ist doch etwas ineffizient und das kann man doch irgendwie eleganter lösen und hat dann wirklich in

1:09 Min
Zoë Andreae:

den 80ern angefangen eine Software zu programmieren für Anwälte, anfangs einfach klassische Anwälte, daraus wurde dann irgendwann Kanzleien und hat die erste Kanzleisoftware auf Windows programmiert, diese Fantasy.

3:18 Min
Marc Ohrendorf:

Und was hat die genau gemacht, die Software?

3:20 Min
Zoë Andreae:

Genau. Was ist der Kern dieser Software eigentlich auch von damals immer noch erhalten? Ist weg von der Papierakte hin zu einer elektronischen Akte. Also so wird das wirklich auch von unseren Kunden noch wahrgenommen, der Begriff elektronische Akte im Vergleich zur Papierakte.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Und da trennen sich die Leute heute immer noch schwer von der Papierakte, weil das einfach sehr, anscheinend sehr in dem Berufsstand verinnerlicht ist und verankert ist, eine Papierakte zu haben und zu pflegen und zu führen etc.

3:49 Min
Marc Ohrendorf:

Ist natürlich auch ein Problem, weil viele Gerichte ja immer noch nur klagen bzw. Überhaupt Schriftsätze in Papierform akzeptieren.

3:57 Min
Zoë Andreae:

Genau, da gibt es jetzt ja auch langsam einige Entwicklungen, die das auch versuchen abzulösen oder zu digitalisieren zusätzlich. Auf jeden Fall war das in den 80ern noch nicht der Fall und Digitalisierung als solches, als Stichwort, hat da ja auch noch nicht so eine große Rolle gespielt.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Dann ein witziger Werbeslogan von meinem Vater damals war, wofür braucht der Anwalt eine Maus? Das haben anfangs sehr viele Anwälte auch nicht verstanden, wofür sie eine Maus brauchen. Und irgendwann wurde das Thema natürlich im Privatleben ein Personal Computer zu haben, wurde irgendwann auch für Anwälte relevant und das hat es natürlich dann einfacher gemacht, Anwälten zu versuchen zu erklären, wofür sie eine Software nutzen könnten und was die Vorteile daran wären, diese ganzen Akten bzw.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Am Ende des Tages die Dokumente einer Akte digital ablegen zu können und organisieren zu können. Und was heutzutage eigentlich der größte Vorteil von so elektronischen Akten ist oder ja einfach digitalen Akten, würde glaube ich meine Generation eher sagen, ist, dass man an einem zentralen Ort alle Daten und Dokumente zu einer Akte hat, zu einem Fall hat, zu einem Vorgang hat.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Es können ja ganz unterschiedliche Akten sein, Prozessakten oder Vorgangsakten etc. Und alle, die daran beteiligt sind und die daran mitarbeiten, Zugriff darauf haben. Und dann kommt danach dazu, dass man die Fristen sich eintragen kann und managen kann und Wiedervolllagen und Erinnerungen und, und, und.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Also dann kann man wirklich die Optionen, die sich dann daraus erschließen, dass es digital ist und zentral an einem Ort verwaltet wird, sind riesig. Zum Beispiel auch in Rechtsabteilungen oder Kanzleien Urlaubsvertretung. Wenn einer krank ist, kann der Mitarbeiter oder der Kollege trotzdem darauf zugreifen und sehen, was war jetzt eigentlich der letzte Stand.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Und heutzutage kann man natürlich auch die E-Mails alle dazu speichern. Das heißt, es ist immer für diejenigen, die daran beteiligt sind, offensichtlich oder einsehbar wenigstens, was ist der letzte Stand gewesen? Ist jetzt hier ein Handlungsbedarf? Ja, nein. Nein.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Und ich denke, das ist in einer klassischen Papierakte deutlich schwieriger. Wenn die Papierakte nämlich in Hamburg und nicht in München liegt, kann der Kollege in München schwierig ein Urteil darüber ziehen. Also das ist so im Kern eigentlich, was mein Vater damals sozusagen als Problem für sich erkannt hat, als Außenstehender auch.

