"Durch die juristische Ausbildung hat man eine Methodik erlernt, die einem auch in sachfremden Umgebungen sehr gut weiterhilft."

Datenschutzrecht | Öffentliches Recht | IT-Recht

Folge 022 deines Jura-Podcasts zu Job, Karriere und Examensthemen.

Im Interview erläutert Dr. Nils Christian Haag, warum das Datenschutzrecht ein spannendes Rechtsgebiet ist, was der Beruf des Datenschutzbeauftragten mit sich bringt, wie sich die DSGVO auf die Praxis auswirkt und warum die Datenschutzbehörden noch nicht zu 100% durchgreifen. Falls Du im Raum Hamburg Jura studierst und dich für das Thema Datenschutzrecht interessierst schau doch mal bei unserem Gast vorbei; das Unternehmen wächst aktuell kontinuierlich.

Inhalt:

  • 0:29 Vorstellung
  • 1:07 Der Datenschutzbeauftragte
  • 5:08 Prinzipien des Datenschutzrechts
  • 7:14 Die Datenschutzgrundverordnung
  • 8:55 Bußgelder und Internetkonzerne
  • 12:45 Wie es zur Datenschutzkarriere kam
  • 15:33 Der Landesdatenschutzbeauftragte
  • 17:39 Die Arbeit als Vorstandsmitglied
  • 24:19 Jobchancen bei Intersoft Consulting

