"So ein Wahlspruch, der mich so ein bisschen begleitet während meines beruflichen Lebensweges lautet: Man muss auch Anwalt in eigener Sache sein. Und wenn man ein Ziel hat, eine Vorstellung, einen Wunsch hat, dann muss man es einfach versuchen."

Teilzeit | Partner-Track | Restrukturierung | Insolvenz | M&A

Folge 137 deines Jura-Podcasts zu Job, Karriere und Examensthemen.

Heute zu Gast: Andreas Dimmling. Er spricht über seine Tätigkeit als Equity Partner in Teilzeit bei GSK Stockmann in München. Wir beleuchten in dieser Folge, wie dies geht und was es ganz konkret bedeutet, Familie und spannende Karriere vereinbar zu gestalten. Wie stehen Mandanten dazu, wenn sie ihren Anwalt ausnahmsweise nicht im Büro, sondern auf dem Spielplatz erreichen? Wie wird die Teilzeitlösung in der Bürogemeinschaft angenommen? Inwieweit ergeben sich Besonderheiten dadurch, dass Andreas als Mann in Teilzeit arbeitet (Spoiler: gar nicht 😉)? Natürlich kommt auch Andreas’ Werdegang, der zu Eurer Inspiration dient, nicht zu kurz: Wie kommt mal als Student im vierten Semester dazu, ein Praktikum am anderen Ende der Welt in Neuseeland zu absolvieren? Wie muss ein Bewerbungsgespräch laufen, damit man noch am gleichen Tag beginnt, zu arbeiten? Welche Schritte braucht es für den Weg vom wissenschaftlichen Mitarbeiter zum Partner? Antworten auf diese Fragen und viele weitere Blickwinkel zu den Themen Anwaltspersönlichkeit, Familienleben und Menschsein erhaltet ihr in dieser Folge. Viel Spaß beim Anhören!

Inhalt:

  • 00:00 Intro & Hinweis auf Q&A
  • 00:52 Einleitung
  • 01:18 Studium und Praktikum in Neuseeland
  • 07:41 Referendariat in Berlin
  • 13:37 Der Weg vom WiMi zum Partner
  • 22:06 Die Arbeit als Teilzeitpartner