6:16 Min
Marc Ohrendorf:

Das ist schon viele Aspekte angesprochen, die in einer Inhouse-Rechtsabteilung von Juristen beackert werden müssen, die auch gar nicht mal so sehr rein juristischer Natur sind, sondern auch organisatorischer Natur. Fristwahrung natürlich ein ganz wichtiges Thema. Könntest du vielleicht darüber hinausgehend nochmal ein bisschen aus deiner Sicht als externe Beraterin darlegen, was so die typischen Aufgaben von Inhouse-Juristen ausmacht?

6:41 Min
Zoë Andreae:

Sehr gerne. Also aus meiner Perspektive gesehen und meiner bisher anderthalbjährigen Erfahrung wirklich in der Branche bei unseren Kunden ist eigentlich die größte Aufgabe für die Mitarbeiter der Rechtsabteilung, interne Anfragen zu bearbeiten. Das kann von ganz simplen Anfragen sein, wie jetzt haben wir ein NDA bekommen, könnt ihr das bitte prüfen, können wir das unterschreiben, ja, nein.

7:06 Min
Marc Ohrendorf:

Kannst du kurz erklären, was ein NDA ist für die Zuhörer?

7:08 Min
Zoë Andreae:

Non-Disclosure Agreement, das ist Verschiebheitserklärung, glaube ich. Oder einfach klassische Verträge, die kommen meistens eigentlich immer durch die Rechtsabteilung. Das kann ein Arbeitsvertrag sein, das kann ein Hersteller, ein Softwarevertrag sein, der über den Einkauf kommt oder die IT-Abteilung.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Eigentlich alle anderen Abteilungen eines Unternehmens haben immer irgendwie einen Bezug zur Rechtsabteilung und nutzen die als interne Rechtsberater quasi. Also das ist die interne Aufgabe hauptsächlich. Dann hat natürlich die Rechtsabteilung noch.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Größere Rolle als Berater mit dem Vorstand. Also wirklich große Risikothemen, die sie abwägen müssen, einschätzen müssen und den Vorstand wirklich auch bei strategischen Entscheidungen beraten müssen. Das ist ein großer, wesentlicher Anteil.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Und da sie aber meistens oder oftmals, je nachdem wie groß die Rechtsabteilung ist, nicht das auch alles selber machen können, weil es einfach zu viel ist, auch je nach Unternehmensgröße natürlich, sind natürlich die Arbeit mit externen Kanzleien. Das ist ein anderer wesentlicher Bestandteil.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Also das Koordinieren von anderen Kanzleien oder Anwälten, das Koordinieren der Vorgänge, der Prozesse etc. Die ganze Arbeit mit externen Kanzleien, das ist sozusagen der dritte große Baustein, die Rechtsabteilungsmitarbeiter in ihrer täglichen Arbeit haben. Und eben diese verschiedenen Arten von Tätigkeiten und Prozessen Und Projekten, also das kann man ja nennen, wie man möchte.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Einen nennst Projekte, die anderen nennst Vorgänge oder Verfahren. Die alle organisatorisch unter einen Hut zu kriegen und dann auch noch zu koordinieren mit den Mitarbeitern. Wer bearbeitet was? Wer muss nochmal drauf schauen? Wer hat da die Expertise für das unter einen Hut zu kriegen? Das ist dann doch sehr aufwendig.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Und da sind digitale Tools oder Softwarelösungen einfach hilfreich, weil sie einem die Transparenz geben, den Überblick geben und man es viel besser koordinieren kann. Vor allen Dingen auch, die Rechtsabteilung hat natürlich auch, weil es ein Unternehmensbestandteil ist, einen gewissen Kostendruck oder ein Budget, was sie nur zur Verfügung hat.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Das sind dann schon wieder ganz andere Themen, die sehr unternehmerisch sind und die in einer Kanzlei im klassischen Sinne andere Wertstellungen haben. Also intern gibt es natürlich dann auch Stundenpreise quasi eines Mitarbeiters der Rechtsabteilung und da muss natürlich geschaut werden, ist es jetzt günstiger, wenn wir es selber machen oder auslagern zu einer Kanzlei.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Und die Frage ist dann aber, haben wir intern die Expertise eigentlich dafür oder müssen wir jemand anderen zur Seite ziehen? Weil nicht jede Rechtsabteilung hat einen Arbeitsrechtsspezialisten oder einen Spezialisten für IT-Recht. Also da gibt es ja etliche Sachen, zum Beispiel Markenrecht ist auch ein Riesenthema, was die Rechtsabteilung oftmals auch bearbeitet.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Das ist im Englischen nennt sich das dann IP-Management oder Brand-Management, wo eben die ganzen Marken eines Unternehmens verwaltet werden, angemeldet werden oder schaut, wann läuft das Patent aus etc. Also das sind etliche Themen in einem Unternehmen, wo die Rechtsabteilung eigentlich eine sehr große Rolle spielt.