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Transkript


Ja, also ganz man kann das schon sehr gut vergleichen mit einer anwaltlichen, beratenden Tätigkeit also Jetzt endlich sind wir, so steht es auch im Gesetz, in erster Linie beratend tätig, das heißt, sämtliche rechtlichen Fragen zum Datenschutz, die im Unternehmen auftauchen, werden dann an uns herangetragen, und wir beraten dazu. Also das ist erstmal eine Tätigkeit, die man ganz klassisch auch von von außen, aus unserem Bürohaus machen kann, Das heißt, wir bekommen Anfragen per E Mail per Telefon, zu einem Sachverhalt, der datenschutzrechtlichen Einschlag hat, und geben dann eine Empfehlung dazu auf diesem Wege, wie man damit am besten umzugehen hat, und die Besonderheit ist eben dann schon im separaten Ansatz. Dass wir vielfach eben auch mit Nichtjuristen zu tun haben, die nicht den juristischen Sachverstand haben und dann wirklich eine sehr klare Empfehlung brauchen, wie sie denn nicht mit ihrer Situation umgehen sollen. Also brauche ich jetzt um irgendwelche Daten an externe Firma zu schicken, muss ich dafür jetzt Verschlüsselung einsetzen, bräuchte einen Vertrag, wie musste aussehen, also was? Das wird dann eben rein beraten, von außen mit an die Hand gegeben. Darüber hinaus hat man immer weiß Datenschutzbeauftragte, auch gewisse proaktive Pflichten, das heißt wir sind auch dann durchaus dafür zuständig, proaktiv umsetzung Smarties Namen anzustoßen von außen und im Kino zu geben. So wir müssten doch mal hier in dem Bereich eine Datenschutz folgenabschätzung an. Durchführen oder man müsste mit dem und dem Dienstleister Vertrag abschließen, also was das geht eben noch etwas darüber hinaus, was man sonst als Anwalt rein beratend.
Ja gern. Und das ist tatsächlich auch selbst für die Datenschutzexperten keine ganz so einfache Frage Was Worum geht es eigentlich im Datenschutzrecht, was schützt man eigentlich? Denn rein begrifflich könnte man denken Es geht um den Schutz von Daten, Tatsächlich geht es aber um den Schutz von Personen, die hinter diesen Daten stecken. Also es geht immer also Schutzgut sind personenbezogene Daten. Tatsächlich ist aber gar nicht so eindeutig, warum man denn diese Daten so schützt Es geht zum Teil um den Schutz von Persönlichkeitsrechten letztendlich, man kann an Privatsphäre denken, wenn ich ganz konkret wir haben natürlich ein wichtiger Bereich ist, immer der Schutz von Arbeitnehmerdaten haben. In jedem Unternehmen, das wir beraten, gibt es Daten der Arbeitnehmer, wo wir schauen müssen, mit welche Auswertung darf man erfahren, Wie darf man die verarbeiten? Das darf natürlich nicht ins Private reingehen. Auf der einen Seite haben wir mit Kundendaten zu tun. Das sind dann Fragen des Marketings wie weit dürfen Profile erstellt werden für zielgerichtetes Marketing, etcetera. Wo es dann oft aber eher darum geht, zum Beispiel Endverbraucher vor unzumutbarer Belästigung zu schützen, was dann eher aus dem Wettbewerbsrecht kommt also man hat dann dass auch das spannenden Datenschutz verschiedene Überschneidungen in, in andere, letztendlich rechtsgebiete aber auch schutz güter, und was die Besonderheit insgesamt eben ist dass wir immer sehr starke überschneidungen zum test zur technik haben, zur it technik also man hat eben oft fragestellung die sich nicht nur rein juristisch lösen lassen oder wo man auch über eine technische lösung nachdenken muss. Und deshalb sind bei uns eben leute die eben auch das interesse an dieser it und und an der technik dahinter auch haben die immer mit dazu gehört.
Der Verwaltungsaufwand hat enorm zugenommen, es gibt sehr viele formale Anforderungen, die letztendlich auch der Bäcker um die Ecke erfüllen muss, also um es ganz konkret zu machen, Es gibt die Anforderung, sämtliche Verarbeitungs Tätigkeiten dem Mann und der Form strukturiert, personenbezogene Daten verarbeitet. Zu dokumentieren, das heißt genau zu erfassen Wo habe ich Daten, welche Daten habe, zu welchen Zwecken verarbeite ich diese Daten, und muss im ganzen Katalog ein Anforderungen, das mal prüfen, dokumentieren und auch Kunden darüber informieren. Und das überfordert letztendlich gerade dick, die kleinen Unternehmen sehr stark und Da wäre es sinnvoll gewesen, sie da davon zu viel Freien. Das hat man aber nicht gemacht. Vielleicht um noch mal die Ausgangsfrage zu Facebook und Google zu beantworten Man hat diesen Bußgeld Rahmen angesetzt, um diese Konzerne zu bändigen. Moment sieht es noch nicht so aus, als ob man da wirklich Erfolg hätte. Wobei ist jetzt der erste. Ansätze gibt zum Beispiel von von Karte aus der Kartell Seite von Bundeskartellamt. Das heißt, vielleicht führt es eben doch dort auch dazu kommt die großen Landstück war zum Einlenken zu bringen. Aber es scheint schwierig zu sein. Weiter das Grundproblem, was wir auch vorher im Datenschutz hatten es nicht, dass das Gesetz nicht streng genug war, sondern es gab ein riesiges Vollzugsdefizit, und das wollte man mit diesem Riesen Bußgeldern beheben oder verbessern. Moment ist noch zweifelhaft, ob das gelingt.
Angefangen hat es mit meinem grundsätzlichen interesse für it und it technik, das sich schon schon während des jurastudiums hatte und da der phase eigentlich immer schon überlegt habe wie wie kannst du das mal verbinden? Wie kann man das mal zusammenbringen, ohne das jetzt informatik oder ähnliches studiert hätte? Es waren rein privates persönliches interesse ich bin so heit in meinem Fall zum Institut für Rechts Informatik in Hannover gekommen. Die genauen Gründe Die rechtlichen Fragen zur Informationstechnologie und behandeln, bearbeiten und dort dann eben auch zum Datenschutzrecht bekommen. Aber wenn ich den Fall auf auf die Kollegen übertrage, die jetzt bei uns tätig sind, ist eben oft so, dass man zumindest erwähnen das IT Affinität mitbringen es geht gar nicht darum, wahnsinniges großes Wissen in dem Bereich schon zu haben, aber letztendlich. Sollte ein gewisses Interesse für IT da sein, für die IT Technik und, aber auch