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Transkript


Ich habe angefangen in Bayreuth zu studieren, aus einem bestimmten Grund es gibt dort die wirtschaftswissenschaftliche Zusatzausbildung, die es immer noch gibt, und gerade diese Verbindung auch zwischen wirtschaftswissenschaftlichen Themen und Jura hat mich damals schon interessiert, und das Leben war es einfach. Eine gute kleine Uni ist ja sehr gut zum anfangen reinzukommen. Kann es kommen selber aus der eher kleineren Stadt hab dann allerdings nach einigen Semestern festgestellt. Das ist mir dann doch vielleicht ein bisschen zu klein ist auf Dauer und hatte dann Glück, weil es gab damals die Chance, dort über einen wirtschaftswissenschaftlichen Lehrstuhl ein Auslandssemester in Neuseeland zu machen, und dann bin ich tatsächlich an die Mercy University in Palmerston North in Neuseeland gegangen, noch mal viel, viel kleiner als Bayreuth also da erleben vielleicht irgendwie 15.000 Leute und diesen alle an der Uni mehr oder weniger, und die Uni hatten sehr guten Ruf für afrikanisches da, dies, aber auch für Wirtschaftswissenschaften eben. Und da hatte ich eine sehr spannende, intensive Zeit und hab dann auch damals in einer großen Kanzlei, dann auch in Nordland, Neuseeland ein Praktikum gemacht, und man auch zu sehen, wie es um angelsächsischen Raum ist, und kam dann zurück nach Bayreuth, für allerdings noch ein Semester und Bändern an die Humboldt Universität nach Berlin gegangen, und hat dann dort auch beide Examiner gemacht in Berlin, und hat natürlich dann das komplette Gegensatz, den Chris Kontrastprogramm zu Bayer dort kennengelernt, die große Stadt und hab das der Genossen in Berlin.
Das gibt es ja und zum anderen aber auch und das war für mich auch noch mal ein Zeichen, warum ich auch wirklich in die Anwaltschaft will die Möglichkeiten jedenfalls damals im Landgericht Berlin im Tegeler Weg, was moderne Kommunikationsmittel betrifft, was Büroausstattung betrifft. Die war wirklich sehr bescheiden es oder saßen zwei Richter und Richterinnen in einem winzigen Zimmer mit einem winzigen Fenster und es war alles voll mit Papier und sie mussten wirklich, wenn sie was kopieren wollten, weite Wege laufen, und das unterschätzt man manchmal, wie sehr das eben natürlich auch dann die Arbeitsweise beeinflussen kann. Ich glaube, dass es in vielen Dingen zwischen sehr viel besser ist und dass auch der Staat a, sehr viel nachgelegt hat, was gut und wichtig ist, aber jedenfalls damals hätte ich mir nicht gut vorstellen können, dort zu arbeiten, hatte lange sehr gute Stationen in der Staatsanwaltschaft mit dem tollen Ausbilder super motiviert, erinnern mich noch, hab einen. Sitzungs vertretung gemacht im bereich Rockermilieu, wo ich reingeschmissen worden bin. Mein Stationsleiter sagte damals eigentlich ist was für Generalstaatsanwalt gewesen oder von Oberstaatsanwalt gewesen, aber der hat es als Reform da akte gekennzeichnet. Und dann saß ich da plötzlich mit schweren Jungs, das war eine sehr spannende Erfahrung, feiner sich danach dem Gerichts, um ihn aus dem Gerichtsgebäude rausgelaufen bin, da standen die wirklich Sperl ihr die Treppe runter mit verschränkten Armen und hab mich so angeschaut, da wurde mir schon ein kleines bisschen anders. Aber anders als sagte Finale gut, den Job muss auch jemand machen und ich habe Respekt auch vor den Staatsanwälten und Staatsanwälten, die solche Prozesse führen, mit gemeinsam mit dem Gericht und dann auch zu hoffentlich richtigen und gerechten Ergebnissen kommen.
Glaube mit. Das Wichtigste ist, dass möglichst gleich ganz am Anfang, das Ergebnis steht und zwar so, dass es den Sachverhalt des Mandanten beschreibt und dafür die Lösung bitte also nicht unbedingt nur die juristische Lösungen, nach Paragraf so und so ergibt sich das und das Ergebnis, sondern ihr Ziel ist es hier, den Geschäftsführer auch gegen seinen Willen aus wechseln zu können. Das ist aus unserer Sicht möglich. Punkt und dann kommt anschließend Hierzu haben wir uns folgende Gedanken gemacht und dann wird das Ganze etwas aufgefächert. Und dann hängt natürlich auch ein bisschen vom Mandanten ab, ob das der Rechtsabteilung in den größeren Konzern ist Sie das wird etwas auch juristischer selber betrachtet und damit auch juristische analysieren möchte, oder ob es, der Mittelständler es wohl mit dem Geschäftsführer, dem Inhaber, unmittelbar spricht und der gar keinen großen Wert eigentlich