10:17 Min
Marc Ohrendorf:

Wir haben das Thema auch schon mal in zwei Episoden abgedeckt. Können wir vielleicht für unsere Zuhörer an der Stelle nochmal erwähnen. Wir hatten eine Episode mit der Inhouse-Juristin und einem Inhouse-Juristen von Unicredit aus München und dem Leiter der Rechtsabteilung bei Haribo.

1:09 Min
Marc Ohrendorf:

Da könnt ihr gerne nochmal reinhören. Die beschreiben das Ganze nochmal ein bisschen aus der anderen Perspektive. Was sie da für Herausforderungen haben, ist sehr deckungsgleich mit dem, was du gerade beschrieben hast. Aber nochmal ganz spannend natürlich auch nochmal von vor Ort zu hören.

1:09 Min
Marc Ohrendorf:

Du hattest gerade den Begriff Brand Management schon mal angesprochen und wenn man sich ein bisschen auf eurer Homepage umschaut, was die Software so macht, dann wird man noch die Features Contract Management und Compliance Management hören. Compliance ist gerade auch mit VW natürlich ein absolut heißes Thema, auch bei den Studierenden überall wird von Compliance gesprochen.

1:09 Min
Marc Ohrendorf:

Könntest du vielleicht nochmal die beiden Begriffe erklären, Contract Management und Compliance Management, damit die Studierenden da nochmal eine genauere Vorstellung bekommen? Gerne.

11:13 Min
Zoë Andreae:

Also Contract Management ist sehr nah an der Aktenverwaltung dran, weil es gibt natürlich auch Vertragsakten. Also man hat ganze Akten, wo es sich nur um einen einzigen Vertrag handelt oder mehrere Verträge, die zusammengehörig sind und Vertrags- oder Contract Management ist. Meint eigentlich das Organisieren des ganzen Prozesses, der hinter so einem Vertrag steht.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Von dem ersten Entwurf eines Vertrages bis zur Verhandlung eines Vertrages, bis hin zum Abschluss eines Vertrages, dann das Archivieren eines Vertrages, dann die ganzen Fristen, die oft ein Vertrag mit sich zieht und das Ablegen eines Vertrages an einer zentralen Stelle, falls er mal wieder rausgesucht wird. Also da gibt es ganz viele Einzelstellen quasi in dem Zyklus eines Vertrages, wo man digital ansetzen kann und die Prozesse vereinfachen kann, effizienter gestalten kann oder einfach übersichtlich und transparenter gestalten kann.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Und da bei Verträgen oft nicht nur eine einzige Person am Vertrag sozusagen arbeitet, sondern mehrere, sind eben die digitalen Tools dort auch ganz, ganz wichtig. Und da gibt es heutzutage auch viele Legal Tech Startups, wir sind ja eher ein Legal Tech Pionier seit mehr als 30 Jahren am Markt, die sich mit Verträgen auseinandersetzen, weil das eigentlich ein Kernbestandteil von der juristischen Arbeit ist.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Dann gibt es neben dem Vertragsmanagement, was auch unternehmensvollkommen übergreifend ist, also das kann in jedem Bestandteil, jedem Ort eines Unternehmens auftauchen, gibt es Compliance. Oft gibt es sogar eine Compliance-Abteilung. Nicht unbedingt, weil es kommt auch auf das Unternehmen und die Größe des Unternehmens an.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Oder es gibt einen Compliance-Beauftragten oder externe Compliance-Berater. Aber Compliance wird für viele Firmen immer wichtiger.

13:01 Min
Marc Ohrendorf:

Vielleicht sollte man an der Stelle kurz erläutern, was Compliance ist. Compliance ist logischerweise ein englischer Begriff und meint die Einhaltung aller Regeln, die das Unternehmen so befolgen muss. Und das ist natürlich sehr, sehr vielseitig und deswegen sehr komplex. Nur nochmal als Einschub für die Studierenden.