für die Belange des Datenschutzes an sich. Das ist halte ich persönlich auch für eine ganz wesentliche Grundvoraussetzung bei der Berufswahl. Unter der bei der Suche einer Tätigkeit ist letztendlich das Leidenschaft für das, was man tut, einfach eine sehr wesentliche Grundvoraussetzung ist, dass man auch gut in dem ist, was man tut und, gerade Datenschutzrecht ist ein Stück weit auch in überzeugungs Thema. Es gibt viele, die sagen, das ist mir eigentlich völlig wurscht. Manche kann man noch überzeugen, wenn man bisschen paar Argumente bringt, warum das vielleicht doch sinnvoll ist, das nicht sämtliche Daten durch Krankenversicherung so verarbeitet werden dürfen, wie sie das vielleicht gerne machen würden. Aber es macht schon Sinn, dass man Verständnis dafür, dass das wichtig ist, dass man personenbezogene Daten schützt und alles was dahinter steckt, was ich schon sagte, an Privatsphäre und persönlichen Interessen, wenn man dieses Interesse, diese Leidenschaft dafür ein stückweit mitbringt. Es ist, glaube ich, ein guter Anfang, sich auch in dieses Rechtsgebiet einzuarbeiten und letztendlich, ist diese Einarbeitung das Rechtsgebiet, auch was, was wir hier in unserer Einarbeitung auch sehr weit Gewähr leisten, weil Datenschutz der schon so Nischenthema ist, was man in der Regel nicht im universitären Studium gelernt hat.
Ja genau jetzt er sich inzwischen verantwortliche eben bei uns den gesamten Bereich dieser Datenschutz Beratung. Ein ganz wesentlicher Teil ist natürlich mit Personal zu tun, weil Beratungsgeschäft lebt, natürlich im Wesentlichen von guten Leuten, vom Personal, das heißt, ich bin viel damit beschäftigt, neue, gute, Spannende läutet finden, unsere Strukturen zu entwickeln und aber auch letztendlich die Voraussetzung für für gutes Arbeiten zu schaffen. Das heißt, ein Teil, es geht, geht natürlich um die fachliche Weiterbildung, aber es gibt eben viele bei uns, auch um die Schaffung von, von guten Arbeitsbedingungen weitesten sind und die stellen wir auch besonders raus und die halten wir hier auch sehr hoch und für sehr wichtig angefangen, von Arbeitszeiten, die erst mal sehr flexibel sind, aber die sich insgesamt auch sehr vernünftigen Rahmen halten, wo wir uns auch bewusst abgrenzen von von vielen anderen juristischen Arbeitgebern. Dann gibt es bei uns diverse Nebenleistungen Sonderleistungen, die man eben die insgesamt das Arbeiten und die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf insgesamt angenehmer machen sollen, weiteren Sinne also, indem wir, die betriebliche Altersvorsorge besonders unterstützen, also viele kleine Maßnahmen, aber insgesamt denke ich so, der Hauptpunkt ist es die sind die Arbeitsbedingungen im Sinne der Zeit. Dass man eben diese Zeit sehr flexibel einteilen kann und im Rahmen von einer 40 Stunden Woche auch sehr gut bei uns arbeiten kann und nicht am Wochenende arbeiten muss.
Also die klassische Situation für den Juristen, dem man letztendlich unternehmerisch tätig werden muss es halt die Kanzlei, die eigene oder die Selbstständigkeit, weil das ist ja etwas, was man im Jurastudium nicht lernt. Was aber natürlich für viele Juristen typischer Berufsweg ist, dass man, ein eigenes Geschäft aufbaut und entwickelt oder wo auch einsteigt, in dem man aber sehr eigenverantwortlich letztendlich sein kleines Unternehmen leitet. Und herauszufinden, ob das was für einen ist oder nicht, macht es sicherlich Sinn, in einer, kleinen Kanzlei das einmal zu erfahren, mitzubekommen, was so auch die Aufgaben sind von nicht vielleicht nur 13 Mann Kanzlei habe, was man eben neben der fachlichen juristischen Tätigkeit noch alles können und machen muss, also sprich und dann letztendlich unternehmerische Entscheidung treffen, die Einstellungen betreffen, die Finanzen betreffen das von dem, was die Voraussetzungen sind, ob es einem liegt oder nicht, würde ich sagen, die die Vorteile, in so einer Position, einer Unternehmens oder Geschäftsleitung sind die, dass man sehr frei ist man ist sehr flexibel, man kann letztendlich selber entscheiden. Was man wann wie macht, welche Entscheidungen trifft auf der anderen Seite. Die Kehrseite dieser Freiheit ist eben auch fehlende Sicherheit, das heißt, man ist eben auch sehr davon abhängig, wie gut sich das Geschäft entwickelt oder nicht. Und man weiß eben vielleicht nicht, ob man im nächsten Jahr den Umsatz macht, das man auch als endlich das verdient, was man sich wünscht oder eben auch nicht, das heißt, darauf muss man sich eben einlassen können. Manche lassen sich dann lieber anstellen und sagen Mir ist es wichtig, gewisse Sicherheit zu haben, dass ich jeden Monat mein Gehalt in gewisser Höhe habe und auch geregelte Arbeitsabläufe habe, dafür ich mich wohler und andere, den liegt es eben mehr, sich auszuprobieren und Freiheiten zu nutzen, und die nehmen dann dieses Risiko in Kauf, dass es ein Stück weit mehr Typ Sache glaube ich und jetzt endlich muss man das ausprobieren, man kann das natürlich vorher ein Stück weit denken. Aber meine Erfahrung ist, dass vieles doch erstmal selbst ausprobiert haben müssen, um quasi danach zu wissen, was das Richtige für sie ist, oder es gibt vielleicht auch nicht immer das eine Richtige für einen, sondern es gibt eben auch verschiedene Lebensphasen, dass man sagt, vielleicht nach dem zweiten Examen erst man, experimentiert, vielleicht erstmal ein bisschen macht, irgendwas Selbständige riss und nach ein paar Jahren stellt man fest, auch vielleicht, weil man Familie haben, wir oder sonst was Ich möchte bis mehr Sicherheit haben und geht dann in der Anstellung. Des ist auch so ein ganz typischer Weg. Das wären bei uns auch viele, die selbständig waren und dann sich jetzt bei uns am anstellen lassen, weil sie das er gesucht haben. Aber es gibt aber auch den Weg andersherum.

Gäste

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Dr. Nils Christian Haag

Dr. Nils Christian Haag Rechtsanwalt, Intersoft Consulting

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