auf diese ganze Juristerei legte, da hinten dran kommt, sondern nach den zwei Sätzen eigentlich er aufgehört hat zu lesen oben und deren auch noch vielleicht der Kurzanalyse hat, möchte daneben natürlich. Als Anwälte sind wir immer denken immer, ein Riese kann. Wir wollen Risiken möglichst vermeiden oder sie wir möchten sie beschreiben, und natürlich müssen wir auch immer schauen, dass wir, wenn wir zu einem Ergebnis kommen, das nicht vollkommen eindeutig ist, dass dem Mandanten irgendwie mitteilen. Und häufig kommen Mandanten ja gerade zu uns, zu größeren Wirtschafts Kanzleien mit Themen, die nicht selbstverständlich sind, wo man schon auch ein bisschen Neuland betritt oder knifflige Rechtsfragen hat. Und da ist es aus meiner Sicht wichtig, dass man auch dann sagt, Es gibt hier Risiken, aber aus unserer Sicht ist das der Weg, den wir gut vertreten können und den wir empfehlen und nicht so ein könnte. Eventuell vielleicht aber auch nicht. Und richtig wissen tun ist auch nicht das sind, glaube ich, so diese E Mails, die der man dienen, mein Land zu wissen, hoffnungslos oder sprachlos zurücklassen und Wort zurückkommen, sagt er. Was sollten aber jetzt machen?
Das ist richtig. Ja, ich hab als ich hier angefangen habe zu arbeiten, zunächst ganz normal in, Vollzeit gearbeitet, auch über mehrere Jahre hinweg und dann haben wir so eine Zwischenstufe zum äquator partner, das nennt sich lokale Partner bei uns, bei anderen salary partner oder ähnliches, die das eine zeit von etwa drei bis vier Jahren die einen vorbereiten soll auf die Ecke die Partnerschaft und bei mir war es so, dass in diese Zeit der local Partnerschaft sogar ganz zu Beginn der sehr laute Partnerschaft, die Geburt unseres ersten Kindes gefallen ist und werden uns später auch noch ein 2. Kind bekommen und meine Frau eben auch berufstätig ist und wir mal das hehre Ziel für uns intern formuliert haben dass wir uns möglichst viel, der care arbeit, der Kinderbetreuung, der Haushaltsarbeit auch irgendwie teilen wollen und, deshalb habe ich dann auch gesagt, als der Prozess des laute Partners damals anstand, auch mit der perspektive, bereits später für den Ex Diktator zu werden. Ich kann mir das vorstellen, aber für mich ist ganz klar Ich möchte hier einen Teilzeitmodell haben, das es mir ermöglicht, mich eben um diese Themen neben der Arbeit, auch zu kümmern und ich mir ist bewusst, dass. Partner und Anwalt sein eigentlich immer ein Fulltime Job irgendwie ist und dass man natürlich auch das entsprechende Engagement einfach haben muss, um der Kanzlei auch unternehmerisch voranzubringen. Aber ich bin überzeugt, es funktioniert dann noch, dass man auch in einem bestimmten Teil, das mit der Familie vereinbar macht, ganz genau ganz genau war.
Ja, und da muss natürlich auch ehrlich sein Teilzeit heißt bei mir nicht 50 % bei mir heißt das hat mit 80 % angefangen, das war das, was wir bei uns eine Familie gesagt haben, dass es das richtige Modell he's ich bin mir doch auch sicher und inzwischen haben wir auch solche Beispiele, dass man auch mit einer geringeren Teilzeit Anteil in der Kanzlei ebenso, erfolgreich hier mitarbeiten kann, also wie gesagt, bei mir waren es 80 %. Ich habe es dann so gemacht, dass ich typischerweise zwei Nachmittage mir freigenommen habe. Als einen kompletten Tag, sozusagen in der Woche hab, dann gerade als unser erstes Kind auf der Welt war, oft relativ früh angefangen zu arbeiten, war schon um sieben Viertel nach sieben oft in der Kanzlei, hab dann einen normalen Arbeitstag, aber auch wirklich etwa um 18 Uhr, manchmal auch um halb sechs, bin ich heraus gegangen und dann meine Frau des frisch geborene Kind zuhause zu erleben, zu unterstützen, und hab damals noch weitestgehend von der Kanzlei ausgearbeitet. Inzwischen ist es so, dass wir Modelle haben, dass jeder bis zu zwei Tage die Woche auch von zu Hause aus arbeiten kann und gerade wenn ich halbe Tage habe, dann nutze ich das oft. Und von zuhause aus zu arbeiten, um die Pendelei sozusagen dann möglichst gering zu halten, ja inzwischen auch wieder aufgestockt, besitzt inzwischen bei 90 %, weil einfach die Kinder ein bisschen größer sind. Inzwischen sind die knapp zehn und knapp sieben Jahre, da können die auch schon vieles alleine und meine Frau arbeitet etwas. So haben 70 %.