13:17 Min
Zoë Andreae:

Ja, sehr genau. Ja, und eben auch die Regeln in der Zusammenarbeit mit anderen, also nicht nur intern, sondern auch mit anderen Unternehmen, mit anderen Geschäftspersonen oder mit den Endkunden. So und da gibt es wahnsinnig viele Regelungen, die die Mitarbeiter, es gibt eine Pflicht sozusagen, die Mitarbeiter darüber zu informieren.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Die Mitarbeiter müssen sich eigentlich aktiv sich aneignen, diese Informationen und die Regelungen und bestätigen, dass sie das angeeignet sich haben, um es dann hoffentlich auch zu befolgen. Und das Compliance-Management, wie man das auch so nennt, kann einerseits sein, die Organisation dieser ganzen Prozesse oder Inhalte, also Compliance-Abteilungen, können zum Beispiel auch unsere Software im Sinne der Aktenverwaltung und Vertragsverwaltung nutzen.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Oder als klassisches Compliance-Tool, indem man dann unternehmensweit diese Richtlinien, sind es nämlich oft, ausrollt. Und dann kann man eben ein PDF-Dokument erstellen, das unternehmensweit versendet werden soll. Und dann kriegt jeder Mitarbeiter eine E-Mail von unserem Tool und sagt bitte, hier gibt es eine neue Compliance-Richtlinie, man kann da noch einen Text zu verfassen mit einer gewissen kleinen Anleitung, was sozusagen der Mitarbeiter jetzt erwartet.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Und dann kann man richtig nachverfolgen, wer hat das Compliance-Dokument geöffnet, wer hat es sich durchgelesen und hat das bestätigt? Ja, nein. Und da kann man auch Erinnerungs-E-Mails schicken. Ja, Sie haben das Compliance-Dokument noch nicht geöffnet.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Können Sie das bitte bestätigen? Weil man als Unternehmen auch die Nachweispflicht hat zu sagen, wir haben das ausgesendet, so und so viele haben es gelesen und bestätigt. Also das sind eigene Riesenthemen, die Unternehmen da beschäftigen.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Und vor dem Hintergrund von VW und anderen Unternehmen wird das immer wichtiger. Keine Frage.

15:02 Min
Marc Ohrendorf:

Du hattest gerade schon angesprochen, dass sich Unternehmen, Auch die Juristen jedenfalls im Unternehmen ja immer wieder was Neues aneignen müssen. Und diese ganze Digitalisierung, Legal Tech, ist ein Thema, was für viele Juristen ja noch relativ neu ist. Also ich habe schon den einen oder anderen gesehen, ohne Namen zu nennen, die scheitern vielleicht schon an einer relativ einfachen Excel-Tabelle.

1:09 Min
Marc Ohrendorf:

Da fragt man sich, trifft die Spezialsoftware überhaupt auf fruchtbaren Boden bei den Anwendern? Wie ist es denn, um die digitalen Fähigkeiten des typischen Juristen aus deiner Sicht so bestellt?

15:35 Min
Zoë Andreae:

Das ist sehr unterschiedlich, würde ich sagen. Kommt darauf an, wen man trifft. Aber ich würde sagen, grundsätzlich ist die technische Affinität bei Juristen nicht ganz so ausgeprägt, wie ich das von meinen betriebswirtschaftlichen Kollegen kenne, die tagtäglich wirklich mit Excel, Word, PowerPoint oder anderen Tools sich rumschlagen müssen.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Einfach, das ist gegeben so. Also ich habe das Gefühl, bei den Juristen ist Word das Haupt-Tool, was genutzt wird von Office oder anderen Anbietern. Also Textverarbeitung, das läuft gut. Aber wie gesagt, Excel, PowerPoint, das wird schon exotischer.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Und erstaunlicherweise habe ich das auch bei vielen festgestellt, die jetzt gerade noch Jura studieren. Also auch jungen Leuten aus meiner Generation, die eigentlich quasi mit diesen ganzen digitalen Produkten aufwachsen und Smartphones haben und damit eigentlich ihr ganzes Leben gestalten können. Die sind aber Excel trotzdem nicht ganz so bewandert.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Die Frage ist, braucht ein Anwalt Excel? Im Betriebswirtschaftlichen kennt man sich meistens sehr gut dadurch aus, weil man einfach es benutzen muss und eine gewisse Praxis hat. Wenn man jetzt aber auch als Betriebswirt mehrere Monate lang oder Jahre lang kein Excel nutzt, muss man dann auch wieder nachschauen, wie geht jetzt nochmal die Funktion ABC.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Aber ich glaube, die Bereitschaft, sich mit Technik auseinanderzusetzen, ist im Betriebswirtschaftlichen einfach größer oder wird mir auch angeregt im Studium. Bei den Juristen habe ich das Gefühl... An sich, also im Privaten, spielt es schon eine Rolle, wie gesagt.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Aber im Beruflichen wird es so nicht gelehrt oder die Studierenden werden da nicht unbedingt herangeführt von der Universität. Und auch im Berufsleben dann, also zum Beispiel in Kanzleien oder auch Rechtsabteilungen, steht es nicht im Vordergrund. Also ich denke, insbesondere in Kanzleien steht es nicht im Vordergrund.

1:09 Min
Zoë Andreae:

In der Rechtsabteilung vielleicht schon eher, weil es eben Unternehmen sind, die in anderen Abteilungen sehr stark schon mit Software oder anderen Technologien arbeiten. Was ich Juristinnen empfehlen würde, die sich eigentlich dafür interessieren, aber nicht den Zugang finden, ist es einfach vielleicht online ein bisschen zu recherchieren, was ist zum Beispiel Legal Tech.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Also das ist ja für viele so ein Begriff, haben Sie schon mal gehört, aber es ist auch nicht wirklich sehr aussagekräftig. Was ist das eigentlich? Meine Auffassung von dem Wort Legal Tech ist, das ist einfach der Einsatz von Technologien oder Software im juristischen Umfeld.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Und das ist aber ein sehr, sehr breiter Begriff. Also da gibt es Lösungen von meiner Software, die Juristen in einer Rechtsabteilung unterstützen bei der Organisation oder Vertragsverwaltung oder Erstellung bis hin zu super Hightech-Technologien wie Machine Learning oder künstlicher Intelligenz oder Blockchain-Technologie. Das sind auch so Buzzwords, aber das sind hochkomplexe Technologien, da stecken komplizierte Algorithmen dahinter, mit denen es dann große Möglichkeiten gibt, Dinge zu automatisieren oder also die Vielfalt ist sehr groß, aber auch da ist es noch nicht sehr ausgereift.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Und das sind so die sehr komplexen technischen Themen. Aber Legal Tech bedeutet eben auch, den Zugang zum Recht zu ermöglichen. Also es gibt Plattformen, wo der normale deutsche Bürger nachschauen kann, ich suche einen Anwalt für das Thema XYZ.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Also wie einfach wie so ein Adressbuch für Anwälte, wo man Anwälte finden kann. Oder man kann sogar Fragen stellen, juristische Fragen und es gibt Plattformen, wo dann Anwälte diese Fragen beantworten. Man kann aber auch Legal Tech verstehen als Recruitment-Plattform.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Also ich bin ein neuer Anwalt oder habe gerade mein Studium absolviert und suche jetzt einen Job in einer Kanzlei. Und auch dafür kann Technologie im juristischen Bereich genutzt werden. Also sehr, sehr breit.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Und ich denke, wenn noch nicht ein sehr großes Verständnis von Technik oder der Bezug von Technik im Juristischen besteht, Ist meine Empfehlung, einfach mal ein bisschen sich umschauen und mit Leuten sprechen. Das ist eigentlich das Allerwichtigste.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Ich habe meine Masterarbeit vor zwei Jahren aus einer betriebswissenschaftlichen Sicht über Legal Tech geschrieben und da eine kleine Zusammenfassung gegeben, was gibt es dort eigentlich für verschiedene Bereiche. Und das habe ich dann nochmal zusammengefasst, ein bisschen weniger akademisch und auf Medium so drei Posts verfasst.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Und es gibt eben auch viele andere Blogs, die versuchen, Legal Tech den Juristen näher zu bringen und auch so ein bisschen, glaube ich, die Angst davor zu nehmen, weil ich kann mir vorstellen, dass viele, die sich nicht damit auskennen, Angst haben, sich damit zu befassen, weil sie eben sich nicht damit auskennen. Das ist so wie so ein kleiner Teufelskreis und dann verdrängen sie das Thema und wissen auch weiterhin nicht mehr.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Und ich glaube, man muss einfach anfangen oder allein auf Twitter mal den Hashtag LegalTech eingeben und da findet man eine riesen Bandbreite von Themen und viele, es interessiert einen vielleicht nicht, aber es gibt so ein, zwei Themen, damit kann bestimmt jeder am besten anfangen und das ist sehr spannend, was sich da entwickelt.