Definitiv bin ich mir ganz sicher. Wir hören es immer häufiger als, Anfrage als Wunsch, und wir bekommen auch immer mehr mit, dass es eben gesellschaftlich und in unserer Branche, auch in der Arbeitswelt immer mehr akzeptiert ist. Glaube, diese Wunsch und erwartungsvoll Haltung, dass ich diesen einen Ansprechpartner von früh um sieben bis nachts um zehn Uhr jederzeit an seinem Platz erreiche. Die ist nicht mehr da und gleichzeitig sind natürlich auch flexibel in dem, wie wir das tun. Also auch wenn ich Teilzeit Ader und Nachmittag frei habe. Wenn ich sehe, da kommt jetzt irgendwie der Anruf, dass ganz wichtigen Mandanten von mir rein, dann nehme ich den trotzdem an und sagt Hören Sie zu, hör zu, ich bin jetzt hier gerade heute, an meinem freien Nachmittag reicht es aus, wenn ich dich morgen früh zurück rufe, und in 98 % der Fälle sagen wir acht ist eine super Sache, viel Spaß noch auf dem Spielplatz. Klar reicht aus und in 2 %, wo es nicht ausreichend Zeit okay, dann um endlich rufen fünf Minuten zurückschauen, als eine ruhige Ecke finde und das klappt dann auch. Eine gewisse Flexibilität muss man da immer auch mitbringen. Auf dem Partnerinnen und Partner Level jedenfalls. Und wenn wir das in Bereich eher der Berufsanfänger haben mit Teilzeit Modellen, wo es manchmal auch familiäre Gründe sind, auch Betreuung von Angehörigen, zum Teil aber auch einfach des Zieles, vielleicht andere Dinge zu verwirklichen, neben dem Anwalt Star sein, dann kann man es deutlich stärker noch trennen, und da sind wir auch den stark dafür, wirklich zu sagen, also die Kollegin, der Kollege ist halt jetzt, heute nachmittag oder heute nicht da, morgen ist er wieder erreichbar. Denn sonst besteht nicht immer auch ein gewisses Risiko. Das ist dann sehr zur Franz da, und wenn man zurück zu Ihnen Arbeitszeiten zu der Frage von dir. Ich glaube, dass ich wahrscheinlich nicht unbedingt jetzt nur 80 % einer typischen Arbeitszeit geleistet habe, aber mir war es immer wert, weil es mir diese Freiheit gegeben hat zu wissen Heute ist mein freier Nachmittag, und wenn ich das halt irgendwie, dann teilweise jedenfalls wieder rein gearbeitet hat, schwer, dann war mir das auch egal, weil für mich diesen Freiheit zu haben und mit gutem Gewissen zu sagen Heute muss ich jetzt nicht heute Nachmittag muss ich nicht in der Kanzlei sein, muss ich nicht arbeiten, sondern kann diese Zeit mit der Familie verbringen, das hat mir das aufgewogen.
Ja, aber das glaube ich, ist gar nicht unbedingt nur aus. Na das klingt so ein bisschen überheblich, ich kann es mir leisten den nicht zu bedienen. Natürlich wollen wir immer möglichst viele mandanten Mandanten haben und für alle über den besten job haben. Man stellte doch auch fest zumindest ein paar jahre macht oder? Ich stelle es zumindestens fest, dass ich mit manchen manchen mandanten Mandanten super auskomme und super kann und dann auch die gegenseitige wertschätzung hoch ist mit anderen klappt einfach nicht so ganz unabhängig von solchen Fragen es gibt einfach, mal Themen oder Inhalte wo man persönlich auseinander ist und wo man soll es geführt. Ach nee, eigentlich macht es mir für den auch keinen Spaß und dann stellt sich, dann muss man sich wirklich die Frage stellen Will ich, dann muss sich für den arbeiten und wenn es irgendwie geht, dass man sagen kann nein, dann ist es oft auch sogar das Bessere, dann vielleicht zu sagen. Also kam er als irgendwie nicht so richtig gut zu Ziel. Und dann ist es ja typischerweise auch der Mandantin an sagt Na ja, also dann beim nächsten Mal solchen halt jemand anderen und wir haben hier. Wenn wir mit unseren Berufsanfängern in der Kanzlei sie dieses Willkommen Seminar machen, dann fragen natürlich ganz viele immer ja, wie habt ihr das denn geschafft, erfolgreich zu seinem Mandanten zu gewinnen? Was muss ich tun, damit ich auch meine Mandanten gewinne? Und der Oliver Glück einer unserer Menschen Partner der sagt dann immer gerne. Jeder findet seine mandanten und jeder ist für bestimmte mandanten der richtige Anwalt und die richtige Anwältin, und insofern, da gibt es keine blaupause sollen auch mit seiner Persönlichkeit, mit seinen Themen so wie man selbst an Themen herangeht, findet man auch dann eben, auf der Gegenseite oder auf der Mandanten Seite die entsprechenden von Dance und die muss man eigentlich suchen. Das ist, glaube ich, dass das Trüffelschwein, dass man dort sein muss.

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Andreas Dimmling

Andreas Dimmling Partner, GSK Stockmann

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