20:33 Min
Marc Ohrendorf:

Das Ganze ist ja auch eine gesamtgesellschaftliche Debatte zur Digitalisierung, die wir gerade führen. Und ihr Zuhörer seht es ja auch schon daran, dass hier dieses ganze Thema regelmäßig immer wieder auftaucht. Das heißt, man wird wahrscheinlich nicht komplett drumherum kommen.

1:09 Min
Marc Ohrendorf:

Ich würde an der Stelle ganz gerne nochmal auf eine Studie, die das Kompetenzzentrum für juristisches Lernen und Lehren an der Universität zu Köln gerade erarbeitet, verweisen, wird in den nächsten Monaten erscheinen, wo wir mal oder ein Kollege mal mehrere hundert Studierende über die digitalen Kompetenzen befragt hat. Gar nicht mal so sehr im Bereich Legal Tech, was ja schon eher fortgeschritten ist, sondern auch praktische Sachen im Alltag.

1:09 Min
Marc Ohrendorf:

Welche sozialen Medien werden benutzt? Schreibt man eine Vorlesung eigentlich per Hand oder am Computer mit? Die Antwort werden die meisten Leute kennen, wenn man sich in juristischen Hörsälen mal umschaut. Da stehen nämlich ziemlich wenig Rechner.

1:09 Min
Marc Ohrendorf:

Und da muss man sicherlich mal sich für sich selbst auch einfach überlegen, kann ich dieses, was mich privat vielleicht auch begeistert, denn Snapchat, Instagram und so weiter sind ja in aller Munde, kann ich das nicht auch irgendwie überleiten in digitale Kompetenzen im Anwaltsberuf oder als Inhouse-Jurist? Das vielleicht einfach nur mal kurz noch so als Hinweis zu dem Thema.

1:09 Min
Marc Ohrendorf:

Wie sieht das Ganze denn in Israel aus? Du warst vor nicht allzu Zu langer Zeit mit einer Delegation, der Hamburger IHK war es, richtig? In Israel hast du da ein bisschen den digitalen Wandel im Sinne von ein paar Startups und auch so generell der Unternehmenskultur angeschaut. Was ist dein Einblick dort gewesen?

22:06 Min
Zoë Andreae:

Also es war eine Delegationsreise von der IHK Nord, also eigentlich Norddeutschland, die Industrie- und Handelskammer. Ich bin natürlich hier in der Hamburger Handelskammer als Unternehmerin. Was haben wir dort gemacht? Also wir waren mehrere Tage dort und haben sehr viele Unternehmen dort getroffen, hauptsächlich Startups, also wirklich ganz junge Firmen, die meistens sehr technikfokussierte Produkte entwickeln oder Software oder Lösungen oder Services von bis.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Also das ist eine große Bandbreite, die man als Startup grundsätzlich angehen kann. Was hat mich inspiriert? Was habe ich kennengelernt? Was ich beeindruckend fand, war, dass in Israel natürlich ein verpflichtender Militärdienst ist für Frauen und für Männer. Und ich habe das Gefühl, dass das eine riesen Auswirkung, einen riesen Unterschied macht zu dem, wie diese jungen Leute nach dieser militärischen Ausbildung ins Berufsleben starten.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Also ich fand das wirklich beeindruckend, weil es gibt so Sonderunits, da sind natürlich nicht viele, aber die Leute, die ich da kennengelernt habe und die in so Sonderunits, so Cyber Intelligence Geschichten waren, also gigantisch. Und die gründen danach Startups, Unternehmen aus dieser militärischen Zeit heraus, raus und nutzen Technologien, mit denen sie dort gearbeitet haben, um ganz andere Probleme zu lösen.

23:25 Min
Marc Ohrendorf:

Das ist eine digitale Grundausbildung sozusagen.

23:27 Min
Zoë Andreae:

Eine digitale Grundausbildung. Also unfassbar. Exzellent, alle hochstrukturiert, wahnsinnig dynamisch, sehr schnell, zielorientiert. Und ein Riesenthema in Israel, also in der Startup-Branche Israels, ist Cyber Security, was durch dieses Militärische eben auch bedingt ist. Und was aber auch ganz interessant ist, die Israelis oder also die, die da gründen, die denken nicht, ach ja, wir entwickeln jetzt ein kleines Produkt für Israel, sondern die denken global.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Die sagen, okay, wir wollen globale Themen lösen, wir gehen den ganzen globalen Markt an und zwar sofort. Die verlieren überhaupt gar keine Zeit, die machen einfach. Die haben auch nicht das klassische Risiko-Gefühl, dass, oh, was ist, wenn was schief geht und es noch nicht perfekt und ich muss jetzt erstmal zwei Jahre lang mich ins Kämmerchen einschließen und dann komme ich mit einem perfekten Produkt raus und dann wird alles gut, sondern die machen einfach.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Die machen einfach, die haben kleine Prototypen, gehen an den Markt, gucken, testen und dann verändern sie es wieder ein bisschen und wenn es nicht klappt, auch nicht so schlimm, machen sie halt was anderes, probieren was Neues und also mit was für einer Geschwindigkeit, die da agieren und auch einem irre Selbstbewusstsein, also das fand ich irre beeindruckend, ganz, ganz spannend und sind technologisch wirklich weit vorne.

24:32 Min
Marc Ohrendorf:

Lass uns nochmal auf einen anderen Aspekt zum Abschluss eingehen, nämlich die Frage Studium und bei uns wäre es dann ja auch noch das Referendariat im Ausland. So eine Reise nach Israel ist natürlich toll, wenn man dazu die Möglichkeit hat.

1:09 Min
Marc Ohrendorf:

Viele Studierende gehen aber ja vielleicht auch für ein Erasmus-Semester oder für eine Station im Referendariat ins Ausland. Du warst selber sehr, sehr viel im Ausland, warst in Spanien, Frankreich, warst in England. Was hat dich da am meisten geprägt oder welche Tipps könntest du den Studierenden zum Abschluss noch geben, wie man das Ganze idealerweise angehen sollte? Gerne.

25:04 Min
Zoë Andreae:

Ja, in meinem Studium war ich fürs Studium und zwischen dem Studium für verschiedene Praktika viel im Ausland. Und was ich daran eigentlich immer ganz besonders fand, ist der Austausch mit den anderen Internationalen, entweder Studierenden oder Kollegen. Und einfach mal aus der deutschen Bubble, aus dem deutschen Mindset rausbrechen zu können und damit konfrontiert zu werden, dass andere Leute auch einfach anders denken.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Dass die gewissen Themen einfach entweder viel ernster nehmen oder überhaupt nicht so ernst, dass sie es vielleicht mit der Pünktlichkeit nicht so haben und irgendwie auch andere Ansätze haben, wie man Dinge und Probleme löst und damit konfrontiert zu werden und sich damit zu arrangieren und dann festzustellen, oh, wir haben eigentlich ein super interessantes Ergebnis erzielt, obwohl wir alle sehr unterschiedlich sind, total unterschiedliche kulturelle Hintergründe haben, alle hauptsächlich auf Englisch kommunizieren, weil der eine spricht Chinesisch, der andere Deutsch, aber Englisch ist irgendwie so eine Schnittmenge.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Und festzustellen, dass diese verschiedenen Hintergründe auch nicht nur betriebswirtschaftlich, sondern ich habe mit Ingenieuren zusammengearbeitet und mit Designern und Kunsthistorikern und Juristen natürlich. Und die Mischung eigentlich, das ist ja auch so ein Buzzword, Diversity, ja.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Ich finde das Buzzword eigentlich so überlaufen, aber es stimmt wirklich. Wirklich, dieser Austausch, den finde ich wahnsinnig spannend und ich kann total nachvollziehen, dass viele vielleicht etwas Angst haben davor, ins Ausland zu gehen. Es ist natürlich, man muss so ein bisschen so eine Mutigkeit mitbringen und irgendwie, man wird ins kalte Wasser geworfen, man kennt eigentlich niemanden.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Aber es geht eigentlich allen anderen auch so. Also in meinem Erasmus-Auslandssemester, da waren die meisten anderen auch Erasmus-Auslandsstudierende, ja. Und dann gibt es aber tolle Veranstaltungen von zum Beispiel Erasmus, die dann so Veranstaltungen organisieren, wo man gemeinsam irgendwie was kocht oder gemeinsam irgendwie ausgeht oder nach der Uni sich trifft auf einen Kaffee oder allein diese ganzen Lerngruppen, die man durch die Uni hat, die helfen insgeheim, weil man so die Chance hat, die anderen kennenzulernen, auch abseits von dem wirklichen Studium.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Also es ist so der Austausch aus, was kann man akademisch oder auch im beruflichen Lernen aus dieser Vielfalt, aber man lernt Leute kennen aus der ganzen Welt, die ganz anders denken, die ganz interessante Dinge zu erzählen haben. Das, finde ich, hat mich immer sehr bereichert, vor allen Dingen auch im Denken.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Man erweitert einfach seinen Horizont und betrachtet Dinge auch anders und betrachtet vielleicht auch sein deutsches Leben etwas anders oder distanzierter und kann vielleicht auch ein bisschen reflektierter über gewisse Dinge nachdenken und kommt so ein bisschen aus so einem dörflich-deutschen Denken manchmal raus und wird auf jeden Fall weltoffener. Und ich glaube, das ist ganz, ganz wichtig, vor allen Dingen für unser Land, für unser Deutschland, weltoffen zu bleiben und zu sein, weil das waren wir eigentlich schon immer und das sollten wir auch bleiben und da sind Auslandserfahrungen einfach Gold wert.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Also kann ich jedem empfehlen und es gibt online ganz viele auch Blogs, die sagen, oh, mein erster Auslandsaufenthalt etc. So kleine Tipps und Tricks, was sollte man beachten und man kann auch immer Leute schon kontaktieren. Das habe ich zum Beispiel immer gemacht, das fand ich immer super.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Muss man natürlich auch ein bisschen mutig zu sein, aber man kann eigentlich nichts verlieren. Leute einfach vorher anschreiben. Da gibt es ja entweder auf Facebook-Gruppen, da gibt es auf, heutzutage würde es man wahrscheinlich auf Instagram machen, oder es gibt ja so soziale, berufliche Netzwerke wie Xing und LinkedIn, da Leute kontaktieren.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Und dann hat man schon mal so ein bisschen von der Angst einen weggenommen, weil man schon so ein, zwei Kontaktpunkte hat, obwohl man vielleicht noch überhaupt noch nicht dort ist, noch in Deutschland ist. Also sowas kann ich sehr empfehlen.

1:09 Min
Zoë Andreae:

Das nimmt so ein bisschen den Druck aus der Sache. Und also die Erfahrungen, die ich da gesammelt habe, waren wirklich toll.

28:36 Min
Marc Ohrendorf:

Super, vielen Dank, dass du das mit den Zuhörern geteilt hast. Gerne. Und dir heute die Zeit genommen hast, hier Redolat vorzustehen.

28:42 Min
Zoë Andreae:

Gerne. Vielen, vielen Dank für die Einladung.

Das könnte Dich auch interessieren

featured

IMR308: Karrieretechnisch der Neugierde folgen, Full Service im Kanzleialltag, für Mandanten Synnergien heben, Buy & Build-Strategie im Unternehmenskauf

featured

IMR307: Eine globale Krise wie COVID juristisch managen, Waldbrände in Kalifornien, Haus der 1000 juristischen Berufe, Vielfalt der Tätigkeiten in einem Konzern

featured

IMR306: Einführung von KI-Tools aus arbeitsrechtlicher Sicht, Business Development als Anwältin, Promotion neben dem Job

featured

IME028: Rechtfertigender Notstand, allgemeines Festnahmerecht, Einwilligung im Strafrecht, mutmaßliche und hypothetische Einwilligung

Nichts verpassen mit dem Abo

Abonniere den Podcast, um automatisch über neue Folgen und Karrieremöglichkeiten informiert zu werden.

QR Code for Apple Podcasts
Zu Apple Podcasts